Umgang mit Kindern

Strandläufer

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19 März 2004
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Heute nicht zum ersten Mal gesehen:
Mutter steht mit einem Kleinkind bei Aldi an den Packtischen.
Kinderwagen mit Säugling und Unmengen an Einkäufen sollen nach Hause transportiert werden. Zweifellos eine Streßsituation für die Mutter.
Der kleine Junge benimmt sich nicht so wie Mutter es wünscht und kriegt eine gescheuert. Das Kind zieht sich zurück und die Mutter schimpft unentwegt weiter. Der kleine Stoppen kriegt mit, dass ich mir die Szene ansehe und flugs entscheidet er sich seine Mutter ein wenig bloß zu stellen, indem er bemerkt: "Du hast mich geschlagen" Antwort der Mutter: "Ich habe dich nicht geschlagen, wenn ich dich schlage bist du grün und blau"
Die Mutter bemerkt jetzt ebenfalls, dass ich die Szene beobachte und ändert ihre Taktik und wird dem Kind gegenüber freundlicher, bezieht es ein wenig in ihr Tun mit ein, lässt ihn den Einkaufswagen zurückbringen und redet wieder normaler mit ihm.
Jetzt mein Anliegen:
Die Mutter und das Kind haben eindeutig auf mich reagiert.
Ob das nun sinnvoll war, wage ich noch zu bezweifeln, denn letzendlich hat die Mutter jetzt das gesamte Schuldpaket, anstatt sich selber mal zu fragen "Wie kann ich mich entlasten, wenn ich solche Rieseneinkäufe vor mir habe"
Wie kann ich anders reagieren? Mich kostet es schon Überwindung so deutlich zu zeigen, dass ich mich für diese Szenerie so interessiert habe aber weggucken will ich nicht mehr.
Bin mal gespannt wie ihr das seht.
LG
Elke
 
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Hallo!

Ich glaube fast jeder war schon mal bei solch einer Situation Zeuge und hat sich im Nachhinein gefragt, was er hätte tun sollen.
Ich selber habs leider auch schon mal miterlebt, hab mich aber eingemischt.
Das war auch ziemlich ...naja.
Mutter kam mit Tochter aus Schlecker heraus und Tochter gab Mutter ne patzige Antwort. (Meiner Meinung aber nicht so schlimm wie das was darauf folgte)
Mutter gab Tochter solch ein Ohrfeige, dass ich dachte das Mädel fällt um.
Die Kleine tat mir in dem Moment so leid, sie hat sich so erschrocken, dass sie niht gleich losgeheult hat wie andere es getan hätten. Sie hielt sich ihre Wange und langsam füllten sich ihre Augen mit Tränen.
Als ich das sah, wünschte ich mit eine große Faust.
Da ich aber daneben stand und ich diese Faust nicht hatte, kam meine freche "Schnauze" zum Vorschein.
Ich hab die Mutter angeschaut und hab ihr vorgeschlagen auch noch auf die andere Seite zuhaun, damit die Schwellung an beiden Seiten sich gleichmäßig ausbreiten kann. Und wenn sie zu hause ist, kann sie ja zur Unterstützung noch den Gürtel nehmen, vorher sollte sie aber dem Kind den Mund zukleben, sonst rufen die nachbarn noch die Polizei und mischen sich unverständlicherweise in ihre so tollen Erziehungsmethoden ein.
Schließlich gibts ja inzwischen auch ein Gesetz dagegen.

Das schlimme, bestimmt 5 Leute standen herum und gafften, keiner sagte was,aber alle nickten, den meine Äußerungen kamen genauso an wie ich es erhofft habe. Nicht einer sagte was dazu.
So!

