Wenn der Papa kein Papa sein will

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Nicki-11

Guest
Hallo,

ich habe ein Problem, das wirklich an meinen Nerven zerrt. Nach meiner Scheidung habe ich fast fünf Jahre mit einem Mann zusammen gelebt. Wir haben einen kleinen gemeinsamen Sohn, der jetzt drei Jahre alt ist.
Nach meiner Trennung wollte ich eigentlich keine Kinder mehr, ich habe aus dieser Ehe bereits zwei.
Als ich zum dritten Mal schwanger wurde, dachte ich sogar an Abtreibung, dafür war es aber zu spät.
Er freute sich sehr über diese Schwangerschaft, war unendlich glücklich. Leider nicht sehr lange Zeit. Schon während der Schwangerschaft merkte ich, er nahm gar nicht daran teil.
Als das Kind geboren wurde, konnte er mit dem Säugling nichts anfangen. Ich hatte die Hoffnung, das würde sich mit zunehmenden Alter des Kindes etwas verbessern, aber das war leider nur ein Traum.

Wir haben uns in unserer Beziehung öfters gestritten und waren auch zeitweise getrennt. In dieser Zeit hat er sich dann komplett zurück gezogen und auch keinen Kontakt zu dem Kind aufgenommen.

Im Dezember letzten Jahres waren wir für über drei Monate getrennt. Auch dort, kein Kontakt zum Kind. Keine Karte zu Weihnachten, rein gar nichts.
In Mitleidenschaft wurden natürlich auch immer meine beiden "großen" gezogen. Auch von ihnen hat er sich dann komplett distanziert.

Wir kamen noch einmal zusammen, aber das hielt nicht lange an. Nun sind wir mal wieder getrennt, und ich weiß, das ist entgültig.

Ich habe auber wirklich Schwierigkeiten damit, zu akzeptieren, das er sich nicht um sein Kind kümmern möchte. Ich habe schon so viel versucht.
Das Jugendamt wollte vermitteln, aber zu diesem Termin ist er gar nicht erst erschienen.
Mir tut das unheimlich weh, und ich weiß nicht, wie ich meinem Kind die ganze Situation erklären soll.

Man hört ja oft von dem umgekehrten Fall, wenn Väter sich kümmern wollen, aber nicht dürfen.

Auf jeden Fall geht es mir richtig schlecht damit.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gesammelt, und könnt ihr mich vielleicht einen Tip geben.

Liebe Grüße
Nicki :kiss3:
 
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Hallo Nicki,

bin selbst Mutter Kinder verschiedener Väter. Ach, wie konnte ich mir die Typen zuvor immer gut als Väter vorstellen - wenn sie es dann waren, hatten meine Illusionen vom Übervater allerdings jedesmal reichlich Ferdern lassen müssen :D.
Rückblickend betrachtet hege ich ein wenig den Verdacht, dass ich vielleicht selbst noch auf der Suche nach einem idealen "Papa" war - und welcher Mann kann dem schon auf Dauer gerecht werden ohne sich überfordert zu fühlen?

Wenn ich lese, wie du deine Geschichte schilderst, dann beschleicht mich der Eindruck, dass auch dein Partner sich schlicht überfordert fühlen könnte. Anfangs freute er sich noch auf das Baby, doch noch während der Schwangerschaft traten Dysharmonien auf. Vielleicht hatte er sich Vater-Werden einfacher vorgestellt, vielleicht spürte er, dass er deinen Erwartungen an ihn als Vater sowie so nicht befriedigend würde nachkommen können, was ihn veranlasste schon im Vorfeld das Handtuch zu werfen.
Wenigstens eine Karte zu Weihnachten? Hätte das deinen Dreijährigen denn wirklich so erfreut oder wärest nicht vielmehr du es gewesen, die sich dadurch beachtet gefühlt hätte?
Vielleicht hilft es dir, wenn du zu klären versuchst, welches Päckchen wo hin gehört. Wo geht es um dich und deine Vorstellungen von Vaterschaft und Familie und wo geht es tatsächlich um die Interessen deines Kindes. Möglicherweise entspannt sich dann das Verhältnis zwischen dir und dem Kindsvater so, dass er sich in der Nähe des Kindes nicht durch deine Ansprüche erdrückend vereinnahmt sieht.
Ganz klar, dass die Beziehung zwischen dir und diesem Mann Auswirkungen auf deinen Gemütszustand hat und sich somit auch auf deine "Großen" auswirkt. Verständlich auch, dass du ihm damit das Päckchen anschaffen möchtest, "Weil du dich nicht kümmerst, geht es mir schlecht und die Kinder leiden ...". Könntest du dir vielleicht aber auch sagen: "Ich bin Mutter von drei Kindern, ich brauche meine Kraft für andere Dinge, als mich über die Unläglichkeiten eines Mannes aufzuregen." Tu dir was Gutes und versuche nicht, es von anderen zu bekommen. Lass das Wollen los und schau, wie sich die Dinge geschmeidig fügen, wenn mann aufhört an ihnen rumzuzerren ;).

