.... das Leben an mir vorbei???

AW: .... das Leben an mir vorbei???

darf sich so ein kraftvoller gedanke auch an die eltern von heute richten, oder geht das nur bezogen auf die generation zuvor bzw. auf menschen, die bereits gestorben sind und im familienverband nicht mehr weltlich "greifbar" sind?

Klar, nur meist isses vorerst mal mit den Großeltern leichter als mit den Eltern, wenn da *noch* ein Problem besteht, von daher hab ich mal von den Großeltern geschrieben gehabt ;-)

dieser energievolle ausdruck "ich achte euer schicksal, aber ich gehe jetzt meinen weg" ist das, was ich, wenn ich es "DARF", in meinem empfinden habe.

Glaub ich nicht - ehrlich gesagt - dass du es in deinem Empfinden hast - denn wenn du es hättest, würde es kein Thema mehr sein.

Ich glaube eher, dass du es gerne tun und haben würdest - aber eben noch nach einer Erlaubnis suchst, es auch wirklich empfinden zu dürfen.

vielleicht sollte ich wirklich mal zum familienstellen gehen, aber ich hab angst, dass da gefühle aufkommen, die in der form noch nie da waren, dass diese gefühle dann den persönlichen kontakt bedingen

Das mit den Gefühlen, die noch nie in der Form da waren, kann durchaus passieren - drum solltest, wenn du wirklich mal zu sowas gehen - vorab nur als Repräsentantin hin gehen, damit du den Aufstellungsleiter und die Gruppe kennen lernst - und auch erkennst, ob du dich in diesem Umfeld geborgen fühlen würdest.

Bei dem Aufstellungsleiter, wo ich selbst immer wieder hin gehe hat sich in den letzten Jahren eine kleine Gruppe gebildet, die fast immer dabei ist. Also die Klienten sind meist neue - aber die Repräsentanten bleiben großteils gleich.

Und ich persönlich stell auch selbst nur dann auf, wenn ich mich wirklich rundum wohl und angenommen fühle, d.h. wenn es eine Person dabei gibt, die mir Unbehagen bereitet, dass sehe ich von einer eigenen Aufstellung lieber ab.

Was ich damit sagen möchte, nicht einfach hin gehen und aufstellen, sondern wirklich schauen, ob auch das Ambiente für dich paßt. Und wenn es das tut, dann wirst du auch keinerlei Bedenken mehr haben, dass du von der Gruppe nicht auch aufgefangen wirst, wenn du dich wirklich in deine Gefühlen fallen läßt.

Ich kann dir nur sagen, dass es - zumindest für mich - immer wieder sehr befreiend war und ist - Geborgenheit zu spüren in einer Gemeinschaft gleichgesinnter - für mich sind es immer wieder zwei sehr bewegende und bewegte Tage - auch, wenn ich selbst kein Thema habe, an dem ich arbeiten möchte - aber auch als Repräsentantin kommen immer wieder Aha-Erlebnisse hoch.

Doch solange du Angst davor hast, lass es lieber bleiben - für mich gehts bei Aufstellungen immer um das *annehmen können dessen, was zu Tage tritt* - mit Hilfe des Aufstellungsleiters - und auch der Gruppe.

Ich habe in den letzten 7 Jahren gelernt, meine Gefühle immer mehr und mehr zeigen zu können - und auch ausleben zu dürfen - nachdem ich sie über 40 Jahren vergraben hatte - und daran sind zu einem großen Prozentsatz auch Aufstellungen beteiligt, weil da einfach Gefühle hoch kommen - auch solche, welche ich vorher nie gekannt hatte - und das ist für mich einfach wunder-voll.

Wie auch immer - Eltern und Großeltern - und überhaupt alle Ahnen - sind immer froh darüber - "wenn es gut weiter geht" - und das tut es meist nur dann, wenn die Kinder ihren eigenen Weg gehen - und sich nicht durch irgend welchen Altlasten selbst Steine in den Weg legen.
 
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AW: .... das Leben an mir vorbei???

liebe christina.

