Deja-Vu...

Besonders ist mir die Bemerkung mit dem Suizid-Gedanken hängen geblieben......

Ich nehme an deine Ausführungen beziehen sich auf meine Aussage?

....Als ich mal auf das Thema Suizid kam (weil ich solche Gedanken hatte und ehrlich geäussert habe)....

Die Situation, der Zusammenhang war ein ganz anderer als bei dir und ich habe diese Aussage nicht als Erpressungsversuch genutzt, habe nicht damit gedroht oder es angekündigt.
Unterstelle mir das bitte nicht wenn du die Zusammenhänge nicht kennst!
 
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@Rudyline: Meine Ausführung zu den Suizid-Gedanken waren nicht als Unterstellung gemeint. Aber ich habe eben auch selbst Erfahrungen und Erinnerungen mit dem Thema grundsätzlich gemacht und darf diese hier in meinem eigenen Beitrag schildern.
 
@Rudyline: Meine Ausführung zu den Suizid-Gedanken waren nicht als Unterstellung gemeint. Aber ich habe eben auch selbst Erfahrungen und Erinnerungen mit dem Thema grundsätzlich gemacht und darf diese hier in meinem eigenen Beitrag schildern.

Ok, dann habe ich dich vielleicht missverstanden.
Bei mir kam das so an, dass du mir unterstellt (verurteilt/abgewertet) hast das ich Suizidgedanken aussprach um damit zu erpressen - so wie es deine Oma und dein Freund taten.
So klang es jedenfalls für mich.
Entschuldige falls ich dich da falsch verstanden habe.
 
Mach Dir keinen allzu großen Kopf darüber, Rudyline - wir haben einfach "aus familiären Gründen" unsere Triggerpunkte...

...
Außerdem wurde ich von einer anderen Seite noch "angepingt" und ein Redeangebot an mich herangetragen, aus meiner Sicht nicht ganz überraschend. Ich habe das Angebot interessehalber angenommen und bin mal gespannt, ob so "durch die Hintertür über Unbeteiligte Dritte" doch über die Mail an meine Mutter diskutiert werden soll oder was sich daraus ergibt.
...
Auch das Thema Krankheit meiner Mutter beschäftigt mich sehr - sie lamentiert ja schon lange über ihre gesundheitlich bedingten Einschränkungen, geht aber nicht zum Arzt. Auch an ihrem Geburtstag musste sie wieder die Leidende spielen. Ich werde wohl im Ernstfall nicht für sie da sein können. Sie hat diese Masche einfach überstrapaziert.
Kurzes Status-Update - ich hab erwähntes Redeangebot angenommen, es kam vom Nachbar meiner Mutter, der sich ernsthaft um sie sorgt. Er hat mir eine eindringliche Warnung gegeben, dass meine Mutter wohl nicht mehr lange leben könnte... sie hätte in der letzten Zeit stark abgebaut, verweigert aber jegliche Hilfe. Seit diesem Telefonat bin ich am Boden zerstört.
 
Guten Morgen Fafnir,

zunächst einmal finde ich es gar nicht in Ordnung, dass der Nachbar deiner Mutter dich anruft und dir (gewollt oder unbewusst) ein schlechtes Gewissen macht bzw. dir so zusetzt.

Ich kenne sowas allerdings auch. Als meine Mutter krank war, rief meine Tante bei uns an. Zur Erklärung: Wir lebten ca. 300 Kilometer von meiner Mutter entfernt, standen aber ständig mit ihr und dem Pflegedienst in Verbindung, bereit sofort loszufahren, sollte sich der Gesundheitszustand meiner Mutter dramatisch verändern. Mit meinen Geschwistern, die noch weiter entfernt lebten, war vereinbart, dass ich, weil ich zu der Zeit noch freiberuflich tätig war, am ehesten zu meiner Mutter reisen konnte. Alles war besprochen, alles abgeklärt. Die Nachbarn (und Freunde meiner Mutter) kümmerten sich bei Bedarf. Allerdings war meine Mutter, bis zwei Tage vor ihrem Tode, noch relativ mobil und selbständig. Es war ihr ausdrücklicher Wunsch in ihrem Hause zu bleiben, so lange es möglich. Diesen Wunsch akzeptierten- und unterstützten wir.