Und da ich ja ein Kind habe, war ich heute auch in der Situation und habe mir gewünscht eine halbe Minute alleine mit ihr zu sein.
Ich gebe zu, mein Kind hat ab und zu mal einen Klaps bekommen, aber inzwischen bin ich zu anderen Methoden umgestiegen, die mehr fruchten.
Mein Kind ist 5, machmal erreicht man noch nicht viel, aber es wird immer besser.
Da ich eine Mutter mit viiiieel Gedult bin, kann es passieren, dass mein Kind mich auch einen halben Tag nervt, die Konsequenz bekommt sie aber dann zuspüren, indem es ein Verbot auferlegt bekommt, was mir mehr hilft und ihr nicht körperlich weh tut.

es ist meiner Ansicht nach auch so, dass Eltern im stärkeren Vorteil sind. Haun sie zu, ist es immer ein so, dass ihnen die Argumente ausgegangen sind. Hilflosigkeit ist für mich kein Grund und auch keine Entschuldigung. Es ist eine Demütigung für ein Kind, schlägt man es , egal wo.
Geht es stressig zu, dann sollte man sich immer vor Augen halten, dass man dieses Kind haben und behalten wollte. Dementsprechend sollte man sich auch ein dickes Fell wachsen lassen, geht es mal etwas anders zu als wenn alles rosa ist.

Einmischen ist zwar nicht immer sinnvoll, aber manchmal nicht zu vermeiden.
Nicht unebdingt sinnvoll ist es, wenn eine Mutti auf der straße steht und auf ihren kleinen Murkel einredet, der es sich mal wieder bockig bequem mitten auf der Straße macht. Und dann kommt jemand vorbei und redet aufs Kind ein, mischt sich ein, obwohl er dieses Kind nicht kenn und Blut ist auch noch nicht geflossen. Das ist mir auch schon passiert, ich verbiete anderen Leute sich einzumischen, das ist mein Kind und meine Sache.
Einmal mußte ich in die Apotheke und mein Kind wollte eine Faltencreme kaufen, warum auch immer. Ich sagte nein ,sie sagte ja. Hinter mir stand ne Frau, die hörte sich das Theater eine Weile an und plötzlich hatte sie einen Lutscher in der Hand und sagte zu meiner tochter, wenn sie jetzt lieb ist, dann schenkt sie ihr den Lutscher. Die Frau Apotherkin sagte ihr, dass sie den aber bezahlen müsse, darauf sagte sie, das kann ja auch wohl ich übernehmen, schließlich bin ich ja auch die Mutter. Ich war so von den Socken, dass ich ihr die Meinung gegeigt habe. Ich fands unmöglich, denn ich hatte dann das Theater mit meinem Kind wo es um Faltencreme und Lutscher ging. Beides hab ich nicht gekauft, war aber bedient ohne Ende.

Nun, ich denke es kommt auf die Situation drauf an, ob man sich einmischen darf/kann oder nicht.

Meinen Großeinkauf mache ich sowieso mit meinem Mann und wenn ohne, dann mit ohne Kind. Das geht ja auch mal in die kita oder ist bei Oma oder sonstiges.
Ich könnt noch mehr schreiben, aber ich denke, das reicht erstmal.

LG
Aayla
 
hallo!

ich glaube so situationen hat schon ein jeder erlebt :)
früher bin ich natürlich sofort auf das kind aufmerksam geworden, doch heute habe ich mehr den erziehenden im visier. d.h. ich nehme augenkontakt mit dem jenigen auf und wenn ich merke es ist leben darin, reagiere ich mich einem: kann ganz schön stressig sein.... oder so ähnlich!
ich habe damit gute erfahrungen gemacht, denn geschlagen wird ja weil man überfordert usw. ist und keine andere methode kennt!!! hilfe benötigen die erziehenden zuerst, damit es den kindern nicht wieder passiert......:)
vielleicht, wenn die leute merken das überforderung kein "bist du unfähig" etc. bedeuten, trauen sie sich eher hilfe anzunehmen und zu suchen.....
claudia
 
