Andere können besser erziehen?

Die Suchende

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Hallo Ihr Lieben,

wisst ihr, was mich im Moment am meisten nervt? Das andere Menschen es in erziehungstechnischen Fragen immer besser wissen und meine kleine Tochter (18 Monate) schon jetzt in gewisse Bahnen "reinzwängen" wollen.

Vielleicht reagiere ich ja auch über, aber mir war von Anfang an klar, dass ich möchte, dass meine Tochter lernt sich ihr eigenes Leben aufzuschlüsseln, einen eigenen Weg gehen kann ohne immer das Gefühl zu haben, sich anpassen zu müssen um des Anpassens Willen (Elisa hat hierzu ein schönes Posting im "Wutanfall-Thread" verfasst).

Und dann gibt es Kommentare dazu, welche Probleme ich später mit dem Kind haben werde und dass ich hier eine Grenze zu setzen hätte, weil es dann später eine andere Sache nicht machen würde ... grrrr.

Fing schon mit den Schuhen an. Als mein Kind anfing die ersten Schritte am Schrank entlang zu machen, da waren Patentante und Schwiegermama der festen Meinung, das Kind brauch von Anfang an Schuhe. Ich sagte nein, es gibt nur Strümpfe. Dann wird dein Kind sich weigern sie später anzuziehen und es wird stolpern und bla bla bla... Ein Glück, das ich trotzdem keine Schuhe anzog. Denn gab es später Probleme? Nein. (Mein Kind war sogar sp stolz auf seine ersten Schuhe, dass es die ersten Tage sie gar nicht mehr ausziehen wollte.)

Jetzt werde ich schräg angekuckt, weil meine Tochter mit Kajalstift die Badezimmerwände und die Dusche bemalen darf. Dein Kind wird später alle Wände bunt malen. Denke ich nicht, ich weiß von meiner Freundin, dass ihr Kind nie irgendeine Wand bemalen durfte und sie hat sich dann die Flurwand ausgesucht um ihr künstlerisches Talent unter Beweis zu stellen.

Mein Kind darf bei mir zu Hause sämtliche Schränke öffnen (manche alleine, manche mit mir zusammen - je nach dem was drinnen ist) - bei anderen setze ich schon Grenzen und sage dann: das ist der Oma ihr Schrank, die möchte das nicht, aber zu Hause kannste ja... das ist wohl auch verkehrt... mein Kind wird es später im Kindergarten schwer haben. Häääääähhh???

Wisst ihr was ich meine? Es sind immer so Pippifax-Dinger, wo ich anderer Meinung bin (und auch ganz oft richtig damit lag), aber mich ärgert dass immer so.

Abgesehen davon, dass selbst das angepassteste Kind und das unaufälligste Kind irgendwann mal irgendwo anecken wird und Schwierigkeiten kriegen kann. Darauf kommt es doch nicht an, ich möchte meinem Kind lieber beibringen gut damit umgehen zu können.

Puhhh, jetzt habe ich mich wieder gut reingesteigert, wahrscheinlich wird keiner das Posting lesen weil es so lang ist.

Es fällt mir so schwer mich selbst abzugrenzen. Aber wahrscheinlich ist das meine persönliche Lern-Aufgabe mich hier auf mein Gefühl zu verlassen und endlich zu lernen mein Ding wirklich durchzuziehen.

Na ja, wünsche euch allen noch eine stressfreie Erziehungszeit.

Alles Gute.
 
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Zitat:
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Abgesehen davon, dass selbst das angepassteste Kind und das unaufälligste Kind irgendwann mal irgendwo anecken wird und Schwierigkeiten kriegen kann. Darauf kommt es doch nicht an, ich möchte meinem Kind lieber beibringen gut damit umgehen zu können.
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Und das ist dann der Unterschied. Ein solch angepaßtes Kind wird dann mit den Schwierigkeiten kaum, wenn überhaupt umgehen können - manche zerbrechen daran.

Ich finde es ganz toll wie Du mit Deinem Kind umgehst und lass Dich ja nicht von irgendwelchen Onkeln und Tanten irre machen.

Gruß ibdib
 
Hallo Searcher!

