Vergeben ist möglich im Geiste Gottes, doch das Vergessen ist garnicht so menschlich?

mimi-mama

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7 Februar 2006
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Hallo,
ich habe meinem Mann aufrichtig vergeben können. Nein, ich war es nicht, das vergeben wurde mir geschenkt, weil ich mir selbst vergeben konnte. Ich habe nicht länger die Schuld mit mir her rum getragen. Ich konnte sie abgeben.
Auch mit den Beleidigungen, kann ich umgehen. Denn Sie treffen mich nicht mehr. „Was ich bin, bin ich durch Gott“ oder so ähnlich war der Bibelspruch von Paulus. Und so kann ich auch mit meinen „menschlichen“ Fehlern umgehen.
Doch wie soll ich vergessen können? Es holt mich immer wieder ein was passiert ist. Und, wie soll ich reagieren? Oder wann soll ich nicht mehr reagieren?

Es sagt sich so leicht:“ sorgt euch nicht, er sorgt für euch“. Doch was ist wenn ich mich um andere sorge?

Mein Mann ist jetzt irgendwo zwischen R… und W…. Wo? weis ich nicht. Wann er nach hause kommt? weis ich nicht. Er war sauer. Richtig wütend. Und ich weiß nicht warum? War es weil wir spät dran waren? Weil der Tag nicht so lief wie er es geplant hatte? Weil er gerne pünktlich beim Fernsehen gewesen wäre? Weil ich vergessen hatte die Bremse vom Kinderwagen im Kofferraum festzumachen? Weil die I…l nicht leise war im Auto? Weil das „Tischenchen“ vom Sitz rausgebrochen ist? Weil ich die Uhr nicht im Blick hatte? So könnte ich lange weiter machen, und doch würde ich nicht wissen warum? Vielleicht aber auch einfach weil er „menschlich“ ist. Und er im Moment nicht die Kontrolle hatte.
Er wollte aussteigen. Er schrie rum. Schimpfte. Und ich wollte ihn nicht raus lassen. Er schnallt sich ab und macht wärend der Fahrt die Türe auf. Ich sag er soll doch bitte bis zur Bushaltestelle warten. An der Busshaltestelle nehme ich seine Hand und bitte leise sich doch zu beruhigen. I…sagt ich möchte jetzt den Papa trösten. Er nimmt meine Hand und drückt meine Finger zusammen dass es weh tut.
Er stellt regeln auf. Es gibt keinen Mucks mehr auf der weiter fahrt. Wir sind leise. Im Radio läuft Musik. Ich weise meinem Mann darauf hin er möge sich bitte anschnallen. Er brüllt. I… ruft“: da läuft Opa-Musik“. Er schreit und brüllt. Isabell weint.
Du hättest mich ja raus lassen können. Ich halte bei der roten Ampel an, er steigt aus.

Nein, Angst hatte ich keine mehr. Es ist mehr Sorge um Ihn. Er öffnet sich langsam. Er kommt auf mich zu und entschuldigt sich sogar. Heute hat er mir zum erstem mal seit langem wieder mal erzählt was ihm bei der Arbeit so beschäftigt. Wie es ihm geht.

Es ist schwer, Gott machen zu lassen. Früher wäre ich ihm hinterher gefahren. Hätte einen Aufstand mitten auf der Straße gemacht, er solle doch wieder einsteigen. Doch jetzt konnte ich einfach los fahren. Ihn in Gottes Hände legen.

Doch warum geht es mir jetzt so dreckig? Warum bin ich jetzt so schwach? Wie soll ich damit umgehen?

Warum kann ich nicht vergessen was gewesen war?

Wie zeige ich Grenzen, ohne selber die seinen zu Verletzten?

Heute, fand ich es war ein richtig gelungener Tag. Wir hatten einen schönen Vormittag. Es war so harmonisch am Frühstückstisch, das ich nicht in die Kirche gehen wollte.
Auch wenn mein Mann im Anschluss danach noch etwas gestresst hat das wir nicht gehen können, bevor nicht die Küche richtig sauber ist. Ich hätte sie ja gestern schon machen können. Aber es war ein schöner Vormittag.
M… ist ganz lieb eingeschlafen. Und Isabell hat schön ruhig Mittagspause gemacht. Mein Mann und ich hatten fast eine Stunde alleine gemeinsam auf dem Sofa für uns. Wir sind ganz spontan zu meinen Eltern gefahren. Hatten für einen kurzen Spatziergang schönes Wetter. Meine Mama hat ein gutes Abendessen für uns gemacht. Und dann…

I… wollte lieber am Fenster sitzen als in der Mitte und ich habe Sie noch mal abgeschnallt und wieder am Fenster angeschnallt. Dann ist das Tischchen abgegangen. Und der Kinderwagen hinten im Kofferraum polterte….

