Zufrieden sein = unmotiviert und nicht ehrgeizig? Was sagt Ihr dazu?

silvi

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9 Januar 2007
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Ich hätt da mal eine Frage an alle (natürlich wie immer mit Vorgeschichte):

Meine Mutter ist eine von Grund auf unzufriedene Frau - liegt wohl auch ein wenig in den Genen, ihre Mutter war es nämlich auch. Egal, wie erfolgreich sie ist, es muss immer besser sein und sie redet sich die Zukunft immer schlecht. Auch über ihre derzeitige Situation ist sie immer am Nörgeln.
Ich bin in der Hinsicht genau das Gegenteil. Es gibt zwar vor allem im beruflichen Bereich meines Mannes ziemliche Probleme und mit dem Geld, was wir zur Verfügung haben, kann man auch nicht gerade Riesensprünge machen. Trotzdem bin ich mit meinem Leben soweit zufrieden. Ich selbst gehe halbtags arbeiten, habe einen Studienabschluss und schreibe seit geraumer Zeit an meiner Doktorarbeit (ok, muss mich mal wirklich hinsetzen, aber 2 Jahre ist im Vergleich doch wohl noch nicht so lange!)

Gestern hab ich meiner Mutter mitgeteilt, dass ich ihre negative Art äußerst lästig und nervig finde und die Reaktion war der Hammer - ganz ehrlich, ein wenig beleidigt bin ich deswegen schon! Zitat Mutter:

"Mein Vater hatte nie Ehrgeiz. Deshalb ist aus ihm nichts geworden. Dein Bruder hat zum Glück ebenso einen Ehrgeiz wie ich, das bewundere ich. Ohne Ehrgeiz kommt man nämlich nicht weiter. Wer zufrieden ist, bleibt in der Entwicklung stehen und wird nichts.
Du bist übrigens genauso wie mein Vater!"

Sprich: ich bin zufrieden ergo werde ich nichts? Mein Studienabschluss ist also nichts, die Arbeit an meiner Doktorarbeit ist also auch nichts und dass ich bei der Arbeit bei fast allen Kunden sehr beliebt bin und auch gute Verträge abschließe durch meine positive Art ist auch nichts?

Was sagt ihr zu dieser Mutter-Meinung: pro oder contra?
 
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AW: Zufrieden sein = unmotiviert und nicht ehrgeizig? Was sagt Ihr dazu?

Ich hätt da mal eine Frage an alle (natürlich wie immer mit Vorgeschichte):

Meine Mutter ist eine von Grund auf unzufriedene Frau - liegt wohl auch ein wenig in den Genen, ihre Mutter war es nämlich auch. Egal, wie erfolgreich sie ist, es muss immer besser sein und sie redet sich die Zukunft immer schlecht. Auch über ihre derzeitige Situation ist sie immer am Nörgeln.
Ich bin in der Hinsicht genau das Gegenteil. Es gibt zwar vor allem im beruflichen Bereich meines Mannes ziemliche Probleme und mit dem Geld, was wir zur Verfügung haben, kann man auch nicht gerade Riesensprünge machen. Trotzdem bin ich mit meinem Leben soweit zufrieden. Ich selbst gehe halbtags arbeiten, habe einen Studienabschluss und schreibe seit geraumer Zeit an meiner Doktorarbeit (ok, muss mich mal wirklich hinsetzen, aber 2 Jahre ist im Vergleich doch wohl noch nicht so lange!)

Gestern hab ich meiner Mutter mitgeteilt, dass ich ihre negative Art äußerst lästig und nervig finde und die Reaktion war der Hammer - ganz ehrlich, ein wenig beleidigt bin ich deswegen schon! Zitat Mutter:

"Mein Vater hatte nie Ehrgeiz. Deshalb ist aus ihm nichts geworden. Dein Bruder hat zum Glück ebenso einen Ehrgeiz wie ich, das bewundere ich. Ohne Ehrgeiz kommt man nämlich nicht weiter. Wer zufrieden ist, bleibt in der Entwicklung stehen und wird nichts.
Du bist übrigens genauso wie mein Vater!"