Die Welt hat sich verändert. Wir sind heute via Internet in Sekunden am anderen Ende der Welt. Aber eines bleibt scheinbar immer gleich. Die "Dummheit" der Menschen. Denn diesselben Sprüche hörte ich schon vor 30 Jahren.
Ich stand immer auf dem Standpunkt, wenn mir etwas zu wertvoll ist um zerstört zu werden stelle ich es außer Reichweite von Kindern auf.
Ich bin in der "Kleinkinderzeit", die bei mir immerhin 12 Jahre gedauert hat, mit meinen Sachen in den "1.Stock" gezogen, sprich auf die Kästen und unerreichbaren Stellagen.
Da ich das Glück hatte Vollzeitmutter sein zu können, mußten meine Kinder auch nicht in den Kindergarten gehen wenn sie einmal nicht wollten.
Meine mittlere Tochter weinte so herzerbarmend, daß ich am 3. Tag beschloß, nein, sie bleibt noch ein Jahr zu Hause.
Was hab' ich da nicht alles von Supermüttern, Experten und alle die sich dafür hielten zu hören bekommen.
Diese Sprüche kennst Du ja, die brauch ich nicht schreiben.
Aber das Resultat kennst Du noch nicht, das, was am "Ende" rauskommt. Wie sich Kinder entwickeln die von kleinauf Eigenverantwortung zugestanden bekommen. Die respektiert werden als eigene Persönlichkeiten, die man teilhaben läßt am eigenen Leben, eigentlich brauch ich das auch nicht schreiben, die so aufgezogen werden wie Du es mit Deiner Tochter machst.
Das werden nämlich Jugendliche, die Vertrauen zu der Mutter haben. Die keine Angst haben wenn sie Blödsinn machen. Die, wenn auch widerwillig und nach endlosen Diskussion zu Kompromissen bereit sind.
Und vor allem werden sie Menschen, denen man vertrauen kann. Die halten was sie versprechen, weil sie eingesehen haben es ist besser wenn sie es tun.
Die irgendwann einmal sagen: "Wir haben eine wunderschöne Kindheit gehabt." Die nicht verstehen können, warum man Probleme nicht mit der Mutter bespricht. Sie wollen zwar nicht unbedingt einen Rat, und wenn, dann nur damit sie widersprechen können, aber sie haben noch immer das Urvertrauen.
Es werden Menschen die sich über alles eine eigene Meinung bilden und wenig gefährdet sind einem Guru auf den Leim zu gehen. Die hinterfragen und nicht alles Glauben was ihnen vorgebetet wird.
So wird Dein Kind werden wenn Du Deinen Weg weiter gehst. Es ist ein guter Weg. Anstrengend, aber gut.
Vielleicht konnte ich Dir mit meiner Erfahrung ein wenig den Rücken stärken. Wenn Du wieder angegriffen wirst, sagst Du ganz einfach, ein alte erfahrene Mutter hat Dir diesen Rat gegeben. Verweis sie an mich. Ich würde ihnen verdammt gerne klar machen, daß wir nicht mehr im vorigen Jahrhundert leben, folgedessen haben auch diese Erziehungsmethoden heutzutage nichts mehr verloren.
Mach weiter so, und Du wirst immer ein gutes Verhältnis zu Deinem Kind haben.
Lg. und viel Kraft Elisa
 
Hi,hi, das kennt doch jede Mutter. :brav:

Da fällt mir was zu ein: Meine Schwigermama, die selbst 2 Kinder grosszog und dazu noch 3 Enkelkinder , weiss immer alles und ist etwas dominant um es nicht herrisch zu nennen. Zum Glück wohnt sie weiter weg, aber wenn sie da war (als die Kinder Säuglinge waren) rann mir manchmal der Angstschweiss den Buckel runter, oder war es Wut?, weil sie immer kritisch guckte. " Ach, lass doch mal frische Luft rein!" " Zieh doch das Kind wärmer an!"
Und genau diese Schwiegermama erzählte mir, dass sie sich beim ersten Baby ins Bad eingeschlossen hat, damit ihre Tante (die mit im Haus wohnte) nicht beim Baden meckern konnte.:banane: Das hat mich so etwas von beruhigt.
Frag doch mal Deine Tanten, ob es früher nicht auch solche Komentare von älteren Frauen gab!
 
Hallo Ihr Lieben,

herzlichen Dank für eure aufbauenden Antworten (und danke für eure Geduld, dass ihr den langen Text überhaupt gelesen habt).

Ich habe sie mir alle ausgedruckt, dass immer wenn ich mich ärgere, dass ich immer wieder drüber lesen kann.

