Bordellbesuch

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Abendsonne, ich versteh Dich schon.

Das Problem ist, dass Dir das sicher nicht gut tut. Im Moment zumindest sicher nicht.

Du solltest Deinen Focus auf Deine persönliche Gesundung legen und nicht alte Wunden aufreißen. Das ist Gift, was Du Dir jetzt - genau jetzt - zuführst.

Tu es bitte nicht, nicht jetzt.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Ich glaube nicht das abendsoone irgendetwas aufwärmen oder neu aufrollen will, sondern sie hat, nachdem der Thread wieder verwendet wird, sich diesen noch mal durchgelesen und jetzt mit zeitlichen Abstand sind die neuen Erkenntnisse, die sie daraus gewonnen hat, für sie umso erschreckender und unfassbarer als damals und das wollte sie uns nur mitteilen, so zumindest habe ich es verstanden.

L.G.VINZENZ
 
Hi Lucille!

Diese Aussage kann ich nicht einordnen.
Wer lediglich Drogen konsumiert, geht dafür nicht in den Knast.
Und in die Psychiatrie wird man kaum gesteckt, wenn weder Selbst- noch Fremdgefährdung vorliegt.

Da sind in den letzten Jahren doch genug andere Beispiele durch die Medien gegangen.

Die Verwendung des Wortes "Regime" in Bezug auf die BRD finde ich vielsagend.
Implizierst Du doch damit einen Missbrauch staatlicher Gewalt, als deren Opfer Du Dich siehst.

Bis heute konnte mir noch niemand einen Unterschied aufzeigen zwischen einem Staatswesen und dem organisierten Verbrechen. Freilich müsste man, um diese Betrachtung zu akzeptieren, erst die eigene Kondizionierung lösen, die einem erklärt hat, dass der Staat per se "gut" sei und das Verbrechen per se "böse", und dann ganz unvoreingenommen schauen, wie beides funktioniert.
Ein Mensch, der sehr viel weiser ist als ich, hat mal gesagt, die Grenzen der heutigen Staatsgebilde sind einfach die Orte, wo zwei rivalisierende Räuberbanden zu müde zum weiterkämpfen waren. Jetzt schau Dir die bestehenden Staatsgebilde an, und sag mir dass das nicht so ist...

Ob ich mich als Opfer sehe - nein, ganz sicher nicht als ein Opfer staatlicher Gewalt. Das Spiel, wie der Staatsbetrieb und die Gesellschaft funktioniert, kann man ja lernen, und damit zurechtkommen. Aber durchaus als ein Opfer der Ignoranz, Gleichgültigkeit und Kälte, die allzu sehr verbreitet ist.

Ich weiß nicht, was Dir persönlich wiederfahren ist, sovio.

Im wesentlichen nichts. Das ist ja das traurige.

Und nichts gegen nonkonformistisches Gedankengut - aber ohne eine gewisse Anpassung
im ethischen und gesellschaftlichen Kontext stilisierst Du Dich selbst zum Außenseiter und
vor allem zum Opfer ... und gleichzeitig "die anderen" (wer sind diese überhaupt?) zu Tätern.

Gegen Anpassung ist gar nichts zu sagen, ganz im Gegenteil! Aber wenn man gelernt hat zu denken und zu erkennen, und auch über den Tellerrand hinaus zu schauen, dann kann man das doch nicht mehr abschalten, leugnen oder unterdrücken!

Ich schätze Dich als sehr intelligenten Menschen ein, dessen analytischer Verstand
sehr ausgeprägt ist und so viel Raum einnimmt, dass dabei der EQ eindeutig zu kurz kommt.

Im Gegensatz zum IQ, der als unveränderbar gilt, könntest Du an Deinem EQ ganz bewusst
und gezielt arbeiten. Ich bin mir sicher, das würde Dir zu mehr Lebensqualität verhelfen.