Sprich: ich bin zufrieden ergo werde ich nichts? Mein Studienabschluss ist also nichts, die Arbeit an meiner Doktorarbeit ist also auch nichts und dass ich bei der Arbeit bei fast allen Kunden sehr beliebt bin und auch gute Verträge abschließe durch meine positive Art ist auch nichts?

Was sagt ihr zu dieser Mutter-Meinung: pro oder contra?


Pro:

Wer rastet, der rostet - ein zufriedenes stilles Glück zerbricht früher oder später ... die Zeit rennt heutzutag immer schneller.

Contra:

Wer hastet, der stolpert - man sieht´s, so wie Du´s schreibst, an Deiner Mutter - nicht nur stolpern, sondern ewige Unzufriedenheit sind der Preis.

Find´s toll, daß Du das Thema so reinbringst, ich kann Deine Mutter und auch Dich sehr gut verstehen mir geht´s sowohl so als auch so ..

und Du, wenn Du Deinen Doktor grad machst, vermutlich ja auch; oder?

Liebe Grüße
Angel
 
AW: Zufrieden sein = unmotiviert und nicht ehrgeizig? Was sagt Ihr dazu?

Ich hätt da mal eine Frage an alle (natürlich wie immer mit Vorgeschichte):

Meine Mutter ist eine von Grund auf unzufriedene Frau - liegt wohl auch ein wenig in den Genen, ihre Mutter war es nämlich auch. Egal, wie erfolgreich sie ist, es muss immer besser sein und sie redet sich die Zukunft immer schlecht. Auch über ihre derzeitige Situation ist sie immer am Nörgeln.
Ich bin in der Hinsicht genau das Gegenteil. Es gibt zwar vor allem im beruflichen Bereich meines Mannes ziemliche Probleme und mit dem Geld, was wir zur Verfügung haben, kann man auch nicht gerade Riesensprünge machen. Trotzdem bin ich mit meinem Leben soweit zufrieden. Ich selbst gehe halbtags arbeiten, habe einen Studienabschluss und schreibe seit geraumer Zeit an meiner Doktorarbeit (ok, muss mich mal wirklich hinsetzen, aber 2 Jahre ist im Vergleich doch wohl noch nicht so lange!)

Gestern hab ich meiner Mutter mitgeteilt, dass ich ihre negative Art äußerst lästig und nervig finde und die Reaktion war der Hammer - ganz ehrlich, ein wenig beleidigt bin ich deswegen schon! Zitat Mutter:

"Mein Vater hatte nie Ehrgeiz. Deshalb ist aus ihm nichts geworden. Dein Bruder hat zum Glück ebenso einen Ehrgeiz wie ich, das bewundere ich. Ohne Ehrgeiz kommt man nämlich nicht weiter. Wer zufrieden ist, bleibt in der Entwicklung stehen und wird nichts.
Du bist übrigens genauso wie mein Vater!"

Sprich: ich bin zufrieden ergo werde ich nichts? Mein Studienabschluss ist also nichts, die Arbeit an meiner Doktorarbeit ist also auch nichts und dass ich bei der Arbeit bei fast allen Kunden sehr beliebt bin und auch gute Verträge abschließe durch meine positive Art ist auch nichts?

Was sagt ihr zu dieser Mutter-Meinung: pro oder contra?

Liebe Silvi,
wie empfindest du dich? Was ist dir wichtig?
Mir scheint, dir ist dein Erfolg sehr wichtig und dass deine Mutter diesen auch sieht und entsprechend anerkennt? Kann das sein?

Mein Sohn hat sein Abi und Biostudium mit ausgezeichneten Noten beendet und arbeitet derzeit an der Doktorarbeit, sein Vater kommentiert das mit "Aus uns .... wird sowieso nie was besonderes, in unserer Familie hat es noch nie einer zu etwas gebracht. Wenn mein Sohn das zum Anlaß nehmen würde an sich selber zu zweifeln, dann könnte er seine Karriere knicken.

Will sagen, mach dein Ding und lass deiner Mutter das Recht so zu denken und zu handeln, wie sie es für richtig hält, was kümmert es dich?
Wundert es dich wirklich, dass deine Mutter knatschig reagiert, wenn du sie kritisierst? Muss sie dir glauben, nur weil du studiert hast und vielleicht ein wenig mehr Allgemeinwissen hast?
LG
Elke
 
AW: Zufrieden sein = unmotiviert und nicht ehrgeizig? Was sagt Ihr dazu?