"dieser energievolle ausdruck "ich achte euer schicksal, aber ich gehe jetzt meinen weg" ist das, was ich, wenn ich es "DARF", in meinem empfinden habe."
das hab ich geschrieben, du hast folgendes geantwortet:
"Glaub ich nicht - ehrlich gesagt - dass du es in deinem Empfinden hast - denn wenn du es hättest, würde es kein Thema mehr sein.

Ich glaube eher, dass du es gerne tun und haben würdest - aber eben noch nach einer Erlaubnis suchst, es auch wirklich empfinden zu dürfen.
"
ich verstehen nicht ganz. ich suche nach einer erlaubnis, das schicksal zu achten? meinst du das so???
dieses "ich gehe meinen weg" - auf DAS bezogen suche ich in gewisser weise meine erlaubnis, ja, das auf jeden fall.

ich kann das irgendwie nicht erklären.... .
ich versuche es anhand eines beispiels:

okay. nehmen wir an, der kramer von nebenan betrügt mich.

dann werde ich vielleicht schauen, WARUM hat er das gemacht. ich bemerke, er hat vielleicht probleme, sein geschäft über wasser zu halten. ich kann sein handeln in der folge auf etwas höher gestelltes beziehen und brauche mich nicht mehr PERSÖNLICH schlecht behandelt fühlen. somit schließe ich die sache ab, kann gut damit leben, und GEHE EINFACH NICHT MEHR HIN.
abgehakt. kein thema mehr.

so, jetzt haben wir den vater. er hat mich/uns nicht gut behandelt bzw. er hat uns mit ignoranz gestraft. jetzt bin ich in die sache reingegangen, habe gemerkt (vor über ein, zwei jahren schon), dass ich mein verletzt-sein immer untergraben habe, um es nicht zu spüren, dass diese verletzungen aber DA sind - und ich immer unbewusst versucht habe, eine änderung der situation hervorzubringen (aus diesem grund bin ich auch zum vater gefahren, denke ich).
bzw. wurde mir bewusst, dass ich beziehungen wählte, die mich ablenkten von dem eigentlichen thema.

als ich mich mit der situation auseinandergesetzt habe, und mich ins leben des vaters FÜHLTE, da konnte ich sein handeln plötzlich ganz anders betrachten. es war nicht mehr persönlich auf MICH bezogen im empfinden, es war sein eigenes verletzt-sein, das ihn so handeln ließ.

damit war die sache für mich ausgeglichen. ich konnte damit leben, was IST, was WAR, ----- so wie beim beispiel mit dem geschäft, ------ und ich sah für MICH keine veranlassung mehr, dort hinzugehen. es ist in ordnung, so wie es ist.

"ich gehe einfach nicht mehr hin" ist bei einem geschäft von nebenan in ordnung, aber anscheinend nicht beim vater. das musste ich erfahren, das sagt mir auch das moralische empfinden.


selbst WENN ich tausend gründe aufzählten würde, WARUM ich zum vater nicht mehr will, würde es da noch immer heißen: das ist dein vater . es ist sehr, sehr schlimm. und es ist aber irgendwie auch wahr. (man fühlt sich mit diesenrechtfertigungen für sich schon schlecht, weil man eigentlich gar nicht anklagen WILL, weil die perspektive eh schon anders ist!!!).
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

das nächste ist, dass man ja ROLLEN aufgrund der prägungen des elternhauses gespielt hat. wenn ich auf die eine frequenz programmiert bin, dann ziehe ich etwas an, was dieser frequenz entspricht. z.b. der glaubenssatz, man sei schlecht, zieht ja menschen ins leben, die einem so behandeln, dass der glaubenssatz bestätigt ist.
das wissen wir gottseidank alle.

wenn aber die massive prägung durchschaut wird, dann passt das bisherige leben, mit dem man sich zufrieden gab, plötzlich auch nicht mehr.