Seit ich meine Männer als Männer betrachten kann und es den Kindern überlasse, das Väterliche in ihnen zu sehen, geht es mir richtig gut mit ihnen und den Kindern auch :)

Alles Liebe
Ping_Pong
 
Hallo Nicki,

ich bin in einer ähnlichen Situation. Doch das nicht oder sehr spärlich um das eigene Kind kümmern und den Kontakt pflegen, begann erst als die zweite Frau auftauchte.

Was willst Du Deinem Kind sagen? Fragt es nach dem Papa? Du kannst ihm je nach Alter die Möglichkeit sagen, seinen Vater anzurufen. Für Eurer gemeinsames Kind ist es einfach Normalität, daß der Vater sich nicht drum kümmert. Das passiert häufig.

Als Mutter gibt es verschiedene Gefühle dazu. Auf der einen Seite ist die eigene Enttäuschung sich den "falschen" Mann ausgesucht zu haben. Die Enttäuschung, daß dieser Mann nicht dem Bild, daß wir von ihm hatten entspricht. Das ist Deine Enttäuschung.

Das nächste was wichtig ist, daß Du keine Unterstützung mehr bei den Erziehungsaufgaben hast und die Verantwortung alleine trägst. Das kann auch sehr schwer sein.

Der dritte Punkt ist, wie sich das Kind wirklich damit fühlt. Doch meist kann eine Mutter das nicht so leicht beurteilen, da sie viele eigenen Gefühle in das Kind hineinprojiziert.

Meines Erachtens sollte das Kind die Möglichkeit haben Kontakt zum Vater aufzunehmen. Dieses Kontaktaufnehmen sollte grundsätzlich nicht über Dich laufen. (oder nur bei sehr kleinen Kindern)Das behindert den Kontakt.

Meine Tochter ist 9. Der Kontkat zum Vater ist seit einiger Zeit nur noch telefonisch. Die Ehefrau des Vaters ist sehr eifersüchtig. Und mittlerweile weigert sich meine Tochter mit ihrem Vater zu telefonieren. Er hat er allerdings eine Karte geschickt. Diese nimmt sie jeden Abend mit ins Bett. Daran ist zu erkennen, daß die Sehnsucht nach dem Vater und die Verbindung sehr wohl da ist, aber übers Telefon ist ihr wohl nicht möglich diesen Kontakt zu zeigen. Die Eifersucht der Ehefrau verhindert, daß der Vater die Möglichkeit hat alleine seine Tochter zu treffen und so kommt es zu gar keinem Treffen.

Meine Aufgabe liegt nur darin, daß ich den Kontakt nicht verhindere. Aber ich kann nichts dafür tun, daß dieser stattfindet. Das ist alleine von Vater und meiner Tochter abhängig. Unter welchen Umständen sie bereit ist ihren Vater zu treffen.

Also liegt es außerhalb meines jetzigen Handlungsspilraumes. Da bleibt mir nur übrig das zu akzeptieren und als gegeben hinzunehmen was ist. Eine Idealvorstellung, wie die Beziehung zum Vater sein sollte, behindert die Beziehung wahrscheinlich nur. Der Vater wird in die Rolle des Bösen gesehen, weil er sich nicht kümmert ...

