An alle glücklich Verheirateten...

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AW: An alle glücklich Verheirateten...

Liebe Morgenrot,

du hast ein mulmiges Gefühl vor dem Heiraten - weil du nicht weißt, wie es irgendwann mal (in 20 Jahren) laufen wird.

Vergiss mal die Zukunft. Obwohl das jetzt vielleicht blöd klingt. Du kannst noch so verliebt sein und dir noch so sicher sein - das ist trotzdem keine Garantie, dass es in 20 Jahren auch noch so sein wird. Du kannst NIE wissen, wie es mal sein wird - und zwar deswegen, weil wir großteils als Basis für unsere Beziehungen ein Gefühl verlangen: das Gefühl, das wir als "Liebe" bezeichnen würden.
Und da dieses "Liebesgefühl" auch nur ein Gefühl ist, kann es vergehen, wie jedes Gefühl - oder auch bleiben. Wir können es nicht bewusst steuern.

Daher wird es auch in deiner Beziehung mit großer Wahrscheinlich mal mehr Nähe, mal mehr Distanz geben - je nach dem Gefühl, dass ihr gerade füreinander aufbringen könnt. Das ist natürlich auch von den äußeren Umständen zu einem gewissen Grade beeinflusst.

Du kannst dich jedoch entscheiden, ob du auch mit diesem Mann zusammenbleiben möchtest, wenn du mal (vielleicht vorübergehend) KEINE Liebesgefühle für ihn aufbringen kannst (vielleicht weil er dich ganz stark gekränkt hat oder was auch immer...)

Das wäre dann eine Entscheidung, die für eine lebenslange Bindung spricht.

Ich persönlich würde jedoch nicht mehr heiraten. Und zwar aus dem einfachen Grund, weil für mich der Grund, warum ich eine Partnerschaft eingehen würde, der ist, dass ich wirklich liebe (Liebesgefühle spüre). Und da ich weiß, dass sich dieses Gefühl in den meisten Fällen nicht auf Dauer halten lässt bzw. sich ändern kann, möchte ich eine etwaige Trennung nicht durch einen Ehevertrag verkomplizieren.
Wer sich liebt, bleibt auch so zusammen und ist auch so glücklich. Ich brauch dazu keinen Vertrag. Das ist für mich ein Stück Papier zur Absicherung von etwas, was nicht abgesichert werden kann (außer dem rechtlichen Aspekt).

Hör mal in dein Herz. Was wäre, wenn er nicht abgeschoben werden würde. Würdest du ihn dann ebensoschnell heiraten?
Hör auf dein Herz! Und wenn du Bedenken hast, und ihn trotzdem hierbehalten möchtest, dann heirate eventuell nur standesamtlich und lass dir einen Ehevertrag aufsetzen, der dich eventuell vor gewissen finanziellen Risiken schützt.
Wär meine Meinung.

Ich wünsch dir alles Liebe!
Niki
 
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Du kannst noch so verliebt sein und dir noch so sicher sein - das ist trotzdem keine Garantie, dass es in 20 Jahren auch noch so sein wird. Du kannst NIE wissen, wie es mal sein wird - und zwar deswegen, weil wir großteils als Basis für unsere Beziehungen ein Gefühl verlangen: das Gefühl, das wir als "Liebe" bezeichnen würden.
Und da dieses "Liebesgefühl" auch nur ein Gefühl ist, kann es vergehen, wie jedes Gefühl - oder auch bleiben. Wir können es nicht bewusst steuern.

Daher wird es auch in deiner Beziehung mit großer Wahrscheinlich mal mehr Nähe, mal mehr Distanz geben - je nach dem Gefühl, dass ihr gerade füreinander aufbringen könnt. Das ist natürlich auch von den äußeren Umständen zu einem gewissen Grade beeinflusst.

Du kannst dich jedoch entscheiden, ob du auch mit diesem Mann zusammenbleiben möchtest, wenn du mal (vielleicht vorübergehend) KEINE Liebesgefühle für ihn aufbringen kannst (vielleicht weil er dich ganz stark gekränkt hat oder was auch immer...)

sehr schön geschrieben niki :) :)

althea
 
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hallo,
bei mir war es vor 8 Jahren die gleiche Situation, in der ich geheiratet habe: mein jetziger Mann sollte abgeschoben werden Nicht eine Sekunde habe ich den Schritt bereut und ich bin ausnahmslos glücklich in der Ehe.
Einen Rat kann ich dir trotzdem nicht geben, denn weder kenne ich dich noch deinen Mann, aber für deine Entscheidung wünsch ich dir viel Glück und auch Glücklich Sein!!
 