......
bei mir zum beispiel war es immer so, dass der vater wegtendierte. er setzte sich ins auto, fuhr wortlos weg, rannte an uns kindern vorbei, sah uns nicht, oder er beschimpfte uns. das war alles (außer den geldscheinchen :))

man sucht sich dann in der weiteren folge den "vater der kindheitstage" - in abgeschwächter form. die art soll einen erinnern, weil die hat man ja als thema, nicht das andere.... . also war es für mich klar, männer mit dengleichen mustern auszuwählen, wie sie meinen vater (für mich) umgaben. sie nahmen mich nicht wirklich wahr als frau, sie gingen weg, sie sahen mich nicht, es war alles andere wichtiger, sie beschimpften mich auch... .
--.
wenn du - auch wieder unbewusst - überzeugt bist, das alles nicht anders verdient zu haben, weil du ja nie was anderes gesehen/gehört hast, dann bist du zufrieden mit dieser rolle.

so und jetzt kommt der punkt. ab DEM zeitpunkt, wo du merkst, das DAS, was der vater mit dir gemacht hat, nicht in ordnung ist, weil du ein liebenswerter mensch bist, der es verdient hat, geachtet und gesehen zu sein, passt der partner, der dich umgibt, bzw. sein verhalten mit einem schlag nicht mehr. man liest das ja immer wieder, aber ich habe es selber ERLEBT.



kämpfen kann man dann dort, wo man anschaut, inwieweit das alles mit dem partner/den partnern
nur stattgefunden hat, weil es gewissen rollenbildern entsprochen hat.

und wenn von meiner liebe von damals, die ja ANSCHEINEND einen bestimmten zweck erfüllte, noch etwas außerhalb dieses zweckes übrig bleibt, dann hat man gewonnen. so denke ich das.


momentan weiß ich noch immer nicht recht weiter..... .

ich weiß noch immer nicht, ob ich ihn liebe oder nicht bzw. ob ich ihn jemals GELIEBT habe.

lg abendsonne
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Liebe Abendsonne,

Du musst Deinem Mann nicht sein Leben finanzieren - und wenn er selbst kein Geld hat, dann kann er auch nicht zur Fischerrunde gehen. Wenn er Boden unter den Füssen möchte, muss er ihn auch finanzieren. Du bist nicht für seine finanzielle Situation zuständig.
Mach Dir deswegen kein schlechtes Gewissen. Sieh zu, dass Du Dir für Dich schöne Sachen leisten kannst.
Habt Ihr eigentlich Gütertrennung vereinbart?

LG
Ahorn
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Liebe Abendsonne,

Du musst Deinem Mann nicht sein Leben finanzieren - und wenn er selbst kein Geld hat, dann kann er auch nicht zur Fischerrunde gehen. Wenn er Boden unter den Füssen möchte, muss er ihn auch finanzieren. Du bist nicht für seine finanzielle Situation zuständig.
Mach Dir deswegen kein schlechtes Gewissen. Sieh zu, dass Du Dir für Dich schöne Sachen leisten kannst.
Habt Ihr eigentlich Gütertrennung vereinbart?

LG
Ahorn
liebe ahorn,

ich sehe das auch so wie du, nur..... - ehrlich gesagt, ich weiß nicht, WARUM ich mich immer wieder für (ihn) verantwortlich empfinde..... . ich weiß nicht, woher das kommt.
vielleicht ist es reines vernunftsdenken = familiendenken. er bekommt ja noch geld, aber auf allerhöchster zinsenbasis, weil er den minusrahmen bereits gesprengt hat. also borge ich ihm MEIN günstigeres geld (ich bekomms ja zurück), und bringe mich in die situation, wo ICH zinsen zahle - halt bei weitem nicht so viel - :clown: bzw. wo meine private lage durchlöchert wird (f. d. gehaltsvorschuss).

gütertrennung haben wir nicht, wir haben uns vor 12 jahren ein altes haus gekauft, das 50:50 geht, ist noch nicht ganz abbezahlt. in diesem haus steckt auch sein erbe, die eltern überschrieben auf lebzeiten und der bruder zahlte ihn raus. ich hab mal nachgerechnet, demnach müsste das haus schon längstens abbezahlt sein, ist es aber nicht..... . das geld ist sonstwo draufgegangen, - sicher nicht für mich/die kinder, aber moralisch STECKT eben das erbe noch drinnen, und wenn ich ginge, wäre ich wieder so gut/BLÖD, dass ich nicht mal die hälfte beanspruchen würde. zum jetzigen stand.


