Warum gibt es Angst?

east of the sun

Well-Known Member
Registriert
27 Januar 2005
Beiträge
389
In Spitzbergen kommen Polarhunde zur Welt. Es ist nur eine Hündin in dem Wurf dabei.
Eine süsse Hündin mit Namen Lola.
Sie wird von Anfang an von ihren Brüdern attakiert, gebissen und bedroht. Keiner weiss warum.

Sie steht zitternd in der Ecke und hat Angst. Ihr Blick sagt, dass sie um ihren Tod weiss.
Am nächsten Morgen ist sie tot, totgebissen von ihren Brüdern.

Weshab das geschah lässt Spekulationen zu, vielleicht war sie zu schwach für die rauhe Welt, vielleicht hätte sie nur Unruhe zwischen die Brüder gebracht.
In der Natur hat der Tod seinen Sinn.

Aber weshalb ist die Angst vor so einer unausweichlichen Sache da?

Es machte mich traurig, weil ich Angst kenne und weiss wie unangenehm und schrecklich Angst sein kann.

Weshalb hat Gott/ die Natur es nicht so eingerichtet, dass dieses Tier gelassen auf seinen Tod warten kann.

Weshalb diese Angst, dieses Zittern und dieser herzzerreisende Blick?

Ich dachte in der Natur ist alles perfekt eingerichtet.
 
Werbung:
AW: Warum gibt es Angst?

Das frag ich mich auch so oft warum man eigentlich Angst haben muß!Ich wünschte mir auch ich könnte sorgen und angstfrei durchs Leben gehen,leider spuken immer Ängste im Kopf herum...Existenzangst,Angst etwas falsch zu machen,Angst krank zu werden,Angst vor Einsamkeit usw...manchmal bräuchte man einfach mal einen Knopf zum abschalten....aber du fragst ja warum es die Angst gibt!
Angst entsteht ja wenn wir glauben den Dingen hilflos ausgeliefert zu sein...teilweise kann man selbst daran arbeiten...bei höherer Gewalt ist man tatsächlich hilflos...aber WARUM es nun die Angst gibt...gute Frage!!!
 
AW: Warum gibt es Angst?

Danke für deine Antwort!

Dass wir Menschen allerlei gefühle haben und auch mit Angst kämpfen darüber mache ich mir eigentlich keinen Kopf.

Es geht mir um unausweichliche Dinge, die man durchstehen muss.
Wie in diesem Fall dieser junge Hund. Sie wusste doch genau, dass sie sterben muss.

Oder interpretiere ich da nur Angst hinein?

In der Natur sterben ständig Tiere, weil sie einfach Futter sind oder weil sie sowieso zu schwach wären.
 
AW: Warum gibt es Angst?

Hallotschi,

Angst ist überlebenswichtig, daher gibt es sie.
Stellt euch vor, ihr seid im Urwald, ohne Zivilisation, nur mit einem Lendenschurz bekleidet. Es raschelt im Gebüsch.
Angst bedingt eine Ausschüttung von Stresshormonen, die zu Höchstleistungen befähigt.
Ihr schaut, was da raschelt - Freund oder Feind?
Freund - super, Hormone wieder runterfahren, Angst weg.
Feind - kämpfen oder wegrennen. Für beides muss der Körper Extremes leisten.

Die Angst ist bei uns degeneriert, da mit Angst gespielt und manipuliert wird.

Auch bei Tieren gibt es aus denselben Gründen die Angst. Hätten wir keine Angst vor dem Tod, gäbe es uns alle nicht mehr. :liebe1: Tiere sind Vorläufer unserer eigenen Entwicklung.
 
AW: Warum gibt es Angst?

Ich denke Anst ist grundsätzlich etwas gutes! Wenn man seine Ängste wahrnimmt, bewahren sie einen oft davor dummheiten zu machen!

Warum man in unausweichlichen Situationen Angst hat? Na genau deshalb weil sie unausweichlich sind! Wenn man (metapher) mit dem Rücken zur Wand steht und dem Feind direkt ins Auge sieht, gibt es mit aller größter Wahrscheinlichkeit kein Entkommen mehr!
Darüber sind wir uns im klaren, aber wie es sich anfühlen wirt z.B.: zu sterben?
Dass wissen wir nicht, deshalb macht es uns Angst!

mfg blackrose

p.s.: Nur meine bescheidene Meinung, muss niemand verstehen können!:stickout2
 
AW: Warum gibt es Angst?

@blackrosegirl
du hast dich verschrieben. das heißt Angst. und nicht Anst.(aber in meinem Beitrag ummeckern, ja?) ich versteh nicht so ganz was du uns mit diesem Beitrag vermitteln willst. Aber ich stimme dir voll und ganz zu.
 
