tochter beschimpft mich

Was hier fehlt ist nicht Gewalt, sondern Liebe.

Und ich weiß wovon ich rede, meine Tochter wird bald 12 und ist alles andere als "gehorsam" wozu auch, unsere Kinder sind unsere Gäste!

Ich tief erschüttert, dass es wirklich noch solche Einstellungen gibt. :(
 
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Echt schlimm was es noch für Eltern gibt. Wurdest du in deiner Kindheit geschlagen oder hast du von dir aus Brav alles gemacht was man dir gesagt hat.

Deine Tochter wird diese ausdrucksweise ja nicht aus der Luft geschnappt haben. Denk Lieber drüber nach was du falsch Gemacht hast in deiner erziehung.



Reden ist immer noch die beste Erziehung
 
Gewalt ist ein Zeichen von Schwäche!
Wahrscheinlich müssen wir verstehen, dass diese schlagenden Eltern ihren Kindern nicht mächtig sind!
 
hallo,

na, war ja sehr interessant bisher.
schade eigentlich, wenn eine konfrontation so nicht weitergeführt werden kann, schließlich könnte jeder aus so extremen sichtweisen vielleicht doch auch etwas lernen.
seppo, deine ansicht ist bestimmt krass, aber du bist wenigstens ehrlich, und bringst auf den tisch, was viele andere hinter verschlossenen türen sowieso praktizieren. aber ein paar verbale "watschn" verträgst du meiner ansicht nach trotzdem, wenn du deine kinder mit essensentzug und dgl. maßregelst. es gibt ja wohl noch andere methoden, ihnen konsequenzen zu offenbaren.

birgit, meine siebenjährige tochter ist auch der typ, der mich herausfordert. vorgestern ging sie aus dem haus mit den worten "auf nimmer-wiedersehn", nur weil sie nicht mochte, dass ich ihr die haare frisiere. sie ist oft sehr rüppig in ihrer art. ich vermittle ihr, dass ich sie trotzdem mag, dass sie aber viel mehr von mir bekommen kann, wenn sie anders ist. wenn wieder was ansteht, dann sag ich meist: "passt schon, irgendwann bekommst du dann nicht, was du von mir willst...". angesichts der ungewissheit besinnt sie sich dann meist wieder auf den normalen tonfall.
liebe grüße
chira
 
birgit schrieb:
aber ich war erstaunt über ihre reaktion. sie war sofort ruhig und hat lediglich angfefangen zu weinen udn ohne worte ihr Zimmer aufgeräumt. Sie kam dann zu mir und bat mich es anzusehen udn nach einigen mängeln dich ich festellte war es in ordnung.
sie hat sich von alleine in ihr zimmer zurück gezogen und war sehr ruhig seit dem!


mhh ich war ja immer gegen anwendung von körperlicher gewalt, aber ich denke ich ürde es wieder machen, wenn es so weit kommen wird. es kann nicht sein das ich mir auf der nase rumtanzen lassen muss von meiner tochter

Liebe Birgit!

Die Reaktion Deiner Tochter ist nachvollziehbar, meine Kinder haben auch immer erst dann "eingelenkt", wenn "meine" Grenze erreicht war. Ob das jetzt nun, wie in Deinem Fall eine Ohrfeige war oder der Satz: Hier ist die Grenze, ist dabei unerheblich.

Ich will jetzt nicht alle über einen Kamm scheren, aber Kinder wollen die Grenzen ausloten, egal wie sie aussehen. Und wenn Deine Grenze eine Ohrfeige ist, werden sie auch genau bis zu dieser gehen.

Wenn Deine Grenze ein "Stopp, hier ist die Grenze" ist, werden sie auch bis dorthin gehen.

Was ich damit sagen will ist, dass es egal ist, WIE diese Grenze gesetzt wird, sie gehen genau bis dorthin. Bitte jetzt nicht missverstehen, dass soll jetzt nicht heißen, dass ich mit "egal" meine, dass für mich eine Ohrfeige eine akzeptable Grenze ist. Es geht mir hier um das Prinzip, dass ich mich als Elternteil klar deklarieren muss, wo meine persönlichen Grenzen sind und das auch einhalte, damit meine Kinder nicht verwirrt und orientierungslos sind.

