Bordellbesuch

Ich möchte gerne noch mal Frau Ellen Templin audio für alle hörbar im podcast zu Wort kommen lassen zum Thema Prostitution und freiwilliger Prostitution und Legalisierung der Prostitution.

Denn ich finde es wichtig, die Menschen die in diesem Gewerbe arbeiten a) sichtbar zu machen und b) als MENSCH sichtbar zu machen.

Ellen Templin arbeitet als Prostituierte ihr Leben lang.

DESCLEIMER: Bitte beachten: Das Interview ist strecken weise recht heftig und nichts für zarte Gemüter.

http://frauen.wueste-welle.de/?p=464

Ja, auch eine Prostituierte ist ein Mensch und sie geht einer Arbeit nach wovon Ellen Templin sagt: "Ich verkaufe sexualisierte Gewalt."

Ellen Templin ist mit 4 Jahren in diesen Job - sorry meine Ausdrucksweise - hineingebumst worden.

Alice Schwarzer, diese "bösartige, sexualfeindliche Hexe" hat bereits 1988 die Titelseite der Emma, der bekanntesten Prostituierten in Deutschland gewidmet: Domenica.

Was viele nicht wissen, Alice Schwarzer und Domenica waren Freundinnen.

Das möchte ich an dieser Stelle mal als Statement hervorheben.

Ein schönes Gespräch zwischen Alice Schwarzer und Domenica:

http://www.emma.de/ressorts/artikel/freier/domenica/

Domenica Niehoff ist 2009 gestorben. Sie hat vielen Frauen aus dem Gewerbe als Streetworkerin geholfen und hat das Hilfswerk für Prostituierte Ragazza e.v. gegründet. Der Verein ist bis heute aktiv: http://www.ragazza-hamburg.de/index.html



Wusstest du das Omelt?

Johanne
 
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Du fragst, "Wie zerstört man eine Seele",

und ich habe bis jetzt noch immer keine Antwort darauf bekommen

und bagatlisierst von A bis Z in deinem ganzen Posting den Zusammenhang zwischen sexuellen Missbrauch und Prostitution, anstatt mal konkret Bezug auf den zitierten Artikel zu nehmen.

Ich habe auch nicht die Absicht, Bezug auf den zitierten Artikel zu nehmen - ist deren Sichtweise - ich schreib meine - wie du meine Aussage bewertest liegt in deinem Ermessen.

Wirbst hier gleichzeitig mit : "Zentrum zur Harmonisierung von Körper & Geist & Seele."

uuups....

und was genau ist jetzt das Problem dabei?

Ich möchte mal nachfragen, wie sich das von dir beworbene Zentrum "zur Harmonisierung von Körper, Geist und Seele" zum Thema Prostitution verhällt:

Da musst du "das Zentrum" fragen

Wenn du fragst was Prostitution von anderen Berufen unterschiedet, dann möchte ich fragen, wie würde es sich für dich anfühlen, mit beliebige Männer für Geld in deine Körperöffnungen eindringen zu lassen?

Keine Ahnung, ich kann dir nur sagen, wie es sich anfühlt, beliebige Männer ohne entsprechende finanzielle Gegenleistung in meine Körperöffnungen eindringen zu lassen, weil ich irgendwann der naiven Ansicht war, dass es sich für eine brave Ehefrau gehört, dem Willen des Mannes zu dienen - unabhängig davon, ob es mir auch nur irgend eine Art von Spaß machte oder nicht.

Aber ich hab irgendwann zu denken begonnen - und erkannt, dass dies nicht der Weg ist, den ich gehen möchte - und auch nicht etwas, was ich meiner Tochter vorleben möchte.

Wie wäre es, deine Tochter in einem Schaufenster oder auf dem Straßenstrich zu bewundern?

Würdest du gerne Videos welche Freier von deiner Tochter ins Netzt stellen anschauen, wie deiner Tochter auf einer Gang Bang Party von 15 Männer ins Gesicht gewichst wird?

Wenn ich gewollt hätte, dass meine Tochter dies tut, hätte ich sie anders "erzogen".