Ja, und, wie soll ich das machen? Das ist es ja gerade, was mir missfällt: dass die Optionen, die mir im Leben offenstehen, sich darauf beschränken, irgendetwas zu arbeiten und irgendetwas zu kaufen. Das finde ich unbefriedigend, und dabei finde ich keine Anwendungsmöglichkeit für einen wie immer gearteten EQ.

Man[n] will geliebt, gebraucht, auf ein Podest gestellt werden ... und ist im
Gegenzug bereit, den Preis zu bezahlen.

Und wenn man das nicht mitspielen will, was tut man dann?

Du bist schließlich die Summe Deiner Prägungen und Lebenserfahrungen, und nichts
ist naheliegender, als dort ganz genau hinzuschauen. Du wirst auch sicher fündig
werden, was Dein eigenes Interaktionsmuster gerade in Bezug auf Frauen betrifft.

Quintessenz:
das, was Du ge-lernt hast, kannst Du auch wieder ver-lernen - und durch neue
Denkweisen ersetzen. Sicherlich ein lohnender Lernprozess.

Man kann alles lernen, wenn man eine Gelegenheit findet, wo neue Fähigkeiten gebraucht werden.

Ich frage mich anhand dieser Aussage gerade, unter welchen Umständen,
und vor all warum, Du den Ladies Deinen aktuellen Vermögensstand ganz
offen zur Kenntnis bringst ?!

Och, das tue ich nicht. Das hat sich in anderem Zusammenhang ganz zufällig offenbart, ohne dass ich etwas dazu gesagt hätte. Anlass war die einschlägige und offenbar in Frauenkreisen sehr beliebte Belletristik, in der oft Milliardäre die Hauptrolle spielen.

Ganz platt käme mir da Imponiergehabe in den Sinn.

Nene - ich hab mich da ganz dezent im Hintergrund gehalten und nur leise vor mich hin gestaunt.

lieben Gruss
 
... Anlass war die einschlägige und offenbar in Frauenkreisen sehr beliebte Belletristik, in der oft Milliardäre die Hauptrolle spielen....
In was für Frauenkreisen?
Hm ich glaube ich lebe auf einem anderen Planeten. Hm zumindest bewege ich mich in anderen Kreisen....und ich bin nicht böse drum. Vielleicht solltest du dir mal überlegen mit was für Menschen du dich umgibst...umgeben hast.
...Da sind in den letzten Jahren doch genug andere Beispiele durch die Medien gegangen...
Nenn doch mal bitte ein paar. Ich bin nicht informiert. (Wahrscheinlich habe ich mich zu sehr der beliebten Belletristik hingegeben...oder ich habe auch nur ein paar Schundromane zu viel gelesen und dabei den Blick für das Wesentliche verloren.) Danke.
 
Vergiß es Hortensie. Mit Sovio kannst du nicht diskutieren. Er wird immer neue Argumente finden wollen, um seine Thesen zu bestätigen. Mögen sie noch so an den Haaren herbeigezogen sein.

Es geht ihm nur ums Nörgeln, Jammern, Rechthaben - und das letzte Wort.

Niemand wird hier in diesem Thread mehr schreiben, weil sich keiner mehr traut(s. o. im Thread "haben Männer prinzipiell Angst vor Nähe").

Wie war noch mal das eigentliche Thema in DIESEM Thread? "Warum sind bin ich immer noch alleine, obwohl ich ständig recht und viel Geld habe?"

Mach deinen eigenen Thread auf, Sovio. Hier bist du off topic!
 
Da sind in den letzten Jahren doch genug andere Beispiele durch die Medien gegangen.

Ich nehme an, Du meinst Fälle wie Gustl Mollath usw.
Wenn Dir nachweisliches Unrecht wiederfahren ist, sovio, dann tut mir das leid.
Hast Du Möglichkeiten, die Sachlage richtig zu stellen?

Bis heute konnte mir noch niemand einen Unterschied aufzeigen zwischen einem Staatswesen und dem organisierten Verbrechen.

Wenn Du damit zum Ausdruck bringen willst, dass die größten Verbrechen unserer Zeit
von Bankern, Börsenspekulanten und teilweise Politikern begangen werden, dann stimme ich
Dir zu.