Liebe Birgit, ich bin überzeugt davon, dass Du Dein Mädel liebst, sonst hättest Du sicher hier keinen "Hilfeschrei" gestartet. Und wenn Du Dir Dein Kind ansiehst, so spürst Du sicher in Deinem Innersten, dass die Ohrfeige kein Mittel ist, das Deinem Kind gerecht wird, auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht.

Ich möchte hier dazu ermuntern, statt Grundsatzdiskussionen über Ohrfeigen zu führen, konkrete Lösungsvorschläge zu bringen, wie Birgit mit dem Thema umgehen könnte, vielleicht ist ja die eine oder andere "Methode" dabei, die Dir sympathisch ist, mit der Du Dich identifizieren kannst.

Es ist an dieser Stelle auch der Einwand gekommen, dass es augenscheinlich Kinder gibt, die mit harmlosen Gesprächen auskommen und Kinder, die eine "feste Hand" brauchen.

Da ich drei Kinder habe (und an Seppo: Du hast zwei Kinder und wirst wissen, dass diese sehr unterschiedlich sein können), kann man sich auch vorstellen, dass diese drei verschiedenste Naturelle haben. Meine Kinder sind als "Grenze" ein Gespräch gewöhnt, und wie oben schon erwähnt, sie gehen genau bis zur Grenze. Wären sie Ohrfeigen gewöhnt, würden sie eben bis zur Ohrfeige gehen. Dass ihre Grenze ein Gespräch ist, ist im Vorfeld schon passiert, als sie klein waren.

Ich möchte ein Beispiel bringen:

Ein Kind reisst eine Blume aus, wir sind, egal aus welchen Gründen, dagegen.

Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, darauf zu reagieren:

- Ich könnte das Kind ohrfeigen, um zu zeigen, dass mir dass nicht passt.
- Ich könnte dem Kind sagen: Nein, das will ich nicht, Du gehst auf Dein Zimmer.
- Ich könnte das Kind an der Hand nehmen und ihm erklären, wie sehr diese Blume leben möchte, dass diese Blume sich freut, wenn sie die Sonne genießen kann und Schmetterlingen einen Landeplatz bieten kann. Das Kind an Blumen riechen lassen und das Gespür dafür zu fördern, dass diese Wesen etwas schönes sind. Ich könnte in dem Kind die Liebe zur Natur und zu den Wesen, die diese Natur hervorbringt, wecken.

Das sind sicher drei "überspitzte" Formulierungen, aber es geht mir darum, dass gerade Kinder die Welt mit neugierigen Augen sehen, Fragen stellen, in Wahrheit nichts mehr lieben als Erklärungen.

Liebe Birgit, wenn Dein Kind ihr Zimmer nicht aufräumen möchte, würde ich vorschlagen, Du setzt Dich in einer ruhigen Stunde mit ihr zusammen und besprichst ganz ruhig, warum Du das von ihr erwartest, was für Vorteile ein aufgeräumtes Zimmer bietet.

Geh mit ihr in ihr Zimmer und mach Dir die Mühe, GEMEINSAM mit ihr, vielleicht bei fetziger Musik, das Zimmer aufzuräumen. Es sollte ein schönes Gefühl in ihr hervorrufen, das Gefühl, dass Mama etwas zusammen mit ihr erreichen will.

Danach kuschel Dich mit ihr zusammen in ihrem Zimmer auf das Bett und erzähl ich, wie Du das als Kind empfunden hast, wie es Dir ergangen ist. Und vermittle ihr den Eindruck, dass es ein "gutes Gefühl" sein kann, ein so schönes Zimmer zu haben.

Kinder verknüpfen diese Gefühle mit Handlungen (erinnere Dich an Deine Kindheit, es gibt sicher "schöne" und weniger schöne Erinnerungen, die meisten schönen sind die, in denen Deine Eltern nur für Dich da waren oder für Dich Zeit gehabt hatten, etwas gemeinsam mit Dir unternommen haben).

Du kannst Dein Kind "umpolen" (soll jetzt nicht manipulieren heißen), es gibt dazu einen wunderschönen Spruch, ich hoffe, es kommt rüber, wie ich das meine:

"Wenn Du die Menschen dazu bringen willst, ein Schiff zu bauen, dann überzeuge sie nicht davon, sondern wecke in ihnen die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer..."

So, liebe Birgit, das war nun ein möglicher Lösungsansatz von mir, ich hoffe, es kommen noch viele Vorschläge.