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Hallo,

also natürlich habt ihr vollkommen Recht. Das ich ein Problem damit habe, ist die eine Sache. Vielleicht habe ich zuviel Erwartungen in den Vater gesetzt. Auch das ist möglich, obwohl ich mich davon ein wenig distanziere.
Ich habe nicht sehr viel von ihm erwartet.
Aber ich denke auch, es ist nicht richtig, wenn sich ein Vater komplett aus der Verantwortung ziehen kann. Und welche Mutter käme auf die Idee, sich nicht nur vom Partner zu trennen, sondern auch komplett mit der Vergangenheit abschliessen zu wollen. Ich glaube kaum, das eine Mutter in der Lage wäre, sich ebenfalls vom Kind zu trennen.
Unser Kleiner ist drei Jashre alt, es kann also noch keinen Kontakt selbstständig zum Vater aufnehmen.
Versuche meinerseits wurden vom "Papa" abgeblockt.
Ich bat sogar das Jugendamt um Hilfe, denn die bemühen sich, zwischen den Parteien zu vermitteln.
Den damals angesetzten Termin nahm der Vater gar nicht erst wahr.
Ich kann also davon ausgehen, das er keinerlei Interesse an dem Kind hat.

Das Kind fragt oft nach seinem Vater, denn dieser verschwand ja von heute asuf morgen aus seinem Leben. Und in gewissen Situationen fragt das Kind eben danach.

Leiden Eure Kinder darunter?
Wie leben sie mit der Erkenntnis, das der Vater nicht für sie da sein möchte?

Und vielleicht kann hier auch mal ein Mann schreiben, was Männer so denken, und warum es so vielen von ihnen so leicht fällt, sich nicht mehr um sie zu kümmern.

Liebe Grüße
Nicki
 
Liebe Nicki,

ich habe mir die Situation zwischen meiner Tochter und ihren Vater auch anders gewünscht. So wie Du Dir auch die Situation zwischen Deinem kleinen Sohn und seinem Vater anders wünscht. Doch ändern können wir beide nichts dran. Es ist wie es ist.

Eine Freundin hat versucht die Besuchszeiten des Vaters bei ihrem Sohn gerichtlich festzulegen. Da er sehr unzuverlässig ist. Doch ging nicht. Das Recht auf beide Eltern existiert nur auf dem Papier für die Kinder. Man kann hier in Deutschland ein Elternteil nicht zu den Kontakt zwingen. Es wird gesellschaftlich auch als ganz normal angesehen, wenn der Vater keinen oder nur sporadischen Kontakt zu seinen Kindern hat. Die regelmäßigen Besuche ... zu dem anderen Elternteil erlebt nur ein Teil der Kinder. Auch wenn es der Gesetzgeber als normal deklariert.

Ich weiß nicht, ob meine Tochter leidet. Manchmal ja, aber oft sie sie auch einfach glücklich. Aber was nützt diese Frage.

Wenn Dein Sohn nach seinem Vater fragt, dann kannst Du ihm antworten. Ich denke es ist wichtig sachlich zu bleiben und ihn nicht schlecht zu machen, daß schadet dem Kind. Doch das sich nicht melden und nicht kümmern, würde ich auch nicht gleichsetzen mit keinerlei Gefühle für sein Kind haben. Du weißt es einfach nicht, was er für sein Kind fühlt und warum er sich nicht kümmert.

Es gibt ein Ideal, daß beide Elternteile für ein Kind da sein sollten ... Ideale für die wir nichts tun können, schwächen uns normalerweise. Deshalb ist es oft sinnvoll, einfach zu akzeptieren, daß es so ist, wie es ist und im hier und jetzt zu leben. Wenn Du alleine die Verantwortung trägst, brauchst Du Deine Kraft und solltest sie nicht für irgend etwas verschwenden, daß Du nicht ändern kannst.

Hier gab es einen Vater, der auch einen Thread angefangen hat und dort ging es darum, daß ihm der regelmäßige Kontakt zu seinem Kind verweigert wird. Es gibt beide Seiten und Du erlebst jetzt die eine.

Mein Partner hat drei Kinder, die jedes zweite Wochenende hier sind und die Hälfte der Schulferien. Mein Sohn gehört genauso in die Familie des Vater, der noch zwei kleine Kinder hat, wie die anderen beiden. Der Sohn einer Freundin hat seinen Vater noch nie gesehen. Wenn sie sich in der Stadt (sie wohnen in der gleichen Stadt) begegnen würden, wüßte er nicht, daß es sein Vater ist bzw. sein Sohn. Es gibt ganz unterschiedliche Möglichkeiten. Als Mutter wünschen wir uns eine davon als Ideal. Wenn diese nicht eintriffst, sind wir traurig, glauben daß das Kind leidet ... Aber es ist unser eigenes Ideal und heißt nicht gleichzeitig, daß es das beste für das Kind wäre.