Hallo,
ich habe 2 Kinder und bin auch hin und wieder überfordert. Gerade Kinder so mit 3-4 Jahren können da beim Einkauf ziemlich in Rage geraten, wenn etwas nicht so geht wie sie wollen. Meine jüngere Tochter - sie hatte von Anfang an die Tendenz sich hineinzusteigern und Wutanfälle zu bekommen (auch heute noch mit 10 Jahren) - warf sich mal auf dem Gehweg brüllend auf den Boden. Ich weiß nicht mehr warum. Mir war es zwar peinlich, aber mir kam nicht in den Sinn mein Kind zu schlagen (auch wenn sie zu Hause schon mal hin und wieder einen Klaps auf den Po bekam), in der Öffentlichkeite versuchte ich halt bewusst ruhig zu reagier, d.h. ich ließ sie mal am Boden liegen und schreien.

Was mich aber am Meisten störte und ärgerte war die Aussage von einer älteren Dame die vorbeiging, dass ich ihr einfach eine geben solle! Ich war damals zu baff als dass ich etwas drauf gesagt hätte. Am liebsten hätte ich der Dame eine gegeben.

Heute bin ich anders, da bin ich nicht mehr so auf den Mund gefallen. Interessant ist auch, dass ich seit meiner Scheidung letzten Jahres und seitdem ich dadurch alleine mit den Kindern lebe, ausgeglichener bin und es weitaus weniger Streit gibt.

Aber ich muss leider zugeben, dass ich nicht die Courage hätte, diejenigen Personen auf der Straße anzusprechen.

mimschi
 
mimschi schrieb:
Hallo,
ich habe 2 Kinder und bin auch hin und wieder überfordert. Gerade Kinder so mit 3-4 Jahren können da beim Einkauf ziemlich in Rage geraten, wenn etwas nicht so geht wie sie wollen. Meine jüngere Tochter - sie hatte von Anfang an die Tendenz sich hineinzusteigern und Wutanfälle zu bekommen (auch heute noch mit 10 Jahren) - warf sich mal auf dem Gehweg brüllend auf den Boden. Ich weiß nicht mehr warum. Mir war es zwar peinlich, aber mir kam nicht in den Sinn mein Kind zu schlagen (auch wenn sie zu Hause schon mal hin und wieder einen Klaps auf den Po bekam), in der Öffentlichkeite versuchte ich halt bewusst ruhig zu reagier, d.h. ich ließ sie mal am Boden liegen und schreien.

Was mich aber am Meisten störte und ärgerte war die Aussage von einer älteren Dame die vorbeiging, dass ich ihr einfach eine geben solle! Ich war damals zu baff als dass ich etwas drauf gesagt hätte. Am liebsten hätte ich der Dame eine gegeben.

Heute bin ich anders, da bin ich nicht mehr so auf den Mund gefallen. Interessant ist auch, dass ich seit meiner Scheidung letzten Jahres und seitdem ich dadurch alleine mit den Kindern lebe, ausgeglichener bin und es weitaus weniger Streit gibt.

Aber ich muss leider zugeben, dass ich nicht die Courage hätte, diejenigen Personen auf der Straße anzusprechen.

mimschi


Ja genauso mach ich es auch, auch wenn es manchmal echt an die Grenzen gehen kann. Dazu sind wir aber Erwachsene und Kinder möchten sich nur bei uns durchsetzten, das führt dann halt schonmal zu einem kleinen Supergau.
Dass Du baff warst, das kenne ich auch, erst wenn sich alles beruhigt hat, dann fällt einem die passende Antwort ein, aber leider ist es auch dann schon zu spät.
Vielleicht bist Du jetzt ausgelichener, weil Du den Stress der Scheidung und Trennung hinter Dir hast? Du konzentrierst Dich ja nicht mehr auf den Ärger in Deiner ehe, wenn es den gegeben hat, sondern nur noch Deine Kinder sind da. Manchmal macht das viel aus, gerade wenn es in einer Familie zwischen den Eltern nicht mehr so hinhaut.