AW: Warum gibt es Angst?

@blackrosegirl
du hast dich verschrieben. das heißt Angst. und nicht Anst.(aber in meinem Beitrag ummeckern, ja?) ich versteh nicht so ganz was du uns mit diesem Beitrag vermitteln willst. Aber ich stimme dir voll und ganz zu.


1. Danke dass du mich auf meinen Fehler aufmerksam gemacht hast!
2. Wie gesagt, man muss diesen Beitrag nicht verstehen! Habe nur meinen Gedankengang zu diesem Thema aufgeschrieben, der kann schon mal etwas verwirrend sein!

p.s.:Sollte das nicht eher rummeckern heißen? ;)

mfg rose
 
AW: Warum gibt es Angst?

@blackrosegirl
du hast dich verschrieben. das heißt Angst. und nicht Anst.(aber in meinem Beitrag ummeckern, ja?) ich versteh nicht so ganz was du uns mit diesem Beitrag vermitteln willst. Aber ich stimme dir voll und ganz zu.
Catie, bitte was soll das hier werden. Willst du jetzt jeden Beitrag so spitzfindig kommentieren? Merkst du eigentlich noch was?
 
AW: Warum gibt es Angst?

Hallo east,

ich bin ebenfalls für Angstsituationen sehr sensibilisiert, deshalb ist mir deine Beschreibung der Situation des Hundes tatsächlich unter die Haut gegangen.

Unabhängig von sämtlichen wissenschaftlichen Angst-Erklärungsmodellen empfinde ich sehr tiefe Angst als das Fehlen einer Wahlmöglichkeit. Der "freie Wille" hört auf zu existieren.

blackrosegirl
gibt es mit aller größter Wahrscheinlichkeit kein Entkommen mehr!


Genau. Das auf reelle Bedrohungen bezogen. Es geht um's nackte Überleben, es ist die archaische Ur-Angst (wie bei dem Hund).

east of the sun
Weshalb diese Angst, dieses Zittern und dieser herzzerreisende Blick?

Das Zittern und der Blick ... wegen der Angst.

Die Natur ist zwar "perfekt" im Sinne der natürlichen Auslese, aber unsere menschliche Defintion von "perfekt" schließt eine höhere Ebene mit ein. Deshalb empfinden wir zuweilen auch die Natur als "grausam".

LG
 
AW: Warum gibt es Angst?

Danke für deine Antwort Karin,
ich empfinde Angst vor dem Tod als zusätzliche Belastung.
Aber kann es nicht auch so sein, dass wir Menschen das nur hinein interpretieren?

Ich sah vor kurzem eine Reportage über Löwen .Menschen die vom Löwen angefallen wurden und trotzdem überlebten berichteten, dass sie keinerlei Angst oder Schmerz empfanden.
Entweder ist das eine körpereigene Schutzfunktion oder die Löwen beeinflussen ihre Opfer ähnlich der Würgeschlangen.
 
AW: Warum gibt es Angst?

hallo ihrs,

ich hadere auch sehr mit diesem thema - besonders im zusammenhang mit todesnähe. wie ist es da, gibt es da so etwas wie einen schockzustand vorher, der einen in die gelassenheit rübergehen lässt??

wenn man aber die geschichte von dir, liebe east, ansieht, dann ist die angst schon ein bestandteil des sterbens.... . aber oder war sich das tier des sterbens gar nicht bewusst, und die angst kam aus dem natürlichen mechanismus heraus, gewarnt zu sein- wie beschrieben, -um die flucht ergreifen zu können
.......

aus einem thread, den ich mal verfasst habe, möchte ich kopieren, worüber ich mir damals ähnliche gedanken gemacht habe:


jeder ist mal vom sterben betroffen, und keiner weiß, wie er sterben wird. weil wir mit dieser ungewissheit konfrontiert sind, bleibt ein leben lang dieses unbehagen.

vielleicht ist sterben wirklich wunderbar, so wie in emanuels buch beschrieben:
"Wenn der Tod als ein wunderschöner klarer, erfrischender See betrachtet werden könnte, könnte man sich vorstellen, dass das Bewusstsein vergnügt in ihn hineinspringt und einfach davonschwimmt, wenn es aus einem Körper herausgeht. "

und wie schon von .... angesprochen: "Der Prozess des Sterbens ist immer fröhlich, sobald der Mensch seine Angst überwunden hat. Wenn man die Angst abgelegt hat, wird der Tod zu einem aufregenden Abenteuer".

ich hab so etwas schon öfter gelesen. also, eigentlich müssten wir keine angst vor dem sterben haben.

