Der Sog der grauen Jahreszeit

Angelique

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15 September 2003
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hier sitzend, langsam verstehend, um sich drehend, im Sumpf, ohne Vernunft, aber bewusst, immer schneller dreht sich das Rad, es will nicht aufhören, ich steh da, ohnmächtig, wutschäumend, weil ich mir nicht helfen kann, kann es irgendwer für mich, nein, und es dreht sich weiter, sinkend, verlassen, einsam, ohne Perspektive, obwohl alles gut läuft, keine Motivation, kein Feuer, keine Liebe, kein Hass, leerer Kopf, doch so voll, Gedanken die nichts sagen, die nichts geben, Mühe es zu ertragen, ohne zu sagen, ich will nicht mehr, ich kann nicht mehr, keinen Mut, keine Kraft, der Sog, er biegt mich zurecht, kann mich nicht wehren, im rechten Moment zu schreien, nicht möglich, das hilfe bleibt stecken, ein lautloser Laut, den niemand hört, aber alle sehen, und keiner ernst nimmt, runterspielt, im Stich lässt, ich mich selbst auch, keiine Kraft, Trauer, Wut, Verzweiflung, Enttäuschung, Niedergeschlagenheit, so viele Gefühle, und doch keine Bedeutung, zu schwach, um sie zu finden, der Suche müde geworden, auch wenn die Sonne scheint, in meiner Welt, alles grau in grau, zeitweise schwarz, hier ein Licht zu sehen, anstrengend, sogar das Schreiben fällt mir schwer

klobig, plump, unbeholfen, mit Riesen Latschen, alles zertrümmernd, Freude und Glück zermürbend, verletzend gefährlich, warte, hoffe auf das Ende................

Hoffend, wartend, suchend, Hilfe!
begreifend dass nur ich es sein kann
verstehend brauche einen Schubs
bis jetzt, haben sie es interpretiert als Macken
oder meine lautlosen Schreie und vielsagenden Blicke ignoriert

Sehnsüchtig greifend, erhaschend, versuchend, einen Blick in eine sonnige Welt, ein gutes, aber fremdes Gefühl....

verlangend, schreiend, weinend nach Wärme und Sonne............

der Sog meiner Abgründe, meiner Schatten, meiner grauen Welt.

Die graue Jahreszeit; Die Herbst/Winter-Depression hat mich in ihren Klauen..... Wärme, Sonne...
 
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Bunt angemalt die Blaetter an den Baeumen, tanzend und taumelnd fallen sie vor meine Fuesse und der Wind spielt mit ihnen. Kalte, sternenklare Naechte; erfrischender Tau und geheimnisvoller Nebel in der Fruehe und die Sonne kitzelt mich immmer noch tagsueber mit ihren Strahlen und manchmal kommt kuehles Nass. Erfuellter Herbst nach einem erfuellenden Sommer. Bald geht alles schlafen...um wieder neu zu erwachen.

Herbstfreude


lg
Chris
 
Danke

Ich glaube, das bringt mich irgendwie dazu, den Herbst auch zu mögen, von dieser Seite hab ich es bisher noch nicht betrachtet.
Aber dabei fällt mir ein, wie ich in meiner Kindheit am Land, immer in den Park ging, die Bäume anschaute und die ganze Landschaft auf meinen Zeichenblick abzeichnete, die frohen Farben, die milde würzige Luft, kalt aber doch warm, ich bin damals sogar bei Regen auf der Bank gesessen, es hat mir nichts ausgemacht.

Danke für das Wachrütteln dieser Erinnerungen
Alles Liebe
Angelque
 
flirrend die Hitze, verdorrt das Gras, verbrannt die Haut, verdurstet die Seele, nach Winterruhe duerstend, klirrende Kaelte erbittend, sternenklare Nacht ueber Schnee
in ewiger Waerme und Sonne
sich hinsetzend und das Unerreichbare in sich suchend
 
Herbst = die Bilanz des Sommers.

Die Farben fließen in meine Seele.
Der Duft der satten, müden, feuchten Erde erinnert an meine Kindheit.
Die Früchte, reif, süß, mit der Sonne des Sommers gereift.
Mutter Erde macht sich bettfein und begibt sich zur Ruhe.
Sie deckt sich mit den Blättern zu, die der Wind spielend vor sich her trieb.
Der Nachtfrost geht mit seinem dicken Mantel durch die dunklen Abgründe und zieht sich mit dem Morgennebel wieder zurück.
Nebel drehen sich und wabern über die abgeernteten Felder, hüllen die Bäume in Schleier, von der Morgensonne in Gold getaucht.
Ich träume.
Das Gold des Herbstes erinnert mich daran, dass das Leben endlich ist.
Die Würde bewahren, in Hoffnung altern, den Winter erwartend, mit dem Wissen, dass darin der Frühling verborgen ist.

Laut raschelnd durchs tiefe Laub zu gehen, die würzige, satte Luft einatmen, die letzten warmen Strahlen der Sonne genießen, die sternenklaren Nächte bewundern, vorm Sonnenaufgang die Scheiben freikratzen vom Eis der Nacht, den Bauern Vorfahrt geben, damit ihre mit Zuckerrüben vollbeladenen Hänger langsam schwankend in die Fabrik rollen können, den Tieren in Feld und Flur das ihre zu lassen, damit auch sie ihr Auskommen haben, die letzten Sonnenblumen in die Vase stellen, nicht vergessen die Samen zu sammeln, damit auch unsere gefiederten Freunde nicht hungern müssen.................Herbst!

Für mich die schönste Jahreszeit - auch mit der dazu passenden Depression.

Gruß Dawn
 
Herbstkind

Herbstkind

Es lebt ein Kind in dieser Zeit
es ist das Kind der Traurigkeit
es wandert durch der Welten Schein
auf seiner Reise ganz allein

Es lebt ein Kind in dieser Zeit
und in sich trägt es alles Leid
es singt ganz leise seine Lieder
und Träume fallen lautlos nieder

Es lebt ein Kind in dieser Zeit
sich demütig dem Winter neigt
es wirbelt durch des Sturmes Hand
getrieben an des Lebens Rand

Es lebt ein Kind in dieser Zeit
und keiner, der es je befreit
so zieht es einsam seine Wege
und trägt die Farben mit sich fort

~~~


ist ziemlich traurig, aber in einer Herbststimmung entstanden,
vor einiger Zeit.

Herbstliche bunte Blättergrüße :)

lotus-leave
 
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Hey Ihr!

Für mich ist eben genau der Herbst, mit seiner melancholischen Stimmung, seinem bunten und manchmal grauen Kleid, seiner Nässe und seinen Stürmen, die schönste Jahreszeit. Er fängt mich auf, umhüllt mich mit seiner schönen "Düsterkeit", schickt mir die frischeste und angenehmste Luft und das wunderbarste Bild der Natur!

Ich kenne mehr Menschen, die den Herbst nicht mögen, als solche, die ihn mögen.

@ Angelique: vielleicht hast Du Lust, jetzt mal wieder in den Wald zu gehen, Dir die Natur anzuschauen, auch das Schöne am Herbst zu entdecken? Brauchst Dich ja nicht auf die nasse Parkbank setzen ;)

@ seelenfluegel: so empfinde ich das auch, wobei ich auch im Herbst (oder gerade da) Erwachen empfinde.

Liebe Grüße

schattensprung

(october makes me feel again...)
 
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