Eigentlich weiß ich ja schon, dass ich für mein Kind schon intuitiv das richtige tue. Aber ich lasse mich immer so schnell aus der Fassung bringen und wuschig machen...

@Ibdib: ich bin so ein "angepasstes" Kind und es fällt mir unwahrscheinlich schwer, einen eigenen Weg zu gehen. Gerade deswegen möchte ich meine Tochter nicht zu viel eingrenzen.

@Elisa: "Die hinterfragen und nicht alles glauben was ihnen vorgebetet wird." Ja, da lege ich auch besonderen Wert drauf. Und ich denke, dass muss man von Klein auf lernen. Und dazu gehört halt auch alles zu erforschen...

@eots: "Zieh doch das Kind wärmer an!" - komischer Weise ist meine Tochter nicht mehr oder weniger erkältet als andere Kinder obwohl sie zu Hause "nur" mit Rutschsocken läuft und ich ihr nicht wenn ich in den Keller gehe ständig eine Mütze aufsetze und ihr den Mund manches mal mit kaltem Wasser abwische - ach, was bin ich doch für eine Rabenmutter.

Danke und alles Gute.
 
HUHU Searcher,
das sind diese Inkonsequensen, die ich auch bei meinen durchgehen lasse.

Aber ich mußte auch gestern wieder feststellen, wie sehr man mich in meiner Kindheit geprägt hat.
Wir waren der anstandehalber zu einem Familiengeburtstag*stöhn*
Die "ganze alte Garde da - mit ihren Ansichten":escape:

Meine Kinder verhielten sich normal, in unserem Sinne - aber die alteingesessenen waren ja da...
Sie haben nix gesagt, aber ich fühlte mich zeitweise, wiedermal, wie ein Versager, weil eben ein Kind die Füße auf dem Sessel hatte (ohne Schuhe) und der Lütte mit dem Sofakissen auf dem Kopf über das Sofa Quirlte...

Völlig normal, aber doch bitte schön nicht bei der dezent erzogenen alten Garde:confused:

Da müssen doch Kinder mit geradenem Rücken brav irgentwo sitzen und die Klappe halten, nicht "toben"

Weißt du, oft denke ich , ich seh das bloß falsch, das diese Generation vielleicht??? auch etwas "moderner" geworden ist
Aber oft ist es halt doch noch so.
Bsp. meine Mutter...

sagt, ich solle die Kinder nach Weihnachtsgeschenken fragen und ihr aufschreiben, was sie wollen oder brauchen..., weil sie diese unpersönlichen Geldgeschenke (wiedermal) widerlich findet.

Also tue ich es...
Sohn 1 braucht z.B. nen Gefrierwürfel, weil sein Kühlschrank sowas nicht hat
Sohn 2 wollte bloß ein langärmliges Trikot von seinem Fußball-lieblingsverein
Sohn 3 hatte garnix aufschreiben lassen
Sohn 4 er braucht bissel was für den KIndergarten, wo er ab Januar hingeht....
Ich hab ihr noch gesagt, sie soll sich was aussuchen, soll nicht denken, das sie alles besorgen soll...


Sie guckt den Zettel an, zieht ne Fresse, sagt!!!:..."das geht doch in die tausenden..."
Ich :"hallo?-der Gefrierwürfel aus dem A+V tut es auch..."

Was ich damit sagen möchte, das ich für mich oder un überhauptnix auf die sogenannten Besserwisser geb, weil sie keine Ahnung haben, schon aus dem Grunde, das meine Mutter bloß mich hatte und der zweite Teil meiner "Großfamilie= meiner Muter Brude, also, mein Onkel, auch bloß einen Sohn hat, der bald 40 wird und noch bei Mama und Papa wohnt:confused:
Und die wollen mitreden können???

Lieber Searcher, verlaß dich auf dich und deine Gefühle!!!

:kiss3:Alex
 
Searcher schrieb:
Hallo Ihr Lieben,

wisst ihr, was mich im Moment am meisten nervt? Das andere Menschen es in erziehungstechnischen Fragen immer besser wissen und meine kleine Tochter (18 Monate) schon jetzt in gewisse Bahnen "reinzwängen" wollen.