LG
Aayla
 
@Aalya
Stimmt, es hat zwischen uns in der Ehe nicht hingehauen, was aber mir selber nicht so aufgefallen ist. Ich habe mich angepasst und habe nicht darauf geachtet was ich fühle oder spüre oder möchte. Habe mich halt auf die Kinder konzentriert, was anderes hatte ich nicht. Mein Ex hat zum Schluss nichts mehr mit uns gemeinsam unternommen. Ich beneidete andere Paare, die romantisch, lieb, zärtlich miteinander umgegangen sind. Bei uns hat es das schon länger nicht mehr gegeben. Ich dachte mir aber, dass es bei uns halt so ist und es nicht näher hinterfragt.

Aber gefrustet hat es mich innerlich natürlich schon und wenn ich unzufrieden war habe ich die Kinder viel mehr angeschnauzt.

Nach der Trennung musste ich mich über die Beziehung oder meinen Ex nicht mehr aufregen und deshalb läuft seitdem alles "wie am Schnürchen". Und da ich seitdem wir nun alleine sind auch viel mehr auf mich schaue, sage ich auch offener meine Meinung und vertrete sie aber auch. Früher habe ich immer schnell "den Schwanz eingezogen". Ich mache in letzter Zeit viel mehr für mich als vorher, obwohl es jetzt mühsamer ist mir die freie Zeit zu nehmen (aber Dank meiner Eltern funktioniert das gut). Früher brauchte ich auch meine Eltern, weil mein lieber Mann anderweitig beschäftigt war (Fitnesscenter, lange Arbeiten, ...) und DAS wurmte mich natürlich ständig.

LG
mimschi
 
Nun sowas ist nicht leicht, gerade auch noch wie in Deinem Fall.

Man versucht es ja vor den Kindern immer zu verbergen, nur leider vergisst man auch, dass Kinder sensibler auf gewisse Sachen reagieren. Komisch, dass das mit den Jahren dann verschwindet.
Auch als es Dir schleht ging und Du versucht hast, Dich auf Deine Kinder zu konzentrieren, sie wußten es ist was mit Dir. Angestauter Frust, ja nun Du hast halt etwas strenger reagiert. Aber Du schlägst ja Deine Kinder nicht und hast sicherlich auch nicht unter Deine Situation leiden lassen. Du hast ja die Ehe geführt und nicht Deine Kinder. Das ist schon ok.

Dass Du aber an alledem noch zu knabbern hast, ist klar. Schließlich denkt man ja an sowas nicht. Du kannst Dich glücklich schätzen, dass Deine Eltern da sind. Ist ja doch nicht immer so einfach als alleinerziehnde was zu machen, wenn keiner auf die Kinder aufpasst.
Du hast ja auch viel aus der Scheidung mitgenommen. Selbsbewustsein zu haben ist eine große Stärke, die nicht jeder hat. Es ist erlernbar auch mal nein zu sagen, nur der Anfang ist immer etwas schwer. Schade immer nur, dass man aus negativen Sachen mehr lernt und die positiven einfach so hin nimmt. Jedenfalls tuen das einige, nicht alle.

Du schaffst das schon, Deinen Kinder sind da und Du hast jetzt wohl ein besseres Leben als vorher.

LG
Aayla
 
AW: Umgang mit Kindern

Hallo Aayla,

deine Geschichten, so betrüblich sie sind, sind so gut geschrieben, ich hab so gelacht. Schreib doch ein Buch mit solchen Geschichten. Tut sicher jeder Mutter gut, das zu lesen!

Liebe Grüße
Katze
 
AW: Umgang mit Kindern

Wie kann ich anders reagieren? Mich kostet es schon Überwindung so deutlich zu zeigen, dass ich mich für diese Szenerie so interessiert habe aber weggucken will ich nicht mehr.
Bin mal gespannt wie ihr das seht.

