depressive Freundin

Bernd75 schrieb:
Momentan macht mir persönlich folgendes mehr zu schaffen: Angenommen mir reicht es, und ich leibe sie nicht mehr. Ich könnte sie nikcht verlassen. Ich käme mir dann richtig schäbig und schlecht vor, wenn ich sie in Stich lasse mit ihren Depressionen. Durch ihre Depressionen hält sie mich praktisch gefangen... oder ich mich durch meine Sichtweise... Es ist da gar nicht so einfach notfalls auch die eigenen Bedürfnisse so ernst zu nehmen und einfach egoistisch zu sein. Wie seht ihr das?
Wenn du sie nicht mehr lieben würdest, würdest du euch beiden keinen Gefallen damit tun. Du kannst ihr bei ihren Depressionen nicht helfen und würdest dich mit runterziehen lassen. Ihre Depressionen werden stärker.
Angnommen, du würdest sie verlassen und ihre Depressionen werden stärker - du könntest nichts dafür. Du hast nichts damit zu tun. Du musst das Beste aus deinem Leben machen. Du hast sie lange begleitet - vielleicht wirst du sie noch lange begleiten, vielleicht wird alles wieder gut. Doch für den Fall, wenn nicht - hast du das nicht in der Hand.

Bernd75 schrieb:
Naja... ich weiß nicht warum... vielleiht hat sie ja diesen Beitrag in diesem Forum gefunden. Gestern hat sie mikch das erste Mal seit zwei Monaten wieder von selbst angerufen, und wollte, dass ich zu ihr komme. Wir haben nicht viel geredet, aber es war schon schön, mit ihr zusammen fernzusehen; und sie hat sich sogar angekuschelt. Ich hoffe, das tat sie nicht nur aus Verpflichtung.
Ich wünsche es für dich. Vielleicht spürt sie auch nur deine Gedanken und merkt, daß sie auch etwas für euere Beziehung tun muss. Es kann nicht nur einseitig sein, das funktioniert nicht.
Ich drücke dir/euch die Daumen :kiss4:
Penelope
 
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Penelope schrieb:
Wenn du sie nicht mehr lieben würdest, würdest du euch beiden keinen Gefallen damit tun. Du kannst ihr bei ihren Depressionen nicht helfen und würdest dich mit runterziehen lassen. Ihre Depressionen werden stärker.
Angnommen, du würdest sie verlassen und ihre Depressionen werden stärker - du könntest nichts dafür. Du hast nichts damit zu tun. Du musst das Beste aus deinem Leben machen. Du hast sie lange begleitet - vielleicht wirst du sie noch lange begleiten, vielleicht wird alles wieder gut. Doch für den Fall, wenn nicht - hast du das nicht in der Hand.

Irgendwie fühle ich mich aber für sie verantwortlich. Ich würde mich arg schuldig fühlen, wenn ich sie in Stich ließe, weil diese Distanz "nur" an der Krankheit liegt. Ich fühle mich da aufgrund ihrer Depressionen in der Beziehung gefangen; noch will ich da nicht ausbrechen, aber wenn, dann hätte das Gefühl als der große unsensible Bösewicht zu sein, der nur seine Bedürfnisse befriedigen will.

Penelope schrieb:
Ich wünsche es für dich. Vielleicht spürt sie auch nur deine Gedanken und merkt, daß sie auch etwas für euere Beziehung tun muss. Es kann nicht nur einseitig sein, das funktioniert nicht.
Ich drücke dir/euch die Daumen :kiss4:
Penelope

Danke :danke:

Viele Grüße
Bernd
 
Hallo Bernd,

sorry, aber aus meiner Sicht: du kannst ihr einfach nicht helfen!

Ich selbst war in meiner ersten Beziehung gefühlsmäßig unterwegs wie ein Kamikazeflieger. Es war nicht ganz so, wie du das von deiner Freundin schilderst, aber doch schlimm genug.

Aus heutiger Sicht denke ich, dass es das Richtige war, dass sich mein Freund damals von mir getrennt hat. Geh nur so weit, wie du es wirklich schaffst!
Wenn du sie nicht mehr liebst weil es einfach nicht mehr geht, und du trotzdem mit ihr zusammen bleibst dann wird dir irgendwann komplett die Kraft ausgehen - du wirst vielleicht dann aufgeben müssen, wenn es ihr noch viel schlechter geht...

Kommt natürlich auch alles drauf an, wie groß deine Liebe ist... aber wenn sie nicht groß genug ist, dann brauchst du kein schlechtes Gewissen haben, wenn du sie verlässt, dann ist es einfach das Richtige!

