Die allererste Beziehung ...

Lucille

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3.036
Hallo ihr Lieben,

es geht um eine Aussage von Bert Hellinger. Sie trägt den Titel "Glück". Doch der Kern dieser Gedanken betrifft die Beziehung zur Mutter.

Glück (von Bert Hellinger)

Glück wird geschenkt. Glück kommt immer aus einer Beziehung, und die Frage ist: Wie beziehen wir uns so, dass wir glücklich dabei sind?
Wir sind glücklich, wenn wir uns über eine Beziehung freuen.

Keine spätere Beziehung gelingt, solange die erste nicht gelungen ist. Alle Beziehung fängt mit der Mutter an.



Könnt ihr dem zustimmen, dass keine spätere Beziehung gelingt, wenn die zur eigenen Mutter nicht glückt?

Eure tatsächlichen Erfahrungen und eure Gedanken dazu würden mich sehr interessieren.

Liebe Grüße,
Karin
 
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AW: Die allererste Beziehung ...

Ich glaube schon, dass da etwas dran ist. Wenn die Beziehung zur Mutter nicht stimmt, stimmt die Beziehung zu mir nämlich auch nicht. Meine Mutter ist der Ursprung, von ihr habe ich die ersten Eindrücke meines Lebens erhalten, die sich sehr tief verwurzelt haben. Wenn ich meine Wurzeln nicht anerkenne, mein daraus erwachsenes Wesen, dann kann ich nicht wissen, was ich zu einer Beziehung im weiteren Leben wirklich brauche.
LG
Elke
 
AW: Die allererste Beziehung ...

Ich denke, daß auch die Beziehung zum Vater eine große Rolle spielt und die Beziehung der Eltern untereinander.

Beziehung heißt ja, ich beziehe mich auf etwas. Da wird die Saat gesät, auf die ich mich im Leben beziehen werde, positiv, wie negativ. Bis ich mich aus mir selbst beziehen kann, aus der Menge der Erfahrungen die ich gemacht habe.

LG Laura
 
AW: Die allererste Beziehung ...

Ich denke, daß auch die Beziehung zum Vater eine große Rolle spielt und die Beziehung der Eltern untereinander.

Liebe Laura,

das stimmt mit Sicherheit, was du sagst.

Aber der Mutter-Kind-Beziehung wird auch auch in der Psychologie meist ein besonderer Stellenwert zugeordnet.
Deshalb möchte ich meine Frage nur auf eben diese Kernaussage beschränken:

Ist es eine Voraussetzung, dass die Beziehung zu meiner Mutter gut ist, damit alle anderen Beziehungen auch gut sind (Partner, eigene Kinder, etc.)?

Kannst oder konntest du von deiner Mutter-Beziehungen auch etwas ableiten auf deine späteren Lebensbeziehungen?

LG
Karin

Liebe Grüße,
 
AW: Die allererste Beziehung ...

Da müßte man sich über die Rolle der Mutter und was man damit verbindet einig sein.
Als Kind ist man die ersten Jahre der Mutter völlig ausgeliefert, daß eigene Leben und überleben hängt davon ab ob sie einen erst einmal nährt, beschütz und bemuttert. Dem Kind sich mit Liebe zuwendet und immer da ist, so kann ein Kind urvertrauen fassen.
Die Seele des Kindes versucht ein Symbiose zur Mutter einzugehen. Es bezieht sich auf die wiederkehrenden Momente, wenn ich schreie, dann kommt jemand und füttert mich, legt mich trocken, tröstet mich.

Wenn in diese Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden, kann kein Kind dieses Urvertrauen entwickeln, sondern Ängste. Weil es nie weiß, kommt jemand, wenn ich schreie.

In jedem Lebensalter gibt es andere Grundbedürfnisse, wo sich das Kind verlassen muß, daß die Mutter diese stillt. Ein Kind braucht diese Gefühlmäßige Sicherheit.