Die einzige, die sich weggeduckt hatte, war die ältere Schwester meiner Mutter, meine Tante. Die eines Tages mit meiner Cousine, unangemeldet vor der Tür stand. Meine Tante hatte Schwierigkeiten mit der Krankheit ihrer Schwester umzugehen und hatte sich nicht mehr bei ihr sehen lassen. Das machte ihr anscheinend ein schlechtes Gewissen. Nun also wollte sie "einmal nach dem Rechten sehen". Das tat sie in dem sie, zusammen mit ihrer Tochter die Schränke und den Kühlschrank durchwühlte, um wie sie sagte "zu schauen, ob ihre Schwester auch gut versorgt war. Meine Mutter bekam nichts davon mit. Sie war im Garten, um Wäsche aufzuhängen.

Der Pflegedienst, der gerade fort war, als meine Tante auftauchte, wusste nichts davon, ebenso wenig die Nachbarn, die eben noch zum Tee dagewesen waren. Nach ihrer Aktion hatte meine Tante nichts Besseres zu tun, als mich über die vermeintlichen 'Missstände' sofort zu informieren, da sie meine Schwester nicht erreichen konnte, die sie wahrscheinlich leichter hätte fertigmachen können.

Zu dem Gespräch mit meiner Tante gibt es nicht so viel zu sagen. Nachdem meine Tante zu Ende gejammert hatte und ihre Forderung losgeworden war, meine Mutter möge endlich in ein Pflegeheim kommen um dort "in Frieden" sterben zu können, bin ich ausgerastet. Ich war sehr wütend und bin es heute noch, wenn ich daran zurück denke. Wir haben jeglichen Kontakt zu meiner kompletten Verwandtschaft abgebrochen.

Was ich damit sagen will ist, niemand hat das Recht deine Entscheidungen bezüglich deiner Mutter anzuzweifeln oder zu beeinflussen. Wenn deine Mutter krank ist und keine Hilfe will, dann ist das IHRE Sache. Ich nehme an, deine Mutter ist im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte und kann ihren Willen klar äußern. Wenn deine Mutter krank ist und Hilfe von dir will, muss sie dich darum bitten. Ihr könnt mit Hilfe eines Anwalts eine Vorsorgevollmacht und eine Patientenverfügung aufsetzen. Ihr könnt einen Pflegdienst bestimmen. Vorher wird ein Amtsarzt, mithilfe des Hausarztes, die Pflege einstufen.

Aber eines solltest du immer beachten: Halte dir deine Mutter emotional auf Abstand, wenn sie dir nicht guttut. Du kannst ihr helfen, ohne dich zu stark an sie zu binden. Du kannst das lernen, es wird dir sogar guttun. Zwischen euch ist zu viel Negatives passiert, das kann nicht einfach so überbrückt oder geleugnet werden. Alles lässt sich regeln. Das, was dir da gerade widerfährt, ist keine Seltenheit. Hilfseinrichtungen (wie z. B. die Diakonie) kennen solche Konstellationen zur Genügen, das kannst du glauben. Lass dir helfen, triff keine einsamen Entscheidungen, die dir nur schaden. Das hilft weder deiner Mutter, noch dir.

Wenn deine Mutter wirklich so krank ist, wie der Nachbar meint, dann wird sie sich helfen lassen müssen. Dafür werden die offiziellen Stellen sorgen, das kannst du glauben. Vielleicht ist aber auch alles gar nicht so schlimm wie es sich jetzt darstellt, dann hast du die Beruhigung ein für alle Mal Regellungen geschaffen zu haben- für die Zukunft.

Manchmal ist es besser pragmatisch vorzugehen. Bleibe ruhig und lass dir kein schlechtes Gewissen einreden. Das ist schlecht. Für sowas brauchst du einen kühlen Kopf. Du hast dir nichts vorzuwerfen. Aber es ist jetzt wohl an der Zeit alle Kränkungen, die du durch deine Mutter zurückzustellen und anders, neu zu agieren. Mir hat das, wie ich berichtete, sehr geholfen.

Viele Grüße
Clara
 
Hallo Clara,

lieben Dank für deine herzliche Antwort.

Im Grunde bin ich bereit, die ganzen Kränkungen durch meine Mutter ruhen zu lassen, um ihr die notwendige Hilfe organisieren zu helfen. Im Kopf ist sie noch fit, aber ansonsten geht es nicht mehr so gut - schon länger. Sie hat Wasser im Körper, geht nicht zum Arzt, nimmt keine Medikamente, lässt alle Kommentare bezüglich ihrer gesundheitlichen Verfassung lapidar abblitzen... Mehr als gut zureden kann man nicht.