Trotzdem leben wir hier nicht auf Sizilien, und Machenschaften à la Cosa Nostra kennen wir
nur vom Hörensagen.

Ich, für meinen Teil, bin dankbar dafür, in einem friedlichen Land zu leben, das sich nicht in
einem Kriegszustand befindet. Dass ich mich nicht einem totalitären Regime unterwerfen muss,
dass ich ein Recht auf Selbstbestimmung habe. Ich habe das Recht auf Bildung und Besitz, auf
Religionsfreiheit und auf aktive sowie passive politische Wahl. Unser Gesundheitssystem
funktioniert im Großen und Ganzen, und von einer halbwegs gesicherten Rente können andere
Länder nur träumen.

Kritisches Denken und Hinterfragen ist selbstverständlich nie verkehrt - Du hast ja auch das
verbriefte Recht auf Meinungsfreiheit.

Die Frage ist nur, in wie weit Du Dein Leben von Dingen vermiesen lässt, auf die Dein Einfluss
begrenzt ist.

love it - change it - or leave it ;--)

die Optionen, die mir im Leben offenstehen, sich darauf beschränken, irgendetwas zu arbeiten und irgendetwas zu kaufen. Das finde ich unbefriedigend, und dabei finde ich keine Anwendungsmöglichkeit für einen wie immer gearteten EQ.

Das sind offenbar nur die Optionen, die Du sehen willst.
Du selbst bist es, der sein Leben offenbar auf Arbeit und Konsum beschränkt.

Im Zusammenhang mit EQ zählt eigentlich nur der Grad der Ausprägung.
Und dieser lässt sich mithilfe von Seminaren ganz gut erweitern, und auch mit geeigneten
Büchern kannst Du die einzelnen EQ-Komponenten gezielt fördern.

Ich bin überzeugt davon, dass auch Du bei Deiner Arbeit automatisch Deinen EQ
einbringen musst. Denn sämtliche soziale Kompetenzen und sämtliche soft skills
gehören in diese Kategorie.

Wie gesagt, am EQ lässt sich aktiv arbeiten.
Im Grunde genommen geht es darum, die Sensibilität sich selbst und anderen
gegenüber zu erhöhen.

Ob ich mich als Opfer sehe - [...] durchaus als ein Opfer der Ignoranz, Gleichgültigkeit und Kälte

Du nimmst, wie viele andere Menschen auch, die fragwürdige Schwingungen unserer Zeit
wahr. Wir, als Gesellschaft, werden in zunehmendem Maße hedonistischer und sind gleichzeitig
darauf bedacht, unser Ego (im negativen Sinn) zu pflegen.

Aber es wird keinem - auch Dir nicht - helfen, die Tendenzen zu bejammern. Abgrenzen kannst
Du Dich nur, wenn Du Dich auf Dich selbst und auf Deine ureigenen Werte besinnst.

Das Kehren vor der eigenen Haustür ist gemeint ... ;--)
Damit wirst Du weder eine Spekulationsblase noch sonst eine Korruption verhindern
können, aber Du hast zumindest die Gewissheit, im Rahmen Deiner Möglichkeiten
integer zu leben.

Wenn Du Deinen Fokus in bestimmte Bahnen lenken kannst, dann wirst Du
auch, als Begleiteffekt sozusagen, mehr Raum für die zwischenmenschlichen
Beziehungen schaffen, die Du brauchst und die jeder braucht.

Anlass war die einschlägige und offenbar in Frauenkreisen sehr beliebte Belletristik, in der oft Milliardäre die Hauptrolle spielen.

Geht's noch undifferenzierter??
Ich hab ja jetzt keine Ahnung, ob Du auf Groschenromane oder Rosamunde
anspielst - nicht zu übersehen bei Deiner Einschätzung ist jedoch, dass es
offenbar Deine Spezialität zu sein scheint, alles über einen Kamm zu scheren.