Liebe Grüße
Ereschkigal
PS Den Post habe ich jetzt genauso für mich selbst geschrieben, denn ich verfange mich auch immer wieder in den Idealbildern.
 
Jetzt sind wieder ein paar Wochen vergangen.
Es ist aber nicht besser, eher schlimmer geworden.
Wenn bei mir selber das Thema immer mehr in den Hintergrund tritt, fragt mein Sohn immer häufiger nach seinem Papa. Er lässt sich auch nicht mehr vertrösten.
Immer häufiger will er ihn anrufen oder besuchen. Und das meistens sehr plötzlich.

Neulich saßen wir beim Grillen, da fuhr ein Zug vorbei. Vor ungefähr einen halben Jahr haben wir seinen Vater mit dem Zug besucht.
Mein Sohn sah also diesen Zug, und wollte dann eben auch mal wieder Zug fahren und seinen Vater besuchen.
Ich versuchte ihn zu beruhigen, bot ihm an, in den nächsten Tagen mit dem Zug in den Zoo zu fahren.
Aber er wollte unbedingt seinen Vater besuchen!

Aber um noch mal zu dem Thema zu kommen. Wahrscheinlich habe wirklich ich ein Problem damit umzugehen.
Ich habe mir jetzt einen Termin in einer Beratungsstelle geben lassen, um das besser zu verarbeiten.

Trotzdem interessiert es mich, was Männer dabei fühlen. Und ich finde es schade, dass sich hier noch kein Mann zu diesem Thema geäußert hat.

Zu meinem (Ex) Partner möchte ich noch etwas erzählen:

Aus einer früheren Beziehung hat er eine kleine Tochter. Sie ist inzwischen neun oder zehn Jahre alt.
Als er damals die Beziehung beendete, war seine Tochter ebenfalls dri Jahre alt.
Auch damals brach er jeglichen Kontakt ab.

Er sagte oft, er leide darunter, hat aber nie etwas dagegen unternommen.
Mit meiner Hilfe (das bereue ich) hat er vor drei Jahren ein Umgangsrecht gerichtlich durchgesetzt.
Ich habe ihm damals vertraut.
Seine damalige Partnerin hat einen neuen Lebensgefährten, der auch die Vaterrolle sehr gerne übernommen hat.
Die beiden habe sich damals dagegen gewehrt, dass der leibliche Vater wieder Zugang zu dem Kind bekommt.
Er konnte aber sein Recht durchsetzen. Er durfte seine Tochter dann jedes zweite Wochenende besuchen fahren.

Er ist dann vielleicht vier mal zu ihr gefahren, um das ganze dann wieder abzubrechen.
Er hat sich auch nie wieder bei seiner Tochter gemeldet.

Jetzt also noch mal zu meiner Frage: Hat ein Vater nicht auch moralische Vernatwortung seinem Kind gegenüber?
Und warum gehen so viele Väter den einfachen Weg?

Liebe Grüße
Nicki :kiss3:
 
Liebe Nicki,

ich kann mir gut vorstellen, daß für Dich und Deinen Sohn die Situation schwierig ist. Doch wie Du den Kontakt zum ersten Kind schilderst, kann ich mir nicht vorstellen, daß sich daran etwas ändert. Du kannst immer nur bei Dir selbst etwas verändern und nie bei jemanden im außen.

Ich finde es richtig, daß Du zu einer Beratungsstelle gehst, wenn Du mit dieser Situation Schwierigkeiten hast. Ich kann mir gut vorstellen, wie schwer es ist, Deinem Sohn zu sagen, daß er nicht zum Vater fährt ...

Eigentlich haben beide Elternteile Verantwortung für ein Kind, aber oft sieht die Realität ganz anders aus. Es gibt viele Mütter, wo sich die Väter überhaupt nicht um die Kinder kümmern. Aber es werden zum Glück auch mehr die sich um ihre Kinder kümmern. Eine Scheidung ist heutzutage nicht mehr mit dem Verlust eines Elternteiles gleichzusetzen, wie es früher wohl meist war.

Das einzige was Du tun kannst, ist Deine Ansprüche herunter schrauben. Du wüsncht es Dir, daß der Vater Kontakt hat, eurer Sohn fragt, aber der Vater meldet sich nicht und pflegt keinen Konatakt. Dein Wunsch wird bleiben, aber es sollte ein Wunsch und keine Forderung sein. Und die Realität ist wie sie ist. Du hast die Wahl daran zu leiden oder sie einfach hinzunehmen.

