Von der Sinnlosigkeit...

m4v3r1ck

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16 Februar 2012
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Hallo,

weiss gar nicht so recht wo ich anfangen soll... mein leben ist insgesamt ziemlich verkorkst...

also nicht falsch verstehen, dass ist hier grad keine krise, die mich mal eben kürzlich überkommen hat. mir kommt mein ganzes leben relativ sinnlos vor, und nach den jüngsten eriegnissen sogar mehr als trostlos.

meine mutter starb, da war ich 8 jahre alt. zu jung, um es begfreifen zu können, zu alt, um es nicht mitbekommen zu können.
kam darauf ins heim, nach nem jahr wurde mein erzeuger ausfindig gemacht. trockener alki, cholerisch, prügel war relativ standard, aber seelischer terror (du siehst deine freundin nie wieder, dafür sorg ich) standen auch hoch im kurs.

mit 18 ausgezogen, mit damaliger freundin zusammen gezogen. aufs falsche pferd gesetzt, sie brannte mit nem arbeitskollegen durch. schulden kamen, da alles auf raten auf meinen namen lief, da ich ja vollzeit arbeitete. 2 monate später, oh, welch wunder, job verloren. job weg, freundin weg, familie war nie wirklich da, und freunde hatte ich auch nur wenige.

ich biss mich durch, machte jahrelang nur üble gelegenheitsjobs bei zeitarbeitsfirmen, um die schulden abzutragen. dauerte 6 jahre. in dieser zeit wandten sich noch mehr freunde ab. ich konnte halt nicht mit feiern, wenn sie mich fragten, da ich kein geld dazu hatte, oder halt keine zeit, meistens aber beides. wenn ich denn ma zeit hatte und welche zu mir einlud hiess es meistens kein bock.

dann, mit ende 24 anfang 25, schuldenfrei. erleichterung. auch ein gewisser stolz das geschafft zu haben. ging fliessend über in "ich hab kein bock mehr". ich war froh nicht mehr jeden scheiss arbeiten zu müssen, meldete mich arbeitslos. anfangs wars toll, so bekloppt das auch klingt, endlich mal wieder zeit zu haben, nicht von irgendwelchen volldeppen, die sich chef nannten angemault zu werden... zu schnell fiel ich in das loch der arbeitslosigkeit. ich fand trost in der onlinewelt. in diversen chats war immer jemand da, in diversen onlinespielen war ich gut, ich fand anerkennung.

nach 3 jahren mehr oder minder großer abstinenz aus dem echten leben wollte ich es nochmal versuchen. versuchen aus meinem leben doch noch was zu machen. alle welt sagt immer, jeder ist seines eigenen glückes schmied. holte mein abitur nach, fand sogar nen fachpraktikumsplatz. oh wunder, ein jahr später sogar nen uniplatz, trotz gehobenen alters. ich fand in dieser zeit auch eine neue freundin. ich dachte, sie wäre anders, sie habe verständniss dafür, dass die welt für mich nicht aus regenbögen und einhornpupsen besteht. sie war anfangs alles das, was ich nicht war. optimistisch, gut gelaunt, ein echter sonnenschein. ich fing an ihren worten glauben zu schenken, obwohl ich von damals noch immer gebrannt war, wollte ich doch nie wieder in der situation sein, wie ich sie mit 18 erlebt hatte.
nunja, mein fehler, dass ich ihr glaubte, als sie vorschlug nach knapp nem jahr der partnerschaft zusammen zu ziehen. dann kam eins zu anderen, immer mehr streit wegen banalitäten und kleingkeiten, immer heftiger... bis wir uns trennten. ich volldepp musste ja auch fast meinen gesamten hausrat hinter mir lassen, weil sie meinte, ihre sachen wären eh neuer als meine (was sie auch waren), und sie sagte immer es würde klappen. nun gut, auch sie ist kein prophet, es klappte nicht.

aber meine dämonen erwachten, war ich doch gedanklich in der zeit zurück gesetzt. wohnungssuche, jobsuche, da bafög so allein nicht ausreicht, hausrat zusammenkratzen, möbel... im prinzip hatte ich nichts. ich musste leute fragen, ob sie mir helfen können, die ich nur flüchtig kannte. ich fühlte mich dabei gar nicht gut.

