Liebe Cara
ich kann sehr gut nachvollziehen, wie du dich fühlst. Vor etwa einem Jahr ging es mir ähnlich; ich war allgemein unglücklich über mien Leben und probierte krampfhaft, endlich wieder mein Glück von früher zu finden. Meine Eltern hatten sich gerade getrennt, was mich sehr belastete. Ich hatte gerade das Abitur geschafft und konnte mich aber gar nicht, richtig darüber freuen, weil ich Angst hatte vor all dem, was nun auf mich zukam. ich fühlte mich so ausgelaugt und verloren, dass ich beinahe depressiv wurde. Deshalb musste ich sogar meinen damaligen Job aufgeben und meinen Studienbeginn um ein Semester verschieben. Kurz und gut: Heute fühle ich mich wohler in meiner Haut als je zuvor. Ich habe in diesem Jahr viel über mich selbst gelernt und darüber, wie ich glücklich sein kann, ohne es krampfhaft zu versuchen. Wie ich das geschafft habe? Nur nur durch innere Arbeit, nicht durch äussere Veränderungen in meinem Leben. Ich habe keinen neuen Freund, meine Eltern sind immer noch getrennt und auch sonst hat sich nicht viel geändert - ausser meine Lebenseinstellung. Nun meine Ratschläge an dich:
1. Setze dich nicht unter Druck! Ein Hauptgrund für mein Unglücklichsein damals war, dass ich mich viel zu sehr darin anstrengte, endlich wieder glücklich zu werden. Unzufriedenheit ist etwas, was meistens deiner Seele entspringt, und das nicht unbedingt etwas mit deinen Lebensumständen, sondern mit dir selber zu tun hat. Kann es sein, dass du dir selber einfach nicht genügst mit dem, was du bist und dem was du hast und du dich deshlb ständig unter Druck setzt, etwas besseres zu werden oder zu erlangen? Wenn ja: Aufhören! Verkrampfheit und Zufriedenheit passen überhaupt nicht zusammen, oder? Also wie willst du zufriedener werden, wenn du es krampfhaft probierst? Bei mir war es so, dass ich zuerst einmal alle Ansprüche an mich selber fallen lassen musste, um endlich wieder entspannter mit mir selbst umgehen zu können.
2. Vergleiche dich NIE mit anderen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich vor allem darüber nachdachte, wie ich wohl besser, "cooler", interessanter usw. sein könnte. Dabei vergass ich ganz, was ich eigentlich wirklich wollte, tief in meinem Herzen. Denn was man meint zu wollen, ist nicht immer das selbe wie das, was man in Wahrheit will. Ich zum Beispiel glaubte immer, ich wolle es mal zu etwas bringen, also mal eine tolle Germanistin zu werden. Ich dachte, dass ich dafür hart arbeiten müsste, was ich aber nicht tat. Das Resultat: Unzufriedenheit. Irgendwann realisierte ich aber, dass "es zu etwas bringen" eigentlich gar nicht mein innerstes Bedürfnis war. Ich erkannte, dass ich eher der Lebenskünstlertyp bin. Hart arbeiten und erfolgreich werden wollte ich eigentlich nur, weil ich glaubte, meine Umwelt erwarte das von mir. Ich dachte wohl, ich wäre dann interessanter oder bewundernswerter. Falsch. Seit ich erkannt habe, dass ICH EINFACH ICH BIN, fühle ich mich viel freier. Horche also ganz genau au deine innere Stimme. Finde heraus, wovon du nur glaubst, dass es gut wäre zu wollen, und was dein innerstes Bedürfnis ist, ganz abgesehen davon, wie das wohl auf Aussenstehende wirken könnte.
3. Glück kommt IMMER von innen, egal, wie die Lebensumstände sind. Ok, wenn dein Leben wirklich eine einzige Tragödie wäre und du einen Schicksalschlag hinter dem andern erleben müsstest, dann würde das natürlich einen Einfluss auf dein inneres Glück haben. Aber du weisst, dass dem nicht so ist. Also: Ich verstehe, dass dich eure finanzielle Lage belastet, aber glaube mir: Wäre sie besser, würde dir das sicher einiges erleichtern, aber du wärest trotzdem immer noch Cara. Damit will ich sagen: Mit einer besseren finanziellen Lage würde sich nicht automatisch deine Lebenseinstellung ändern. Du würdest immer noch genau gleich über dein Leben nachgrübeln, und darüber, wie du es schaffen könntest, glücklich zu werden. Genau das selbe mit mehr Erfolg in der Liebe. Jener würde dich zwar eine gewisse Zeit lang auf Wolke sieben schweben lassen und dir auch sonst noch einiges geben, aber auch da würden bald Probleme auftreten (auch die perfekteste Bezeiehung ist nicht ohen Probleme) und du wärest auch da immer noch Cara, die sich überlegt, was wohl in ihrem Leben schief läuft. Also bitte, bitte denke daran: Du wirst nicht einfach zufriedener, indem du etwas äusserliche veränderst, du musst bei dir im Herzen beginnen. Ich glaube kaum, dass es dir etwas bringen würde, das Studium abzubrechen oder mehr soziale Kontakte aufzubauen. Neimand und nichts kann dich glücklich machen, ausser du selbst. Ich spreche da wirklich aus Erfahrung!