Für den Moment würde ich mich mit Deiner Tochter zusammensetzen und ruhig über das sprechen, was vorgefallen ist, erklären warum Du so oder so reagiert hast, ihr zuzuhören (ohne zu urteilen, sondern einfach, um sie zu verstehen), warum sie so reagiert hat und, was vielleicht das Wichtigste ist, Euch gegenseitig zu verzeihen....

Alles Liebe!
Reinfriede
 
Reinfriede schrieb:
Liebe Birgit, wenn Dein Kind ihr Zimmer nicht aufräumen möchte, würde ich vorschlagen, Du setzt Dich in einer ruhigen Stunde mit ihr zusammen und besprichst ganz ruhig, warum Du das von ihr erwartest, was für Vorteile ein aufgeräumtes Zimmer bietet.

Geh mit ihr in ihr Zimmer und mach Dir die Mühe, GEMEINSAM mit ihr, vielleicht bei fetziger Musik, das Zimmer aufzuräumen. Es sollte ein schönes Gefühl in ihr hervorrufen, das Gefühl, dass Mama etwas zusammen mit ihr erreichen will.

Danach kuschel Dich mit ihr zusammen in ihrem Zimmer auf das Bett und erzähl ich, wie Du das als Kind empfunden hast, wie es Dir ergangen ist. Und vermittle ihr den Eindruck, dass es ein "gutes Gefühl" sein kann, ein so schönes Zimmer zu haben.

Kinder verknüpfen diese Gefühle mit Handlungen (erinnere Dich an Deine Kindheit, es gibt sicher "schöne" und weniger schöne Erinnerungen, die meisten schönen sind die, in denen Deine Eltern nur für Dich da waren oder für Dich Zeit gehabt hatten, etwas gemeinsam mit Dir unternommen haben).

Du kannst Dein Kind "umpolen" (soll jetzt nicht manipulieren heißen), es gibt dazu einen wunderschönen Spruch, ich hoffe, es kommt rüber, wie ich das meine:

"Wenn Du die Menschen dazu bringen willst, ein Schiff zu bauen, dann überzeuge sie nicht davon, sondern wecke in ihnen die Sehnsucht nach dem großen, weiten Meer..."

So, liebe Birgit, das war nun ein möglicher Lösungsansatz von mir, ich hoffe, es kommen noch viele Vorschläge.

Für den Moment würde ich mich mit Deiner Tochter zusammensetzen und ruhig über das sprechen, was vorgefallen ist, erklären warum Du so oder so reagiert hast, ihr zuzuhören (ohne zu urteilen, sondern einfach, um sie zu verstehen), warum sie so reagiert hat und, was vielleicht das Wichtigste ist, Euch gegenseitig zu verzeihen....

Alles Liebe!
Reinfriede

Liebe Reinfriede, das war ein sehr guter Beitrag!

Kinder brauchen unsere Aufmerksamkeit ! Und wenn sie positive Aufmerksamkeit nicht oder zu wenig bekommen, so fordern sie oftmals leider die negative Aufmerksamkeit ein, in Form von Ohrfeigen etc.

Wir müssen uns die Zeit für unsere Kinder nehmen, die Zeit mit ihnen zu reden und zuzuhören.
In schwierigen Situationen ist es wichtig stark und unmissverständlich zu sein, aber nicht Angst, Machtkampf oder Kontrollbedürfnis sollen solche Situationen bestimmen .

Birgit um auf Dein Beispiel zurückzukommen!
(Unaufgeräumte Zimmer sind bei uns auch immer ein Thema, ich habe vier Söhne im Alter von 17,15,11 und 9 Jahren.)
Du möchtest von deiner Tochter, dass sie ihr Zimmer aufräumt.
Vielerlei Faktoren spielen nun eine Rolle, die von mir als Elternteil Achtsamkeit verlangen :
- ist Deine Tochter gerade mit etwas Wichtigem beschäftigt?
- habt ihr Euch schon richtig begrüßt?(nach Deiner Erzählung bist Du gerade heimgekommen)
-in welchem Tonfall trage ich die Bitte vor ?
-auch Deine Tochter führt ein Leben außerhalb Deines (gab es Probleme in der Schule...)
- ist der Saustall zu groß, sind Kinder (und Erwachsene) oft überfordert, da hilft nur gemeinsames Aufräumen.