Ich habe irgendwo mal gelesen, daß die Eltern die Aufgabe haben, dafür zu sorgen, daß das Kind überlebt. Wenn sie das getan haben, haben sie ihre Elternpflichten erfüllt. Wie sie dafür sorgen, daß das Kind überlebt, muß das Kind nicht mögen. :rolleyes: Ich weiß es eine ziemlich extreme Einstellung und ich als Mutter habe nicht das Gefühl nur für das Überleben zuständig zu sein. Doch der Gedanke hat mir weitergeholfen, als es darum ging, meinen Eltern für mein Leid als Kind schuldig zu sprechen.

Wenn ich Dir sage, ja Du hast Recht, daß Kind hat darauf ein Recht, daß Vater und Mutter sich um es kümmern. Der Vater hat die Verpflichtung sich um sein Kind zu kümmern. All mein Reden nutzt Dir nicht, denn die Realität sieht anders aus. Was nützt es da, wenn ich es für ein Kind schön und bereichernd finde, wenn es auch bei einer Trennung zu beiden Eltern Kontakt hat. Die morlaische Verpflichtung, die viele in diesem Zusammenhang sehen, bringt Dich kein Stück weiter. Oder doch?`

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Da geb ich Dir vollkommen Recht.

Ich weiß selber, dass ich meine Erwartungen runter schrauben muss.
Es wird eben nur ein Wunsch bleiben.

Ich hatte ja bereits mit dem Jugendamt telefoniert und weiß, dass das Kind gesetzlich sogar einen Anspruch auf den Vater hat. Ich hätte also die Möglichkeit, dass ganze gerichtlich durchzusetzen.

Würde ich aber nicht tun, denn ich habe das Gefühl, ich würde ihm eine "Versicherung" verkaufen wollen.

Da muss der Papa irgendwann alleine drauf kommen, dass sehe ich genauso.

Ich denke auch, dem Kind fehlt es an nichts.

Ich fühle mich halt mit der Sitaution oft überfordert, plötzlich stehe ich alleine da.

Momentan übersehe ich ein wenig die Realität, denn es geht ja tatsächlich sehr vielen Frauen so.

Aber ich finde es sehr schön, zu wissen, ich bin nicht mit diesem Problem allein

Liebe Grüße
Nicki
 
Liebe Nicki,

Nicki-11 schrieb:
Ich hatte ja bereits mit dem Jugendamt telefoniert und weiß, dass das Kind gesetzlich sogar einen Anspruch auf den Vater hat. Ich hätte also die Möglichkeit, dass ganze gerichtlich durchzusetzen.

eine Freundin von mir hat so etwas ähnliches probiert. Es ging mehr darum, daß sich der Vater an die Besuchszeiten und den Rhythmus hält. Die Gerichtsverhandlung ist für meine Freundin sehr enttäuschend ausgegangen. Der Richter hat zwar an den Vater appeliert seinen sohn regelmäßig zu sehen ... aber mehr ist nicht dabei raus gekommen.

Der Vater verhält sich mehr oder weniger wie vorher und dieses Recht als Kind oder Mutter zu haben und das Recht durchzusetzen, sind einfach zweierlei Paar Schuhe.

Es gibt einfach viele Väter bei denen die Kinder nach einer Trennung nur noch eine geringe Rolle spielen und im Zweifelsfall für ein neues Leben auf ein Minimum reduziert werden.

Ich denke, es ist eben auch schwierig als Mutter sich damit abzufinden wirklich alleine die Verantwortung für das Kind zu tragen. Heute ist es ja eigentlich so, daß der Vater und die Mutter gemeinsames Sorgerecht für die Kinder bekommen. Wenn sich der Vater überhaupt nicht um sein Kind kümmert, würde ich allerdings rechtliche Schritte einleiten und das alleinige Sorgerecht beantragen.