nunja, das ist jetzt so circa 2 monate her. ich sitz nun in einer relativ spärlich eingerichteten wohnung. freunde habe ich schon lange nicht mehr, die restlichen haben sich auch abgewandt. mein vater ist in der zwischenzeit auch gestorben. hab aufgrund der probleme mein studium vernachlässigt, da ich mir nicht mal die materialien für die vorlesungen leisten kann / konnte.

ich bin nicht gut darin auf menschen zuzugehen, da ich immer wieder erfahren habe, dass man nicht nach dem beurteilt wird, wie man ist, sondern nach dem, was man ist, wenn man versteht was ich meine. ich hab die erfahrung gemacht, dass die meisten menschen nicht durch nen guten, nen liebenswerten charakter glänzen, sondern eher auf ihren eigenen vorteil bedacht sind. sicher sind nicht alle so, aber ich hab ein händchen für so leute.

und jetzt sitz ich hier... und im grunde will ich anhalten und aussteigen. ich wüsste nur nicht wie.

vielleicht bin ich auch einfach nur ein schlechter schmied, und mein glück kommt bei mir nicht in form.

ich finds grad irgendwie tröstlich, dass ein leben nicht endlos lang geht.
 
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Hallo und guten Abend, m4v.....( wenn es Dir nichts ausmacht, erspare ich mir den Rest ;) )


Das Leben hat es wahrlich nicht gut mit Dir gemeint, aber ich glaube in Deinen Zeilen zu erkennen, daß hinter dieser Geschichte und vielleicht gerade deswegen eine Kämpfernatur steckt !
Obwohl Du nicht gefördert worden bist, hast Du Dir das alles selber erarbeitet. Du hast es bis zum Fachabi und Studium gepackt.
Alle Achtung !
Viele andere mit Deiner Vergangenheit schaffen vielleicht mit Ach und Krach einen Hauptschulabschluß, wenn überhaupt.
Werden womöglich psyschich krank oder Drogenabhängig !

Versuche das Scheitern zu den beiden Frauen als wichtigen Lernfaktor zu sehen.

Ich würde mal behaupten, daß so gut wie alle hier im Forum auch schmerzhafte Erfahrungen in Liebesdingen zu verbuchen haben.
Mich mit eingeschlossen.

Aber das Leben geht immer weiter und die Erde wird sich dennoch weiter drehen und sehr wahrscheinlich wirst Du nach einem Jahr zurückblicken auf Deine jetzige Situation und stolz sein, daß Du durchgehalten hast.

Daß Dich Deine " Freunde" im Stich gelassen haben, ist natürlich unterste Schublade, eigentlich waren sie es keine, denn wenn sie es gewesen wäre, hätte Deine finazielle situation keine Rolle gespielt.
Wahre Freundschaft legt keinen Wert auf Reichtum und Prestige.

Das hast Du nun erkannt und kannst in Zukunft wahre Freunde finden. Die wirst Du mit Sicherheit finden, denn ich glaube, Du bist ein Mensch, der aufgrund seiner Lebenserfahrung viel zu sagen und für andere Verständnis hat.

Leg die Vergangenheit mental in eine Truhe und blick wieder nach vorne.

Ich wünsche Dir ganz viel Glück und Mut !


Silence
 
ich bin des kämpfens müde.... so müde... und wenn ich so drüber nachdenke... ja, du hast recht, die erde dreht sich immer weiter.... wahr ist aber ebenso; sie tut es ohne mich ebenfalls.
 
Guten Abend, m4...
(einen komplizierten Nick hast Du da gewählt ;--),

Deine Startbedingungen in's Leben waren nun wirklich alles andere als optimal. Es muss sehr schlimm sein, seine Mutter so früh
zu verlieren und dazu in der Situation nicht aufgefangen zu werden innerhalb der Familie. Das tut mir richtig Leid für Dich.

Dem Sprichwort, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist, stehe ich etwas kritisch gegenüber. Die Glücksparameter werden
lediglich an der eigenen Persönlichkeit festgemacht, lassen jedoch die äußeren Umstände außer acht. Der Umkehrschluss des
zeitgeistigen Glücksprinzips ist nämlich, dass auch jeder für sein eigenes Unglück verantwortlich ist. Und gerade dieser Überzeugung
kann ich mich nicht vorbehaltlos anschließen. Was ich damit sagen will ... lasse Dich von den Glücksparolen nicht gängeln!