Empirisch bewiesen ist:
Es gibt tatsächlich viele Frauen, die eine Affinität für derlei Trivialliteratur haben.
Anders würde sich der riesige Absatzmarkt auch nicht erklären.

Wenn Du wiederholt auf die Sorte Frauen triffst, die Deinen Intellekt beleidigen
(ist nicht sarkastisch gemeint), dann würde ich Dir vorschlagen, dass Du mal Dein
"Beuterevier" sowie das soziale Umfeld, in dem Du Dich bewegst, genauer unter die Lupe
nimmst.

Denn ansonsten kann es gar nicht anders ein, als dass sich Deine Vorurteile
immer wieder bestätigen.

Auf mich wirkst Du ein wenig gefangen in Deiner eigenen Denkweise, die Dir den
Blick, den Du eigentlich gerne hättest, verstellt.

LG
Lucille
 
Hi Lucille!

Ich nehme an, Du meinst Fälle wie Gustl Mollath usw.
Wenn Dir nachweisliches Unrecht wiederfahren ist, sovio, dann tut mir das leid.
Hast Du Möglichkeiten, die Sachlage richtig zu stellen?

Ich für mich persönlich hab da gar kein Problem damit. Ich finde es zwar nicht okay, und durchaus kritikwürdig, dass es einem prinzipiell passieren kann dass man in der Klapse landet wenn man ein bischen zu unangepasst ist. Aber ganz persönlich für meinen Teil fand ich die Erfahrung sogar lohnend - ich hab dort interessante Menschen kennengelernt, hatte lohnenden Austausch, und zur Abwechslung hatte man da auch mal Zeit füreinander und um aufeinander einzugehen - also da lief vieles gerade so wie ich es im Alltag ansonsten vermisse. Der dortige leitende Arzt war auch jemand, vor dessen Kompetenz ich großen Respekt hab - der hat sich dann erlaubt, mich auf Thomas Mann's "Zauberberg" hinzuweisen - und hat damit auf elegante Weise gezeigt, dass er mich im grunde verstanden und erkannt hat.

Wenn Du damit zum Ausdruck bringen willst, dass die größten Verbrechen unserer Zeit
von Bankern, Börsenspekulanten und teilweise Politikern begangen werden, dann stimme ich
Dir zu.

Ja, das ist der eine Blickwinkel. Der andere, der da ergänzend auch dazugehört, ist: kann man überhaupt Politiker werden und damit Erfolg haben und dabei sich selber und seinen Werten treu bleiben?
(Ich habs nicht probiert, kann die Frage also nicht beantworten - ich sehe halt viele die es probiert haben und offensichtlich daran gescheitert und vom "System" assimiliert worden sind. Man könnte dann fragen, ob das irgendwie in der natur der Sache liegt.)

Das sind offenbar nur die Optionen, die Du sehen willst.
Du selbst bist es, der sein Leben offenbar auf Arbeit und Konsum beschränkt.

Ich empfinde es so dass ich fast mein ganzes Leben nach Alternativen gesucht hab, auf jegliche Weise die mir in den Sinn gekommen ist: ich war in politischen Kreisen aktiv, hab die Welt bereist, hab verschiedene alternative Projekte kontaktiert, hab mich mit Religionen und spirituellen Richtungen auseinandergesetzt, und einiges mehr. Was ich dabei nicht gefunden hab, war ein Platz an dem ich mich hätte entfalten können.

Aber es wird keinem - auch Dir nicht - helfen, die Tendenzen zu bejammern. Abgrenzen kannst
Du Dich nur, wenn Du Dich auf Dich selbst und auf Deine ureigenen Werte besinnst.

Ich möchte mich halt nicht nur drauf besinnen, ich möchte sie leben - und dann daraus lernen und an der Erfahrung wachsen.

Geht's noch undifferenzierter??
Ich hab ja jetzt keine Ahnung, ob Du auf Groschenromane oder Rosamunde
anspielst - nicht zu übersehen bei Deiner Einschätzung ist jedoch, dass es
offenbar Deine Spezialität zu sein scheint, alles über einen Kamm zu scheren.

