Boderline

Sonnenblume

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11 Januar 2008
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Hallo. Nach reiflicher Überlegung trau ich mich, hier mein Dilemma zu schreiben, bin nämlich sehr ratlos und würde mich über Eure Meinung, Tipps, Erfahrungen oder so freuen!
Seit vielen Jahren erkenne ich an mir Gefühleachterbahnen. Tagelang bin ich ausgeglichen, glücklich und frei und dann von einem Augenblick auf den anderen durcheinander, alles kaputtmachen (Gefühlsmässig), an allem zweifeln, zu Tode betrübt sein, den Partner durch wirklich böse Aussagen verletzen.. es ist furchtbar! Das macht sich in meinen Beziehungen schön langsam als sehr gefährlich bemerkbar. Und weil das mittlerweile wirklich schon sehr zu meinem Nachteil gerät, bin ich dem nachgegangen, was da denn der Grund sei! Ich bin durch Kontakte mit Coaches und einem Psychotherapeuten nun dazu gekommen, das sich bei mir mit einer schönen Regelmäßigkeit ein Borderline-Verhalten zeigt. Und das schon seit vielen vielen Jahren. In meiner Erinnerung schon als Kind. So. Nun will ich das angehen, da meine jetzige Beziehung sehr an der Kipppe steht, um nicht zu sagen, fast vorbei ist und das ist nun der Grund, daß ich da wirklich was tun muss, bzw. möchte. Mein jetziger Partner zieht sich natürlich von mir zurück und ich finde sein Verhalten richtig, denn er kann nicht meine Wut aushalten, meine Unsicherheiten ertragen. Also ich verstehe ihn. Meine Frage an Euch: Habt ihr eigene Erfahrungen im Bereich Borderline oder mit einer Beziehung mit so einem Menschen? Kann Eurer Meinung nach der Partner helfen oder ist es besser, mit so einem scheusslichen "Rucksack" alleine zu leben? Ich bin sehr verzweifelt und hasse mich für mein Verhalten, wobei ich mich nicht einer Traurigkeit hingeben will sondern mit Vernunft und Klarheit an die Sache herangehen will. Anfangs dachte ich, daß die Verschiedenheit zu meinem Partner der Grund für meine Wutanfälle ist. Er ist extrovertiert, ausgeglichen und stets fröhlich. Ich bin ein sehr ruhiger Mensch, introvertiert und lebe am liebsten zurückgezogen, trau mich nicht so unter Menschen. Ich gehe gerne den "Fragen nach dem Sinn des lebens" ;-)) nach und bin äußerst sensibel. (Hab schon zweimal darüber im Forum geschrieben. Doch mittlerweile kann ich damit umgehen und nehme mich so, wie ich bin.)
Hoffe, ich schreibe nicht zu verwirrt. Eure Sonnenblume.
 
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AW: Boderline

Hallo Sonnenblume,

naja, der Partner kann sicher helfen, wenn er weiß, wie er mit den akuten Zuständen umgehen kann - aber im Prinzip gilt auch hier das Grundpirnzip, dass du nur dich selbst heilen kannst.

Ich bin überzeugt davon, dass es möglich ist, dies zu tun - du musst aber vorab der Möglichkeit, es selbst schaffen zu können - und auch zu dürfen eine Möglichkeit geben, sich dir zu beweisen.

Wenn du nach den Gründen für die Störung suchen möchtest, würd ich dir empfehlen, mal in deinem Familiensystem zu schauen, obs da eine Person gab, welche förmlich zerrissen war zwischen irgend welchen Möglichkeiten und/oder Situationen.

Das kann von Mißbrauch gehen bis hin zu Erbstreitigkeiten - oder dass die Eltern eine Beziehung verboten hatten - sowas war früher ja sehr oft üblich. Was ich vermute ist, du hast von einen deiner Ahnen etwas übernommen, was nicht deins ist - und was du zurück geben könntest.

Ist auch oft bei Kindern von psychotischen Müttern so, dass die sich förmlich zerreißen zwischen dem Kindseinwollen den Eltern gegenüber - und dem beschützen und Retten einer oder bieder Elternteile.

Und wenn du irgend einen Grund erkennst, warum du derartigen Schwankungen utnerleigst, dass darfst du dir auch die Erlaubnis geben, dies auf-lösen zu dürfen, um endlich du selbst sein zu können.

Wobei - ich hab da grad noch ne Idee - wennst magst, schau ich mir das mal an - dazu brächte ich Geburtsdatum und -zeit und -ort.