daher muss ich schon alles sehr gut überdenken im vorfeld. auch, ob ein zweites standbein unter diesen umständen überhaupt finanzierbar ist.
wenn ich wohnungsanzeigen sehe von miete 713 euro etc., dann wird mir ganz klar, dass ich mit meiner situation hier dennoch zufrieden bin.... .

ich lebe halt eine zweckgemeinschaft.
tja, er versucht sich ab jetzt auch an die spielregeln zu halten, wie es aussieht. sanierungsprogramm geld und gesundheit voll durchgestartet. vielleicht haben wir noch eine chance.
 
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.... das sonderbare ist, dass mit beginn des "aufs-geld-schauen" von seiner seite genau dieselbe situation eingetroffen ist, wie sie bei mir war.....

ich hatte mir so wie er nie viele gedanken gemacht darum. es war halt nie welches da, punkt. ab dEM zeitpunkt, wo ich es steuern wollte, konrollieren wollte, bewusst leben wollte, ab genau DIESEM zeitpunkt kam ich in die roten zahlen mehr denn je.
ich begann mich zu fragen, ob da nicht ein spiritueller hintergrund gegeben ist. z.b. hab ich mich gefragt, ob dieser leitsatz "durch mangel fehlende erfahrungswerte aufstocken" zutreffen würde bzw. ob sich ein innerer mangel im außen spiegelt (thread "es ist so mühsam" - esoforum).

tja, ich bin mit hilfe der anderen auf so einiges draufgekommen, und es war sehr sehr wichtig, und ohne diesen mangel hätte ich all diese erkenntnisse, die tw. noch nicht ganz "durch" sind, nicht gehabt. so war ich in die knie gezwungen, musste bewusster werden.

vielleicht ist es auch die aufgabe für meinen mann. dass ihm sein mangel in voller härte bewusst wird. bisher gesteht er sich durch die permanenten ablenkungen keinen mangel ein.
aber anscheinend hatte er DOCH einen, ansonsten wäre keine kompensation erforderlich gewesen (drogen, alkohol, danach das spielen etc.).

was hatte ich damit zu tun, warum bin ich auf ihn angesprungen???

ich muss mal zurück gehen, und schauen, warum ich damals so eingenommen war von ihm.... - schon nach dem kennenlernen.
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

:)... ich versuche mich so kurz wie möglich (wenn möglich :weihnacht) zu halten.

durchgespielt hab ich ja so einige "unglückliche" geschichten, schon seit ich 14 war bin ich immer unterwegs gewesen.

geld hatte damals schon eine bedeutung, denn wie mir erst vor nicht allzulanger zeit bewusst wurde, hatte ich anscheinend ab dem zeitpunkt, als ich nach außen tendierte, das gefühl, mich selber versorgen zu müssen.

ích bekam zwar das notwendigste zum anziehen, aber ich habe mir dann tatsächlich sachen gestohlen!!!!, die ich haben wollte. ich bekam ein mofa, wäre aber niemals zum vater gegangen, um um geld zu bitten für den tank. wir hatten unsere taktik, um gratis zu benzin zu kommen.
wenn der mofaspiegel kaputt wurde, schraubten wir ihn von jemand anderen ab, um nicht um geld fragen zu müssen.

bitte, heute würde ich so etwas niemals mehr machen, nur zum verständnis!!!!

wie skurpellos war ich damals,es tut mir heute leid. aber die scheu vor dem vater war anscheinend riesengroß. anders kann ich mir das nicht vorstellen. oder wars einfach nur "lustig"???

als ich mit der freundin in den urlaub fuhr, mit dem mofa 100 km, hätte ich nicht um geld gebeten fürs essen, nein, wir horteten einen proviant über einen zeitraum von ein paar monaten zusammen. wir stahlen uns das essen also aus ihrer lehrstelle (lebensmittel). mutter kam drauf, hat uns verraten, wir mussten alles zurückgeben.