Hallo ElkeB,

hast Du selbst schon ein Kind? Weißt Du, manchmal fühlt man sich seinen Kindern gegenüber sehr, sehr hilflos. Sie setzen sich etwas in den Kopf und wollen es, sofort. Wenn sie merken, dass sie es nicht bekommen, dann werden sie wütend (wie wir auch, aber Erwachsene haben gelernt mit Enttäuschungen umzugehen, die Kurzen noch nicht...). Und wenn ich mich in einer solchen Situation selbst nicht wohl fühle (Stress, Streit, Sorgen, usw.) dann artet das Ganze aus. Ich selbst schlage nicht zu, ich fange dann an irgendeinen Mist zu erzählen wie *Wenn Du nicht sofort das und das tust, dann darfst Du nicht die Oma besuchen!* Das Beispiel ist eher harmlos. Mit Abstand betrachtet verhalte ich genauso wie mein Kind... Äh, ich denke nicht das Empörung oder allwissende Vorträge wie *Schlagen ist gesetzlich verboten...!* helfen, im Gegenteil: die daraus entstehenden Schuld- und Wutgefühle werden den Konflikt zwischen Mutter und Kind eher noch anheizen. Stilles Beobachten scheint mir eine geeignete Reaktion zu sein. Das gibt der Mutter Gelegenheit sich zu beruhigen und das Verhalten zu korrigieren. (Natürlich nur, wenn das Kind einen (!) Klapps erhalten hat, nicht bei fortgesetzten Schlägen...). Und wenn man sich einmischt, dann mit ruhiger Stimme und ohne Vorwürfe. Nach dem Motto: *Mütter sind auch nur Menschen und dürfen auch mal versagen...*

Liebe Grüße,

Syndra
 
AW: Umgang mit Kindern

Hallo ElkeB,

hast Du selbst schon ein Kind? Weißt Du, manchmal fühlt man sich seinen Kindern gegenüber sehr, sehr hilflos. Sie setzen sich etwas in den Kopf und wollen es, sofort. Wenn sie merken, dass sie es nicht bekommen, dann werden sie wütend (wie wir auch, aber Erwachsene haben gelernt mit Enttäuschungen umzugehen, die Kurzen noch nicht...). Und wenn ich mich in einer solchen Situation selbst nicht wohl fühle (Stress, Streit, Sorgen, usw.) dann artet das Ganze aus. Ich selbst schlage nicht zu, ich fange dann an irgendeinen Mist zu erzählen wie *Wenn Du nicht sofort das und das tust, dann darfst Du nicht die Oma besuchen!* Das Beispiel ist eher harmlos. Mit Abstand betrachtet verhalte ich genauso wie mein Kind... Äh, ich denke nicht das Empörung oder allwissende Vorträge wie *Schlagen ist gesetzlich verboten...!* helfen, im Gegenteil: die daraus entstehenden Schuld- und Wutgefühle werden den Konflikt zwischen Mutter und Kind eher noch anheizen. Stilles Beobachten scheint mir eine geeignete Reaktion zu sein. Das gibt der Mutter Gelegenheit sich zu beruhigen und das Verhalten zu korrigieren. (Natürlich nur, wenn das Kind einen (!) Klapps erhalten hat, nicht bei fortgesetzten Schlägen...). Und wenn man sich einmischt, dann mit ruhiger Stimme und ohne Vorwürfe. Nach dem Motto: *Mütter sind auch nur Menschen und dürfen auch mal versagen...*