Ich würd sagen, das Wichtigste ist auf jeden Fall, es mal erkannt zu haben, dass es möglicherweise in Rchtung Borderline geht, denn wie heißt es so schön - Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.

Falls dies wirklich er Fall ist, solltest dus aber auch als (d)eine Chance sehen, denn die Boderliner, welche ich real kenne, haben es teilweise auch geschafft, ihre Stimmunsschwankungen als Chance zu sehe - als Chance, zu erkennen, was ihre Umwelt empfindet - denn sie re-agieren eben auf Trigger aus der Umwelt - und auch auf Empfindungen derselben.

Und wenn du deine ureigensten Trigger herausfindest, kannst du die auch bearbeiten und auflösen - entweder mit externer Hilfe - oder auch im stillen Kämmerchen, wenn du dich dazu stark genug fühlst - und du klingst hier für mich relativ gefestigt, sonst könntest du nicht in einer so nüchternen Art drüber schreiben.

Wie auch immer - auch Borderline ist "nur" ein Zustand, den frau ver-ändern kann, wenn frau sichs zugesteht - ich bin da in deinem Fall ganz zuversichtlich.
 
AW: Boderline

Ich danke Dir! Ja, es ist so, daß ich mich mittlerweile stark genug fühle, das anzugehen. Hmmm, ja in meiner Familie gibts tatsächlich einige noch offenen "Baustellen".....
Wie meinst Du, kann ich zu diesem Grund kommen, der mich zu meinen Ausbrüchen führt? Ich besuche derzeit einen Psychotherapeuten, hast Du vielleicht noch andere Ideen? Ich bin fast froh, daß jetzt alles so zusammengekommen ist (wenngleich es nicht gerade glücklich ist) doch ich sehe grundsätzlich solche Dinge als Riesenchance an, wo ich wachsen kann und mich entwickeln kann. Ich hoffe halt, daß es mir mit dem jetzigen Partner gelingt, wobei ich da eh nicht krampfhaft festhalte, was nicht gut ist. Mal sehen.
Es freut mich jedenfalls, daß ich kein hoffnungsloser Fall bin.
Ich danke Dir sehr und bin schon gespannt auf Deine Idee! Herzliche Grüße! Sonnenblume
 
AW: Boderline

Wie meinst Du, kann ich zu diesem Grund kommen, der mich zu meinen Ausbrüchen führt?
Rehi,

achte drauf - oder bitte deinen Patner - oder Freunde - sich zu notieren, was immer wieder passiert, kurz bevor du "kippst".

Das können bestimmte Worte genauso sein, wie eben immer wieder die gleichen Situationen - Gesichtsausdrücke - bestimmte Berührungen - welche eben das auslösen, was dich zum "auszucken" bringt - wenn du weißt, was dich antriggert, kannst du vorab diese Dinge vermeiden - und andererseits dann dran arbeiten, wann die kreiert wurden.

Weiß jetzt nicht, ob du weißt, was ich meine - ich versuchs gleich noch auf eine andere Weise zu erklären, was ich meine: du hast dir irgendwann - möglicherweise in deiner frühen Jugend - angewähnt, auf bestimmte Szenen in einer bestimmten Form zu re-agieren.

Jetzt würd ich sagen - zuerst mal den Auslöser finden - und dann die Ursachen bearbeiten.

Für mich ist Borderline sowas wie Allergie - da gibt es eine Ursache und einen Auslöser - und solange man "nur" die Symptome behandelt, die der Auslöser verursacht, bleibt aber die Allergie bestehen.
 
AW: Boderline

Das ist ein sehr guter Tipp von Dir. DANKE! Spricht mich sehr an und klingt sehr schlüssig. Ich versuche gerade, meine letzten "Auszucker" zu notieren und was davor passiert ist, wo ich gekippt bin. Dummerweise bin ich gerade jetzt in der Phase, wo ich mich körperlich und seelisch sehr schlecht fühle, , wo ich starke Schuldgefühle meinem Partner gegenüber habe. Doch ich fühle mich dank Deiner Zeilen zumindest nicht so hilflos, da ich endlich einen sehr guten Ansatz gefunden habe, dahinterzukommen und das beginnen, aufzulösen. Ich bin sehr neugierig darauf und ich kann sagen, daß das ein sehr wichtiger Schritt in meinem Leben sein wird. Bin wie gesagt schon neugierig darauf und möchte Dir schon jetzt danken.
Herzlichst
Sonnenblume
 
AW: Boderline

Liebe Sonnenblume!