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Liebe Morgenrot!

Ich habe mir die vielen Meinungen durchgelesen, jede Meinung hat auf ihre Art recht ;)

Ich kann Dir nur schreiben, was mir spontan eingefallen ist beim Lesen Deines Postings:

Als ich geheiratet hatte, war es der absolut schönste Tag meines damaligen Lebens. Es war voller Überzeugung, es war das Gefühl, dass es 100% richtig ist - ich fühlte mich, als wäre ich nach langer Suche endlich daheim angekommen.

Ich weiß nicht, ob dieses Gefühl notwendig ist, aber ohne diesem Gefühl hätte ich nicht geheiratet, sondern wäre einfach nur eine Lebensgemeinschaft eingegangen.

Wahrscheinlich bin ich einfach zu romantisch veranlagt *lach*

Ich wünsch Dir alles Gute!
Liebe Grüße
Reinfriede
 
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Hallo Morgenrot,

in einer Beziehung streitet man sich von Zeit zu Zeit. Das gehört einfach dazu. Die Art und Weise ändert sich allerdings mit den Jahren: ich erinnere mich, als ich meinen Mann vor 18 Jahren kennen lernte war ein Streit nicht einfach ein Streit, oh nein, eher ein Drama in mehreren Akten *g*. Heute sagt jeder (mehr oder weniger friedlich) was ihm nicht passt, wir verschwinden für etwa ne halbe Stunde in verschiedene Räume und danach entschuldigt sich der jeweilige *Übeltäter*. Ausgesprochen unspektakulär.
Du schreibst, dass ihr beide sehr verliebt seid. Das ändert sich auch, muss es sogar. Verliebt sein ist wunderbar, aber auch extrem anstrengend. Denn man zeigt sich nur von der Schokoladenseite und glaubt, dass es soetwas wie den *perfekten* Partner geben könnte... Ich musste lächeln als Du meintest, dass eine Ehe *große seelische Reife* verlangen würde. Ich bitte Dich, sei nicht so streng mit Dir. Du wirst im Lauf der Zeit wesentlich gelassener werden. Du musst nicht perfekt sein, nur offen und wandelbar. Leg Dich selbst nicht fest, indem Du sagst: Ich bin so und so. Wenn Du *reif* sein willst, dann tu so als ob. Frag Dich, was würde ich tun oder sagen, wenn ich *reif, erfahren, weise, liebevoll oder was auch immer* wäre und tu es einfach. Das gilt für jede der Eigenschaften, die Du als erstrebenswert empfindest. Und wenn es nicht gleich klappt, na und? Schau Dir an was passiert ist und mach es das nächste Mal anders. Es ist ganz einfach.

Liebe Grüße,

Syndra
 
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Ich danke Euch für Eure vielfältigen Blickwinkel auf das Thema. Eure Herangehensweisen sind für mich eine Bereicherung.

Syndra...danke für deine Tips bezüglich der "erforderlichen Reife"...im Nachhinein scheint da einfach die Angst aus mir gesprochen zu haben.

Es hört sich vielleicht blöd an, aber manchmal glaub ich ich bin sogar froh über die rechtliche Notwendigkeit zu heiraten...denn so fällt mir die Legitimierung leichter.
Ich weiß es ganz ehrlich nicht, ob ich ihn sonst auch so bald heiraten würde.
Einerseits ja, denn ich möchte mit ihm leben und Kinder haben...ich möchte einfach, daß wir ganz offiziell zueinandergehören, uns zueinander bekennen. Das ist die romantische, alle positiven Träume für möglich haltende Seite von mir.
Andererseits nein, denn eigentlich kann ich ein Versprechen für immer und Ewig nicht vertreten. Mein Verstand denkt an alle möglichen negativen Konsequenzen und alle Eventualitäten...da vergeht einem auf jeden Fall die Freude!Das ist die warnende, ängstliche, alle negativen Träume für möglich haltende Perspektive.

Eigentlich hatte ich in den letzten Tagen ein durchwegs positives Gefühl, wir haben zusammen überlegt wie wir alles organisieren werden und von unserer Feier geträumt.