vielleicht haben wir nur angst davor, WIE wir sterben und verdrängen diesen gedanken.

eben den gedanken an das VOR dem sterben.....

man hört nicht viel darüber. man hört von "todeskampf" und destruktiven pauschalaussagen, aus einer vermutung heraus. ????? wir stellen uns sterben unter solch umständen schrecklich vor. und DAS ist unsere angst. vielleicht ist es aber nicht so schrecklich????

denn es gibt auch hoffnungsvolle aussagen: zum beispiel hatte ich mal von einem lawinenverschütteten gehört, er hatte mit seinem leben abgeschlossen und das eingeschlossen sein als "eingebettet sein" in ruhe und wärme beschrieben, fern ab von jeder angst..... man könnte meinen, unter der lawine zu liegen mit vollem bewusstsein erfüllt einem mit panik, aber vielleicht ist da doch dieser schutz???? ich meine, es ist ja ein gewisser zeitraum, der da vergeht, bis man in die bewusstlosigkeit hinübergleitet.

wie lebt man denn im angesicht des tatsächlichen todes?? adrinalinausstoß,
endorphinausschüttung, so wie beim TOD selber??

von ruhe oder panik ergriffen??


........
ich hab dort auch erzählt, dass ich selber mal bei einem unfall, als wir sekundenlang zusteuerten auf das mögliche ende, absolut keine angst hatte.

es war aber wahrscheinlich verursacht durch einen schock durch dieses unvorgesehene ereignis.

anders mal die angst, die ich erlebte, als wir eingesperrt im dunkel einer geisterbahn (das, was man sich am meisten wünscht, nicht wahr????) durch einen stromausfall.
mir wurde da dieses kaprun bewusst, dort fing es ja auch so an, ich hatte kinder neben mir, und DA war diese angst fast schrecklich, sie hat mich völlig ergriffen, sie war furchtbar,
ich musste sie aber sehr gut verbergen der kinder wegen.

es ist natürlich nichts passiert. nach ein paar minuten, die mir wie eine ewigkeit vorkamen, ging die fahrt weiter.
...

aber da erkannte ich den unterschied.

......

schleichende ereignisse sind bestimmt immer mit schlimmer angst verbunden - die aber - so denke ich - unterbunden werden kann, wenn man die möglichkeit zum HANDELN hat.

kaprun vor jahren z.b. stelle ich mir so vor, dass die menschen fremdgesteuert in die flucht gingen, und gar keine ZEIT hatten, angst zu bekommen.


world-trade-center z.b. mag ich mir aber ganz und gar, = absolut nicht, vorstellen: was die menschen DA gefühlt haben müssen... .

aber es ist auch hier nur spekulation:
denn vielleicht waren ja auch diese menschen irgendwie geschützt.



interessantes thema, vielleicht gibt es da menschen, die aufgrund wissenschaftlicher oder eigener erkenntnisse nach wissen, was wirklich mit uns (oder den tieren) passiert angesichts des todes.

lg abendsonne
 
AW: Warum gibt es Angst?

Hallo alle miteinander!


Ja, die liebe Angst. Angst in ihren vielerlei Formen. Der Mensch kann vor so vielen Sachen und um so viele Menschen Angst haben, oder auch um sich selbst.


Ich denke Angst ist ein Instinkt, der einige Bedeutungen haben kann und in meinem Denken als ein "Vorsicht" zu genießen ist. Ich kann vor etwas Angst haben, weil ich weiß, wie der Ausgang einer bestimmten Situation ist. Und genau das Gleiche gilt umgekehrt: ich kann auch vor etwas Angst haben, dass mir ungewiss oder fremd ist. Und meiner Meinung nach kann Angst schädigen, aber zugleich auch von Nutzen sein.

Wenn ich das Beispiel meiner Insekten-Phobie herannehme: heute hatte ich schon drei Wespen in meinem Zimmer und mich überkommt dabei eine Panik, eine Angst (wobei sich hier die Frage stellt, ob Angst und Panik tatsächlich das Gleiche ist oder ob Panik zB die gesteigerte Form von Angst oder eher einer Hysterie gleichzusetzen ist). Ich habe Angst davor, weil ich weiß, wie manche Menschen auf einen Stich reagieren können und vor allem, da ich nicht wirklich weiß, wie ich auf einen Stich reagieren würde. Gewissheit mit Ungewissheit vermischt! Angst ist eine innerliche Reaktion, aber die Reaktion kann unterschiedlich sein. Ich kann erstarren in dieser Situation, weil ich mir denke "Bloß nicht bewegen, nicht hektisch sein, damit du nicht Hauptmerkmal ihrer Erkundigung bist" (dann hab ich meiner Meinung nach die Angst in Griff) oder ich verhalte mich wie ein "Hampelmann" und fechte wie wild um mich herum, weil ich mir denke, dass ich sie damit wegscheuchen kann (dass damit wissenschaftlich betrachtet die meisten Stiche passieren, bleiben in dem Moment unbedacht).