Falls das irgendwie geht kannst du ja trotzdem noch als Freund für sie da sein.

Ich finde, du bist wirklich bereit, sehr weit für sie zu gehen!! :kiss4:

LG
Dropi
 
Hallo,

@dropi: Danke für Deine lieben Worte. Sie haben mich wieder etwas aufgebaut.

Ich habe hier und woanders das Stichwort Familienaufstellung gelesen (welcher Meinung man dazu auch immer sein mag). Nun mal meine Naive Frage: Angenommen, ich würde sowas machen. Würde ich dabei erfahren, ob sie mich noch liebt, ob der Zustand "nur" von ihren Depressionen kommt (was ja schon schlimm genug ist) und ob und wie ich ihr am besten helfen kann?

Vielen Dank
Bernd
 
Hallo Bernd,

diese Frage würde ich im Unterforum "Familienaufstellung" im esoterikforum.at stellen! (das mit diesem Forum hier verlinkt sein müsste!)
Wenn das dein Anliegen ist, in Ordnung. Grundsätzlich kannst du allerdings keine Aufstellung an Stelle deiner Freundin machen (etwa um ihr bei ihren Depressionen zu helfen). Du kannst nur für dich klären, was du willst, und dabei natürlich sie auch mit reinnehmen, denke ich.

Aber frag das mal bei www.Esoterikforum.at - da sind ein paar erfahrene Aufsteller (Leiter!) unterwegs!

Grüße,
C.Q.
 
Hallo Bernd,

Ich kann mir ehrlich gut vorstellen wies dir geht, hatte die gleiche Situation. Es war so schlimm und das von dir genannte Verantwortungsgefühl war derart groß das ich selbst kurz davor war Depressionen zu bekommen.
Was ich gelernt hab' und nicht vergessen werde ist, dass, so wie deine Freundin gesagt hat, man nicht helfen kann. Auch wenn es sich so anfühlt als würdest du sie im Stich lassen, trenn Dich bevor du ebenfalls welche bekommst. Du entscheidest Dich damit FÜR DICH, nicht GEGEN SIE.
Eine Bekannte hat die Situation der Depression einmal so beschrieben: "In einem Käfig eingesperrt, an einem Seil in einem Brunnen hängend. Absoluter seelischer Stillstand".
Emotionen können vorkommen, somit auch das verliebtsein. Liebe gibts aber keine, weder für sich selbst, noch für wen anderen.
 
Lieber Bernd,

Ohne jetzt die gesamten Antworten auf dein Thema gelesen zu haben (bin im Büro, kann nicht so wie ich will ;) ), möchte ich dir doch auch meine Erfahrungen und Gedanken zu dem Thema mitteilen.

Ich hatte vor einigen Jahren auch eine Beziehung mit einem depressiven Mann. Das ging mir sehr, sehr an die Substanz, weil ich zugelassen hab, dass er mich, meine Energie "anzapft". Ich wusste es nicht besser, er hat das auch sicher nicht absichtlich gemacht, aber am Ende war ich auch vollkommen fertig. Dass er mich dann verlassen hat, ist eine andere Geschichte, aber so kam ich aus dieser Beziehung, die absolut nicht gut getan hat, wenigstens raus (sehr hart gesagt). Von echter Liebe war da eh schon länger nichts mehr zu spüren.

Du machst das eh sehr gut, es ist wichtig das Problem nach draussen zu bringen und es nicht in der Beziehung "regeln" zu wollen. Für mich war die Einsicht (die leider sehr spät kam), dass man alleine es nie schaffen wird, einem depressiven Menschen aus seiner Lage zu helfen, dann schlußendlich befreiend. Meiner Meinung nach wird das ohne professionelle Hilfe nicht gehen.

Frag mich nicht, wie du sie dazu bringst, sich beraten zu lassen. Ich wollte nur gesagt haben: Pass auf dich auf.

Alles Glück wünsch ich dir,
Licht & Liebe,
Cinque
 
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Hallo,

danke für die Antworten.

ich habe mich schon bei der Hoffnung ertappt, sie würde sich von mir trennen. Dann hätte ich nicht die Verantwortung, dass es ihr noch schlechter geht.

Ob da noch echte Liebe im Spiel ist? Ich liebe sie wirklich, und ich würde alles für sie tun. Aber bedingungslose Liebe gibt es nicht. Es nimmt mit der Zeit immer mehr ab. Ich hoffe aber, es hält noch so lange, bis sie vielleicht wieder aus dem tiefen Loch rauskommt.

Viele Grüße
Bernd
 
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