Wie? richtig reagieren

Ulla405

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8 September 2005
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Hallo ihr Lieben, ich hab lange überlegt, ob ich es hier "öffentlich" machen soll.

Ab und an Beziehungsschwierigkeiten ist ja normal.

Heute hatten wir endlich mal eine längere Aussprache , warum, manchmal (in letzter Zeit wieder öfter nix läuft zwischen uns--->nicht nur sexmäßig)

Da hab ich mich heut wieder, wie, so oft gefragt, warum der Mensch so umständlich ist?
Tiere können da offensichtlich besser damit umgehen.
Entweder begüßen sie es (beim Hund=Schwanzwedeln) oder sie mögen es nicht ( beim Hund= Knurren).

Also, wir sollen jetzt nicht mit dem Schwanz wedeln oder knurren.:D

Wir haben geredet, uns gegenseitig Vorwürfe gemacht, erklärt, wieder aneinander vorbeigeredet usw.
Das kennt bestimmt jeder von euch.

Ich möchte das jetzt hier nicht alles breittreten, aber, ich möchte euch fragen, wie reagiert man richtig?

-Stiimmt man allem zu, nur um seine Ruhe zu haben (egal, ob recht oder unrecht),
-beharrt man auf seinem Standpunkt,
-denkt man über beider Argumente nach,auch wenn man meint, der andere hat nicht recht
-nimmt man nur Rücksicht auf vorhandene Kinder (in dem Falle die dritten, aber unbeteiligten Personen)
-Wie reagiert man auf die Antwort, des " Gegners", wenn sie einen erstaunt und man soo noch nie darüber nachgedacht hat
-wie verhält man sich, wenn der Partner plötzlich etwas macht, was man vorher als für ihn unmöglich machbar hielt


Ich werde o.g. Zeilen nochmal im eso stellen, bin gespannt auf die Antworten.

Ich werde später weiter berichten, weil, entweder holen mich meine Angstzustände wieder ein, oder es sind sogenannte Winterdepressionen.

Ich weiß nur, so kann es nicht weitergehen...
Euch allen eine gute Nacht
:kiss4: Alex
 
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ich glaube nach einer diskussion sind beide sehr aufgebracht .. aufgebraust oder wie man dazusagt.
ideal wäre es, wenn jeder für sich die argumente des anderen durchdenkt - was hat der andere gesagt und was hat er wirklich gemeint. zwischen worte und dem gemeinten liegen oft welten.

vielleicht machst du dir, macht ihr euch notizen, was ihr sagen möchtet, wo es happert und was ihr gerne möchtet. das wichtigste ist aber, den anderen einfach aussprechen zu lassen; auch meinungen, argumente die einem nicht so zu gesicht stehen durchzudenken und in ruhe zu diskutieren.

so denk ich zumindest - alles liebe
esra
 
Ich möchte das jetzt hier nicht alles breittreten, aber, ich möchte euch fragen, wie reagiert man richtig?

-Stiimmt man allem zu, nur um seine Ruhe zu haben (egal, ob recht oder unrecht),
-beharrt man auf seinem Standpunkt,
-denkt man über beider Argumente nach,auch wenn man meint, der andere hat nicht recht
-nimmt man nur Rücksicht auf vorhandene Kinder (in dem Falle die dritten, aber unbeteiligten Personen)
-Wie reagiert man auf die Antwort, des " Gegners", wenn sie einen erstaunt und man soo noch nie darüber nachgedacht hat
-wie verhält man sich, wenn der Partner plötzlich etwas macht, was man vorher als für ihn unmöglich machbar hielt

gibt es dafür ein pauschalrezept?? ich kenne leider noch keins. aber der situation unangemessn zu reagieren, macht alles nur noch schlimmer und ich würde denken, dass mein gegenüber kein interesse an dem Gespräch und letztlich auch an mir hat. das steigert das noch mehr die neg. emotionen, die eh schon in mir und dem anderen am brodeln sind.

verständnis ist das einzige was wirklich helfen kann. warum reagiert mein gegenüber so, was hat ihn veranlasst so zusein und wie kann ich ihn unterstützen.
jedoch vorwürfe bringen keinen weiter. "du hast nicht...und dann hast du hier und da...." zu sagen was mir fehlt, nicht passt, in meinen augen verkehrt läuft, um dann gemeinsam eine lösung zu finden. ohne den anderen in die meinige Laune mit einzubeziehen.