Der nächste Schritt ist es dem Vater den Kinderfreibetrag abzuerkennen, wenn er nicht angemessen Unterhalt bezahlt. Da gibt es sehr klare Regeln zu. Das ist ein Punkt, der auf der Einkommessteuererklärung angekreuzt werden kann. Außerdem hat die Mutter, die nicht wieder verheiratet ist, auch die Möglichkeit alles was den Unterhalt angeht, das Jugendamt einzuschalten. Die rechnen dann den Unterhalt aus, fragen regelmäßig nach dem Einkommen des Vaters. Diese Möglichkeit ist für unverheiratete Frauen meiner Meinung nach eine große Hilfe. Auch wenn Kontakt zu dem Vater besteht ist durch die offizielle Berechnung des Unterhaltes ein Streitpunkt weniger und die ehemaligen Partner müssen dies nicht selbst aushandeln.

Falls der Vater nicht bezahlt oder sehr wenig gibt es auch noch die Möglichkeit Unterhaltsvorschuß zu beziehen. Um sich weniger vom Exmann abhängig zu fühlen, ist das meiner Meinung eine gute Maßnahme.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Vielen lieben Dank für die guten Ratschläge! :kiss3:

Ich kann für mich sagen, dass ich weniger Unterstützung beim Jugendamt erhalten habe.
Allerdings kann man den Mitarbeitern wohl keinen Vorwurf machen, denn die "schlagen" sich ja mit sehr vielen Anträgen rum.

Ich habe meine Rechte mit einem Rechtsanwalt durchsetzen können bessergesagt, ich bin dabei.

Es gibt noch sehr viel mehr Möglichkeiten.

Bei mir ist es der Fall, dass der Vater ja am liebsten gar nichts mehr mit dem Kind zu tun haben möchte.
Ich habe den Eindruck, und diesen Satz hat er in der Vergangenheit oft gesagt, er glaubt, er zahle dieses Geld für mich. Er findet den Kindesunterhalt übertrieben hoch.
Und es gibt ja immer möglichkeiten, sich vor den Zahlungen zu drücken...... :angry2:

So lässt er alle Einnahmen, die pfändbar wären, auf das Konto seiner Mutter überweisen.

Aber es gibt immer Mittel und Wege an das Geld zu kommen. Das Jugendamt zahlt ja lediglich bis zum 12. Lebensjahr, oder maximal 72 Monate.

Dann steht man wieder alleine da.

Ich musste (und ich habe lange mit mir gekämpft) auch zu härteren Mitteln greifen.

Man kann beispielsweise den Pfändungsfreibetrag kürzen lassen.
Das war bei mir der Fall. Er hatte Unkosten angegeben, die er tatsächlich aber gar nicht leistet (z.B. Kindesunterhalt für die erste Tochter). Seine Wohnkosten waren ebenfalls geringer.

Es gibt Möglichkeiten fiktives Einkommen anrechen zu lassen, bis hin zur Strafanzeige.

Ich kann betroffenden Müttern nur raten, am Ball zu bleiben.

Ich kenne leider sehr viele Väter, die sich ihrer Verantwortung entziehen wollen.
Viele Mütter können mit den Titeln bereits ihr Wohnzimmer tapezieren.

Ich kann nur sagen, ich habe dem Vater des Kindes bis zum Schluß immer wieder Angebote gemacht. Er hat keines davon angenommen.
Das war vielleicht ein Fehler, denn er weiß sehr wohl, wie ungern ich ihm Schaden zufüge. Vielleicht hat er nie damit gerechnet, dass ich auch mal konsequent bin.

Liebe Grüße
Nicki
 
Liebe Nicki,

auf der einen Seite finde ich gut, daß Du Deine Ansprüche durchsetzt, aber gleichzeitig ist dieses Durchsetzen der Ansprüche mit einer gehörigen Portion Wut auf den Vater Deines Kindes verbunden.

Das habe ich versucht zu umgehen. Es war natürlich nicht immer so, daß ich nicht wütend auf die Väter meiner Kinder war. Beim Vater meines Sohnes hatte es nie was mit dem Geld zu tun, sondern lief auf einer anderen Ebene. Genau aus diesem Grund bin ich den Weg übers Jugendamt gegangen. Dadurch muß sich das Amt mit dem Vater rumärgern und nicht ich.

Wenn ich Wut auf eine bestimmte Art und Weise erlebe, schadet sie mir. Selbst wenn ich hinterher nach einer gewissen Zeit mein Recht bzw. das Recht des Kindes durchsetzen kann, habe ich auf einer anderen Ebene viel Energie und Kraft verbraucht. Jeder ist auf diesem Gebiet anders und ich wollte mit den Väter meiner Kinder nicht auf negative Art und Weise verbunden sein. Diese Überlegungen haben mich dazu gebracht, daß Jugendamt und Unterhaltsvorschuß zu beantragen, bzw. bei meinem Sohn das Jugendamt als Ausrechner, weiviel Geld mein Sohn zu kriegen hat, zu benutzen.

