Würde

spiraltribe

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18 März 2004
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Andernforums kam mir gerade ein interessantes Thema unter: Menschenwürde.

Was ist denn Würde? Wer hat ein Recht auf Würde, bzw. ab wann hat man selbiges? Woher kommt sie? Kann man Würde verlieren?

Ich kriegs nicht zu fassen, jedesmal, wenn ich einen Gedankengang beginne, der Würd eauf die Schliche komme, sie mir Personenbezogen vorstelle - schon ist sie auch wieder weg....

Ich geh jetzt wohl besser schlafen, freu mich jedoch schon auf eure Antworten.

vlg
andrea
 
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Hallo ihr lieben,

Würde ist auf einer Stufe des Seins in dem Maße gegeben, in dem die Eigenschaften, die der Stufe anstehen, offenbart werden:

"Alle Menschen wurden erschaffen, eine ständig fortschreitende Kultur voranzutragen. Der Allmächtige bezeugt Mir: Wie die Tiere auf dem Felde zu leben, ist des Menschen unwürdig.
Die Tugenden, die seiner Würde anstehen, sind Geduld, Erbarmen, Mitleid und Güte für alle Völker und Geschlechter der Erde." (Bahá'u'lláh).

Diese Würde ist ein innerer Wert und hat nichts mit vordergründigem Anschein zu tun:

"Schenke der Demütigung, der die Geliebten Gottes an diesem Tage unterworfen sind, keine Beachtung. Diese Demütigung ist der Stolz und der Ruhm aller zeitlichen Ehre und Würde". (Bahá'u'lláh).

Wir können uns hier zum Beispiel vor Augen halten, wie würdevoll die Geburt Jesu in jenem Stall war, zu Bethlehem, zwischen den Tieren und den einfachen Hirten, obschon, rein äußerlich gesehen, diejenigen, die damals im Haus schliefen, die "würdevolleren" waren. Diese jedoch, haben keine Würde, weil sie der Eigenschaften des Menschen nicht habhaft waren. Sie hatten keinen Respekt vor der hochschwangeren Maria und hielten sich selbst für was besseres. Deshalb ist die Geburt Jesu in diesem Stall der Stolz und der Ruhm für die unvergängliche und unzerstörbare Würde Marias.

Liebe Grüße von Yojo.
 
Hallo Spiraltribe,

aus der Beobachtung kann ich sagn, der Mensch hat eine Würde. Man erkennt sie im Alltag wahrscheinlich eher (und leider) erst, wenn sie verletzt wird. Aber man erkennt auch, wenn sie wiederhergestellt ist. Dann richtet ein Mensch sich auf und ein Leuchten geht aus seinen Augen. Dies geschieht, wenn ein Mench als der, welcher er ist und an seinem ihm gemäßen Platz mit seinem Schicksal geachtet ist und nachdem er andere geachtet hat.

Ich habe Menschen erlebt, die ihre Würde verloren, indem sie anderen die Achtung verwiegerten und sich ungemäß über sie stellten (z.B. über die eigenen Eltern). Sie gewannen sie wieder, in dem sie die Anmaßung sein ließen und die Eltern ehrten. Indem sie "kleiner" wurden, gewannen sie Würde.

Oder ein anderes Beispiel: ein Täter (z.B. einer aus dem 3.Reich) gewinnt Würde, wenn er - anstatt zu sühnen - seine Schuld auf sich nimmt und zu ihr steht. Solche Menschen, die zu ihrer Schuld stehen und sich dem Nicht-Ausgleichbaren gestellt haben, gewinnen eine bestimmte Würde und Ausstrahlung.

Auch jemand mit einem schweren Schicksal (z.B. dem bevorstehenden Tod), der dieses angenommen hat, besitzt eine besondere Würde. Man kann der Person das an den aussen beobachtbaren physiolgischen Abläufen ansehen.