Ich kenne Rosamunde nicht, und ja, ursprünglich bezog sich das auf Groschenromane. Momentan wiederum quellen die Buchhandlungsregale über von einem Machwerk, das sich 'shades of grey' nennt, und das qualifiziert glaube ich nicht als Groschenroman.
Und ja, ich bin da absichtlich "undifferenziert", weil ich mich in die einzelnen Details da gar nicht hineinvertiefen möchte. Meine Fragestellung ist vielmehr: welche Sehnsüchte mögen in einem Menschen/einer Frau wohnen, die dann eine Faszination an derlei Literatur bewirken?
Sehnsüchte finde ich nämlich ganz legitim (und wo möglich auch wert, erfüllt zu werden), aber man kann dann auch weiterfragen, wo sie wohl herkommen.

Auf mich wirkst Du ein wenig gefangen in Deiner eigenen Denkweise, die Dir den
Blick, den Du eigentlich gerne hättest, verstellt.

Ja, da hast Du wohl recht.

lieben Gruss
 
erlaube mir wieder schnell, die diskussion zu unterbrechen:
Ich glaube nicht das abendsonne irgendetwas aufwärmen oder neu aufrollen will, sondern sie hat, nachdem der Thread wieder verwendet wird, sich diesen noch mal durchgelesen und jetzt mit zeitlichen Abstand sind die neuen Erkenntnisse, die sie daraus gewonnen hat, für sie umso erschreckender und unfassbarer als damals und das wollte sie uns nur mitteilen, so zumindest habe ich es verstanden.

L.G.VINZENZ

danke vinzenz, ganz ganz ganz treffend geschrieben!!!!

lg abendsonne
 
Ja, das ist der eine Blickwinkel. Der andere, der da ergänzend auch dazugehört, ist: kann man überhaupt Politiker werden und damit Erfolg haben und dabei sich selber und seinen Werten treu bleiben? (Ich habs nicht probiert, kann die Frage also nicht beantworten - ich sehe halt viele die es probiert haben und offensichtlich daran gescheitert und vom "System" assimiliert worden sind. Man könnte dann fragen, ob das irgendwie in der natur der Sache liegt.)
nein, das ist nicht möglich. weil persönlicher idealismus der dynamik eines systems unterlegen bleibt. wirklich erfolgreiche zeitgenossen kommunizieren das aber in der regel nicht 'in the face', weil es in der natur des menschen liegt, an sich nicht mit wahrheiten oder der realität konfrontiert werden zu wollen.

Momentan wiederum quellen die Buchhandlungsregale über von einem Machwerk, das sich 'shades of grey' nennt, und das qualifiziert glaube ich nicht als Groschenroman. Und ja, ich bin da absichtlich "undifferenziert", weil ich mich in die einzelnen Details da gar nicht hineinvertiefen möchte. Meine Fragestellung ist vielmehr: welche Sehnsüchte mögen in einem Menschen/einer Frau wohnen, die dann eine Faszination an derlei Literatur bewirken?
diesen roman kann man getrost als groschenroman bezeichnen.

um noch einmal auf die 'klapse' einzugehen: zu meinem bekanntenkreis gehören mehrere menschen, die in ganz unterschiedlichen funktionen zum medizinischen personal dort gehören. deren ziel ist nicht, jemandes gehirn zu waschen und ihn oder sie zu einem willenlosen roboter zu erziehen. wenn ein patient anerkennt, dass er unter einem problem leidet, dann kann dort echte hilfestellung gegeben werden. allerdings ist die einsicht, dass es wirklich ein problem gibt, die grundvoraussetzung dafür, hilfe annehmen zu können.
 