Bitte lasse dich nirgends reinzwängen. So wie du deine Tochter erziehst, ist es das Beste für sie.
Vielleicht reagiere ich ja auch über, aber mir war von Anfang an klar, dass ich möchte, dass meine Tochter lernt sich ihr eigenes Leben aufzuschlüsseln, einen eigenen Weg gehen kann ohne immer das Gefühl zu haben, sich anpassen zu müssen um des Anpassens Willen (Elisa hat hierzu ein schönes Posting im "Wutanfall-Thread" verfasst).
Dazu musst du bereit sein, die Kritik von jenen Menschen loszulassen und dich selber nicht dieser Rolle anpassen, die sie haben wollen.
Und dann gibt es Kommentare dazu, welche Probleme ich später mit dem Kind haben werde und dass ich hier eine Grenze zu setzen hätte, weil es dann später eine andere Sache nicht machen würde ... grrrr.
Du wirst keine Probleme haben, weil du deine Tochter in dieser Rolle siehst, die für sie das Beste ist
Fing schon mit den Schuhen an. Als mein Kind anfing die ersten Schritte am Schrank entlang zu machen, da waren Patentante und Schwiegermama der festen Meinung, das Kind brauch von Anfang an Schuhe. Ich sagte nein, es gibt nur Strümpfe. Dann wird dein Kind sich weigern sie später anzuziehen und es wird stolpern und bla bla bla... Ein Glück, das ich trotzdem keine Schuhe anzog. Denn gab es später Probleme? Nein. (Mein Kind war sogar sp stolz auf seine ersten Schuhe, dass es die ersten Tage sie gar nicht mehr ausziehen wollte.)
Dies sind ihre Probleme nicht deine!
Jetzt werde ich schräg angekuckt, weil meine Tochter mit Kajalstift die Badezimmerwände und die Dusche bemalen darf. Dein Kind wird später alle Wände bunt malen. Denke ich nicht, ich weiß von meiner Freundin, dass ihr Kind nie irgendeine Wand bemalen durfte und sie hat sich dann die Flurwand ausgesucht um ihr künstlerisches Talent unter Beweis zu stellen.

Dann erwidere ihnen: "Ich setze ihr die Grenzen, wo es nicht erlaubt ist."

Grenzen setzen musst du!

Mein Kind darf bei mir zu Hause sämtliche Schränke öffnen (manche alleine, manche mit mir zusammen - je nach dem was drinnen ist) - bei anderen setze ich schon Grenzen und sage dann: das ist der Oma ihr Schrank, die möchte das nicht, aber zu Hause kannste ja... das ist wohl auch verkehrt... mein Kind wird es später im Kindergarten schwer haben. Häääääähhh???

Wisst ihr was ich meine? Es sind immer so Pippifax-Dinger, wo ich anderer Meinung bin (und auch ganz oft richtig damit lag), aber mich ärgert dass immer so.

Abgesehen davon, dass selbst das angepassteste Kind und das unaufälligste Kind irgendwann mal irgendwo anecken wird und Schwierigkeiten kriegen kann. Darauf kommt es doch nicht an, ich möchte meinem Kind lieber beibringen gut damit umgehen zu können.

Puhhh, jetzt habe ich mich wieder gut reingesteigert, wahrscheinlich wird keiner das Posting lesen weil es so lang ist.

Es fällt mir so schwer mich selbst abzugrenzen. Aber wahrscheinlich ist das meine persönliche Lern-Aufgabe mich hier auf mein Gefühl zu verlassen und endlich zu lernen mein Ding wirklich durchzuziehen.

Na ja, wünsche euch allen noch eine stressfreie Erziehungszeit.

Alles Gute.


Mache ihnen klar, dass du die Verantwortung über dein Kind hast und aus deinen Erfahrungen, das Richtige für dein Kind triffst. Falls poltern und zänkern, überhöre es dann einfach und sage dir: "Ich fühl', dass ich das Richtige mache!"

SAMUZ
 
Liebe Searcher!

Der Spruch "Es kochen alle nur mit Wasser", der fällt mir dazu ein....

Ausnahmslos jeder Mensch, der geboren wird, macht das, was er sich vorgenommen hat, jeder auf seine persönliche Art. Und macht dabei seine Erfahrungen, die auf andere nicht direkt übertragbar sind.

Drum - nimm Kritik gelassen, es ist DEIN Weg. Und dieses Leben können die anderen nicht für DICH leben....