Warum nicht ChrisTina, Körper-Seele-Geist-Tutorin?

Ich könnte mir vorstellen, du verwechselst Coaching mit Zwangsbeglückung - ich habe null Ambition, die ganze Menschheit zu retten - aber ich helfe gerne denen, die um Hilfe bitten - um eben genau das (wieder) zu erlangen - eine Harmonisierung von Körper und Geist und Seele.

Und nochmals - wenn ich gewollt hätte, dass meine Tochter den Job der Prostituierten ergreift, hätte ich es ihr vorgelebt und dadurch dazu animiert - aber mir persönlich hätte es keinen Spass gemacht - und darum hab ich mich bewusst dagegen entschieden.

Nach deiner Theorie ist das ein Job wie jeder andere, und welcher Job macht schon Spass? Warum sollte nach deiner Theorie, nicht du, deine Tochter und jede Frau, diesen etwas weniger angenehmen Job machen?

Wenn wir es wollten, könnten wirs jederzeit machen - und wenn du es möchtest, darfst es von mir aus natürlich auch - jederzeit - und jede andere Frau auch - allerdings hat meine Tochter einen Job, der ihr Spaß macht - und ich eine Beschäftigung, die dies auch tut.

Und ich nehm an, dass der Großteil der Frauen auch etwas gefunden hat, was ihnen - trotz allem - mehr Spaß macht als für Sex bezahlt zu werden - wobei es auch viele Ehefrauen gibt, die sich für ihren Sex bezahlen lassen, obwohl sie den Mann nicht mehr riechen können.

Ich möchte dich ChrisTina an dieser Stelle noch an deine Moralpredigt an abendsonne erinnern, was sie deiner Meinung nach für eine unverantwortliche Mutter sei, welche die Tochter mit dem Vater ins Wettbüro lassen würde und der Gefahr gelassen zusehen würde, wie die Tochterabrutschen könnte.

Tja - und was soll mir das jetzt sagen?

Weil eigentlich bestätigt das ja genau meine Aussagen - wenn sich abendsonne "der Gefahr bewusst ist" - und nichts dagegen unternimmt, sollte sie sich nicht wundern, wenn ihre Tochter dann genau das tut.

Wenn sie sich bewusst ist, was sie verhindern kann, wird sie sich entsprechend verhalten - und der Tochter auch mit anderem Beispiel voran gehen, als dass diese den Job der Prostituierten ergreifen möchte - ganz einfach.
 
Was es mit der Psyche einer Frau tut, ihren Körper mehrfach täglich der Benutzung wildfremder Typen auszusetzen, sich gebrauchen zu lassen, das kann und mag ich mir nicht mal im Ansatz vorstellen.

Du - ist nicht wirklich tragisch - mit genügend Alk isses manchmal sogar lustig - aber liegt halt dann auf Dauer doch nicht jeder.

Und, ganz ehrlich, ja, auch meine Psyche hat Defekte, aber wir wissen doch auch, dass manche Menschen mehr Auswege finden und andere weniger.

Korrekt - aber manche suchen auch gar nicht danach, sondern ergeben sich einfach "ihrem Schicksal".
 
Aber im Grunde genommen ist es doch ganz simpel: Jeder, der meint, Prostitution sei ein so lockerer und spaßiger Job wie jeder andere, möge das Experiment wagen, es einfach selbst zu probieren. Ein paar Tage, nein Stunden würden reichen, um nachher anders darüber zu denken.

Ich hatte nicht geschrieben, dass es ein lockerer und spaßiger Job sei - aber ich würd auch nicht auf einer öffentlichen Toilette putzen wollen - und auch das ist ein Job, den einige machen - weil sie Geld brauchen.
 
möchte ja nicht eure wirklich sehr anspruchsvolle diskussion "reduzieren", aber DA muss ich sagen: stopp

zitat von johanne:​
Ich möchte dich ChrisTina an dieser Stelle noch an deine Moralpredigt an abendsonne erinnern, was sie deiner Meinung nach für eine unverantwortliche Mutter sei, welche die Tochter mit dem Vater ins Wettbüro lassen würde und der Gefahr gelassen zusehen würde, wie die Tochterabrutschen könnte.​

zitat von christina:

Weil eigentlich bestätigt das ja genau meine Aussagen - wenn sich abendsonne "der Gefahr bewusst ist" - und nichts dagegen unternimmt, sollte sie sich nicht wundern, wenn ihre Tochter dann genau das tut.

