AW: Wenn die Frau reduziert wird....
Liebe Ella!
Ich kann Dir leider nichts raten...ich schreibe trotzdem, weil ich Dir einen schönen Urlaub wünschen möchte - erhol Dich gut und komm gestärkt und selbstbewusst wieder zurück!
Obwohl ich drei Kinder hatte und Deine Situation eigentlich kennen müsste - ich war vorher berufstätig und hatte viel Anerkennung im Beruf und durch die Kids kam es dann zu der typischen Klischee-Rollenverteilung - hatte ich diese Probleme nicht.
Es lief bei mir irgendwie umgekehrt - ich war immer glücklich in dem Abschnitt, in dem ich mich gerade befand. Und ich denke, ich habe niemals in meinem Leben einen Abschnitt mehr genossen als diesen, als die Kinder noch kleiner waren und ich diese Muttergefühle voll ausleben konnte.
Vielleicht gehts auch darum, die schönen Seiten dieser Zeit mehr zu sehen. Sie geht so schnell vorbei, die Kids sind draußen und dann ist man irgendwie wieder man selbst. Durch und durch wieder Frau und nicht mehr ein Gemisch zwischen Haus-Frau und Mutter.
Aber dieses Gemisch hat auch viel Liebe in sich, ganz tiefe Gefühle, Du bist ein ganz wichtiger, alles zusammenhaltender Teil in der Familie, der allen anderen Kraft und Sicherheit gibt.
Und gerade dieses "Funktionieren", die Routine, das ist genau das, was die Kinder so sehr brauchen. Rituale, Routine - das macht sicher.
Und so gesehen ist Dein Funktionieren nichts Abwertendes oder gar Negatives, sondern ein wichtiger Teil, ohne den Chaos und Kälte herrschen würde. Du müsstest eigentlich spüren, wie wichtig Du bist....
Eine Freundin von mir hatte beim täglichen Aufräumen immer gemeint, das müsste man einfach esoterisch sehen - die Ordnung, die ständige Erneuerung, die Reinigung auf energetischer Ebene - so machts fast Spaß.
Wenn man den Sinn in etwas sucht, wird man ihn oft nicht finden.
Viel zielführender ist es, den Dingen, die wir tun, einen Sinn zu geben. Gib der Routine einen Sinn und sie verliert ihre destruktive Macht.
Fakt ist, dass man als Mutter viele Jahre an Routinehandlungen gebunden bleibt.
Es gibt im Prinzip nicht viele Möglichkeiten....
a) Dagegen zu kämpfen - es ist ein Kampf gegen Windmühlen, denn der Alltag holt Dich immer wieder ein...auch die meisten Kinder brauchen die Routine in der Familie, um sich in Ruhe und sicher entwickeln zu können.
b) Sie anzunehmen und das Beste draus zu machen. Du kannst diese Zeit lieben lernen, auch wenn das jetzt blöde klingt. Wenn Du in allen, was Du tust, einen Sinn siehst, dann gibt es keinen Alltag mehr.
So, das ist jetzt viel länger geworden, als ich wollte...schönen Urlaub!
Liebe Grüße
Reinfriede