Hier meine Lösungsvorschläge:

- Versuche manchmal, die Welt Deiner Tochter aus ihrer Sicht zu sehen! (Wie klingst Du in ihren Ohren, wie fühlt es sich an , aufs Zimmer geschickt zu
werden u.Ä.)
- mache Dir immer wieder bewußt, dass Deine Tochter etwas Einmaliges und Vollkommenes ist.
- schenke Deiner Tochter soviel positive Aufmerksamkeit, wie Du aufbringen kannst.
- ist mal dicke Luft (ich weiß, die gibt es auch, aber wo keine Reibung - da auch keine Wärme) , dann rate ich Dir, weg vom Geschehen, ziehe Dich zurück, bis Du wieder einen "klaren" Kopf hast. In diesem Moment nützt auch oft kein Gespräch, dieses wird dann oft nur durch die Emotionen (Wut, Ärger..) bestimmt.

-zeige deiner Tochter, dass Du auch Fehler machen kannst, indem Du diese zugibst.
- Denke auch an Dich selbst!! Gönne Dir selbst Pausen , was Schönes...

Ich hoffe, Dir damit ein paar Lösungen gegeben zu haben.

Kinder sind unsere Lehrmeister, wir lernen uns in Geduld zu üben, in Nachsicht, sie zeigen uns unmißverständlich unsere Grenzen auf. Wir können durch unsere Kinder weiter wachsen.

Liebe Grüße Ribisel :)
-
 
Hallo,

meine Tochter ist inzwischen 15 Jahre alt und wir machen diese Spielchen schon seit einiger Zeit mit. Wenn ich etwas von ihr möchte, wird sie sofort laut und schimpft. Früher stritten wir dann beide sehr laut, aber es brachte uns nie wirklich weiter. Heute verlasse ich ihr Zimmer, und wir reden dann etwas später darüber. Inzwischen weiß ich, dass sie ihr eigenes Verhalten nicht wirklich mag und oft auch traurig darüber ist.
Wenn es mal wieder zu schlimm wird mit ihr, spiele ich ihr auch mal ihr eigenes Verhalten vor, wenn sie etwas von mir möchte. Das hilft auch manchmal. :)
Sie ist übrigens nur zu Hause so, woanders ist sie sehr nett und freundlich. Ich glaube, dass sie einfach nur mal Frust ablassen müssen und dann ist es doch besser, wenn sie es zu Hause machen und nicht z.b. in der Schule.
Wenn man die Kinder etwas versucht zu verstehen, fällt einem vielleicht auch mal wieder ein, wie man in dem Alter war.
Ich war auch nicht immer ein liebes Kind, habe aber keine Schläge bekommen. Trotzdem ist aus mir etwas "geworden". Man sollte Kindern auch eigene Erfahrungen machen lassen. Ist ein schmutziges Kinderzimmer denn so schlimm?
Schläge zerstören nur das Vertrauen.
Für mich ist wichtig, dass meine Tochter mir vertraut und das macht sie.
 
Hallo!

Ich glaube, so lange Kinder die Angst der Eltern spüren, werden sie da einhacken.

Ein Kind zu schlagen bedeuet, dass man Angst hat - sonst wäre man(n) souveräner.
Ein Kind alles zu erlauben, bedeutet dass man Angst hat - sonst hätte man eine natürliche Autorität.
Angst macht schwach und klein.

Kinder spiegeln das einfach perfekt.

Jede Mutter - jedes Elternteil hat durch die Kinder die Chance, die eigenen tiefsten Ängste anzuschaun und aufzulösen.

Sind Kinder eine Bereicherung oder eine Plage - das kommt ganz darauf an, ob man es konstruktiv sieht. Möchte man/frau auch bei sich selber hinschauen oder lieber alles (auf die Kinder) abschieben um bei sich nicht hinschauen zu müssen.

Die Entscheidung liegt bei jedem Einzelnen.

LG Daniela
 
birgit schrieb:
hallo. nach einen lange lautem gespräch (oder eher Streit wie ich ihn nichtmal mit meinem Exmann hatte) ist es mir ausversehen passiert....
ich habe meiner Tochter eine Ohrfeige gegeben (als sie mich als "Dummes *********" beschimpfte)
aber ich war erstaunt über ihre reaktion. sie war sofort ruhig und hat lediglich angfefangen zu weinen udn ohne worte ihr Zimmer aufgeräumt. Sie kam dann zu mir und bat mich es anzusehen udn nach einigen mängeln dich ich festellte war es in ordnung.
sie hat sich von alleine in ihr zimmer zurück gezogen und war sehr ruhig seit dem!