Liebe Grüße,

Syndra

Hallo Syndra,
also erstmal, ich habe drei erwachsene Kinder.
Mir ist also bewusst wie groß die Grenzwanderung ist, wenn wir mit Kindern umgehen. Leider empfinden viele Eltern die natürlichen Trotzphasen und Ausbruchsversuche ihrer Kinder als persönlichen Angriff und können nicht besonders souverän reagieren. Ebenso oft habe ich den Eindruck, dass Kinder, wenn sie einmal da sind, als Belastung empfunden werden, als Klotz am Bein, als Störenfriede und Einschränken der persönlichen Freiheiten. Dabei vergessen sie häufig, dass sie selber die Wahl hatten Kinder zu bekommen oder es zu lassen.
Es macht natürlich keinen Sinn Eltern in solchen Grenzsitutaionen noch mehr zu streßen indem man sie vor den Kindern anspricht und reglementiert, deshalb gucke ich bloß. Bei offensichtlichen Mißhandlungen finde ich es tatsächlich angebracht den Mund aufzumachen um auch dem Kind das Signal zu geben "Das ist nicht in Ordnung"
Ja, natürlich dürfen ELtern Fehler machen. Eltern haben aber auch die Chance abzuwägen und zu überlegen was sie künftig anders machen können um in kritischen emotionalen Situationen eine Entlastung zu finden, wie z.B. die Kinder nicht ausgerechnet in total überfüllte Geschäfte mit zu schleppen oder sogar eine zweite Person zur Entlastung mitzunehmen.
Es gibt etliche Möglichkeiten anders zu reagieren als gewohnt.
LG
Elke
 
AW: Umgang mit Kindern

Hallo ElkeB,

in unserer Gesellschaft lernt man den Umgang mit Kindern erst durch den Umgang mit den eigenen Kindern... Ich kann nur für mich sprechen: besonders bei meinem ersten Kind habe ich viele *Fehler* gemacht (und mache sie immer noch). Es war mir auch einfach nicht bewußt, wie sehr Kinder das Leben verändern. Ich glaube, ich habe ein Jahr gebraucht um mich mit meinem *neuen* Leben als Mutter zu arrangieren.
Meine Kinder machen mir nur zu deutlich bewußt, wann ich wie ein *Erwachsener* handle und wann wie ein *Kind*. Allerdings sind sie auch der Grund, warum ich mich bemühe *erwachsen* zu werden. Wer weiß, vielleicht bin ich später mal erwachsen genug für meine (hoffentlich vielen) Enkelkinder.:)

Liebe Grüße,

Syndra
 
AW: Umgang mit Kindern

Liebe Syndra,

dein Posting spricht mir aus dem Herzen....

Es war mir auch einfach nicht bewußt, wie sehr Kinder das Leben verändern. Ich glaube, ich habe ein Jahr gebraucht um mich mit meinem *neuen* Leben als Mutter zu arrangieren.
Man kann sich zwar vorstellen, dass man mit Kind weniger Zeit hat oder das man Verantwortung hat oder oder oder... aber was das letztendlich wirklich für einen selbst als Frau bedeutet und wie man damit umgeht, dass kann man wirklich nur erfahren, wenn das Kind dann da ist.

Meine Kinder machen mir nur zu deutlich bewußt, wann ich wie ein *Erwachsener* handle und wann wie ein *Kind*.
Und ebenso wird einem deutlich, dass man gerne von seinen Kindern mehr erwartet oder fordert als man sich selbst abverlangen würde. Ich denke da zum Beispiel an das Respektieren der Gefühle in der Trotzphase oder auch danach... Wie oft hört man von Müttern "Sei nicht so kindisch" oder "gibt dich endlich" oder oder... und wie ist es bei uns selbst? wollen wir nich auch gerne unsere Gefühle respektiert wissen?

Alles Gute.
 
AW: Umgang mit Kindern

Ich denke , daß statt einem bürokratischen Fälle Bearbeiter, eine Nanny besser wäre, die zu Familien geht, wo es nicht mehr rund läuft.

Unterstützung ist immer besser, als Maßregelung und dann würden auch mehr die Hilfe in Anspruch nehmen, wenn sie sich überfordert fühlen oder in Erziehungsfragen nicht weiterkommen.

Finde diese Sendung sehr gut und schade, daß da nicht jede Mutter drauf zurückgreifen kann. Das müßte vom Staat unterstützt werden.