Gestern hatte ich ein Telefonat mit meiner Mutter. Wann immer sie ihre Meinung zu einem mich betreffenden Thema äußert wirkt ihre Meinungsäußerung auf mich suggestiv. Das heißt: Es sitzt so richtig. Ich bin dann erst mal verdutzt, weil ich das eigentlich grad gar nicht so wahrnehme wie sie und nehme mir aber vor mich nicht davon beeinflussen zu lassen. Nun....das scheint unmöglich, denn mindestens ein bis zwei Tage später verwirklicht sich das was meine Mutter ausgesprochen hat für mich. Es ist so als würde es in mir arbeiten....wie ein Filtersystem, das alle Indizien sammelt um die von ihr aufgestellte Behauptung zu beweisen.

Nun...sie hat sich zu meinem Partner geäussert. In einer Art und Weise die ich als respektlos und lieblos empfand.
Ihre gesprächseinleitende Frage war:"Bist du sicher, daß du ein großes Kind heiraten willst?"
Das hat mich verletzt, denn selbst wenn mein Partner kindliche Charakterzüge hat, heißt das noch lange nicht, daß er nicht auch erwachsen und verantwortungsbewußt sein kann. Und ich hab mich sicherlich in kein Kind verliebt und würde ein KInd auch nicht heiraten wollen. Aber ihre Behauptung hat gesessen.
Naja, und dann...."du mußt dir darüber im Klaren sein, daß er immer weniger als Du verdienen wird.".....also ich bin immer mehr verfallen bei dem Telefonat. Nix also mit Vertrauen ins Leben und Glauben an die verwirklichung von Träumen. Das ist ihrer Aussage nach quasi schon fix, daß er es nie zu was bringen wird.

Und weiter:"Und solltet ihr mal Kinder haben....denkst du überhaupt daran, wie die sich fühlen werden? Die werden es schwer haben in der Gesellschaft."....so als wären afro-europäische Kinder von vorn herein bemitleidenswert. Also da hat es mir dann gereicht. Mir ist es dann so herausgerutscht:"Das ist rassistisch!".....na das wollte sie sich natürlich überhaupt nicht sagen lassen. Aber wenn ich einen Menschen liebe und mich gut mit ihm verstehe und mit ihm zusammenleben will, dann werd ich ihn doch nicht deshalb verlassen, weil man unseren Kindern mal seine Herkunft ansehen wird!!! Das ist doch absurd!

Und dann noch die erschrockene Frage, ob seine Eltern zur Hochzeit kommen werden.

Ich bin ziemlich schockiert.
Ein Gespräch von Mutter zu Tochter in dem man sich über die Ehe unterhält, Motivationen hinterfragt, Erwartungen betrachtet und sich eben über diese zweifellos wichtige Entscheidung austauscht....sowas halte ich für wertvoll.

Aber eigentlich sollte doch ich dabei die sein, die ihre Gründe und Motivationen darstellt und meine Mutter die, die kritisch oder ermutigend, je nach dem, unterstützt. Aber es kann doch nicht sein, daß sie ihm einfach ihre Urteile überstülpt und von mir erwartet, daß ich das schlucke???

hm...

...ich weiss dass unsere Beziehung nicht perfekt ist...weder er noch ich sind perfekt....ich kann nicht garantieren, dass es hält....ich kann nicht garantieren, dass er unsere Familie mal ernähren können wird....ich ich kann garnichts garantieren......aber ich bin bereit mich darauf einzulassen.
Ich schlafe gern mit ihm ein und wache gern mit ihm auf...jeden Tag! Ich koche und esse gern mit ihm, geh gern mit ihm spazieren, blödel gern mit ihm, putze gern mit ihm....ich mach eigentlich alles gern mit ihm. Ich liebe ihn trotz einiger pubertärer Kleidungsstücke, die er hin und wieder anlegt, und die ich eigentlich gräßlich finde. Ich liebe es wie er mit mir umgeht, wie er mit Kindern umgeht.

Was das Spirituelle betrifft: Jeder hat wohl seine Ideen und Vorstellungen von sich selbst in diesem Universum. Unsere sind sicher nicht die Gleichen, aber sie widersprechen sich auch nicht grundlegend. Vom charakter her sind recht unterschiedlich, haben eine andere Herangehensweise an die Welt....trotzdem harmonieren wir.

Wow, ist das lang geworden. Mußte aber jetzt mal dringend meine Gedanken ordnen.