Ich empfinde es so dass ich fast mein ganzes Leben nach Alternativen gesucht hab, auf jegliche Weise die mir in den Sinn gekommen ist: ich war in politischen Kreisen aktiv, hab die Welt bereist, hab verschiedene alternative Projekte kontaktiert, hab mich mit Religionen und spirituellen Richtungen auseinandergesetzt, und einiges mehr. Was ich dabei nicht gefunden hab, war ein Platz an dem ich mich hätte entfalten können. Ich möchte mich halt nicht nur drauf besinnen, ich möchte sie leben - und dann daraus lernen und an der Erfahrung wachsen.
was ich mich dabei frage ist, zu was du denn alternativen gesucht hast und worin deine werte bestehen.

mir kommt es so vor, als suchtest du im außen nach etwas, was eigentlich in deinem inneren liegt.
 
um noch einmal auf die 'klapse' einzugehen: zu meinem bekanntenkreis gehören mehrere menschen, die in ganz unterschiedlichen funktionen zum medizinischen personal dort gehören. deren ziel ist nicht, jemandes gehirn zu waschen und ihn oder sie zu einem willenlosen roboter zu erziehen. wenn ein patient anerkennt, dass er unter einem problem leidet, dann kann dort echte hilfestellung gegeben werden. allerdings ist die einsicht, dass es wirklich ein problem gibt, die grundvoraussetzung dafür, hilfe annehmen zu können.

Nunja, wenn das Regime ein Problem mit seinen Bürgern hat und sie deshalb zwangspsychiatrisiert, dann frag ich mich, wer da Hilfe annehmen sollte. Jedenfalls haben alle diesbezüglichen Fachleute, die ich gefragt hab, mir erklärt, dass es schon per se gar keinen Sinn macht, Leute zur politischen Umerziehung zwangsweise ins Irrenhaus zu stecken. Fragt sich, warum das dann gemacht wird.

was ich mich dabei frage ist, zu was du denn alternativen gesucht hast

Das brauchst Du Dich nicht fragen, das ging doch aus dem Zusammenhang hervor: zum immer nur Funktionieren und Konsumieren. Alternativen zu dem Lebenssinn dass man nur die größtmögliche Wahlfreiheit beim Konsumieren erfahren möchte.
Und dann auch: einen Ort wo ich mich zuhause fühlen kann, wo ich ehrlich sein darf, mich nicht verstellen und keine Masken tragen muss, wo ich nicht nur auf Performance geprüft werde, wo man nicht schaut wie man mir das Wort im Munde herumdrehen kann um mir so allerlei Schlechtigkeit auszulegen, wo stattdessen Gemeinsinn und Mitgefühl akzeptiert wird, wo man für den Anderen mitdenken darf und das vielleicht auch erwiedert wird.

mir kommt es so vor, als suchtest du im außen nach etwas, was eigentlich in deinem inneren liegt.

Das mag schon sein - aber wenn dem so ist, dann suche ich danach schon mein ganzes Leben lang und finde es nicht. :(
Und sei dem wie es sei, der Mensch ist jedenfalls von Natur aus ein Wesen das in Gemeinschaften lebt - wenn man also unfreiwillig jahrzehntelang, praktisch sein ganzes Leben, ganz allein verbringen muss, dann geht man schon daran ganz einfach kaputt.
Und gewiss, vor allem die Esoteriker haben mir alleweil erzählt, man müsse "alles in sich selber finden", sodass man also gar keine anderen Menschen, gar keine Bekanntschaften oder Freundschaften brauchen oder auch nur wollen dürfe. Also hab ich immer versucht mich auf mich selbst zu besinnen und für mich zu bescheiden. Aber Fakt ist, das funktioniert so gar nicht, das widerspricht der menschlichen Natur.
 
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hi sovio,
Nunja, wenn das Regime ein Problem mit seinen Bürgern hat und sie deshalb zwangspsychiatrisiert, dann frag ich mich, wer da Hilfe annehmen sollte. Jedenfalls haben alle diesbezüglichen Fachleute, die ich gefragt hab, mir erklärt, dass es schon per se gar keinen Sinn macht, Leute zur politischen Umerziehung zwangsweise ins Irrenhaus zu stecken. Fragt sich, warum das dann gemacht wird.
das klingt nach einer echten diktatur und das irritiert mich ein bisschen, weil ich nicht den eindruck habe, in einem totalitären staat zu leben.

