Wieso bin ich mein eigenes Problem?

Canterville

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9 April 2005
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Hallo zusammen.

ich bin hier, um euch ein Problem zu schildern, dass mich selbst erschreckt und für das ich leider Gottes keine Lösung finde.

Ich will mal so anfangen:

Ich bin gerade 20 Jahre alt, verfüge nicht gerade über viel Selbstvertrauen und bin nicht sehr gesellschaftsfähig. Zwar habe ich meine wenigen echten Freunde, die mir sehr viel bedeuten und die ich schon jahrelang kenne, aber ansonsten habe ich selbst nie mit vielen Menschen zu tun, freiwillig.

Wie es nun mal so ist, habe ich auf diese Weise noch nicht viel Erfahrung mit Männern gemacht. Erst vor einem Jahr hatte ich eine erste Männerbekanntschaft, aber nach dem ersten Kuss war ich so angewidert, dass ich diesen Kerl nicht wiedersehen wollte. Die Übelkeit, die mich anschließend bis zum übernächsten Tag befiel, schrieb ich diesem Mann zu, der im Übrigen wirklich nur ein absoluter Vollidiot war und ziemlich seltsam dazu.

Ich konnte wochenlang keine Liebesfilme oder Filmszenen sehen, in der sich zwei Leute auf ähnliche Weise näher gekommen sind.
Mir selbst kam es schon seltsam vor.

Dann aber habe ich mich mit einem Bekannten, einem netten Mann getroffen, in den ich schon seit etwa 2 1/2 verliebt war. Ich hatte mich sehr auf diesen Abend gefreut, aber als ich darüber nachdachte, dass es an diesem Abend zu einem Kuss kommen könnte, befiel mich wieder diese Übelkeit, und erst als ich wieder daheim war und mich schlafen legte, fing es an, mir wieder gut zu gehen.

Neulich wurde ich von eienm jungen Mann geküsst, in den ich einmal verliebt gewesen war. Es war sogar ein Zungenkuss, aber so schlecht habe ich meine Sache wohl nicht gemacht, denn er wollte mich schon am nächsten Tag wiedersehen. Ich bekam Panik, und die Übelkeit trat wieder auf. Die Nacht über und der nächste Tag waren schlimm.

Ich könnte jetzt ganz einfach sagen, ich möchte keinen Freund haben, oder nie wieder geküsst werden.
Aber ich bin seit einigen jahren schon durch die Hölle gegangen, habe nächtelang geweint und noch vieles mehr, wofür mir hier die Zeit fehlt, es alles aufzuzählen.
ich hätte immer jemanden gebraucht, der mich in den Arm nimmt, mit dem ich ängste und sorgen und auch Freuden teilen kann, der mich liebt und bei mr sein möchte, für den ich der wichtigste Mensch überhaupt bin.
Wenn ich Klassenkameradinnen gesehen habe, mit ihren Partnern, kam es mir vor, als fiele ich in ein tiefes loch, die innere Kälte die über mich kam in solchen momenten, machte mich beinahe wahnsinnig. Ich möchte diese Zeit nur allzugerne hintermir lassen.

Aber wenn ich sehe, wie sehr ich mir doch selbst im Weg stehe, dann weiß ich nicht mehr weiter.

Es gibt einen Mann (der zweite, den ich oben erwähnt hatte), den ich sehr mag. Meine erste große Liebe. Wie soll ich ihm beweisen, wie sehr ich ihn brauche und wie gern ich ihn bei mir habe, wenn ich ihn auf der anderen Seite auf Abstand halte und ihm ungewollt demonstriere, dass ich ihn nicht in meiner Nähe ertragen kann?!

Ich bin wirklich sehr dankbar für eure Hilfe.
 
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Hallo Canterville,
was du schilderst kenne ich ganz genau, bzw. ist es eigentlich fast identisch zu dem was ich erlebt habe. Komischerweise bin ich ein Mann. Aber ich glaube wirklich zu verstehen was du fühlst. Bei mir war es ganz genauso - ich habe super Freunde, hab sonst nicht viel mit anderen Leuten zu tun.

Und immer wenn ich mal ne Frau getroffen hab, die mir wirklich gefallen hat musste ich sofort auf Abstand gehen. Mir war schon Tage bevor ich das erste Date mit ner Frau hatte richtig schlecht (echt körperlich). Und hab ich mich dann mit ihr getroffen hab ich mich so abweisend verhalten dass nie was daraus wurde.

Obwohl ich eigentlich wirklich wollte - und immer nach jemandem gesucht habe der mich wirklich liebt, habe ich mich nie fallen lassen können. Selbst wenn ich es mal geschafft hab mich öfters mit nem Mädel zu verabreden hat die irgendwann gesagt "das hat doch keinen Sinn" ; "das ist keine richtige Beziehung" weil ich einfach die Nähe nicht ausgehalten hab - ich war immer viel lieber mit meinen Freunen zusammen. Bei denen konnte ich so sein wie ich will und es hat sie nicht gestört wenn ich mal nen ganzen abend praktsich nichts gesprochen habe.