viele grüße Umar
 
Danke dir esra,
es wird wohl so sein, wie du sagst (hoffe ich zumindest), denn er ist , obwohl er heute hätte nicht fahren müssen, zu seinem LKW.
Und dort schläft er jetzt.
Ich hate ihn noch gefragt, : Wut, oder drüber nachdenken, aber er hat, wie so oft mit den Schultern gezuckt und gesagt, ich geh halt.
Er fühlt sich übergangen, hat das Gefühl, er wär bloß der Geldverdiener, der daheim nicht erwünscht..., weil ich ihm vorgeorfen hab, das er meine Kinder (bis auf das 1 eigene) nur vollmotzt, obwohl die garnichts gemacht haben, im Gegenteil, sie kümmern sich rührend um sein Kind.
Und ich steh dann immer zwischen 2 Stühlen...
 
Hallo ihr
ich hab ihn heute früh angerufen, weil ich mir doch Sorgen gemacht habe.
Wir konnten nur kurz reden, weil er zu tun hatte.
Aber wir sind so verblieben, das wir uns beide Gedanken machen, was wir wie ändern, verbessern könne und reden dann nochmal, wenn er wieder daheim ist.
Was mich aber total schockiert hat war heute früh mein Sohn (der mit der evebtuellen aut.Veranlg.)
Er sagte mir, ich solle mal zu ihm kommen und das er den "Streit" gestern mitgehört hätte und plötzlich brach er in Tränen aus.
Ich wußte garnicht, wie mir geschah.
Als er sich nach langer Zeit wieder etwas beruhigt hatte, sagte er, das er Angst hat, das mein Mann nicht wiederkommt, oder das wir uns wieder streiten.
(wir streiten uns ganz selten)
Ich hatte eigentlich immer das Gefühl, die zwei mögen sich nicht mehr und nun sowas.
Ich mein, ich bin froh, das ich mich getäuscht hab.
Aber so einen Gefühlsausbruch von ihm hat mich sehr nachdenklich gestimmt.

liebe Grüße Alex
 
Liebe Alex,
ich glaube das ganze drum herum, dass du derzeit durchmachst lässt dich glauben, dass sich alle und alles gegen dich verschwört hat.
Wenn dein Mann mal mit dem einen oder anderen nicht einverstanden ist, was deine Kinder machen so glaube ich kaum dass es damit zusammenhängt ob es sein leibliches oder nicht leibliches Kind ist.
Vielmehr will er auch die Verantwortung mit tragen - meist kommt es aber in vielen Patchworkfamilien so vor, dass der leibliche Elternteil da eine undurchsichtige, aber auch undurchlässige Mauer aufbaut.
Kaum wird das leibliche Kind kritisiert, ermahnt oder sonst was, sagt man "eh klar, ist ja nicht dein eigenes".

Häufig kommt noch dazu, dass die Kinder das bewusst oder unbewusst mitbekommen und sich schuldig fühlen.

Wichtig für euch beide ist folgendes: wenn ihr z.b. bei eurer Kindererziehung unstimmig seid (und ich glaub das war der Ausgangspunkt eurer gestrigen Diskussion) so zieht dennoch am selben Strang.

Ein Beispiel: Dein Kind fragt dich ob es in den Hof darf. du gestattest es. Dein Mann hingegen ist der Meinung, dass die Schulaufgaben nicht ordnungsgemäß sind und das Kind "gscheiter" lernen gehen sollte. Ihr seid unterschiedlicher Meinung, vielleicht auch noch vor eurem/deinem Kind.