Wenn sie sich bewusst ist, was sie verhindern kann, wird sie sich entsprechend verhalten - und der Tochter auch mit anderem Beispiel voran gehen, als dass diese den Job der Prostituierten ergreifen möchte - ganz einfach

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die einzige assoziation, die durch mein verhalten in richtung prostitution gegeben ist, war dieses nicht-sofortige-verhindern, dass meiner tochter gezeigt wird, wie man mit einfachen verhaltensweisen = die männer bedienen (=wettscheine ausdrucken, bier servieren) auf die einfachste art und weise zu geld kommt. was natürlich weiterführend die verankerung auslösen könnte, durch "einfache" wege schnell zu geld kommen zu WOLLEN= prägungen schon in der kindheit.
ich gebe christina hier recht, aber das ist auch schon alles, wo man mich oder mein kind irgendwie in entferntester art und weise in den zusammenhang mit prostitution stellen kann. "der tochter auch mit anderen beispielen voranzugehen, als dass sie den job der prostituierten ergreifen möchte" ist ein wenig heftig zum ausdruck gebracht.


lg abendsonne
 
liebe spätzin,

falls du mich meinst und die keule, die wettbüro-geschichte hab ich unterbunden schon nach dem thematisieren hier im forum.

lg
 
Hallo liebe Sonne,

aber Dein Mann geht doch bestimmt weiterhin ins Wettbüro, oder? Und die Tochter nimmt er bestimmt auch mit, nur sagt die Tochter das nicht mehr, weil sie weiß, daß es dann Ärger gibt...
 
Und wenn man sich als Eltern nicht einig ist, gehen Kinder immer den Weg des geringsten Widerstands. Ich kenn das aus meiner Kinder- und Jugendzeit!!! :(
 
abendsonne, du hast mich komplett missverstanden.

Ich habe zu Christina für ihre opportune Haltung kritisiert.

Sie suggeriert, Prostitution sei ein Job wie jeder andere.

Daraufhin habe ich ihr zu verstehen gegeben, dass sie einerseits anscheinend mit ihrer Haltung nichts dagegen hat wenn sich Töchter, TÖCHTER, prostituieren (ist ja ein Job wie jeder andere, was ist schon eine kaputte Seele) andererseits kritisiert sie dich weil du deine Tochter mit dem Vater ins Wettbüro lässt.

Verstehst du jetzt, abendsonne?

Falls nicht, dann nochmal:

Wie kannst du Christina, jemanden kritisieren, dass die Tochter mit ins Wettbüro geht, aber es als normalen Job finden, wenn Töchter auf den Strich gehen?

Was du machst ChrisTina, ist Frauen-Bashing, so wie es dir gerade passt, mal sind es die ordinären Klamotten, dann die Sünderinnen, deren kaputten Seelen, deren erlebten und nicht verarbeiteten Missbrauch du bagatellisierst, weil sie ordinär sind und damit dein Feindbild, dann die unverantwortlichen Mütter, die den Vater mit dem Kind ins Wettbüro schicken.

Aber bei Männern wie Magnet und Omlet, da biederst du dich an, wo du nur kannst.

Ich finde Frauen die sich mit Männern die Frauen verletzten solidarisieren und gleichzeitig anderen Frauen in den Rücken fallen nicht gut.

Das geht für mich gar nicht.

Und deine opportune Haltung wirft auf das wofür du in deiner Signatur wirbst kein gutes Licht.

Der Zusammenhang zwischen Körper, Seele und Geist wurzelt in vielen spirituellen Traditionen. Es sind heilige Werkzeuge.

Wenn man nicht wahrhaftig, als wahrhaftiger Mensch, diese Werkzeuge benutzt, bringt das großen Unglück über einen selbst und über andere.