mhh ich war ja immer gegen anwendung von körperlicher gewalt, aber ich denke ich ürde es wieder machen, wenn es so weit kommen wird. es kann nicht sein das ich mir auf der nase rumtanzen lassen muss von meiner tochter

Und ich vermute, wenn Deine Tochter sich mit Freundinnen oder Klassenkameraden prügelt kriegt sie Prügel wegen dieser Gewalbereitschaft. Was ist hier los???? Ist es wirklich notwendig als erwachsener Mensch ein Kind zu schlagen? Geh in therapeutische Behandlung um Deinen Selbstwert zu stärken, dann kommst Du auch klarer und unmißverständlicher rüber. Ich fasse es nicht was hier für Methoden empfohlen und angewendet werden.
Du bist die Große und zeigst die Richtung an und Du bist die Mutter, liebst Du Dein Kind oder siehst Du es als Deinen persönlichen Feind, wenn es anders ist, als Du es willst?
Elke
 
Liebe Birgit, ihr geht es in erster Linie nicht um das Aufräumen, sondern das ist nur der Auslöser, wenn Du etwas anderes gesagt hättest, wäre sie vermutlich auch laut geworden.
Sie will sich von Dir abgrenzen, die Kinder sind heute eher in der Pupertät.

Ohrfeigen sind keine Lösung, es kann mal passieren, aber Du verletzt sie damit sehr. Sie ist ruhig und schweigsam aus Trauer ,Wut und Schmerz.

Es gibt ganz gute Literatur auf diesem Gebiet.Zum Jugendamt würde ich nicht gehen,habe was gegen diese Behörde, dann schon eher zum Kinderschutzbund, die bieten auch Erziehungsberatung an.

Alles Gute für Euch!
 
autoritär sein, antiautoritär oder wie...?

kinder, die in einer atmosphäre ohne liebe aufwachsen und auch noch gewalt durch ihre eltern erfahren, werden miß-handelt.

Kinder, die mit liebe großgezogen werden und außer der regel mal eine ohrfeige oder klaps auf den po bekommen, können sicher besser damit umgehen, weil sie grundsätzlich das gefühl haben, geliebt zu werden.

ich denke, dass allerwichtigste und entscheidenste ist, die liebe... unseren kindern eine liebevolle gesunde erziehung angedeihen zu lassen.
(das setzt natürlich voraus, dass wir selbst, liebevoll und psychisch/seelisch gesund sind.)

kinder sind nicht unser eigentum, sie gehören uns nicht.
sie sind genauso freie, göttliche wesen, wie alle menschen hier auf der erde.

es ist auch möglich, mit kindern gleichberechtigt, partnerschaftlich zu leben, ohne dass wir uns über sie stellen, autoritär sein müssen, sie demütigen oder gewalttätig sein müssen und sie dadurch entmündigen in ihrem mensch sein.

nur weil sie "kleiner" sind als wir, kann es nicht sein, dass wir ihnen auf körperlicher, seelischer ebene gewalt antun.
wenn wir mit best. dingen nicht klarkommen, sollten wir in den spiegel schauen und erkennen, was sie uns spiegeln, welche dunklen, verborgenen seiten zutage treten, was thema ist und konkret mit uns selbst daran arbeiten.

alles hat seine zwei seiten: zb: wenn sich jemand meiner selbst ermächtigt (autoritär ist), kann es mich ohnmächtig machen. befreien kann ich mich daraus, indem ich mich meiner selbst wider ermächtige, der andere hat keine macht mehr über mich.
viele menschen verwechseln sehr häufig verantwortung mit macht.
und wenn sie selbst einmal ohnmächtig werden, werden sie gewalttätig, weil sie entmächtigt sind und sich hilflos, ohn-mächtig, also ohne macht, fühlen.

ich möchte einfach nur mal dazu anregen, sich über ein paar themen gedanken zu machen und bei sich selbst zu schauen.
nobody is perfect, das ist auch okay und man wächst mit seinen aufgaben, das ist auch gut so...

ich finde das gedicht von kalil gibran zeigt eine sehr liebevolle umgangsweise und eine gute möglichkeit dem leben zu begenen.


Kalil Gibran - Der Prophet


Eure Kinder sind nicht eure Kinder.

Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.

Sie kommen durch euch,
aber nicht von euch.

Und obwohl sie mit euch sind,
gehören sie euch doch nicht.