Meine Mutter blockiert mich und sie begründet es mit diversen Kränkungen, die ich ihr angeblich zugefügt habe, und über die sie nicht weg sehen kann.
Ich habe sicherlich häufig sehr emotional reagiert.

Auch hätte ich angeblich schon meine Hilfe abgelehnt, was sie ja lediglich nur akzeptiert.
Diese Ablehnung der Hilfe war durch ihr eigenes Verhalten erzwungen, weil ich mich irgendwann ausgenutzt gefühlt habe. Immer muss ich leisten, ohne nennenswerte Gegenleistung von ihr. Dankbarkeit, lobende Erwähnung - wäre für mich ja völlig ausreichen. Freiwillig gibt sie das nicht, nur wenn ich sie energisch einfordere... Immer wieder kommt sie mit neuen Wünschen.
Oder sie macht Andeutungen, Leidbekundungen um mich zum Handeln zu triggern, meine Hilfe ihr anzubieten...

Ich habe 500 km einfachen Weg - das macht mal schnell 1000 km an einem Wochenende, inkl. der entsprechenden Spritkosten.
Darf ich dafür nicht wenigstens einen ruhigen Schlafplatz erwarten? Ich campiere auf der Couch und sie sitzt daneben im Sessel und schaut bis in die frühen Morgenstunden Fernseher, das Geflimmer und der Ton lassen mich nicht schlafen. Tagsüber dann ihre Mitleidstour ohne Unterbrechung.
Ohne wirkliche Pause von einer Arbeitswoche in die Nächste kann ich nicht mehr... Um Grundbedürfnisse muss ich mit ihr streiten! Unglaublich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Unmöglich!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Und die kostbare Zeit rinnt davon, wird für solche Unwichtigkeiten verschwendet. Ist meine emotionale Reaktion vor diesem Hintergrund nicht verständlich?

Es endet immer in den selben endlosen Diskussionen - wer hat angefangen, wer muss sich bei wem entschuldigen - ich bin müde davon!
Wie lange will sie auf den alten Kamellen von vor 20 Jahren noch rumreiten? Hat sie mich nicht irgendwann genug dafür bestraft? Es ist einfach nur frustrierend, dass sie so blockiert.

Dadurch ist zwischen uns beiden noch nichts geklärt. Keine Vollmacht, keine Verfügung, keine Regelung für den Ernstfall. Nichts.
Nur weil ich die Hilfe nicht selbst leisten kann (bin auch überhaupt nicht für Pflege, Betreuung etc. ausgebildet...), muss es nicht bedeuten, dass meine Mutter komplett auf Hilfe verzichten muss. Sie hat ihren Willen und den will sie auf Biegen und Brechen durchsetzen, häufig mit Blockade. Sie steht sich selbst im Weg, will das nicht sehen und verwandelt jeden gut gemeinten Hinweis auf diesen Fakt in einen heftigen Streit. Es ist so …. :censored::censored::censored::censored::censored::censored::censored::censored::censored::censored::censored::censored::censored::censored::censored:
Ich bin so oft schon völlig in Tränen aufgelöst vor ihr gestanden und sie schaut mich nur mit großen kalten Augen an "Ja, was hast Du denn nun schon wieder?" Es ist so frustrierend.

Ihre Vorwürfe treffen mich inzwischen nicht mehr so sehr, aber die grundsätzliche Situation ist für mich einfach nicht zu ertragen. Aber ich kann auch nicht mehr länger gegen ihre Mauer anlaufen und wieder scheitern.

Früher bin ich aller zwei Monate zu Besuch gefahren, habe das immer weiter reduziert, weil eben nicht der erhoffte Dank zurück kommt. Ich habe schon häufiger Urlaubstage genommen um bei ihr zu helfen.
Meine Hilfsbereitschaft muss ich wirklich nicht mehr unter Beweis stellen! Trotzdem stichelt sie mich genau damit, wenn ich mal nicht so Zeit habe oder will, eben weil ich mich ausgenutzt fühle. Wenn ich ihr das sage, rastet sie aus. Es ist ein reines Minenfeld, ein falsches Wort und sie explodiert.

An wen kann ich mich für Unterstützung wenden?
 