Über Ideen dazu freue ich mich natürlich weiterhin.

Liebe Grüße
morgenrot
 
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hallo morgenrot,

was in den köpfen von menschen eingemauert ist, wird man leider nicht ändern. ich hab es auch oft nicht glauben wollen, aber es gibt menschen, die wollen bei ihrer zementierten meinung bleiben.

entscheide du, was für dich das richtige ist. viel glück.

althea :)
 
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Liebe Morgenrot,

was ich da so aus deiner Mutter-Tochter-Beziehung raus höre, kommt mir sehr bekannt vor.

Du rutscht möglicherweise in die Schiene "jetzt erst recht" rein. Es ist total beschi**en, wenn dauern nur Negatives kommt und da kommt man einfach in die Verteidigungsposition und aus der dann überhaupt nicht mehr raus.

Männer sind immer Kinder, manche werden zu älteren und vernünftigeren Kindern :) Mit viel Glück übernehmen sie ihre ganze Verantwortung.

Liebe alleine ist leider nicht der Grundstein für eine Ehe. Er ist unbestritten die größte Voraussetzung, aber von Liebe alleine kann man sich auf Dauer nicht ernähren.

Ich verdiene auch mehr als mein Mann, er hat weiße Haut. Na und? Hauptsache gemeinsam geht´s gut. Das darf kein Thema sein.

Für mich war eine Gemeinsamkeit ausschlaggebend: Die Probleme in einer Beziehung, egal mit welchem Partner, ändern sich langfristig nicht. Sind beide bereit sich den Problemen zu stellen statt den Partner zu wechseln? Wenn ja, heirate!
 
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Ich danke Euch für Eure Kommentare. Ihr habt mir einige wertvolle Anregungen gegeben.

Ich habe das Gefühl, daß mein größter Stolperstein immer wieder meine Angst ist, die meinen Verstand dazu verursacht sich ziemlich aufzuspielen. Ich überlege alle Eventualitäten, und komme dann zu dem Schluß, das es eigentlich mit zu viel Risiko verbunden ist. Aber mit so einer Einstellung bleibt man halt nur auf Nr. Sicher und nichts verändert sich.

Eine Beziehung ist wohl einfach eine herausfordernde Angelegenheit. Man kann ja nie wissen wie`s ausgeht.
Die rechtlichen Konsequenzen einer Heirat machen mir schon ein mulmiges Gefühl...aber sich immer nur negative Szenarien vor Augen zu halten bringts glaub ich nicht.

Liebe Grüße,
Morgenrot


Hallo Morgenrot,

du solltest auf deine innere Stimme hören. Meine Schwester war mit einem Perser verheiratet, auch ganz schnell. Das ist ein völlig anderer Kulturkreis, wo Frauen eine andere Rolle spielen als hier. Mit viel Elend verbunden hat sie sich scheiden lassen.

Bei jemanden der hier Asyl sucht, wäre ich sehr mißtrauisch, weil diese Menschen alles tun, um hier eine Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen.

Das sind alles Dinge die du selbst weißt und fühlst und du versuchst dir das selbst auszureden und schön zu reden. Ich wäre jedenfalls sehr vorsichtig und würde auf keinen Fall heiraten, vor allem . wenn auch noc unüberbrückbare Differenzen stattfinden, die dann einfach ignoriert werden, weil sie sich nicht lösen lassen.
Spätestens , wenn du ihn geheiratet hast wirst du sein wahres Gesicht kennen lernen und diese Differenzen spüren.

Wie sagt man so schön: Jeder ist seines Glückes Schmied.

Letztendlich wirst du die Konsequenzen aus deinem Handeln tragen müssen.

LG Laura
 
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Hallo Morgenröte!

Mit so viel Unsicherheit im Innern zu heiraten, finde ich nicht gut.

Ich hatte immer wieder mal ein so "eigenartig schlechte Gefühle" und bin diesen Gefühlen nicht nachgegangen, sondern bin sie übergangen - und hab mich auf diese Menschen (auch Männer) eingelassen.

Bin jedesmal dabei eingefahren - und hab mir hitnerher immer gedacht - hätte ich doch auf dieses Gefühl innen drin gehört.

Und doch bin ich meinen Weg im Leben gegangen und alles hatte so wie es war seine Richtigkeit.

Ich wünsch Dir alles Gute!

Elladana
 
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