Auch eine Prostituierte ist eine Tochter von wem, auch sie hat einen Körper, eine Seele und einen Geist.

Spiritualität zu nutzen und gelichzeitig Menschen zu selektieren in Würdige und Unwürdige, das ist Frevel.

Johanne
 
Ich finde Frauen die sich mit Männern die Frauen verletzten solidarisieren und gleichzeitig anderen Frauen in den Rücken fallen nicht gut.
Puh, ganz so sehe ich das nicht. Dieses Thema ist sehr schwierig. Ich kann z. B. aus all euren Posting Sachen rausnehme, die ich unterschreiben würde,
aber nicht komplett.
Jetzt fängst du an zu polarisieren und es wird schon wieder zu persönlich.
Ich find jetzt grad nicht die richtigen Worte, weil ich Zeitdruck habe, vielleicht schreibe ich nachher noch mal ausführlich etwas dazu.
Eberesche
 
Wenn man nicht wahrhaftig, als wahrhaftiger Mensch, diese Werkzeuge benutzt, bringt das großen Unglück über einen selbst und über andere.

Spiritualität zu nutzen und gelichzeitig Menschen zu selektieren in Würdige und Unwürdige, das ist Frevel.

dann hör einfach auf damit - es zwingt dich ja niemand dazu ;-)
 
abendsonne, du hast mich komplett missverstanden.

Ich habe zu Christina für ihre opportune Haltung kritisiert.
liebe johanne,

ich hab eh nicht auf deine aussage bezug genommen, sondern in WEITERER FOLGE auf christinas, ich solle der Tochter auch mit anderem Beispiel voran gehen ",so dass sie nicht den Job der Prostituierten ergreifen möchte" - es hat sich ja geradezu angehört, als würde meine tochter mit 13 so einen job, -----------den sie ja wahrscheinlich noch nicht mal kennt in ihrer unschuldigen art, ------------ in erwägung ziehen.
war lediglich zur klarstellung. ich möchte nicht, dass meiner tochter der virtuelle stempel "interessiert sich für prostitution als schnellen weg zur geldbeschaffung" raufgedrückt wird.
auch wenn man aufpassen muss, dass es nicht tatsächlich in diese richtung geht.
weil ich finde, da hat christina schon recht, dass -ie richtung vorgegeben wird,....

und somit meine ich schon, dass das statement an sich von ihr auch passt im zusammenhang mit prostitution.

bier von einem kleinen mädchen serviert zu bekommen und gleichzeitig das kind mit unangemessenen trinkgeld zu bedienen ist schon in diese richtung. mit dem alter vergrößern sich proportional die anforderungen, die an so ein mädchen gestellt werden.

lg abendsonne
 
Liebe Johanne, liebe Foris!

Jede Sichtweise hat verschiedene Aspekte, teilweise passend für einen selbst, teilweise nicht. Was ChrisTina z.B. schreibt, dass Prostitution ein Beruf wie jeder andere ist, kann auf zwei verschiedene Weisen interpretiert werden mit völlig anderen Konsequenzen.

a) Konsequenz: Achtung der Prostituierten
b) Konsequenz: Missachtung der Tragödie

Zu a) Wenn ich sage, DAS ist kein Beruf, so werde ich den Prostituierten nicht gerecht. Denn damit mache ich sie schlecht, weil sie nicht anerkannt werden.

Zu b) Wenn ich sage, dieser Beruf ist gleichwertig wie andere Berufe, missachte ich ihr Schicksal. @ChrisTina: Auch WC-Reinigen ist sicher ein Honigschlecken gegen 20 Männer am Tag. Nochmal ein kurzer Gedankengang dazu: Als WC-Reinigerin kannst Du jederzeit kündigen, als Prostituierte könnte Dich das Dein Leben kosten. Es IST eben in den allermeisten Fällen nicht freiwillig.

Damit haben wir aufgrund der verschiedenen Deutungsmöglichkeiten eine Gratwanderung bei diesem Thema.

Ich möchte es für mich so differenzieren:

Wo tatsächlich eine Freiwilligkeit vorhanden ist, Achtung und Anerkennung vor diesem Beruf. Ich könnte es nicht.