Wundert es dich wirklich, dass deine Mutter knatschig reagiert, wenn du sie kritisierst? Muss sie dir glauben, nur weil du studiert hast und vielleicht ein wenig mehr Allgemeinwissen hast?

Liebe Elke,
entschuldige, aber ich habe mich wohl etwas undeutlich ausgedrückt: ich habe nicht das Leben oder den Erfolg meiner Mutter kritisiert, und schon gar nicht mit dem Hintergrund, dass ich der Meinung bin, dass ich durch mein Studium mehr Allgemeinwissen haben.
Ich habe mir nie etwas auf meine gute Ausbildung eingebildet und vor allem: ich weiß, dass ich es auch meiner Mutter zu verdanken habe, dass ich das bisher erreicht habe.
Die Sache ist die: meine Mutter ist beruflich sehr erfolgreich, auch mit "nur" einem Volksschulabschluss (ich schreibe das nur in Anführungsstrichen, weil gerade sie damit Probleme hat, ich finde allerdings, dass sie ihr Licht nicht unter'n Scheffel stellen sollte). Trotz des Erfolges ist sie mit ihrem Leben unzufrieden, dabei hat sie es selbst in der Hand, das, womit sie so unzufrieden ist, zu ändern.
Ich habe den Kommentar meiner Mutter (von wegen: zufriedene Menschen haben keinen Ehrgeiz und entwickeln sich nicht weiter - und erreichen nichts) so verstanden, dass sie mir "durch die Blume" sagen wollte, dass sie nicht glaubt, dass ich es je zu etwas bringen werde. Deshalb mein Beleidigtsein, weil ich der Meinung bin, dass man auch als zufriedener Mensch Zukunftspläne hat und versucht, mehr zu erreichen.
LG
Sylvia
 
AW: Zufrieden sein = unmotiviert und nicht ehrgeizig? Was sagt Ihr dazu?

Vielleicht würde es helfen dieses Thema mit deine Mutter zu diskutieren und darüber heraus zu finden, was sie nun wirklich damit meinte?
LG
Elke
 
AW: Zufrieden sein = unmotiviert und nicht ehrgeizig? Was sagt Ihr dazu?

Liebe Silvi,

also ich denke, dass die Werte wie "Zufriedenheit" oder "Ehrgeiz" doch eigentlich nur reine Definitionssache ist. Ich glaube schon, dass jeder in seinem Leben Dinge findet, mit denen er zufrieden ist und es gibt auch bei jedem einen gewissen Ehrgeiz zu finden. Nur was dem einen wichtig ist, das ist dem anderen gleichgültig...

Bei mir persönlich ist es so, dass ich mit meiner Ausbildung, meiner beruflichen Situation, bzw. meinem Mutterschaftsurlaub sehr zufrieden bin, meine Mutter sich aber gewünscht häte, ich hätte studiert. Ob ich dann glücklicher wäre? Das bezweifle ich, weil alles einfach nur auf die innere Einstellung ankommt. Dafür entwickle ich in Punkto Kindererziehung meinen persönlichen Ehrgeiz, der ab und zu auch mal in einem übertriebenen Ehrgeiz ausarten kann. Und mich wieder in mein persönliches Gleichgewicht zu bringen, das ist dann auch meine eigene Arbeit.

Also, was ich sagen möchte, es ist alles relativ und es kommt auf deine eigene Wahrnehmung und auf dein persönliches Gleichgewicht an. Bist du zufrieden? Dann ist es gut so, wie es ist.

Alles Gute.
 
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AW: Zufrieden sein = unmotiviert und nicht ehrgeizig? Was sagt Ihr dazu?

. Bist du zufrieden? Dann ist es gut so, wie es ist.

Hallo lieber Silvi;

Bestimmt haben sich die Wogen mit Deiner Mutter inzwischen geklärt, oder?

Ihr scheint ja durchaus beide starke Frauen zu sein;

Ein schönes Osterfest Euch allen;

Angel
 
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