Die Angst um das gesamte Thema Tod betrifft auch mich. Ich weiß, dass es danach etwas gibt und ich glaube an die Reinkarnation. Dennoch verfalle ich manchmal in Depressionen, weil ich trotz meiner Erfahrungen an meinem menschlichen Dasein hänge und mir nicht vorstellen kann, entweder einmal verbrannt zu werden oder in etwas eingeschlossen zu sein, wo ich vielleicht nicht mehr hinaus kann. Und vor allem fehlt mir derzeit noch das Verständnis, warum wir dann von diesen "Vorleben" nichts wissen, zumindest auf aktiver Ebene. Wir werden es alle früh genug erfahren. Für alle Skeptiker unter uns, stellt euch mal diese Frage: "Für was strenge ich mich im jetzigen Leben an, wenn es das einzige Leben sein sollte?" Es muss einen Sinn dahinter geben.
 
AW: Warum gibt es Angst?

Das Mysterium

Gäbe es die Angst vor dem Tod nicht, oder die Fragen nach dem Danach (eventuell auch davor), gäbe es keinen Glauben, es hätten sich niemals Religionen entwickelt. Da wir alle sterben müssen und keiner weiß wie das ist und keiner sagen kann was danach ist, ist der Mensch von Natur aus ein spirituelles Wesen. Jeder Mensch lebt Spiritualität - geht gar nicht anders - denn jeder ist mit dem Thema Tod von Geburt an verbunden.

Darum gibt es Ängste:
Weil wir in einer reinen Ungewissheit leben. Wir wissen nicht was morgen sein wird, wir haben in Wahrheit keine Kontrolle darüber was morgen ist; denn keiner kann wissen ob er morgen noch aufwacht. Ob sich ein Mensch dessen bewusst ist oder nicht, wir alle haben uns in diese Welt der Ungewissheit begeben und leben damit Tag für Tag.

Wir leben in einem so tiefen Vertrauen, dass wir diese Ungewissheit erleben und ertragen, und ruhig alle möglichen Ängste erleben und ausprobieren können.
Ist das nicht spannend? Ist es nicht großartig was wir Menschen da machen?
Ist es nicht enorm welche Vertrauensbasis wir in uns tragen, so dass es überhaupt möglich ist diese Ungewissheit zu erfahren?

Jeder einzelne Mensch vertraut, lebt in dieser Ungewissheit, nimmt das Leben an - Tag für Tag und gibt sich dem Tod hin nach dem er das Leben auf die eigene Art und Weise erfahren hat.

Ich find es einfach grandios.

Zitat:
ich hadere auch sehr mit diesem thema - besonders im zusammenhang mit todesnähe. wie ist es da, gibt es da so etwas wie einen schockzustand vorher, der einen in die gelassenheit rübergehen lässt??

Der Sterbevorgang ist meiner Meinung nach nicht nur das langsame beenden der Körperfunktionen. Es ist der Vorgang, wo der eigene Wille mit dem übergeordneten Willen, mit dem was da passiert verschmiltzt. Kann gar nicht anders sein, denn sonst würde man wahnsinnig werden; ich habe allerdings noch nicht gehört dass sterbende Menschen wahnsinnig geworden wären. Auch die Geburt ist ein Vorgang, der von der Natur eingeleitet wird - beim sterben ist das ebenso.
 
AW: Warum gibt es Angst?

Ich möchte das Augenmerk nochmal auf die Tiere lenken.
Wir Menschen haben Verstand und unser Kopf macht manchmal das Kraut fett.

Aber weshalb haben Tiere so eine Vorahnung und Angst? Oder interpretiere ich das nur in diesen Blich und das Zittern hinein?
 
Werbung:
AW: Warum gibt es Angst?

Hallo East of the sun,

Aber weshalb haben Tiere so eine Vorahnung und Angst? Oder interpretiere ich das nur in diesen Blich und das Zittern hinein?

das Tier ist in Alarmbereitschaft, es versucht einen Ausweg zu finden, weil es ganz einfach diese Erfahrung des Schmerzes nicht noch einmal machen will. Der Körper hat eine Erfahrung gemacht, die nicht schön war und die will er zukünftig vermeiden. Ich glaube nicht, daß das Tier den Tod vorausahnt oder gar Angst davor hat.

Liebe Grüße
Gabi
 
Zurück
Oben