Anderes Beispiel: Ein Opfer gewinnt Würde, wenn man ihm sein Schicksal zumutet und sich nicht empört gegen den Täter. Empörte entwürdigen die Opfer, weil sie so tun, als hätten sie ein Recht, das nur den Opfern zusteht, ja oft soger mehr rechte, die sie aus der Empörung ableiten. Zum Beispiel das Recht, mit den Tätern schlimmer zu verfahren, als diese es mit den Opfern taten. Sie sind eigentlich Täter. Empörte verletzen offensichtlich die Würde der Opfer.

Über das Grundsätzliche an deiner interessanten Frage werde ich noch ein wenig nachforschen. Vielleicht melde ich mich noch einmal.

Liebe Grüße
Christoph
 
Christoph, es ist aus zwei Seiten zu betrachten- ein Manches wird sich seiner Würde bewußt wenn es die Mißachtung seiner Eltern als solches würdigt, vollkommen neutral , die Eltern in ihrem SEIN würdigt auch wenn dies noch so unwürdig scheint- eben ALLES würdigt was auch immer IST als eine Erscheinung natürlicher Art.

Mit *kleiner* werden, machen hat dies ALLES wahrhaftig nichts zu tun- niemand sollte sich kleiner machen als ein Anderes und niemand sollte sein Licht unter den Scheffel stellen- ALLES IST GLEICH GÜLTIG- alles ist Gold ;-)

Liebe Grüße !!!
 
Liebe diana,

ich steh auf der Leitung. Bitte kannst du das für Doofe erklären?

Liebe Grüße
Christoph
 
Christoph schrieb:
Liebe diana,

ich steh auf der Leitung. Bitte kannst du das für Doofe erklären?

Liebe Grüße
Christoph


Ich kenne niemand DOOFES und kann es nicht anders erklären ;-)

Liebe Grüße :kiss3:
 
Liebe Diana,

ich meinte nicht "jemanden klein machen", sondern das,w as geschieht, wnen Menschen, die sich aufgeblasen haben, zu ihrer natürlichen Größe finden. Und die ist viel kleiner, als sie vorher annahmen.

Und: Wir sind den Eltern nicht ebenbürtig, denn sie haben uns das Leben geschenkt. Und das ist unausgleichbar, es sei den, wir geben es weiter an unsere Kinder. Durch das Geschenk des Lebens bleiben wir den Eltern gegenpber immer die Kleinen und sie bleiben die Großen. Selbst wen die letern dann alt sind un dsich durch Pflegebedürftigkeit im Aussen scheinbar das Verhältnis umkehrt. Man tut gut daran (mit Blick auf die Wirkungen), auch in der Pflege die Eltern als Lebensspender zu sehen und sie nicht wie Kinder zu behandeln. Egal wie abwesend sie dann sind. Das ist für die eigene Seele sinnvoll.

Ich widerspreche dir als in diesme Punkt. Wir sind - zum Glück .- nicht alle gleich und nicht alle ebenbürtig. Aber wir sind auch alle ähnlich und denen auf unserer Stufe ebenbürtig. Auch das muss gewürdigt sein. Wer Ebenbürtigkeit nicht achtet - z.B. unter Partnern - der verliert und verletzt Würde. Ganz klar.

Liebe Grüße
Christoph
 
Hi Diana,

ich noch mal.

ein Manches wird sich seiner Würde bewußt wenn es die Mißachtung seiner Eltern als solches würdigt

Das kann der erste Schritt sien, Wenn man etwa, das ist, nicht würdigt und anerkennt, verstrubbelt man sich meist. Insofern möchte ich meine Worte nicht als Moral verstanden wissen, sondern immer mit dem Blick auf die Wirkung in der Seele, wie sie sich dan in ihren Auswirkungen im Alltag zeigt.