Ihr dürft ihnen eure Liebe geben,
aber nicht eure Gedanken.

Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.

Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben,
aber nicht ihren Seelen.

Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen,
das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.

Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein,
aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.

Denn das Leben läuft nicht rückwärts, noch verweilt es im Gestern.

Ihr seid die Bogen,
von denen eure Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden.

Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit,
und Er spannt euch mit seiner Macht,
damit Seine Pfeile schnell und weit fliegen.

Lasst euren Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein.

Denn so, wie Er den Pfeil liebt, der fliegt,
so liebt Er auch den Bogen, der fest ist.

aus: Kalil Ghibran, Der Prophet


in diesem sinne

rosenherz :kuesse:
 
kinder spüren wenn die mama unglücklich ist, auf längere zeit macht dass ihre seele krank. ich finde du solltest den grund bei dir suchen und nicht bei deinem kind, denn wenn du glücklich bist ist es auch dein kind
 
Hallo Rosenherz,
ich gebe dir in allem recht!
Hallo Birgit,
kein Kind beschimpft einfach so seine Mutter mit unflaetigen Worten.
Das hat eine Vorgeschichte, die du uns nicht erzaehlt hast.
Du lieber Himmel, haette meine Mutter damals ein Forum zur Verfuegung gehabt, dann haette sie sich von frueh bis spaet bitter ueber mich beklagt.
Was sie nicht gesagt haette, waere:

"ich liebe meine Tochter nicht, sie ist mir laestig, ich kenne ihre Gedanken nicht, sie ist mir fremd, aber sie interessiert mich auch nicht.
Am liebsten haette ich sie nie geboren!"

Ich habe zwei Soehne allein gross gezogen, partnerschaftlich mit viel Gespraechen und noch mehr Vertrauen.
Ihre Zimmer waren ihr Reich, ab einem bestimmten Alter bestimmten sie selber, wann sie es und wie oft sie es putzten.
Ich habe immer angeklopft, bin nie einfach so hinein gegangen.
Meine Kinder haben es sehr positiv aufgefasst und das groesste Kompliment, das ich je im Leben bekam, war, als mein Aeltester mit 12 oder 13 sagte: ich bin so froh, dass du keine Keifmutter bist!
Ueberlege bitte, Birgit, was bei dir und deiner Tochter schief laeuft. Ein Kind beschimpft seine Mutter nicht aus heiterem Himmel!
Schlaege sind das Allerletzte. Sie zerstoeren jede schoene Familienatmosphaere und machen das Vertrauen zwischen Eltern und Kind unmoeglich.
Ein Groll baut sich im Kind auf, und wenn es scheinbar gehorcht und das als Erziehungserfolg verbucht wird, dann ist das nur reiner Kadavergehorsam aus Angst vor weiteren Schlaegen.
Moechtest du das?

Bijoux
 
Hallo Birgit,
hallo den Anderen,

ich denke auch, dass die Grenzen nicht klar sind. Ich habe auch nach meiner Trennung eher "nicht erzogen", weil konsequentes Verhalten mir selbst zu aufwändig war. Ich habe meine Tochter machen lassen, bis es irgendwann in ihrem Zimmer kein Durchkommen mehr gab. Dann bin ich regelrecht ausgerastet, habe sie mit Lautstärke kleingemacht und - nichts erreicht. Weil damit hatte ich mich abreagiert und ihr nicht geholfen. Sie war fertig mit den Nerven, weil ich sie beschimpft habe, aber das Grundproblem haben wir nicht angepackt. Sie hatte es von mir nicht gelernt, das Aufräumen und von allein geht das nicht.

Wenn ich gut drauf war, dann wollte ich mit ihr gemeinsam aufräumen. Das hat sie ganz deutlich abgelehnt, weil ich auch dabei immer mies drauf war. Es war meine Abneigung gegen Aufräumen, die mir als Spiegel entgegenkam.

Vielleicht steckt hier ja auch etwas für Dich drin, liebe Birgit.

Das mit dem Beschimpfen, ist s.o. eine Frage von Grenzen. Da hast Du sicher die ersten Anzeichen verharmlost. Oder Du zeigst ihr erst dann Gefühl und Aufmerksamkeit, wenn sie Dich angreift. In dem Alter weiß sie jedenfalls, dass sie damit etwas bewirkt. Es ist kein Zufall.