Wenn Beziehungen zerbrechen, ist man geneigt, erst einmal in Selbstzweifeln und auch Traurigkeit zu verfallen. Niemand macht
diese Erfahrungen gerne, aber sie gehören zum Leben. Jede dieser Beziehungen hat Dich auch menschlich weitergebracht, auch wenn
diese Erkenntnis sich erst oft nach langer Zeit einstellt. Auf alle Fälle gilt es, keine falschen Schlüsse zu ziehen im Sinne von
Rückzug und Resignation. Du bist noch jung, vergiss das nicht.

Deine Beobachtung, dass viele Menschen vorwiegend auf den eigenen Vorteil bedacht sind, die teile ich.
Menschen dieses Schlages kannst Du nicht ändern. Du kannst deren Opportunismus erkennen, Dich abgrenzen - und Dir
selbst eine andere Maxime für Dein Handeln auferlegen.

Du hast "ein Händchen" für solche Leute?
Magst Du erzählen?

Ich finde, Du hast Dein Leben sehr selbstbestimmt und zielorientiert in die Hand genommen.
Meinen Respekt dafür!

Darf ich Dir, zum besseren Verständnis Deiner momentanen Lage, ein paar Fragen stellen?

Seit wann studierst Du und wie lange wird Dein Studium noch dauern?
Hast Du einen Nebenjob?
Hast Du bereits alle Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung ausgeschöpft?
Hast Du schon bei den entsprechenden Stelle der Uni/FH vorgesprochen mit Deinem Anliegen?
Und ... gibt es noch eine weitläufige Verwandtschaft, die für Dich "Familie" ist?

Last not least ... es gibt immer eine Lösung :--)

LG
Lucille
 
Der fairness halber will ich auf deinen Beitrag eingehen, Lucille.

familie... nunja, rotes tuch, eltern beide verstorben, grosseltern ebenso. geschwister, nunja, genau genommen fehlanzeige, wäre da nicht eine halbschwester, die ich allerdings das letzte mal gesehen habe, als sie mich mit 9 jahren im heim besucht hatte...

nebenjob: ja, kürzlich gefunden. einer der wenigen lichtblicke dieser tage.

studium: ende zweites semester, was ich durch die ereignisse der letzten tage vermutlich grandios in den sand setzen werde, was auch nicht unerwartet kommt, konnte ich doch kaum an vorlesungen teilnehmen.

entsprechende stellen: nunja, ich war beim allgemeinen studienausschuss, hab meine situation dort erklärt (hauptsächlich der finanzielle teil, der mich zu erdrücken schien), aber man sagte mir nur, ich könne als härtefall den anteil der semesterticketkosten erstattet bekommen; den semesterbeitrag musste ich für das kommende semester dennoch erstmal entrichten, da ich ansonsten exmatrikuliert worden wäre.
sonstige finanzielle möglichkeiten: da ich soziale arbeit studiere kenne ich mich doch schon etwas besser mit dem SGB aus. Wohngeld? Nicht für Studenten. Waisenrente? Nur bis zum vollendenten 28. Lebensjahr. Ergänzende Sozialhilfe / hartz4? Kommt für Studenten generell eher nicht in Frage, "kann-" Formulierung im SGB II, und selbst wenn nur auf darlehensbasis, was die sache nur verzögert.

ein händchen für solche leute: wie eingangs erwähnt bin ich nicht der beste darin auf andere menschen einfach mal zuzugehen. nicht, weil ich introvertiert bin, eher das gegenteil trifft bei mir zu. es ist einfach immer das gleiche, ich bin für jemanden da, weil ich halt so bin, schon immer hilfsbereit - was meinen studienwunsch sicher begründet -, aber wehe ich brauch mal jemanden.... das meinte ich damit. freundschaften waren bei mir seit jeher von einseitigkeit geprägt, und ich weiss nicht warum. gut, sicher nciht jedesmal, aber immer dann, wenn es wirklich um etwas ging.

versteht mich bitte nicht falsch, meine derzeitige emotionale lage begründet sich nicht durch die trennung von meiner partnerin! die habe ich tatsächlich emotional verarbeitet, viel mir in dem fall sogar relativ leicht, da sie mich zum ende echt behandelt hat wie den letzten menschen auf der welt.