Ich hab mir dann gedacht - du bist einfach so - und die Menschen, denen wirklich was an dir liegt die akzeptieren dich auch so.
Ich hab dann ne Frau getroffen die total lieb war, wo ich gemerkt habe dass sie mit mir zusammen sein möchte. Und ich wollte das auch. Wir haben uns die ersten paar Wochen/ Monate fast ... nur zum DVD schauen getroffen (1x die Woche oder seltener) und dabei auch gar nicht so viel geredet. Es hat sich von selbst ergeben dass ich sie irgendwann immer öfters sah und wir uns irgendwann geküsst haben. Ich hab mich auch n bisschen dazu gezwungen mich darauf einzulassen. Ich habe ihr gleich gesagt dass ich sehr viel Freiheit brauche und ich nur sehr schwer Vertrauen zu jemandem finde. Obwohl wir dann praktisch ein Paar waren habe ich sie trotzdem abends immer nachhause "geschickt" - weil mir dass einfach zu viel war sonst. (Wie gesagt - das ging lange so).

Mit dieser Frau habe ich heute (seit 2 1/2) Jahren die innigste und beste Beziehung die ich mir vorstellen kann (bin jetzt 30 und hatte vorher nie eine richtige Beziehung). Sie meint heute zu mir es war zwar seltsam - dieser Abstand - aber sie hat sich in mich verliebt und hat nicht aufgegeben.

Ich kann dir nur Empfehlen dein Verhalten nicht als Fehler zu sehen, sondern als eine Art der Selektion - der Menschen die du wirklich in dein Herz lässt. Das dauert bei dir (und bei mir) eben länger als bei anderen. Sag ihm doch einfach dass du ihn wirklich gern hast, dass du aber lange brauchst um dich auf jemanden einzulassen. Dass alles sehr langsam gehen muss. Wenn er die Zeit aushält, bis du soweit bist (sich auf ihn zu freuen anstatt dass es dir schlecht wird bei der Vorstellung) - dann ist es der Richtige. Trefft euch nur selten. Langsam geht die Übelkeit weg und eine Art Vertrautheit stellt sich ein - wie bei deinen Freunden.

So wars bei mir - wünsche dir noch alles gute. Vielleicht versteht er das ja. (Alles nur meine Geschichte - hoffe ich konnte dir wenigstens bisschen helfen)

Viele Grüsse Benzz
 
Du bist wunderbar!

hi Canterville!

Weißt du was dein Problem ist?

1.Du bist für dich selbst so wenig wert, das du denkst du verdienst es nicht geliebt zu werden. Du versperrst dir selbst den Weg zum wahren Glück.

2.Du wirst erst dann richtig geliebt werden, wenn du dich selbst wirklich und aufrichtig so liebst und akzeptierst wie du bist.

Es hat keinen Sinn darauf zu warten, bis jemand kommt der dir das Gefühl gibt geliebt zu werden. Das ist dann höchstens Abhängigkeit, körperlich und psychisch. Denn wenn du selbst dich nicht liebst gibst du keinem anderen Menschen die Chance dich lieben zu dürfen!
Weißt du was ich dir damit sagen will?

Du bist ein wunderbarer Mensch, bestimmt eine tolle Persöhnlichkeit und du bist sehr, sehr wertvoll. Das kann ich mit 10000%iger Sicherheit sagen, obwohl ich dich nicht kenne.

Bitte versuch deinen Selbstwert aufzubessern! Zum Beispiel durch Sport.

Mir ging es früher genau so wie dir! Doch auch ich habe gelernt das ich wundervoll bin, denn das ist jeder Mensch auf seine eigene Art und Weise!!!!

Ich bitte dich das du dir das Buch "Du kannst es" von Louise L. Hay kaufst. es kostet ca. 10,50€. Aber wenn du erst verstanden hast worum es geht wird auch deine Übelkeit verschwinden, und die große Liebe lässt auch nicht mehr lange auf sich warten!!!

Wünsche dir viel Kraft und Liebe,
alles Gute, yvonne :kiss4:
 
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Canterville schrieb:
Es gibt einen Mann (der zweite, den ich oben erwähnt hatte), den ich sehr mag. Meine erste große Liebe. Wie soll ich ihm beweisen, wie sehr ich ihn brauche und wie gern ich ihn bei mir habe, wenn ich ihn auf der anderen Seite auf Abstand halte und ihm ungewollt demonstriere, dass ich ihn nicht in meiner Nähe ertragen kann?!

Liebe Canterville

beweis ihm deine Liebe, indem du dich ihm öffnest.
 
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