solche sachen passierten ständig, einmal wurden wir von der polizei erwischt, nachher war absolut schluss. mein vater war der "gute", er fragte nicht nach dem warum, drückte mir einen geldschein in die hand für die auslöse, und sagte nur "tu das nie wieder".

natürlich war es dann aber mit dem älter werden für mich klar, dass dieses "ich schaffe es selber" sich auch in den beziehungen fortsetzte, und mir nicht mal aufgefallen ist, dass da ein absolutes ungleichgewicht besteht. ich gab mich immer mit sehr wenig zufrieden, hatte aber dennoch nie geld (weil ich immer jemanden mitfinanzierte :) ).
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

... geld war für mich also nicht wichtig, wichtig war für mich für meine erste lebensgemeinschaft dann, dass nicht alles so lieblos von statten geht, wie zuhause.

tja, vom regen in die traufe. für meinen partner war "geld-schaffen" absolut nicht der mittelpunkt, und er hat mich auch wahrgenommen. ja, aber der preis für dieses "wahrnehmen" war nicht gerade gering. aber es war mir lieber, geschlagen zu werden, als nicht gesehen zu werdén. wie krass im nachhinein.

viereinhalb jahre ließ ich das alles zu, ich hatte zwar MEINE absolut günstige wohnung, die ich mir sehr gut alleine leisten hätte können (bzw. ich hab eh alles alleine bezahlt vorher schon :)) -- aber ich "kann ihn doch nicht auf die straße stellen, ....." das war lange mein zügel, mit dem ich mich selber zurückhielt.

letztendlich tat ich es doch. ich packte seine koffer, und stellte sie mehr oder weniger auf die straße.
da war der punkt erreicht, den ich schon mal hier im thread ansprach. wo man "fremdgesteuert" etwas durchzieht und dann keine minute mehr das alles bereut.

ich war dann aber absolut geheilt von dieser art von männern,..... . hab mich gedanklich verliebt ins genaue gegenteil, wollte einen, der schon werte hat in bezug auf geregeltes einkommen, etc... . dem urlaube wichtig sind, schönes leben. nicht nur abhängen in spilunken, geld verspielen etc. ... . . dann wurde ich super verletzt, bzw. ich hab mich in eine sache verrannt und hatte den liebeskummer meines lebens.

nie wieder mich verlieben.
aber wer hat ich das nicht schon gesagt????
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

... klar hab ich mich dann wieder verliebt. bzw. ich konnte nicht aus. er war irgendwie so, wie ich es immer verleugnet hatte, es haben zu wollen vor meiner gedanklichen umkehr. doch ich konnte mein verliebt-sein in grenzen halten!!! das war ´grundvoraussetzung, um gefühle überhaupt wieder zuzulassen.

er hat einfach nicht nachgegeben, zum ersten mal hat wirklich jemand um mich gekämpft. und ich hab es genossen. er war so anders.
ihm waren statussymbole wichtig, ein schönes leben, essen gehen, kleidung, - sehr adrett. passte irgendwie gar nicht zu mir. dennoch.

es hatte aber einen riesengroßen "fehler",

und DAS war aber vielleicht genau der grund, warum ich mit ihm zusammen war.

er war verheiratet.


für mich also von vorneherein keine gefahr mehr, verletzt zu werden. irgendwie sah ich ihn von anfang an als menschen, der über leichen geht, um sein ding durchzuziehen, als einen menschen, der andere verletzt.... . seine frau saß daheim, hatte gerade ein baby bekommen, und ich war der grund für ihr unglück.
oder auch nicht,
wäre ich es nicht, wärs eine andere gewesen.

ich war also nicht alleine, konnte alle möglichen annehmlichkeiten genießen, urlaub fahren, ausflüge, etc.- und die gefahr, mich wieder TOTAL zu verlieben und in der folge unglücklich zu sein, war begrenzt, weil ich ihn ja "eh nicht für mich haben konnte/WOLLTE" (ich wollte ihn ja nicht mal ganz für mich, denn wenn ers schon mal gemacht hat = seine frau betrügen - würde er es auch mit MIR wieder genau so tun....- so waren meine gedanken). sieht nach reiner berechnung aus, war es aber nicht, es war alles absoluter SELBSTSCHUTZ.... .