auch bin ich generell kein pessimist, auch wenn ich sicherlich grad den anschein erwecke. um den finanziellen teil habe ich mich schon recht gut gekümmert und mich mehr oder minder selbst saniert. sobald in 2 monaten das erste mal gehalt aus dem nebenjob zum bafög kommt sieht die welt in dem punkt auch wieder besser aus.

ich weiss nur nicht, was ich falsch mache, warum es scheinbar niemand länger mit mir aushält. ja, man riet mir auch mal dazu einen verein oder ähnliches beizutreten, nur macht das für mich grad gar keinen sinn. ich habe so schon wenig zeit und wenig geld, und dann soll ich beides in eine sache investieren, von der ich nicht mal sicher sagen kann, ob sie a) ihren zweck erfüllt und b) mir überhaupt zusagt? ne, so war ich noch nie. ich mache dinge, die mir spass machen, und nach möglichkeit derzeit eher günstig sind. aus reiner gewohnheit neige ich wahrscheinlich zur sparsamkeit.
 
Hallo du,

du bist des Kämpfens müde, schreibst du. Das kann ich gut verstehen.

Trotzdem rate ich dir dazu weiterzumachen. So wie du schreibst, klingst du für mich so gar nicht nach einem Menschen, der alles aufgeben will und sich in sein Schicksal ergeben möchte.

Du hast wirklich miese Startbedingungen gehabt und hast viel Pech gehabt im Leben. Da gibts nix dran zu deuteln. Doch du hast daraus viele Erfahrung gezogen. Das kann ich aus deinen Worten lesen.

Sieh dein Leben nicht als Kampf. Es ist dein Leben, du hast nur das eine. Du hast wirklich schon viel geschafft im Leben. Das finde ich einfach nur bemerkenswert. Dir fehlt nur die richtige Sicht auf die Dinge.

Wie du wirklich die "richtigen" Leute kennenlernen kannst, keine Ahnung. Aber ich bin ganz sicher, daß sich da was ergeben wird.

Es tut mir leid, daß ich dir nichts anderes schreiben kann, nichts wirklich Tröstendes, nur so viel: gib nicht auf! So einer wie du, kann es immer schaffen. Ich bewundere dich für deine Einstellung.

Einhörner pupsen? :)
 
wieso fehlt mir die richtige sicht der dinge? ich mein, ich bin ein realist, wenngleich auch mit nem guten herz. ich hab weder freunde, noch familie. ich denke, es wäre für mich nur halb so tragisch, wenn ich wenigstens mal jemanden hätte, mit dem ich reden kann, mit dem ich lachen und weinen kann. jeden abend am pc zu sitzen erfüllt einen nicht mit freude.
klar, jetzt mag man sagen "geh einfach raus, mach was". tatsache ist, so lernt man keine leute kennen, denn ich bin wie eingans erwähnt nicht gut darin auf leute einfach zuzugehen. lust mich einfach mal allein in ein cafe oder so zu setzen habe ich auch nicht. vereine? ja, die kosten alle geld, und das hab ich derzeit nicht. sicher lernt man da leute kennen, aber ob sich dann daraus ne freundschaft entwickelt, bei der ich nicht wieder ständig hinterher laufen muss steht in den sternen.
 
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Ich erkläre dir es einfach mal ein wenig deutlicher:

mit Wut im Bauch und mieser Laune lernst du keine Leute kennen!

Tatsache ist, daß du zu Hause keine Leute triffst. Deswegen ist rausgehen natürlich ein guter Vorschlag.

Niemand, der Menschen treffen möchte, muß in einen Verein gehen(obwohl die Mitgliedsbeiträge in den meisten Vereinen nicht die Welt kosten. Muß ja nicht gleich ein Golfclub sein...). Aber in einem Verein trifft man Menschen mit den gleichen Interessen. Das ist schon mal ein Vorteil.

Ob sich daraus Freundschaften entwickeln, ist eine ganz andere Sache.

Du solltest den ein oder anderen Vorschlag, der dir in der Vergangenheit gemacht wurde einmal überdenken. Vielleicht sind sie doch nicht so schlecht.

Ich wünsche dir wirklich alles Gute für die Zukunft.
 
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