AW: Wer kennt dieses Buch?
Liebe Rucola!
Ich rutsche immer wieder von der Beobachterrolle in die Gefühlswelt, die mich dann völlig überrennt.
Na, so wie das klingt, kriegst du's aber doch mit
(dass dich die Gefühlswelt überrennt)?
Das ist doch schon mal der erste Schritt, das Bewusstsein darüber.
Es geht ja nicht drum die Gefühle "auszuschalten"
Meine Erfahrung - an mir selbst so wie bei anderen - ist,
dass gerade der Gefühlsbereich ja das "Schwerste" ist.
Gedanken lassen sich gut "ändern" oder aushalten,
aber anscheinend ist der Gefühlsbereich derjenige,
den ja auch die meisten meiden wollen....beonders wenns schmerzhaft wird.
Aber auch da gilt: einfach beobachten
und vor allem
fühlen was erscheint.
Das ist nicht immer leicht, da tue ich mir auch oft sehr schwer.
Ich bitte dann meist um Hilfe von "Oben", dass ich erkennen und aushalten kann. Dieses Eingeständnis, dass nicht ich (mein "ich") der Herr im Haus bin und keinen Einfluss habe, bewirkt meist eine starke Öffnung.
Aber du......ich kann das auch nicht immer ;-)
Ich glaube auch nicht, dass es "bumm" macht und von heute auf morgen und dann auf alle Zeit klappt's. Bei den meisten ist es ein Prozess und man "springt" sozusagen immer zwischen den Bewusstseinzuständen hin und her.
Aber "es" tritt immer öfters ein - hast du bestimmt auch schon bemerkt?
Mein Streben gilt auch dem Annehmen, was ist. Ist aber nicht immer einfach!!!
Wie hast Du es geschafft?
Ja..... dein "ich" strebt.....merkst du's?
Das ist auch in Ordnung...dann nimm doch das wahr.
Mehr mache ich meist auch nicht, denn "ich" habe nichts geschafft
- "es" geschieht.....oder auch nicht

Und wenn ich nicht annehmen kann was ist, dann nehme ich das wahr,
versuche mich nicht dafür abzuwerten, dass ich es nicht kann.
Wenn man nicht annehmen kann, ist da ein Widerstand,
aber wer hat den Widerstand gemacht?
Auch er kommt aus der gleichen Quelle.
Und wenn er einfach nur wahrgenommen und als Tatsache anerkannt wird,
verschwindet er meist recht schnell und man ist wieder bei dem WAS IST.
Meist entsteht er nach meiner Erfarhrung aus Erlebnissen und Erfahrungen aus der Vergangenheit/Kindheit, die mit schmerzhaften Gefühlen verbunden waren, niemals aus aktuellen Situationen heraus.
Man möchte vermeiden diesen Schmerz nochmals zu fühlen,
dabei bringt das nochmalige Fühlen seine Erlösung und die Heilung.
Zugegeben, das kann schon ganz schön heftig sein.
Aber es lohnt sich wirklich.
Seit mir das immer mehr gelingt durch diese Gefühle zu gehen, haben sie sich teilweise einfach aufgelöst oder werden nach und nach schwächer - ich bleib nicht mehr so lange "drin hängen".
Aber erreichen?......nein......erreichen kann man das nicht indem man etwas aktiv tut, also mit dem Willen (ich jedenfalls nicht),
was aber genügt ist die absolute innere Bereitschaft ALLES auszuhalten,
ALLES anzuschauen was auftaucht.
Und alles kommt zur rechten Zeit.
Es macht wenig Sinn etwas forcieren zu wollen und sich unter Druck zu setzen
(ist aber auch i.O. wenn's geschieht).
Wenn man oft genug am Gras gezogen hat, stellt man schon fest, dass es dann auch nicht schneller wächst ;-)
Lieben Gruss
Rucola