Richtig wäre es... wenn du deinen Mann nimmst, mit ihm in ein Extrazimmer gehst und deine Argumente abgibst, warum du ihn gehen lässt, er seine warum er meine dass Lernen wichtiger sei als sich auszutoben.
Findet gemeinsame Lösungen; z.b. eine Abmache mit dem Kind, dass es entweder nur eine Stunde draußen ist und dann seine Hausübungen mache, oder zuerst lerne, dafür aber länger im Hof bleiben dürfe.....

verstehst du was ich meine? Übrigens das ist nur so ein Beispiel was mir eingefallen ist, natürlich geht das oft und in allen Lebenslagen ob nun mit oder ohne Kind.

lg esra
 
Liebe esra
ich weiß schon, was du damit meinst.
Ich kann ihn ja insofern verstehen, weil ich selber bestimmt auch ein Problem mit "fremden" Kindern hätte.
Es ist aber nicht unbedingt Unstimmigkeit in Erziehungsfragen, da er ja sowieso die ganze Woche nicht da ist, mir gefällt seine Art und Weise, wie er mit ihnen spricht usw.nicht.Ist mal was Positives, verliert er kein Wort darüber und wenn mal was negatives "passiert", dann kommen seine Kommentare gleich.
Es geht halt auch um uns , das wir keinen gescheiten Bekanntenkreis haben, die Familie (also oma usw.) ist auch nicht das, was man sich unter Familie vorstellt.
Das hängt vielleicht damit zusammen, das die Omas heutzutage jünger sind, selbst noch arbeiten und sich halt um sich und ihrer Familie beschäftigt.
Und mein Kind erstaunt mich immer mehr.
Ich hatte ihn ja wegen seines Gefühlzusammenbruch heute zu Hause gelassen.
Als wir dann unterwegs waren, haben wir uns u.a. auch über Weihnachten unterhalten.
Da sagt er doch auf einmal: "...na es geht eigentlich garnicht so um die Geschenke, sondern das Dunkle und wenn dann die vielen Lichter brennen..."

Das ist heute der erste Tag, soweit ich mich erinnern kann, das mein Sohn von sich aus über seine Gefühle und Gedanken spriht.
Ich habe mich sehr gefreut darüber.

liebe Grüße Alex
 
Ulla405 schrieb:
Wir haben geredet, uns gegenseitig Vorwürfe gemacht, erklärt, wieder aneinander vorbeigeredet usw.
Das kennt bestimmt jeder von euch.

:kiss4: Alex

Liebe Alex!

Ich möchte auf Dein Eingangsposting eingehen, ich war mal bei einem interessanten Seminar von Thomas Gordon. Da gings eigentlich um Kinder-Erziehung, doch im Prinzip ist das egal.

Die Diskussionsführung ist aufgebaut auf zwei wichtigen Dingen:

Nachfragen - jeder versteht eine Aussage anders, durch seinen Filter. Nachfragen, ob man sie genauso verstanden hat, wie der andere es gemeint hat.

Ich-Botschaften, kein "Du" verwenden.

In der Praxis heißt das: Wenn Dein Mann etwas sagt, mit dem Du nicht konform gehen kannst, z.B. Ich bin nicht damit einverstanden, dass Du das rote Kleid anziehst...., dann nachfragen: Verstehe ich das richtig, dass Du nicht damit einverstanden bist, weil....

Damit teilst Du ihm mit, was für Gedanken Du dazu hast, meistens hat er ganz andere... Und Falschinterpretationen werden so verhindert. so lange nachfragen, bis "seine" Botschaft auch "richtig" bei Dir angekommen ist.

Die Ich-Botschaften: Wenn Dein Mann etwas sagt, dass Du so nicht akzeptieren kannst, dann einen Satz beginnen mit Ich:

Ich fühle mich jetzt in die Ecke gedrängt, ich fühle mich jetzt verletzt, ich fühle mich jetzt unverstanden, etc. NIE sagen: DU drängst mich in die Ecke etc.

Die Ich-Botschaften sind erstens nicht aggressiv und zweitens lassen sie dem Gesprächspartner die Möglichkeit, zu erklären.

Das hat unter anderem den Vorteil, dass Du das Gespräch auch auf die emotionelle Ebene bringen kannst, was Frauen ja viel lieber ist ;)...

Ich habs ausprobiert, es funktioniert ganz toll. Klingt am Anfang ein wenig ungewohnt und man muss es sich immer in Erinnerung rufen, aber dann klärt es einiges....

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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Liebe Reinfriede
danke für deinen Beitrag, werde es beim nächsten Mal versuchen.
Ich bin schon froh, das bei uns , wenn halt mal "Streit" ist, er wenigsten ruhig abläuft, also nicht mit schreien usw.

Wie sind halt beide reativ leicht verletzbare Personen, die das Grundbedürfnis nach Liebe und Anerkennung suchen.

liebe Grüße Alex
 
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