Die Geschichte mit dem zusammen aufräumen bei Musik und dann Kuscheln, ich glaube nicht, dass das klappt. Aufräumen ist nicht schön. Und man sollte es auch nicht auf einen Podest stellen, als unheimliche bedeutende Aktion. Es schnell und ohne viel Gewese erledigen und dann was Schönes machen, raus aus dem Zimmer. Beim Zurückkommen fällt es dann auch auf, dass alles so schön übersichtlich ist.

Vielleicht kannst Du ja auch aus dem Zimmer einiges entfernen. Das Zimmer meiner Tochter war auch immer zu vollgeräumt. Das weiß ich heute. Alter Kram, Sachen, die nicht angezogen werden....

Zum Thema Schläge als Erziehungsmittel:

Erst Mal meine Meinung, Schläge sind kein Erziehungsmittel. Ich erinnere mich deutlich an entsprechende Situationen aus meiner Kindheit. Es war deprimierend und beängstigend für mich. Und dann kommen noch die Eltern und sagen, sie müssten das tun, und es wäre nicht leicht für sie. Die, Dich beschützen sollten. Das ist das widersprüchlichste, was es für eine Kinderseele gibt. Ich bin meinen Eltern eigentlich heute noch böse deshalb, auch wenn sie sicher auch dachten, sie müssten es tun.

Und trotzdem ist es mir zweimal passiert:

Als meine Tochter ca. 7 war, habe ich sie nach einem Streit mit einem eher sanften Schubs in Richtung ihres Zimmers gewiesen, weil ich kurz vorm Explodieren war. Sie hat dann mit aller Kraft zurückgeschubst, außer sich vor Wut. Ich war total geschockt. Wenn ich mit nicht total zusammengerissen hätte, mit Hände auf dem Rücken festhalten, hätte es wahrscheinlich eine Schlägerei gegeben. Und das ist nicht übertrieben.

So ein Ausrutscher ist mir nochmal passiert, als sie 10 war. Es war meine Schwäche. Sie war der Auslöser, aber sie hat schon begriffen, dass irgendwann das Mass voll ist. Es ging um ihr Schulzeug. Ich hatte Umschläge besorgt für die neuen Bücher, ohne dass sie mir konkret gesagt hatte welche. Sie hatte sich einfach nicht drum gekümmert. Und dann hat sie sich im Brustton der Überzeugung beschwert, dass die Umschläge nicht passen würden. Dem ging schon ein längerer Disput voraus. Und da bin ich ausgerastet, habe ihr die Bücher vor die Füße geworfen und ihr ein/zwei heftige Schläge auf den Allerwertesten gegeben, im Stehen. Sie hat nach Luft geschnappt und bevor sie ausgeatmet hatte, um zu schreien, war ich aus dem Zimmer raus. Ich habe draußen geheult, sie drinnen. Und dann bin ich irgendwann rein und habe ihr die Situation erklärt. Auch Mütter haben nur Nerven. Und sie hat gesehen, dass es eine Grenze gibt. Trotzdem sind Schläge kein Erziehungsmittel, sondern Hilflosigkeit der Erwachsenen.

Auf mündliche Beleidigungen mit körperlicher Attacke zu reagieren hätte unter Erwachsenen vor keinem Gericht Bestand. Der Schläger würde verurteilt werden. Unter Erwachsenen! Nur Kinder haben keine Richter, weil sie ihre Eltern nicht anklagen (in der Regel). Das sollte sich jeder klarmachen, der meint ungestraft sein "eigenes" Kind züchtigen zu dürfen.

Liebe Birgit,
gehe doch das nächste Mal einfach wortlos raus und frage sie viel später in einer ruhigen Minute, warum sie es gesagt hat, was sie dabei empfunden hat und ob es ihr danach besser ging. Du müsstest sie zum Nachdenken bringen, ohne Druck und nicht mit dem Ziel des Aufräumens.

L.G.
Timmi
 
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Hallo,

ich sehe gerade, dass Birgit, schon lange nichts mehr geschrieben hat. Hhm, vielleicht interessiert es ja trotzdem noch ein paar Erzieher/Innen.
Für mich ist es jedenfalls auch noch ein Stückchen "Altlast". Ich werde heute mal meine Tochter fragen, was sie so für Erinnerungen in dieser Richtung hat. Ich kann die entsprechenden Situationen jedenfalls in meinem Gedächtnis nicht löschen.

L.G.
Timmi
 
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