Laura
 
AW: Umgang mit Kindern

Hallo Elke,
so etwas erlebe ich auch öfter. Ich denke es war sinnvoll: Wenn sie gestresst ist, macht es keinen Sinn, es an ihren Kindern auszulassen - vielleicht denkt sie jetzt mal darüber nach. Wenn sie nicht beobachtet worden wäre, hätte sie keinen Gedanken daran verschwendet.

Das Letzte, was ich erlebt habe so oder so: ich stehe an der Kasse - mir gegenüber in der Schlange eine Mutter mit Jungen (ca. 10) und Hund; meckert in einer Tour mit ihm, ziemlich unfreundlich. Vor ihr steht eine andere Mutter mit Kind ca. 2 Jahre, dem Kind schenkte sie ein Lächeln, da wurde mir richtig schlecht. Ich dachte für mich, nur einmal so ein Lächeln für ihren Sohn und der wäre nicht so nörgelig....Fast wäre ich hingegangen und hätte es gesagt...Ach ja "...und Hund" habe ich geschrieben, weil ich das Gefühl habe (sehe die drei in letzter Zeit öfter) der Hund wird besser behandelt als der Junge...Beim nächsten Mal (falls es eines gibt) werde ich nicht meinen Mund halten.


Ich denke , daß statt einem bürokratischen Fälle Bearbeiter, eine Nanny besser wäre, die zu Familien geht, wo es nicht mehr rund läuft.
Unterstützung ist immer besser, als Maßregelung und dann würden auch mehr die Hilfe in Anspruch nehmen, wenn sie sich überfordert fühlen oder in Erziehungsfragen nicht weiterkommen.
Finde diese Sendung sehr gut und schade, daß da nicht jede Mutter drauf zurückgreifen kann. Das müßte vom Staat unterstützt werden.
An sich finde ich so eine Nanny sinnvoll, doch oft auch ziemlich übertrieben. Eigentlich sollte erst einmal nur mit den Eltern gearbeitet werden, dann würde sich schon einiges mit den Kindern von alleine regeln. Viele der im Fernsehen gezeigten Eltern habe eine "komische" Einstellung den Kindern gegenüber. Sie sehen Kinder grundsätzlich als Belastung und nicht als Bereicherung.

... *Wenn Du nicht sofort das und das tust, dann darfst Du nicht die Oma besuchen!* Das Beispiel ist eher harmlos. Mit Abstand betrachtet verhalte ich genauso wie mein Kind...
das ist Erpressung :stickout2 ...ich komme auch immer in Versuchung...am besten funktioniert es mit erklären, auch wenn sie noch kleiner sind, dann fühlen sie sich ernst genommen und sind meist verständig...meist...natürlich auch nicht immer. ;-)
LG Penelope
 
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AW: Umgang mit Kindern

Kinder sind sehr klug in dem jungen Alter ( 3-6 ).

Ich bin allein erziehende Mutter. Ich habe eine kleine Tochter, die bald 4 ist. Sie kann auch sehr nervig sein in der öffentlichkeit, weil sie ihre Aufmerksamkeit haben will oder weil sie Spielzeug haben will.

Ich würde nicht mit meiner Tochter einkaufen gehen, vor allem wenn ich unterm Stress bin. Dann kann es so passieren wie bei vielen Mütter, die überfordert sind.

Nach meiner Erfahrung ich lasse einfach die kleine ausheulen oder ihre Wut los lassen. So lange es trifft mich nicht zu. Manchmal ist es schon nervig für anderen Leute, die auf die Straßen sind. Die können nicht ertragen wenn ein Kind laut heult oder schreit wegen Wut ausbrüche. Es ist mir schon peinlich wenn meine Tochter sich so benimmt.

Manchmal, fängt sie an an mich zu provozieren und wie sie es macht ist schon erstaunlich. Ich bin selbst baff ! Sie hat viel von anderen Kinder im Kindergarten gelernt und das macht sie nach.

Ich bin schon konsequenz mit ihr. Langsam versteht sie, dass mit heulen und laut schreien erreicht sie überhaupt nicht.

Ein Kind versucht immer um etwas zu bekommen.
 
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