.......
vorläufig mal alles.
..... mein gedanken/geschichten ordnen ist schon viel länger geworden, als ich eigentlich wollte. wie mein mann dazu kam (und er kam genau während DIESER beziehung), und WARUM, darüber mach ich mir beim nächsten mal einen kopf.

lg abendsonne
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

noch mal schnell um jahre zurück:

......
bei mir zum beispiel war es immer so, dass der vater wegtendierte. er setzte sich ins auto, fuhr wortlos weg, rannte an uns kindern vorbei, sah uns nicht, oder er beschimpfte uns. das war alles (außer den geldscheinchen :))
ich hab heute was erkannt: - beim schreiben.

die "geldscheine" des vaters in der kindheit sind da gewesen - und ich schreibe dann SOLCHE geschichten wie mit dem stehlen..... . wie passt das zusammen????

die geldscheine waren da, ja, aber nicht wenn ich danach fragte, denn ich traute mich nicht, den vater um was zu bitten.

aber mein vater "kaufte" mich damals dennoch schon in gewisser weise bzw. es war ein mittel, durch das ich auf ihn aufsah.... . er war so nicht gut zu seiner familie, aber durch das geld war er für mich dennoch der gute vater. ich ließ mich täuschen:

wir hatten z.b. immer kanarienvögel gehabt, und meine mutter erzählte mir kürzlich, dass ER es war, der die vögel immer ausgelassen hatte.
ich weinte damals immer bitterlich.
der vater steckte mir dann gönnerhaft einen schein "kauf dir einen neuen". ich freute mich über den vater, der mir ermöglichte, meinen schmerz wegzubekommen (an die 7,8 x war das so, ich weiß nicht mehr viel, aber das weiß ich genau).

wir durften auch wochenlang alleine in den urlaub fahren, niemand fragte nach uns, das ist mir damals auch nicht aufgefallen, aber er BEZAHLTE den urlaub. mein VATER ermöglichte mir die schönen reitferien etc... . wenn es von den ferien heim ging, weinte ich meist.

er tat also NICHTS sonst, aber er sorgte dafür, dass wir auf urlaub fahren können, ein warmes haus haben, etwas gutes zum essen. der gute vater.

geld hatte demnach für mich eine sonderstellung, auch wenn ich es lange verdrängte = ALS NICHT WICHTIG erachtete.
es ist mir seit längerem bewusst, aber es war noch niemals so ganz klar wie jetzt.

es war das FREIWILLIG zugesteckte geld, das mich gebunden hat/binden würde/nicht mehr bindet.
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Liebe Abendsonne,

es gefällt mir, wie Du Deine Geschichte angehst. Danke, dass wir Deinen Weg teilen dürfen...

LG
Ahorn
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

weiter gehts.

...... genau in der zeit, während ich mit dem verheirateten zusammen war, ist also mein jetziger partner ins leben getreten. es gab EINE schlüsselszene, an die ich mich genau erinnere.
er wollte mich auf ein getränk einladen, aber ich bekam es nicht. :nudelwalk:nudelwalkso einfach.

von genau diesem verhalten ging eine faszination für mich aus, ich kann das nicht beschreiben.
es hat mich fasziniert, dass er einen wagen fuhr, der fast auseinanderbrach, eine wohnung hatte, mit einem plumpsklo im freien, dass er verbeulte turnschuhe anhatte, dass er nicht mal eine heizung in der wohnung hat und diese wohnung nur über eine lebensgefährliche steile holzstiege erreichbar war.... .

all das waren dinge, die mich faszinierten. warum war das so??

es hatte etwas zu tun mit dem vater, mit dem verheirateten mann.... .
da bin ich mir sicher. vom vater ließ ich mich "einfangen", .......der verheiretete benutze seine geldmittel für seinen zweck.