Man sieht es ja oft bereits in der eigenen Familie. Ach Gott, was hab ich mir alles vorgenommen, als ich noch keine Kinder hatte. Sie ALLE gleich zu erziehen - was für ein Ideal! Und nun mach ich totale Unterschiede, weil eben jedes Kind anders ist, einen anderen Weg geht....und sehe, dass das in Ordnung ist.

Was hab ich mir alles gedacht, als ich (damals noch kinderlos) bei einer Freundin auf Besuch war und sie dem Kind die Windel wechselte. Sie war naß und sie schnallte dem Kleinkind einfach eine neue um, ohne (so war damals meine Vorstellung) das Kind in die Badewanne zu stecken oder zumindest mit Wasser und Seife & Waschlappen gründlichst zu säubern, bevor die nächste Windel draufkam.

Und als ich drei Kinder hatte, was glaubst Du, was ich tat? Genau das gleiche. Nasse Windel ab, neue drauf.... Musste man sowieso pausenlos machen und abends gings dann ab in die Badewanne.

Also: nicht irre machen lassen, jeder geht seinen Weg...Wenn Dich Einstellungen besonders stören und Du diesen Menschen nicht ausweichen kannst, drüber diskutieren, solange, bis alles klar ist. Aber sonst....lächeln...

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für eure Antworten. Es tut so gut, ein positives Feedback zu bekommen.
SAMUZ schrieb:
Dazu musst du bereit sein, die Kritik von jenen Menschen loszulassen und dich selber nicht dieser Rolle anpassen, die sie haben wollen.
Ja, ich habe noch jede Menge zu lernen. Und das hier wird wohl am schwersten für mich sein.
SAMUZ schrieb:
Dies sind ihre Probleme nicht deine!.
Ja, dass muss ich mir wirklich immer wieder ins Gedächtnis rufen. Ach, es fällt mir immer so schwer, mich nicht immer für alles verantwortlich zu fühlen und mich ein wenig mehr abzugrenzen...


Reinfriede schrieb:
:schnl:............... Aber sonst....lächeln...
 
AW: Andere können besser erziehen?

Hallo Ihr Lieben,

wie schnell doch die Zeit vergeht... jetzt ist dieser Thread schon ein Jahr alt. Bin die Tage wieder über dieses Thema am Nachdenken gewesen und mir ist aufgefallen, dass ich in mancher Beziehung in diesem Bereich etwas ruhiger geworden bin, weil ich aus eigener Erfahrung nun WEISS, dass der Umgang, den ich mit meiner Tocher pflege für uns richtig ist.

Es werden (immer noch) keine Wände bemalt obwohl im Badezimmer mit extra Stiften Wandmalereien gestattet sind. Es werden bei anderen Familien keine Schränke ungefragt geöffnet und viele Dinge, die angeblich Probleme bereiten würden haben sich in Wohlgefallen aufgelöst.

Und dennoch, manches Mal, da kommt dieses Verunsichern-Lassen wieder. Jetzt geht es um andere Dinge wie das morgendliche Trödeln (dein Kind wird nie regelmäßig zur Schule gehen) oder die wunderbare Frage "wann geht denn dein Kind endlich aufs Töpfchen" oder oder. Die Dinge sind einfach austauschbar. Was gleich ist, das ist die Erkenntnis wie schwer es ist, einen eigenen Weg mit viel Gefühl, Wärme und Gelassenheit zu gehen.

In diesem Sinne wünsche ich allen Eltern dieser Welt die Kraft, ihre Kinder intuitiv zu begleiten und den Fokus nicht zu stark nach Außen zu richten.

Alles Gute.
 
AW: Andere können besser erziehen?

Hallo Suchende,
ich will dich lieber als Findende bezeichen, dafür, dass du DEINEN Weg gefunden hast, mit deiner Tochter umzugehen. Find ich absolut klasse und möcht dir gleich nochmal bestätigen, dass du ganz sicher richtig liegst damit.

Ich kenn das aus eigener Erfahrung und es wird nicht leichter, wenn die Kinder älter werden, also je mehr du dich abgrenzen lernst, desto besser für dein Kind.