Wo keine Freiwilligkeit vorhanden ist: Hartes Durchgreifen des Gesetzes und nicht - so wie jetzt - wegschauen - und weitermachen.

Wenn es ein Beruf ist, so muss hier - genauso wie bei allen anderen Berufen - JEDERZEIT die Möglichkeit da sein, kündigen zu können.

Und DAS ist einer der springenden Punkte - denn da sieht man dann, wie dehnbar der hier häufig verwendete Begriff der Freiwilligkeit in dieser Branche ist.

Und wenn hier Menschen schreiben, dass Prostitution eine normale Sache ist, dann nehme ich an, dass sie davon ausgehen, dass Freiwilligkeit gegeben ist.

Wenn ich hier über Prostitution schreibe, dann gehe ich von Menschenhandel und Sklaverei aus. Und wie die prozentuelle Verteilung in dieser Branche wirklich ist, wissen wir alle nicht.

Denn ab wann gilt etwas als freiwillig? Welchen Maßstab sollte man anlegen? Nach wievielen Stunden, Tagen, Monaten ist die Freiwilligkeit überhaupt noch vorhanden? Stichwort: Zuhälter?

Ich wage zu behaupten, dass es in diesem Job nur einen minimalen Prozentsatz gibt, der auch nur im Entferntesten als freiwillig betitutliert werden kann. Denn die Spanne, wie lange es dauert, bis frau es nur noch unter Zwang macht, ist nicht lange.

Eine Freundin von mir, auch eine von denen, die es anfangs freiwillig machte, kam auf die Idee, in einem Club zu arbeiten. War für sie anfangs eine verlockende Sache, denn sie war prozentuell an jedem Glas beteiligt, das der Kunde trank und wenn sie mehr machte, war es ihr Geld.

Nach nichtmal einer Woche war sie - wenn überhaupt - dann nur noch in Begleitung zu sehen. In Begleitung eines Herren, mit dem ich lieber keine Bekanntschaft gemacht hätte. Sie sah mich und deutete mir sofort, so zu tun, als würde ich sie nicht kennen - um mich zu schützen. An ihren Armen sah man frische Brandwunden.

Als ich sie später im Cafe am WC erwischte (das war der einzige Ort, auf den sie ohne Begleitung hin gehen durfte), konnten wir kurz reden, sie war total verängstigt, dass "er" uns hören könnte. Ich bot ihr an, die Polizei zu verständigen, um sie da weg zu holen, sie lehnte ab. Das wäre schon ok, den Mädels im Club ginge es allen so. Sie käme schon damit zurecht. Und außerdem würden sie die Leute überall finden, es wäre sowieso chancenlos. Sie bat mich inständig, ja nichts zu sagen, keinen Wirbel zu machen und nun rauszugehen, damit es nicht auffällt, dass sie jemanden kennt.

SO sieht die Realität aus.

Und jeder, der es wissen möchte (und viele möchten es ja gar nicht wissen), kann Bücher, Interviews, Videos dazu ansehen, wie ehemalige Prostituierte ihre Erfahrungen schildern. Da ist von vielem die Rede, nur von einem nicht: Freiwilligkeit. Freiwilligkeit, wie diejenigen sie nennen, die nicht in so einer Branche arbeiten. Arbeitsbedingungen, wo Du nach 8 Stunden WC-Reinigen die Handschuhe ausziehst und heimgehst, kein Mensch darf Dich angreifen, kein Mensch dringt in Dich ein, tut Dir weh, schlägt Dich, zwingt Dich, fremde Ausscheidungen zu schlucken (wenn Du "Glück" hast, auch die festen), nein - Du kannst nach 8 Stunden ohne berührt worden zu sein einfach heimgehen. DAS ist Freiwilligkeit.

Und wenn man diese Freiwilligkeit als Maßstab nimmt, dann wage ich zu bezweifeln, dass es überhaupt freiwillige Prostitution gibt.