der mensch, den ich damals kennenlernte (mein jetziger mann) hatte NICHT versucht, mich mit diesem machtvollen mittelchen zu beeindrucken.

beim verheirteteten fühlte ich mich mit den monaten, fast 2 jahren immer mehr gekauft. er bot mir etwas, was mich sehr fesselte (urlaub war das schönste in der kindheit.... - schifahren, nur zwei beispiele), ich hatte aber mit der zeit immer mehr das gefühl, dass er von mir eine GEGENLEISTUNG möchte.

der vater brauchte keine gegenleistung von mir, oder doch - "ich gebe dir geld und du lass mich bitte in ruhe.... " - so in der art hat sich das wohl eingeprägt.

aber der vater setzte sein geld ein für seine sexuellen ausflüchte. ich wusste das. er fuhr oft genug in die besagten häuser und spielte das aus, was seine macht bedeutete.
insofern war geld in diesem zusammenhang massiv negativ behaftet.

beim verheirateten hatte ich das gefühl, er würde mich ebenso bezahlen für dienste, die er von mir erwartete. und ich versuchte immer mehr, mich aus diesen fängen zu befreien. ich wollte mir nicht vorkommen wie eine hure. ließ ihn nicht mehr an mich heran. ließ mich dann aber wieder ködern, mit allem möglichen. und wenn ich ihm die "gegenleistung" nicht bieten wollte, fühlte ich mich schlecht.

der neue mann hatte nichts zu geben, bzw. er spielte es nicht aus. mich hat es fasziniert, als ich hörte, er komme aus einem sehr gutem haus, er HÄTTE also die möglichkeit, das geld zu seinem vorteil einzusetzen.
für ihn zählte ich als mensch, er wollte mich nicht kaufen, wollte keine dienste, bot auch nichts dafür.
DAS hat mir absolut gefallen, damit hab ich ihn sofort ins herz geschlossen.

was haben die anderen alles gegen ihn gesagt, ..... - kann dir nix bieten, lotterleben, schau ihn an, alles mögliche.
tja, er sah schon ein wenig verwegen aus, aber mir war das egal.

ich bin hinter ihm gestanden, weil mich die bescheidenheit in bezug auf das außenorientierte sein absolut fasziniert hat. ihm war egal, was all die anderen sagen. zu seinem verbeulten auto, seiner durchlöcherten jean, zu allem möglichen. er war NICHT oberflächlich.

wenn ich an diese erste zeit denke, in der ich so unvoreingenommen riesen-gefühle für ihn hatte, dann weiß ich, dass ich ihn damals sehr wohl geliebt habe.
mir wird das jetzt sehr bewusst, während ich das hier schreibe.

aber hätte ich ihn auch geliebt, wenn all diese geschichten nicht gewesen wären. bzw. heute hab ich mich ja verändert, passt er HEUTE noch zu mir mit eben dieser art, die er hat????

genug für heute.
(dienstag vormittag hab ich immer sehr viel zeit :)))

bis zum nächsten mal

abendsonne
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Liebe Abendsonne,

es gefällt mir, wie Du Deine Geschichte angehst. Danke, dass wir Deinen Weg teilen dürfen...

LG
Ahorn
danke liebe ahorn,

dein posting kam rein, während ich jetzt die geschichte mit meinem mann niedergeschrieben habe.... . bin selber gespannt, wie es weitergeht, und freue mich, dass ihr dabei seid.

schönen tag noch!!
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Liebe Abendsonne,:)

ich finde es ganz toll, wie du deine Geschichte aufbaust bzw. aufrollst. Meine Anerkennung auch und insbesondere für so viel Offenheit. Ich kann es gut verstehen, dass das Schreiben wie das Arbeiten an einem Puzzle ist. Irgendwann wird es fertig sein. Aber je mehr Teile, desto länger dauert's. Lass' dir Zeit, viel Zeit. Es geht ja nicht um eine Bagatelle, es geht um dein Leben, um deine Zukunft.