Warum ich das alles jetzt erzähle? Weil es mich belastet. Weil es aktuelle ist. Und weil ich mich ja schon seit langer zeit melden wollte aber einfach keinen Grund hatte weil es mir ja gut ging…

Das was war ist vergangen. Vorbei. Doch ich möchte alte Fehler nicht noch mal machen. Ich möchte daraus lernen. Ich möchte durch meine Erfahrung wachsen. Doch im Moment fühle ich mich ganz ganz klein.
 
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...ich habe mir gerade deine Geschichte durchgelesen...
mimi-mama schrieb:
Doch warum geht es mir jetzt so dreckig? Warum bin ich jetzt so schwach? Wie soll ich damit umgehen?

Warum kann ich nicht vergessen was gewesen war?
ich finde nicht, dass du schwach bist. Vielleicht ist es gut, das du nicht vergessen kannst. Das ist wichtig für dein Leben. Vergeben hast du ja. Das es dir dreckig geht, ist okay, du machst dir Sorgen.
Wenn ich es jetzt richtig verstanden habe, ist es doch schon gut, dass er nicht geschlagen hat oder?
Penelope
 
liebe mimi mama!
vergeben vergessen und ich würde den satz erweitern um : daraus gelernt, daß........
so wie ich es lese bekommst du angst nach einer situation mit agression? wie wurde bei dir mit agression umgegangen? durftest du "auszucken"? oder warst du danach immer die "böse"?
was passiert in diesem moment mit dir?
soviele fragen gell!? :)
lg claudia
 
hä?

"
wie wurde bei dir mit agression umgegangen? durftest du "auszucken"? oder warst du danach immer die "böse"? "

wie meinst du das?

In der beschiebenen situation bleibe ich ruhig. Doch um so ruhiger ich bleibe um so agressiever wird er.
Es gelingt mir aber nie die kinder raus zu lassen. Ich versuche zu gehen, in einen anderen Raum, oder die kinder in ihre zimmer zu stecken. Doch bis ich reagiere hat sich die situation bereis hochgeschaukelt. ich reagiere nicht mehr ich agiere nur. ohne zu denken. und das ist falsch. genau so falsch ist es aber nichts zu tun.

Ich fühle mich hilflos. Ich weiß nicht wie damit umzugehen. Denn ich weiß es ist falsch sich alles gefallen zu lassen. Doch es ist genau so falsch aus ein persönlichen stolz herraus einfach zu "bocken".

Doch ich habe einen tollen spruch gelesen: Bei Got ist mein heil, meine Ehre, der Fels meiner stärke. (Psalm 62/8)
Das wird jetzt meine gedanken sein, wenn ich aus "falschen Stolz bocke" ist er meine Ehre, und wenn ich "aus angst mir alles gefallen lasse" ist er der fels meienr stärke"

Gut nicht!!!
 
Liebe mimi-mama,

gibt es zu deinem ersten (sehr emotionellen) Beitrag eine Vorgeschichte, vielleicht in einem anderen Thread?

WAS hast du deinem Mann vergeben?

Bei Gott ist mein heil, meine Ehre, der Fels meiner stärke

Wenn man mit diesem Vertrauen leben kann, dann ist das schön und gibt
Kraft.

LG
Karin
 
ohne dieses vertrauen,

würde ich dieses Leben nicht Leben können. Und so kann ich sogar sagen das es schön ist. Mit all seinen Schattenseiten.

Ja es gibt eine, leider weis ich aber nicht mehr genau wo ich die hingeschrieben habe. Ich glaube aber und parternschaft oder so. Oder unter sinnsuche? keine ahnung? Such einfach mal..
 
Warum?

Ist uns das Fragen überhaupt gestatten? Oder müssen wir uns einfach nur fügen?

Es geht mir wie David auf der Flucht vor Saul. Mein Mann findet gründe warum ich ihm nach dem "Leben" tachte. Er findet geschichten, strickt sich zusammenhänge die es nicht gibt. Das macht mich traurig.

Dem Menschen ist es nicht gestattet andere Menschen aufzugeben. Und mit Gott an meiner Seite wird es mir gelingen.

Doch es ist schwer.

David hatte noch 400 oder sogar 600 Männer an seiner Seite. Und war mit zwei Frauen verheiratet. Und ich bin alleine. Doch Gott ist mehr als 1000 Männer. Also geht es mir doch garnicht so schlecht.