Wer das Ahcten der Eltern als Moral annimmt und ignoriert, dass er seine letern eben nicht achten kann - weil noch nicht so weit - der verwirrt sich damit. Unbestritten. Da muss dann erst mal das Missachten an die Oberfläche. Und erst wenn dann die Liebe wieder fließen kann (denn Missachtung der Eltern geschieht immer aus Liebe - oft sieht man, dass die Eltern auch ihre Eltern nicht geachtet haben und das Kind sich so nur den Eltern ähnlich machen will und sie auf diese Weise liebt), dann kann auch die Achtung anders kommen.

Vielleicht ist dies, was du mit
die Eltern in ihrem SEIN würdigt auch wenn dies noch so unwürdig scheint
meinst.

LG
Chr
 
Christoph schrieb:
Liebe Diana,

ich meinte nicht "jemanden klein machen", sondern das,w as geschieht, wnen Menschen, die sich aufgeblasen haben, zu ihrer natürlichen Größe finden. Und die ist viel kleiner, als sie vorher annahmen.

Und: Wir sind den Eltern nicht ebenbürtig, denn sie haben uns das Leben geschenkt. Und das ist unausgleichbar, es sei den, wir geben es weiter an unsere Kinder. Durch das Geschenk des Lebens bleiben wir den Eltern gegenpber immer die Kleinen und sie bleiben die Großen. Selbst wen die letern dann alt sind un dsich durch Pflegebedürftigkeit im Aussen scheinbar das Verhältnis umkehrt. Man tut gut daran (mit Blick auf die Wirkungen), auch in der Pflege die Eltern als Lebensspender zu sehen und sie nicht wie Kinder zu behandeln. Egal wie abwesend sie dann sind. Das ist für die eigene Seele sinnvoll.

Ich widerspreche dir als in diesme Punkt. Wir sind - zum Glück .- nicht alle gleich und nicht alle ebenbürtig. Aber wir sind auch alle ähnlich und denen auf unserer Stufe ebenbürtig. Auch das muss gewürdigt sein. Wer Ebenbürtigkeit nicht achtet - z.B. unter Partnern - der verliert und verletzt Würde. Ganz klar.

Liebe Grüße
Christoph


Meine Eltern haben mir nicht das Leben geschenkt, Christoph- sie waren das TOR zu diesem Leben, welches ich mir selbst schenkte und dafür danke ich ihnen- es war eine stillschwiegende Vereinbarung DURCH sie beide hier SEIN zu dürfen- nicht mehr und nicht weniger ;-)

Ich habe höchste Achtung und Respekt vor ihrem SEIN- jedoch betrachte ich mich Ihnen gegenüber, wie Allen Anderen gegenüber, als EBENBÜRTIG - niemand ist höher oder niederer für mich selbst, Christoph .

. . .und wenn Du es anders betrachtest ist es für dich selbst vollkommen ok- ich würdige mich selbst und alle Anderen eben gleich.

Liebe Grüße von Diana :kiss3:
 
Liebe Diana,

deine Anmaßung deinen Eltern und dem Leben bzw. Schicksal gegenüber ist deine Sache. Und sie ist offensichtlich groß.

Und ich achte deine Würde und werde nicht versuchen, sie dir zu nehmen.

Anmaßung entsteht immer aus Verstrickung mit Altvorderen und diese immer aus Liebe.

Ich habe mit Blick auf die Folgen und Wirkungen geschrieben. Und ich habe Menschen (auch in meinem privaten Umfeld) gesehen, die lieber an Krebs starben, als die Eltern zu ehren und Menschen, die sich wegen der Nichtachtung der Eltern ins Verderben brachten - als Ausgleich für die Anmaßung. Ich weiß sogar von welchen, die sich umgebracht haben als unbewusster und blinder Ausgleich für die Anmaßung.

Und ich habe Menschen gesehen, die an ihren ihnen gemäßen Platz fanden und gesundeten dadurch. Menschen, die endlich bei ihren Eltern Kind sein durften und nicht mehr "ebenbürtig" sein mussten, wo keine Ebenbürtigkeit besteht. Sie sind "kleiner" und weniger bedeutend geworden und haben an tatsächlicher innerer Größe und Glück gewonnen. Und sie konnten denen, welchen sie tatsächlich ebenbürtig sind, endlich auf gleicher Ebene und würdigend begegnen.