Guten Morgen @Fafnir,

meine Güte, da wird mir ja schon allein beim Lesen übel :eek:
Ich möchte gar nicht viel schreiben - im Grunde weisst du ja was richtig ist, hast schon so ziemlich alles ausprobiert und bist damit vor die Wand gelaufen. Und was ist falsch daran "emotional" zu sein, seine Gedanken und Gefühl ehrlich zu äussern. Deine Mutter tut das auch ...... und hast du somit nicht das gleiche "Recht".

An wen kann ich mich für Unterstützung wenden?

Ich komme aus Pflege und Betreuung (und hatte ähnliche Fälle in der Familie) und kann dir aus Erfahrung sagen:
solange deine Mutter jede Hilfe ablehnt, nicht zum Arzt geht ect. und nicht unter Betreuung steht (und die wird sie wohl auch ablehnen?) kannst du genau NICHTS tun.
So hart und herzlos es klingt: Du kannst sie zu nichts zwingen und musst im Grunde zuschauen wie sie immer weiter abbaut. Erst wenn Eigen- und/oder Fremdgefährdung auftritt kann man sie über eine richterliche Verfügung zwingen.
Ansonsten kannst du wohl nur auf dich schauen damit du nicht auch "vor die Hunde" gehst.
Ich wünsche dir die Kraft das durchzustehen.
 
Hallo Ihr Lieben,

ja, so sieht es aus, es liegt bei deiner Mutter Hilfe anzunehmen (ob nun von dir oder jemand anderen)), das liegt bei ihr allein.
Schließlich steht sie nicht unter Vormundschaft, sondern ist frei in ihren Entscheidungen.

Nur, so einfach ist die Situation für dich nicht, nicht wahr? Sonst würde dich der Anruf des Nachbarn nicht so aufwühlen.

Du wirst dich vollkommen davon frei machen müssen, dass deine Mutter (oder andere, die eure Situation gar nicht kennen) dir ein schlechtes Gewissen machen wollen.

Ich habe bei uns damals erschütternd festgestellt, dass viele Dinge, die meine Mutter gegenüber Dritten behauptet hatte, einfach gelogen waren. Warum sie sowas gemacht hat? Keine Ahnung. Jedenfalls hatte meine Verwandtschaft ein komplett anderes Bild vom Zustand meiner Mutter, als wir, ihre Kinder. Und das kann ich nicht mit ihrer Krankheit entschuldigen. Sie hat gerne alle Leute gegeneinander ausgespielt. Das war perfide, jedoch eine Tatsache.

Ich habe für mich entschieden (mit der Unterstützung meines Mannes und unserer Tochter), dass ich trotzdem für die Pflege meiner Mutter sorgen werde. Allerdings hätte ich sie niemals persönlich pflegen können. Wir haben Hilfe durch den Hausarzt, der Caritas und der Sozialstation des Krankenhauses bekommen. Wir wurden sehr unterstützt, auch von dem Pflegedienst und den Nachbarn. Schließlich, ich schrieb ja schon, passiert es oft, dass Kinder weit entfernt von den Eltern leben bzw. sie sich nicht gut verstehen. Wir haben viel herumtelefoniert und uns erkundigt, wie wir am besten vorgehen.

Ich habe mir sogar einen Beratungstermin bei einer Anwältin für Sozial- und Familienrecht geholt, als ich einmal nicht mehr weiter wusste. Das war sehr hilfreich.

Egal wie du dich deiner Mutter gegenüber verhältst, du hast dir nichts vorzuwerfen.

Liebe Grüße
Clara
 
Zuletzt bearbeitet:
Da stimme ich Rudyline und Clara in vollem Umfang zu.
Manchmal sind eben auch 500 km noch zu nah ...
Wenn ich jetzt dazu noch was schreibe rege ich mich maßlos auf und lass es.

Es hilft nur konsequenter Kommunikationsabbruch - so hab ich es gemacht mit meiner Mutter.
Und ja ... ich hab auch ein eigenes Leben!
 
