AW: Die allererste Beziehung ...
Da müßte man sich über die Rolle der Mutter und was man damit verbindet einig sein.
Als Kind ist man die ersten Jahre der Mutter völlig ausgeliefert, daß eigene Leben und überleben hängt davon ab ob sie einen erst einmal nährt, beschütz und bemuttert. Dem Kind sich mit Liebe zuwendet und immer da ist, so kann ein Kind urvertrauen fassen.
Die Seele des Kindes versucht ein Symbiose zur Mutter einzugehen. Es bezieht sich auf die wiederkehrenden Momente, wenn ich schreie, dann kommt jemand und füttert mich, legt mich trocken, tröstet mich.
Wenn in diese Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden, kann kein Kind dieses Urvertrauen entwickeln, sondern Ängste. Weil es nie weiß, kommt jemand, wenn ich schreie.
In jedem Lebensalter gibt es andere Grundbedürfnisse, wo sich das Kind verlassen muß, daß die Mutter diese stillt. Ein Kind braucht diese Gefühlmäßige Sicherheit.
Wenn ein Kind das nicht erlebt, fühlt es sich schmerzlich verlassen und verraten. Solche Kinder neigen dazu, sich auf eine Beziehung nicht mehr so tief einzulassen, weil sie diese schmerzliche Erfahrung nicht mehr machen wollen, daß keine Rektion auf ihre Bedürfnisse kommt.
Urmißtrauen würde entstehen, wenn Enttäuschungen und Traumatisierung deutlich überwiegen, wenn Schmerz, Verlassenheit und das Gefühl, nicht verstanden zu werden, die Urbeziehung bestimmen.
Das kann auch passieren wenn die Mutter zwar physisch dauernd anwesend, aber geängstigt, überfordert, psychisch absorbiert von Sorgen ist, so das nur die notwendige seelische Zuwendung möglich ist.
Die entstehende mißtrauische Grundhaltung des Kindes und später des Erwachsenen kann dann heißen: Primär geht es darum, Schlimmes zu vermeiden, Schmerzen und Enttäuschungen keine Chance zugeben. Der so Empfindende verhindert dies und nimmt es zugleich selber vorweg, indem er sich gar nicht auf eine Beziehung, Vertrauen einläßt. Er tauscht den Schmerz der Enttäuschung gegen den Schmerz der Einsamkeit.
Insofern, ist die erste Beziehung eines Kindes, die es ja zur Mutter hat, ausschlaggebend für die weitere Entwicklung, wie beziehe ich mich auf Menschen, lasse ich mich wirklich auf eine tiefe Beziehung ein. Das alles läuft lange Zeit unbewußt ab und ich weiß nicht ob sich das jemals wirklich aufarbeiten läßt.
Mit dieser Grundhaltung trete ich dem Leben und den Menschen gegegüber und oftmals suchen diese Menschen Situationen, die diese Grundhaltung bestärkt und bestätigt.
Oft kann man diese Konstellation im Horoskop erkennen und welchen Weg man gehen muß, damit man mit dem Leben zurecht kommt und nicht daran scheitert.
Das sind meine Gedanken und Erfahrungen dazu. Ich denke, man kann das als Mutter niemals wieder gutmachen, weil diese Erfahrungen prägent sind. Das ist meine persönliche Meinung und deshalb stellt sich mir nicht die Frage, ob ich meiner Mutter verzeihen muß, sondern wie gestalte ich mein Leben um damit Leben zu können. Man kann sich später um die Kinder bemühen und vom Verstand vieles erklären und versuchen einiges aufzuarbeiten, aber es wird das Urvertrauen nicht erzeugen, daß Mißtrauen bleibt erhalten.
Aus der Erfahrung als Kind und Mutter geschrieben.
LG Laura