4. Das Glas ist halb voll, nicht halb leer. Ich weiss, das ist leicht gesagt. Aber wie du es auch drehst und wendest: Deine Einstellung ist momentan mehrheitlich negativ. Du gibst Bestellungen ans Universum auf - aber nur schon daran, wie du dein eigenes Leben betrachtest, merke ich, dass du wohl schon im vornherein nicht wirklich daran glaubst, dass das Universum dir hilft. Hast du dir vielleicht folgendes schon mal überlegt? Vielleicht ist es einfach noch nicht an der Zeit, das diese Wünsche in Erfüllung gehen. Vielleicht will das Universum ja, dass du zuerst noch etwas anderes erledigst...? Bei mir war das nämlich so: Ich dachte immer "ach, ich bin ja so ein Pechvogel in der Liebe! Bitte bitte, schickt mir dich endlich einen neuen Freund, ich hab's doch verdient!" Aber die Bestellung wurde nicht ausgeführt und ich war nun noch frustrierter, ich weiss genau wie das ist, dein Selbstwertgefühl sinkt nach und nach auf null. Jetzt, ein Jahr später, verstehe ich plötzlich, wieso das Universum mir damals keine neuen Leibe schicken wollte: In der Verfassung, in der ich mich befand, diese ganze Unzufriedenheit und Unsicherheit über mein Leben, in dieser Verfassung wäre ich doch gar nicht fähig gewesen, jemand anderem etwas zu geben. Ich wäre gar nicht fähig gewesen, in einer Beziehung aufzugehen, unzufrieden wie ich war. Nun weiss ich, dass es ganz einfach nicht der Zeitpunkt für eine neue Liebe war, sondern der Zeitpunkt für mich. Ich musste zuerst mich selbst finden, mit meinem Leben ins Reine kommen. Hätte ich mich vor einem Jahr verliebt, hätte ich nie die Möglichkeit gehabt, so an mir selber zu arbeiten und mich so gut kennzulernen. Also denke daran: Das Universum hat immer seine Gründe... Nur Geduld, es wird deine Bestellungen ausfühern, aber erst dann, wenn der richige Zeitpunkt gekommen ist. Und: Auch wenn wir uns auf das Universum verlassen können, unser INNERES Glück haben wir trotzdem selbst in der Hand.
5. Schreibe alles auf, was in deinem Leben beschissen ist. Und dann alles, was toll in deinem Leben ist. Wenn du mer negative als positive Punkte zusammenbekommst, dann ist das der endültige Beweis dafür, dass du alles zu negativ betrachtest. Es gibt so viel wunderbare Dinge, überall und immer. und wenn du sie auf deinem Konto, in deiner Familie, bei einem Partener findest, dann bestimmt in dir selber. Es kommt immer dauauf an, in welchem Licht man die Dinge sieht. Wieso zum Beispiel denkst du die ganze Zeit nur darüber nach, wie doof eure finanzielle Situation ist und wie toll es doch wäre, wenn du dir dies und das leisten könntest. Du kannst es dir im Moment nun mal nicht leisten. Punkt. Es werden wieder bessere Zeiten kommen, du hast doch noch alles vor dir. Die Situaiton ist jetzt nun mal so wie sie ist, mach das Beste daraus. Ich habe eins gelernt: Wie schwer eine Situation auch sein mag und wie beschissen es einem dabei auch geht, es hat IMMER einen Sinn. Jede Situation im Leben ist dazu da, um uns etwas beizubringen. Also sei neugierig, lerne statt wütend zu sein. Weisst du eigentlich, wie viel Energie du damit verschwendest, indem du dich über deine finazielle Situation aufregest? Also: Nimm die Dinge an, auch wenn sie dir ganz und gar nicht gefallen, es sit immer alles zu irgendwas gut.
8. Hab Vertrauen. Maches löst sich wie von selbst. In dem Moment, wo du aufhörst etwas wie wahnsinnig zu wollen, wirst du es kriegen. Das Glück kommt zu dir. Du must nur offen sein.
9. Und zuguterletzt: Wenn du wirklich das Gefühl hast, nicht mehr aus diesem Stimmungstief hinauszukommen, egal, was du anstellst (oder eben nicht anstellst), dann suche dir einen guten Psychologen. Auch ich habe das getan und ich kann dir nur sagen: Es war die beste Entscheidung meines Lebens. Das ist wirklich keine Schande und hat nichts mit Schwäche zu tun, im Gegenteil. Es geht nur darum, gewisse Dinge in Angriff zu nehmen, und das mit jemandem, der einem dabei hilft. Ein Psychologe ist nichts anderes als ein Spiegel, eine Denkhilfe. Er hilft dir, auf die richtige Art und Weise über dich selbst nachzudenken, eben so, dass du dich mit deinen Gedanken nicht mehr im Kreis drehst.
So, liebe Cara, damit hätte ich meinen Vortrag beendet. :zauberer1 Ich hoffe du konntest ein bisschen nachvollziehen, was ich meine. Ich wünsche dir sehr, dass du deinen Weg findest. Vielleicht können dir ein paar meiner Ratschläge dabei helfen.
Lass von dir lesen! Ich bin gern online für dich da, wenn du dich noch mer ausprechen möchtest!
Liebe Grüsschen,
Farah