Ich möchte dir den Aufruhr schildern, den ich bei meinem damals 12-jährigen in der Schule veranstaltet hab. Ich wusste ganz sicher, dass er sich jeder Autoritätsperson anpassen kann, die ihn mit Würde und Respekt behandelt, mit allen Lehreren, die ihren Job machen, weil sie Kinder lieben, achten und respektieren, konnte er sehr gut. Nun, mit einer überhaupt nicht, was mit etlichen Mitteilungen und Vorladungen endete. Also, ich auf in die Schule und frag die Lehrerin, was es wohl mit IHR zu tun hat, dass sich mein Sohn "schlecht" benimmt. Das hat sie noch niemand gefragt, natürlich war die Antwort, dass es die "Schuld" meines Sohnes sei, worauf ich ihr erklärte, dass sie ganz allein dafür verantwortlich ist, wie sich mein Sohn benimmt, denn er re-agiert nur, sie agiert und ein 12jähriger kann nicht für das Fehlverhalten eines Erwachsenen verantworlich sein. Ich hab ihr eine Liste von Beratungsstellen gegeben, an die sie sich wenden kann, damit sie ihre Einstellung verändern kann. Na, da war der Teufel los. Ich sei unkooperativ, ich unterstütze sie nicht, ich helfe nicht mit, ich Böse massregle meinen Sohn nicht. Ich sagte nur immer wieder in aller Ruhe - sie sind zuständig und letztendlich dann mal: "Wenn er abends nicht ins Bett will, ruf ich sie auch nicht an und sage, sie sollen mir helfen". Na Bravo, bis hin zum Direktor gings und viele haben mich gefragt, ob ich spinne, aber ich stand wie ein Felsen hinter meinem Sohn, ich hab ihm alles erzählt und ihm gesagt, dass er sich wehren darf, dass er sich weiterhin so benehmen darf, wenn die Lehrerin nichts ändert und das hab ich auch ihr und dem Direktor in aller Ruhe gesagt. Meine Worte waren: "Wenn sie nichts verändern wollen, dann mute ich ihnen meinen Sohn, genauso wie er ist, weiter zu" und was geschah - mein Sohn bekam eine schlechte Betragensnote (na und..), ich keine Vorladungen mehr (hihi) und siehe da, nach diesem Jahr wurde die Lehrerin ausgetauscht.

Also, geh deinen Weg weiter, vertrau DEINEM Gefühl und lern mit jedem Widerstand eines anderen, dich mehr und mehr abzugrenzen - deine Tochter wirds dir viele viele Male danken.

Alles Liebe,
Free Spirit
 
AW: Andere können besser erziehen?

Liebe FreeSpirit,

ja, du wirst wahrscheinlich Recht haben, je älter die Kinder werden, desto größer wird wohl auch der "Druck" bzw. der Einfluss von Außen werden. Aber das Gute an der ganzen Sache ist, dass alles schrittweise passiert und wenn man in dieser Richtung aufmerksam bleibt, dann wächst und reift man zusammen mit seinem Kind. Man kann durch und mit Kinder wirklich so vieles über sich selbst und die Welt lernen.

Ich danke dir für deine Geschichte.

Alles Gute.
 
AW: Andere können besser erziehen?

Aber das Gute an der ganzen Sache ist, dass alles schrittweise passiert und wenn man in dieser Richtung aufmerksam bleibt, dann wächst und reift man zusammen mit seinem Kind. Man kann durch und mit Kinder wirklich so vieles über sich selbst und die Welt lernen.

Ja, mein Sohn war und ist mein größter Lehrmeister und wenn du wieder mal in Nöten bist, was deine Kleine anlangt, wenn du Unterstützung brauchst, um deinen Weg zu gehen, dann meld dich einfach.

Ich wünsch dir viel Freude beim Lernen mit deiner Tochter.

Free Spirit
 
AW: Andere können besser erziehen?

Hallo Suchende,

ich finde es toll, wie Du mit Deiner Tochter umgehst. Kann es vielleicht sein, dass die älteren Verwandten nur neidisch sind, weil sie sehen, wie gut Du es machst:confused:

Deine Tochter und Du, ihr habt Euren Weg gefunden.

Althea
 
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AW: Andere können besser erziehen?

Hallo liebe Althea,

danke für die Blumen...

Kann es vielleicht sein, dass die älteren Verwandten nur neidisch sind, weil sie sehen, wie gut Du es machst?
Nein, ich glaube da steckt eher die Angst dahinter, dass ich mein Kind nicht der Gesellschaft entsprechend erziehe, dass ich es nicht anpasse, damit es ja nicht in der Gesellschaft auffällt und ja überall dazu gehört.

Alles Gute.
 
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