Und was ist falsch daran "emotional" zu sein, seine Gedanken und Gefühl ehrlich zu äussern. Deine Mutter tut das auch ...... und hast du somit nicht das gleiche "Recht".
Das ist für mich ein heftiger Trigger mit extremem Frustfaktor. Wie oft habe ich mit ihr darum gestritten.... :cry: Ich bin es soooooooooooooo leid!
Nein, sie - und nur sie - darf gleiches mit gleichen vergelten... Und sie bekommt so ziemlich alles in den falschen Hals, nimmt schnell vieles persönlich, was nicht nach ihrer Erwartung läuft. Es ist aber nicht so, dass sie die Erwartung deutlich und präzise äußern würde.
Oder sie äußert die Erwartung so präzise - als Befehl, dass ich nach ihrer Vorgabe bei ihr zum Arbeitseinsatz am genannten Termin vor Ort zu sein habe und sie erwartet, dass vorhandene Pläne für sie entsprechend gekippt werden. Schließlich habe ich ja meine Hilfsbereitschaft geäußert... Dankbarkeit für meine Planänderung darf allerdings nicht erwartet werden - das gehört sich so... o_O
Wenn ich mal nicht kann, verweigere ich meine angebotene Hilfe und ist eingeschnappt und zahlt es mir bei passender Gelegenheit auf gleiche Art heim - sie hat dann auch keine Zeit, wenn ich sie um was bitte...
So bleibe ich in der Schleife hängen und komme nicht dazu, mein eigentliches Anliegen zu klären... Das ist ihre Blockade-Haltung...
 
@Fafnir

Man könnte meinen du sprichst von meiner Mutter :D

So bleibe ich in der Schleife hängen und komme nicht dazu, mein eigentliches Anliegen zu klären... Das ist ihre Blockade-Haltung...

Bist du denn "unemotional" und sachlich je weiter gekommen bei ihr bisher?
Konntest du dein eigentliches Anliegen klären wenn du sachlich warst? Sprich, war sie dann einsichtig?
Dann wäre das natürlich ein Argument.
Klingt für mich aber nicht so wenn du sie beschreibst.
Aber wir erfahren hier ja auch nur Bruchstücke, was in der Natur eines Forums liegt.

Vllt. verstehst du auch unter emotional sein etwas anderes als ich? Für mich bedeutet emotional sein nicht, dass ich rumtobe, schreie, unsachlich oder beleidigend werde.
Sondern dass ich ehrlich sage was ich denke und fühle, wie ich die Sache/den anderen wahrnehme.
Wie der dann damit umgeht und darauf reagiert ist wiederum seine/ihre Sache und liegt nicht in meiner Verantwortung.
Bei meiner Mutter war es gg. Ende unseres Konflikts halt so, dass ich sie auch mit Sachlichkeit und Argumenten nicht mehr erreicht habe. Was du Blockade-Haltung nennst nehme ich als "es-geht-nichts durch" wahr bei meiner Mutter.
Kommst du dir auch so vor als würde sie gar nicht verstehen was du meinst, worum es dir überhaupt geht?
Als würde man eine fremde Sprache sprechen o_O
Ich weiss mittlerweile: da treffen 2 völlig verschiedene "Ebenen" aufeinander. An der Oberfläche geht es um Dinge, unter der Oberfläche um Macht(kämpfe).
Deine Mutter möchte einfach ihre Machtposition nicht aufgeben, will die Kontrolle behalten.
Das kannst du nicht lösen wenn sie das nicht erkennt.
 
Hi Rudyline,

sorry, dass ich erst jetzt antworte...

Ja, ich bin mir schon darüber bewußt, dass ich hier nur häppchenweise meine Geschichte schreibe. Aber alles auf einmal geht einfach nicht...

Sachlich zu bleiben wird bei ständig wiederholten persönlichen Abwertungen einfach nach einer gewissen Zeit immer schwerer. Wenn ich bei ihr zu Besuch bin, kann ich auch nicht so ohne weiteres gehen...
Ich habe halt so lange den Fehler gemacht, immer wieder auf ihr Spiel einzusteigen... Bin da immer auf Autopilot gegangen...
Es ist für mich noch immer schwer zu begreifen und ich habe mich lange geweigert die Realität über meine Mutter wahr zu haben.
Immer wieder bin ich mit einem Karren voller Kritik an die undurchdringliche Mauer meiner Mutter gerannt.
Im vergangenen Herbst und über den Winter ist meine bisherige Sicht auf meine Mutter völlig aus den Fugen geraten und ich stehe noch immer vor einem Trümmerhaufen.