Aufgrund meiner eigenen Erfahrung mit Vergangenheitsbewältigung bin ich übrigens der Überzeugung, dass eines der Werkzeuge in der Krisenarbeit es ist, den Dingen auf den Grund zu gehen. Ich bin nicht der Meinung, dass das "Warum" nichts bringt und dass es egal ist. Wenn wir die Gründe verstehen, die Menschen dazu bewegt haben, uns so zu behandeln, dass wir darunter litten, können wir besser annehmen. Es nimmt viel von der (eigenen) Härte und Starrheit. Das zeigt die Sache mit der Vergangenheit deines Vaters/deiner Großeltern sehr gut. Super, dass du da, nach dem Hinweis von ChrisTina, weiter zurück zu schauen, "gegraben" hast.

Am schwersten (dein Konflikt beschreibt dies ganz eindringlich) ist es dann, dass die ehrliche Würdigung der Person(en) erfolgt, die uns Leid zugefügt hat(haben). Das führt aus der Falle der einengenden Last der Schuldzuweisung. Das schließt auch die Schuldzuweisung, für was auch immer, an einen selbst ein.

Aber, ich weiß es von mir, das ist das Schwerste überhaupt. Doch es ist der einzige Weg (auf dem ich auch immer noch gehe, aber ich sehe ein Ziel). Wie deine Geschichte zeigt, ist der Weg gepflastert mit Zweifeln, Fortschritten und Rückschritten und Frustrationen, aber auch mit Lichtblicken und vielen Erkenntnissen.:)

Du hast die Ausdauer und den "Biß", um dich da durchzubeißen, davon bin ich sehr überzeugt. Und es wird noch so manche Situation zum aus- und durchhalten sein. Die schnelle Lösung gibt's nicht wirklich.

Es ist mE sehr hilfreich, dass du auch die Vergangenheit deines Mannes so sehr in deine Arbeit miteinbeziehst. Man soll zwar den Fokus auf sich selbst nicht aus den Augen verlieren, aber ich denke, dass ein Lebenspartner durchaus als erweitertes ICH fungiert, bzw. in das ICH übergreift. Und wenn Kinder da sind, so wie bei dir, dann trifft das erst recht zu.

Obwohl es, vorallem in der Esoterik, immer wieder heißt, dass man seine eigene Realität gestaltet, so habe ich hierzu eine differenzierte Meinung. Für unser erwachsenes Sein trifft das großteils zu. Aber für gewisse Entwicklungen in der Kindheit und Jugend sind wir nicht selbst verantwortlich, das kann gar nicht sein. Die Herausforderung ist es, aus diesem Schicksal das Beste zu machen.

Schön, dass du hier schreibst.
:liebe1:
LG
Karin
 
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Obwohl es, vorallem in der Esoterik, immer wieder heißt, dass man seine eigene Realität gestaltet, so habe ich hierzu eine differenzierte Meinung. Für unser erwachsenes Sein trifft das großteils zu. Aber für gewisse Entwicklungen in der Kindheit und Jugend sind wir nicht selbst verantwortlich, das kann gar nicht sein. Die Herausforderung ist es, aus diesem Schicksal das Beste zu machen.
JEZT als Erwachsene haben wir unser Schicksal absolut in der Hand. Kindheitstraumata haben zwar eine sehr stark steuernde Wirkung, aber wenn ich ein Ziel habe, kann ich es verfolgen und muss mich nicht durch die erlebte Kindheit entmutigen lassen.
Mir ist das heute wieder klar geworden, da ich versucht war die Verantwortung für mein mieses Befinden auf den "Auslöser", meinen Ex, zu übertragen. Mir ist sehr schnell klar geworden, dass ich die Wahl habe so zu reagieren, wie ich es aus meiner alten Erfahrung heraus immer tat oder mal einen anderen Weg zu wählen und den Auslöser einfach mal aus meiner Betrachtung zu entfernen. Das hilft ungemein, sich selber mal in den Vordergrund der Betrachtung zu stellen und zu schauen ob es nötig ist wie immer zu reagieren oder einen anderen Weg zu wählen um auch mal andere Erlebnisse zu provozieren.
LG
Elke
 
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