Heute scheint die sonne. Mal sehen was der Tag bringt!
 
Es ist nicht einfach...

wenn man es doppelt nimmt. So komme ich mir im Moment vor. Alles doppelt. Als wären in mir zwei personen die gegeinander konkurrieren.

Die Situation, hat sich wieder entspannt. Doch möchte ich so weiter machen? Bin ich stelle ich mir so meine zukunft vor? Oder, habe ich überhaupt das recht mir diese fragen zu stellen? Sollte ich mich nicht einfach dem "Plan Gottes" fügen.

Ich glaube er kann diese leere in mir ausfüllen. Das weiß ich sogar. Doch, warum ist sie dann noch da?

Darf ich das überhaupt, klagen? Wo es mir doch gut geht? Soger besser als mach anderen Bewohnern dies Erdenballs.

Was ist los? Wo ist meine Unbekümmertheit?

Doch traurig, und unzufrieden bin ich auch nicht?

Es geht mir gut, aber irgendwie könnte alles besser sein.

Darf es das denn?

Was wäre denn besser? Wer hat das zu entscheiden?

Ist es, wenn es für mich besser ist, auch besser für den Rest meiner Familie. Für die, die mir nahe sind?

Gott, hilf mir!

Früher hatten es die leute (im alten testamet) einfacher. Da benutzten sie, Orakelsteine um mit Gott zu kunuzuzieren. Oder er redete persönlich in Träumen zu ihnen.
Was ist jetzt?
Wo bekomme ich meine Antworten?

Muss ich lange warten?

Doch was ist l a n g e?

Für Gott spiel Zeit keine Rolle. Er hat alles im Griff. Also kann ich meine Fragen auch einfach unbeantwortet vor mir her schieben.

Ich weiß, ich werde antworten finden.

Denn Gott hat die Antworten schon, bevor ich die Fragen gestellt habe.

Danke
 
Weiß ich den Weg auch nicht

Weis ich den Weg auch nicht,
Du Weißt ihn wohl;
das macht die Seele still und friedvoll.
Ist's doch umsonst,
dass ich mich sorgend müh,
das ängstlich schlägt mein Herz,
sei's spät, sei's früh.

Du weißt den Weg für mich
Die weißt die Zeit.
Dein Plan ist fertig schon
und liegt bereit.
Ich preise Dich für
Deiner Liebe Macht;
ich rühm die Gnade,
die mir Heil gebracht.

Du weißt, woher der Wind
so stürmisch weht,
und Du gebietest ihm,
kommst nie zu spät,
Drum wart ich still,
Dein Wort ist ohne Trug.
Du weißt den Weg für mich,
das ist genug.

Hedwig von Redern
 
Hallo, mimi-mama! Ich habe gelesen, habe verstanden, habe alles auch erlebt.
Deine Ängste, Gefühle, Fragen,alles ist mir so vertraut. Die inneren Kämpfe, das sinnlose Erwarten einer Lösung- das sind Gefühle, die nur Selbstbetroffene verstehen können. Auch ich habe vergeben immer wieder, aber leider nicht vergessen. Als ich keine Tränen mehr hatte, als ich ganz unten war, schwach und zerstört, da bat ich innigst um Hilfe. Ich fluchte, flehte und hasste. Und siehe da, meine Gefühle bekamen Widerhall. Plötzlich waren Menschen da, die mir halfen. Plötzlich bekam ich einen Löwenmut mich allem und jedem zu stellen. Doch glücklich war ich nicht. Vor drei Tagen hatte ich einen Traum. Seine Aussage : Lass einfach los. Als ich aufwachte, war ich wie neugeboren. Ich ließ los. Heute hat mich mein Mann beim Abschied wieder geküsst, und das hat er seit einem Jahr nicht mehr gemacht. Ich habe Hoffnung, du hast Hoffnung- wir beide stehen das durch, weil wir können vergeben, wir sind nämlich stark- und Gott ist unser Zeuge!
Ich wünsche dir alles, alles Gute! smaragd
 
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loslassen

ich weiß, es klingt so einfach, doch es ist eine überwindung sich einfach fallen zu lassen.

doch es tut gut. und man ist befreit. keiner muss mehr ertragen als er mit gott gemeinsam in der lage ist.

es ist ein schönes gefühl, sich einfach fallen lassen zu können.

und dennoch, hin und wieder holen einen die gedanken und gefühle ein. doch wenn man sich dann wieder bewußt darauf einläßt, wird es noch viel besser.

ich hatte ganze zwei schöne tage mit meinem mann und meinen kindern. es war lange nicht mehr so entspannt wie vergangenes wochenende.

gott wirkt!
 
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