Aber ich muss einfach auf Kommentare reagieren, die vor Neid und Missgunst nur so triefen - so ungefähr, ich würde doch gut verdienen und könnte meiner Mutter doch helfen... Ich sage ihr dann im Gegenzug, wo sie noch Einsparpotential hat, sie müsste nur mal handeln und nicht immer nur Zeit mit lamentieren vergeuden. Oder dass sie das Haus doch verkaufen könne, ich will es eh nicht. Oder dass ich ihr doch eh nicht wichtig bin. Darauf rechtfertigt sie sich auch wieder nur.
Ihre Rechtfertigungsgründe an sich sind zwar nachvollziehbar, aber ich und meine Bedürfnisse bleiben dabei völlig unbeachtet. Ja, meine Mutter verweigert das Verständnis für das was mir wichtig ist. Ich spreche bei ihr "chinesisch rückwärts".
Es ist der blanke Hohn. Wenn ich nicht reagiere, gebe ich ihrer Meinung recht...

Auch sachlich bin ich mit meinem Anliegen bei meiner Mutter nicht weiter gekommen, ich habe mich hinterher von ihr nur ausgehorcht und deswegen beschissen gefühlt. Ich durchschaue ihre Masche, aber ich bin machtlos dagegen... Meiner Meinung nach erkennt meine Mutter durchaus sehr gut, wenn ihre Machtposition und Kontrolle in Gefahr sind.

Letzte Woche gab es einen Todesfall in der Verwandtschaft - die Schwägerin (Frau ihres Bruders, der auch bereits verstorben ist und dem meine Mutter das Erbe vorenthalten hat). Der erste Kommentar, der meiner Mutter einfiel war, sich über den Rückzug der Schwägerin und deren Kinder nach dem Tod des Bruders zu entrüsten.
Kein Wort darüber, dass sie sich Gedanken über die Gründe des Rückzugs macht.

Einsicht? Nein, Einsicht erhofft man bei meiner Mutter vergebens! Sie macht keine Fehler.
Nur ihre Sicht und ihre schnell gekränkten Gefühle zählen und das muss darum ständig wiederholt und aufgefrischt werden, damit es schön im Kopf bleibt.
Wie ich das hasse!!!!!!
 
Hallo Fafnir,

da bin ich Spätzins Meinung.

Ich habe selber viele Probleme mit meiner Mutter gehabt, doch gehasst habe ich sie niemals. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie jemanden gehasst. Ich kann nur erahnen, wie schlecht du dich fühlen musst.

Du bist nicht machtlos gegenüber deiner Mutter. Brich den Kontakt ab. Das ist deine Macht. Deine Mutter tut dir nicht gut. Jedes Mal, wenn du mit ihr telefonierst, mit ihr Mails austauschst oder sie sie besuchst, bist du total fertig. Das kann doch nicht immer so weitergehen. Wozu? Du bist doch nicht masochistisch, oder?

Alles Liebe für dich!

Clara
 
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Liebe Spätzin und liebe Clara,

danke für Eure Reaktionen.

Masochistisch bin ich nach meinem eigenen Gefühl nicht, aber ich bin durch und durch eine Kämpfernatur.

Kontakt-Abbruch kann man auf verschiedene Arten realisieren.
Sich überhaupt nicht mehr zu melden, käme für mich einem "Aufgeben" gleich. Ich würde mir damit meine Wurzeln abhacken (oder Füße amputieren).

Kontakt-Abbruch bedeutet für mich viel mehr, dass man selbst nicht mehr empfänglich für die Provokationen ist und somit den ausgeworfenen Köder nicht mehr schluckt. Somit kann das Spiel nicht stattfinden.
Dies ist mein Ziel in meiner (Verhaltens-)Therapie. Meine Mutter ist nicht der einzige Charakter dieser Art in meinem Leben.
Es ist ferner Therapie-Bestandteil, dass ich mich der Konfliktsituation stellen muss, um den Fortschritt zu prüfen. Meine Therapeutin hat mein Verhalten genau im Blick und greift bei Notwendigkeit ein.

Ich glaube, ich habe einen großen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Gestern habe ich mehr als 2 Stunden mit meiner Mutter telefoniert, sie hat mehrfach versucht, mich aus der Ruhe zu bringen. Vergebens, aber dafür habe wohl ich sie sehr unruhig gemacht... :D
Im Anschluss habe ich eine dicke Anerkennung von meinem Schatz bekommen, der mir beigestanden hat und auch mein Anker im Hintergrund war. Vor dem Telefonat war ich ziemlich nervös, aber während des Telefonates bin ich immer ruhiger geworden. Das nennt man wohl "learning bei doing".
 
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