ich bin mir nicht sicher, ob du persönlich dich 'zwangspsychiatriert' gefühlt hast, oder eventuell zwangseingewiesen worden bist und in einem forum sind die hintergründe selbstverständlich nicht erläutert oder transparent.
in bezug auf die arbeit meiner freunde kann ich aber sagen, dass die patienten nicht zwangsweise dort sind, sondern sich freiwillig dorthin begeben, es sei denn, sie hätten verbrechen begangen und sind deswegen in einer forensik untergebracht. in diesen fällen geschieht das schon zwangsweise, weil die allgemeinheit vor ihnen geschützt werden muss.

eingesperrt werden patienten auf den stationen meiner bekannten nicht, die türen sind offen.


Das brauchst Du Dich nicht fragen, das ging doch aus dem Zusammenhang hervor: zum immer nur Funktionieren und Konsumieren. Alternativen zu dem Lebenssinn dass man nur die größtmögliche Wahlfreiheit beim Konsumieren erfahren möchte. Und dann auch: einen Ort wo ich mich zuhause fühlen kann, wo ich ehrlich sein darf, mich nicht verstellen und keine Masken tragen muss, wo ich nicht nur auf Performance geprüft werde, wo man nicht schaut wie man mir das Wort im Munde herumdrehen kann um mir so allerlei Schlechtigkeit auszulegen, wo stattdessen Gemeinsinn und Mitgefühl akzeptiert wird, wo man für den Anderen mitdenken darf und das vielleicht auch erwiedert wird.
ich hatte das nicht genau verstanden, danke, dass du es noch einmal geschrieben hat.

hm, deine wünsche bzw. werte werden vermutlich von sehr vielen menschen geteilt. ich vermute aber, dass viele menschen zwischem professionellem ich und dem ich in der arbeitswelt unterscheiden und diese welten gegeneinader abgrenzen. das tue ich persönlich auch, wobei mir mein beruf sehr viel spass macht und ich mich selbst oftmals gut einbringen kann und nicht verstellen muss. das war mir sehr wichtig und ich bin sehr froh darüber, dass das möglich ist.

wobei - wenn du schreibste, für andere mitdenken zu wollen - ich persönlich fühle mich sehr schnell überfahren und bevormundet, wenn jemand anderes für mich mitdenken will, das hängt aber mit meinem aufwachsen zusammen.

Das mag schon sein - aber wenn dem so ist, dann suche ich danach schon mein ganzes Leben lang und finde es nicht. :( Und sei dem wie es sei, der Mensch ist jedenfalls von Natur aus ein Wesen das in Gemeinschaften lebt - wenn man also unfreiwillig jahrzehntelang, praktisch sein ganzes Leben, ganz allein verbringen muss, dann geht man schon daran ganz einfach kaputt.
das stimmt. die frage ist, warum andere menschen dich ablehnen - kann es sein, dass du unbewusst die grenzen anderer menschen übertrittst und sie das nicht gern haben? ich finde es manchmal wichtig, sich in andere menschen hineinzuversetzen und nach gründen zu suchen.

Und gewiss, vor allem die Esoteriker haben mir alleweil erzählt, man müsse "alles in sich selber finden", sodass man also gar keine anderen Menschen, gar keine Bekanntschaften oder Freundschaften brauchen oder auch nur wollen dürfe. Also hab ich immer versucht mich auf mich selbst zu besinnen und für mich zu bescheiden. Aber Fakt ist, das funktioniert so gar nicht, das widerspricht der menschlichen Natur.
ehrlich gesagt klingt das auch wie eine floskel, ein allgemeinplatz. meine erfahrung ist dennoch - erst, wenn man mit sich selbst zufrieden ist, sich wertschätzt, akzeptiert und seinen eigenen weg höher bewertet, als reaktionen anderer kann man ein glückliches und achtsames leben führen. allerdings darf man nicht vergessen, dass man mit dem DU, mit den anderen bzw. der aussenwelt immer in kontakt steht.
 
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