Ich habe in der Tat Erfahrungen mit einem Borderline Partner. Muss aber der Richtigkeit halber sagen, dass ich auch Tiefs habe und nicht so wie Dein Partner immer die Sonne obder Blume selbst bin ...

Meine Erfahrung ist die, dass ich in dieser Beziehung zur Therapeutin mutierte. Das hat mich anfangs weniger gestört - nur mit der Zeit es so, dass ich auch mal ausrasten, rumhängen und mal die Seele baumeln lassen wollte. Da hab ich dann bemerkt, dass ich eigentlich niemanden an meiner Seite habe, an den ich mich anlehnen kann und das brauche ich auch.

MEIN Fazit: Solche Dinge in einer Partnerschaft oder unter Partner lösen zu wollen halte ich für eine zusätzliche Belastung und für keine gute Idee. Das endet nur im gegenseitigen Mißbrauch.

Mein damaliger Partner war leider nicht bereit sich außer Haus helfen zu lassen - so hatte die ganze Beziehung keine Chance. Ich denke wenn diese Grundhaltung anders gewesen wäre, hätten wir eine Chance gehabt.

Ich wünsch Dir viel Kraft und TOI TOI TOI !!!
Daniela
 
AW: Boderline

bin selber so eine borderline- partnerin . allerdings habe ich meine partnerschaften dadurch nicht belastet, indem ich ganz offen zu diesem syndrom gestanden bin und deshalb dann auch verstanden und akzptiert:)
 
AW: Boderline

Hallo ihr Lieben,

ich beschäftige mich seit einiger Zeit mit dem Human Design System - und bin da jetzt auf eine Spur gestoßen im Zusammenhang mit Borderline. Das würde ich persönlich gerne intensiver überprüfen, daher habe ich eine Bitte:

Falls es für Betroffene ok ist, würde ich mich über Geburtsdatum, Uhrzeit und Ort freuen - und wenns leicht geht, auch von den Eltern, speziell von der Mutter.

Interessanterweise habe ich nämlich von den beiden Personen, die ich mir "angeschaut" habe, einige Parallelen entdeckt, denen ich gerne intensiver nachgehen möchte.

Wäre nett, wenn mir wer Daten zu-pn-t - ich brauch auch keine echten Namen - mir genügen die Nicks hier - geht nur um Datum und Zeit und Ort der Geburt (wobei Zeit auch ca. sein kann) - und alle, die mitmachen bekommen dann natürlich auch meine Auswertungen kostenlos von mir zur Verfügung gestellt.
 
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AW: Boderline

liebe sonnenblume,
ich habe zwar keine erfahrung mit einem borderline-partner, kenne aber viele betroffene, die bei mir in behandlung waren oder sind.
ich möchte nur sagen, dass es viele ausprägungen von der borderline -erkrankung gibt und oft wird diese diagnose leider auch ungerechtfertigterweise gegeben.
aber trotz der unterschiedlichkeit ist allen "borderlinern" eines gemeinsam- sie haben in der frühen kindheit nicht die nötige sicherheit, geborgenheit und vertrauen zu einer person (meist der mutter) aufbauen können, die man dazu braucht, um ein gutes selbstwertgefühl zu entwickeln und vertrauensvoll eigene beziehungen aufzubauen und zu führen. immer ist die große angst da, verlassen zu werden- nie hat man genug vom partner, alles münzt man auf sich, sofort fühlt man sich bedroht, dass er einem nicht mehr liebt, ausnützt, betrügt etc. und hat man dann einen partner, der einen uneingeschränkt liebt, dann hat man plötzlich angst vor der nähe, stößt ihn zurück, ist gemein, hält das nicht aus usw.
bei dir erkenne ich eine hohe reflexionsfähigkeit und der bereitschaft ernsthaft etwas zu verändern. du hast eine sehr positive einstellung und wärst daher eine "wunschklientin" für jede therapeutin! wenn du dich bei deiner therapeutin wohl fühlst und sie viel erfahrung mit dieser erkrankung hat, kann ich dir nur raten, diese art der hilfe in anspruch zu nehmen.
wie schon geschrieben wurde, muss hier die heilung an der wurzel angegangen werden- also, dass du (vielleicht zur therapeutin) erstmals vertrauen finden kannst und eine nicht vereinnahmende oder ausbeuterische beziehung eingehen kannst. werde dir deiner ängste bewusst und versuch darüber nachzudenken, was das bei dir auslöst.
ich wünsch dir alles liebe- und falls du noch fragen hast- mail mir bitte
bettymas
 
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