Wenn Du gegen den Vater Deines Kindes kämpft, bleibst du auf negative Art und Weise mit ihm verbunden. Verstehst Du was ich meine? Mir war da meine emotionale Freiheit und die Ungebundenheit wichtiger.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Liebe Erischkil (hoffe, ich hab das richtig geschrieben),

natürlich spielte am Anfang sehr viel Wut eine Rolle. Aber eigentlich ist die inzwischen verflogen.

Grundsätzlich hast Du natürlich Recht, ich habe die Angelegenheit ja auch dem Jugend zuerst übergeben.
Bei uns ist das so, dass die jedes Jahr bei dem Vater nachfragen, wie die finanziellen Verhältnisse sind.

Ich weiß aber aus der Vergangenheit, wie er sich bei Unterhaltszahlungen verhält.
Wenn er eine Arbeitstelle hat, teilt er das nicht freiwiollig dem Jugendamt mit.
Wenn die dahinter kamen, war es meistens schon zu spät, und er bezog wieder Leistungen vom Arbeitsamt.
Als er damals, da stand er in Arbeit, verpflichtet wurde, für seine Tochter zu zahlen, hat er das anfangs auch getan. Vielleicht zwei oder drei Mal.
Wenn er aber mal einen Monat nicht zahlen wollte, weil er sich z.B. ein neues Handy kaufen wollte, hat er diese Zahlung einfach eingestellt.
Auch dieser Mutter bleibt nur der Klageweg. Das Jugendamt hat die Zahlungen bereits eingestellt.

Ich denke und hoffe einfach mal, viele Väter wollen aber können den Unterhalt nicht zahlen.

Bei ihm aber weiß ich, er kann, will aber nicht zahlen.

Es kostet sehr viel Kraft, das ist schon richtig. Das sind viele Laufereien, allerdings zahlen die sich ja auch aus.

Kontakt, auch negativer Art, haben wir nicht mehr.
Ich versuche jetzt einfach nur noch, das Recht des Kindes durchzusetzen.

Liebe Grüße
Nicki
 
Liebe Nicki,

verstehe mich nicht falsch, aber durch die gerichtlichen Auseinadersetzungen wird die Beziehung im negativen weiter fortgeführt. Auch wenn Du Deinen Exmann nicht siehst. Das hat damit nichts zu tun. Durch sein Nichtzahlen und seine Spielereien beschäftigt er Dich und Deine Gefühle. Diese sind meiner Meinung nach auf etwas negatives ausgerichtet und nicht auf was positives. Und das macht sich dann in Deinem Leben bemerkbar.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Nicki-11 schrieb:
Jetzt also noch mal zu meiner Frage: Hat ein Vater nicht auch moralische Vernatwortung seinem Kind gegenüber?
Und warum gehen so viele Väter den einfachen Weg?

Liebe Grüße
Nicki :kiss3:
hallo nicki,
väter gehen den einfach weg, weil sie nicht wissen, was sie anrichten!! zurückgewiesene kinder hadern immer irgendwann, es kommt einmal die zeit, wo sie alles einholt. besonders wenn man eigene kinder hat, kann man dann das verhalten des zurückweisenden elternteiles nicht verstehen. außerdem lebt einem die gesellschaft die wertigkeit familie vor.
ich finde also, die moralische verantwortung ist riesig. prägend für ein ganzes leben!
liebe grüße
chira
 
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Ich möchte hier einmal erwähnen,dass es auch Männer gibt,die ihren Kindern Traumväter sind - Mein Partner ist so einer!
Wir sind sehr jung Eltern geworden und er hatte null Erfahrung mit Kindern.
Aber ich kann mir jetzt niemanden vorstellen, der für unsere Tochter so gut ist!
Er macht sich mittlerweile sogar mehr Sorgen um sie,als ich (und das heisst was ;) ) Sie erhält auch immer den ersten Begrüßungs/Abschieds-Kuss und die beiden führen schon jetzt "Insider-Schmähs" ...

Also es gibt auch Väter,die wie Engel sind!
 
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