Und diese naive Einstellung vieler Kunden, die es überhaupt ermöglicht, dass hier SO weggesehen und munter drauf los "konsumiert" wird, ist mir einfach zutiefst zuwider.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
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Betreffend des Themas habe ich noch einmal Lust und Laune bekommen, etwas zu schreiben. Meine Unterscheidung unfreiwillige/freiwillige Prostitution bleibt. Es mag Bücher, Videos, Lektüre,Interviews geben, ein Buch ist jedoch nur eine Sichtweise, ein Interview mit 2 Personen sind 2 Sichtweisen, sie mögen tiefgreifende Emotionen auslösen, aber so etwas wird oft verwechselt mit Wissen, dass ist die Realität. Für mich ist die Prostitution viel weitgreifender, sie besteht nicht nur aus Bordellen, Bücher und Videos. Wenn Zahlenmaterial eine Rolle spielen soll, so wird es wohl stimmen, dass es weltweit eher mehr unfreiwillige als freiwillige Prostitution gibt. Ich kann mir das aber heutzutage in Ländern wie Österreich und Deutschland absolut nicht vorstellen. Hier leistet auch die Kriminalpolizei sicher gute Leistungen um so etwas gar nicht aufkeimen zu lassen, wo es das Ganze aber natürlich geben kann, wenn auch nur in geringerem Masse. Ich kann mir aber vorstellen, wenn ich einen mir naheliegenden Menschen kenne, den unfreiwillig so etwas passiert ist, dass ich wahrscheinlich auch so denke und ticke, dass es freiwillige Prostitution nicht geben kann, auch wenn es dazu ein Buch gibt oder ein Interview, dass sind wenige Sichtweisen. Ein Buch muss schlussendlich auch so formuliert werden, dass es sich gut verkauft. Ich kann mir die Welt gestalten wie ich will, sehe ich ins Internet kann ich mir etwas raussuchen zum Thema freiwillige Prostitution und danach sagen, seht, so ist die Wahrheit, wer es nicht sieht, der sei naiv. Ich gehe davon aus, je höher die Gesamtkriminalität in einem Land desto höher könnte dort auch die unfreiwillige Prostitution sein. Sie ist Folge vom Wohlstand eines Landes. Je weniger Sozialmitteln es gibt, desto mehr werden Frauen auf die Idee kommen, Prostitution zu betreiben und andere Kriminalität steigt parallel dazu. Wenn so wie in einem Interview oder in einem Buchauszug steht, es gibt keine freiwillige Prostitution, so ist es mein ganz persönliches Empfinden, dass diese Aussage höchstens weiten philosophischen Charakterzug bedeutet, demnach gibt es auch keine freiwilligen Freier, denn dieser muss ja dann auch ein Grund zugestanden werden, warum er das tut was er ist. Unfreiwillige Prostitution ist immer nur ein Bestandsteil der Kriminalitätsrate eines
Landes, dass meine Philosophie. Leute werden ermordet, Bomben geworfen, Menschen in Atommeiler geschickt um zu sterben und jedes Thema mit dem konfrontiert ist, wie eben Reinfriede mit Freundin holt hohe Emotion hervor. Dem anderem gehts vielleicht um Krieg weil er in irgendeinem Land einen wertvollen Menschen verloren hat, etc. Nun aber zur freiwilligen Prostituion, gerademal das notwendigste zum Leben, warum nicht schnelles Geld, oder der Bürojob gibt mir zu wenig, ich will toll reisen, warum sollen mir das nicht Männer bezahlen, die Fazette der Beispiele geht hier noch um einiges weiter, Privaterotikmassagen, Tantra, und was weiss ich noch, mir fehlt jede Fantasie dazu, dass da böse Zuhälter irgendwo warten. Frauen die freiwillig diese Art von Prostitution machen haben auch einen engen und privaten Kundenkreis, treffen sich vorher auf einen Cafe um mal zu sehen, ob es in Ordnung ist,etc. Dass Frauen unfreiwillig in hier zu Lande in Clubs reingezerrt werden um dort zu arbeiten, leider, also falls das in der Richtung interpretiert ist, ich kanns mir nicht vorstellen.

lg
 
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