Diana, ich spreche aus der Erfahrung. Es ist keine Meinung, die ich habe, sondern eine Einsicht aus den beweisbaren und beobachtbaren Wirkungen mit vielen Menschen, mit denen ich gearbeitet habe.

Deshalb werde ich auch nicht weiter darüber diskutieren. Es ist sinnlos. Denn in diesem Fall ist das tatsächlich wie über einer Goldader im Sandkasten zu spielen.

Ich lasse dir deine Meinung und deine Folgen und achte deine Entscheidung.

Herzliche Grüße
Christoph
 
Danke Diana,

Ich habe höchste Achtung und Respekt vor ihrem SEIN- jedoch betrachte ich mich Ihnen gegenüber, wie Allen Anderen gegenüber, als EBENBÜRTIG - niemand ist höher oder niederer für mich selbst

Wieder ein neues Puzzleteil, welches sich in mein Weltbild fügt - und es hat - wieder mit Wertung zu tun - für mich wurde dadurch folgendes klar:

Wenn ich eine Lehre als für mich richtig erachte - werte ich alle anderen Lehren damit ab - ist für mich nicht mehr alles gleich-wertig und gleich-gültig

Wenn ich mir anmaße fest zu stellen, dass sich jemand anderer etwas anmaßt, be-werte ich den Anderen damit - ja sogar, indem ich fest-stelle, dass ich mir selbst etwas anmaße, be-werte ich wieder - mich ab

Das bringt mir unglaublich viel - dank für den neuen Densantoß

Und danke für diesen wunderschönen Satz
Meine Eltern ...... waren das TOR zu diesem Leben, welches ich mir selbst schenkte und dafür danke ich ihnen - es war eine stillschwiegende Vereinbarung DURCH sie beide hier SEIN zu dürfen - nicht mehr und nicht weniger ;-)
 
Achtung der Würde ist immer auch Achtung der Unterschiede (wie auch der Ähnlichkeiten und Überschneidungen).

Ansonsten kommen wir doch zu einem diffusen grauen Esoterikbrei. Aber vielleicht ist der hier gewünscht.

Und zu Achtung gehört auch, zu benennen, was man wahrnehmen kann.

Wenn ich also Anmaßung (=sich in eine Position bringen, die einem nicht zusteht; z.B. als den Eltern ebenbürtig. Dies ist nicht-wertend gemeint und wird hier verzerrt umgedeutet) bemerke, habe ich dadurch schon (ab-)gewertet? Ziemlich in sich geschlossene Ansicht. Bleibt also blind, liebe Freunde, der Kaiser ist nicht nackt, weil das Kind, welches es bemerkt sonst nicht den anderen gleich ist.

Aber es ist eigentlich doch immer irgendwie alles gleichgültig. Wozu also hier noch schreiben? Völlig unnötig!

Die Vorstellung der Eltern als Tor, durch welches das Leben zu mir gekommen ist, finde ich treffend ohne den Zusatz. Die Eltern waren auch das tor - auf einer anderen Ebene.

Vielleicht liegt der Dissens einfach in der Verwechslung der Ebenen?

Christoph
 
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Christoph- ich kann deine Sicht der Dinge gut nachvollziehen und es ist selbstverständlich dass unsere unterschiedlichen Meinungen nebeneinanderstehen können - ganz gleich gültig , denn beides ist ja wahr und widerum nicht, gelle ;-)

Meine Eltern waren vielleicht mal in einem anderen Leben meine Kinder also kann ich nicht anders als sie ebenbürtig zu betrachten, genau wie ich meine Kinder im heutigen Leben auch ebenbürtig mit mir betrachte ;-) . . . . ein Hierarchiedenken passt nicht in mein Weltbild von : ALLES IST EINS

. . .und es gibt keine Würde, die man mir nehmen könnte :kiss3:

Ganz liebe Grüße von Diana
 
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