Wenn ein Kind das nicht erlebt, fühlt es sich schmerzlich verlassen und verraten. Solche Kinder neigen dazu, sich auf eine Beziehung nicht mehr so tief einzulassen, weil sie diese schmerzliche Erfahrung nicht mehr machen wollen, daß keine Rektion auf ihre Bedürfnisse kommt.

Urmißtrauen würde entstehen, wenn Enttäuschungen und Traumatisierung deutlich überwiegen, wenn Schmerz, Verlassenheit und das Gefühl, nicht verstanden zu werden, die Urbeziehung bestimmen.


Das kann auch passieren wenn die Mutter zwar physisch dauernd anwesend, aber geängstigt, überfordert, psychisch absorbiert von Sorgen ist, so das nur die notwendige seelische Zuwendung möglich ist.

Die entstehende mißtrauische Grundhaltung des Kindes und später des Erwachsenen kann dann heißen: Primär geht es darum, Schlimmes zu vermeiden, Schmerzen und Enttäuschungen keine Chance zugeben. Der so Empfindende verhindert dies und nimmt es zugleich selber vorweg, indem er sich gar nicht auf eine Beziehung, Vertrauen einläßt. Er tauscht den Schmerz der Enttäuschung gegen den Schmerz der Einsamkeit.

Insofern, ist die erste Beziehung eines Kindes, die es ja zur Mutter hat, ausschlaggebend für die weitere Entwicklung, wie beziehe ich mich auf Menschen, lasse ich mich wirklich auf eine tiefe Beziehung ein. Das alles läuft lange Zeit unbewußt ab und ich weiß nicht ob sich das jemals wirklich aufarbeiten läßt.

Mit dieser Grundhaltung trete ich dem Leben und den Menschen gegegüber und oftmals suchen diese Menschen Situationen, die diese Grundhaltung bestärkt und bestätigt.
Oft kann man diese Konstellation im Horoskop erkennen und welchen Weg man gehen muß, damit man mit dem Leben zurecht kommt und nicht daran scheitert.

Das sind meine Gedanken und Erfahrungen dazu. Ich denke, man kann das als Mutter niemals wieder gutmachen, weil diese Erfahrungen prägent sind. Das ist meine persönliche Meinung und deshalb stellt sich mir nicht die Frage, ob ich meiner Mutter verzeihen muß, sondern wie gestalte ich mein Leben um damit Leben zu können. Man kann sich später um die Kinder bemühen und vom Verstand vieles erklären und versuchen einiges aufzuarbeiten, aber es wird das Urvertrauen nicht erzeugen, daß Mißtrauen bleibt erhalten.

Aus der Erfahrung als Kind und Mutter geschrieben.

LG Laura
 
AW: Die allererste Beziehung ...

Liebe Laura,
nei es geht nicht darum sich einig zu sein, sondern eher das anzunehmen was ist. Daraus gründet sich dann eine Chance eine Beziehung, egal wie, einzugehen.
Es kommt nicht darauf an, was das Ideal für eine Bezieung ist, sondern welche kann ich leben.
Es findet sich immer ein passender Part für das eigene Strickmuster. Nur wenn ich mein eigenes Strickmuster, von der Beziehung zur Mutter einst geprägt, nicht anerkenne, finde ich nicht die richtigen Personen für meine Beziehungen, weil ich ja garnicht weiß was ich brauche.
Nein, deine Mutter kann das nicht wieder gut machen, muss sie auch nicht.
Sie ist wie sie ist, ebenso wie du bist wie du bist. Sie konnte deinen Ansprüchen nicht genügen, sie waren viel zu viel für sie. Du hast alles getan, um bei deinen Kindern anders zu handeln, nur ich fürchte dir waren da auch einige Grenzen gesetzt. Deine Kinder werden Beziehungen eingehen, die geprägt sind von dem was sie mit dir als erste Beziehungspartnerin gelernt haben. Sie können auch erstmal nicht anders. Vielleicht werden sie auch nie wirklich tiefe Beziehungen eingehen können und werden dir das vorwerfen, weil sie es gerne anders hätten, aber du konntest ihnen nichts anderes geben als deine Ängste und deinen Wunsch keinen Schmerz mehr zu erleben. Dann schliesst sich der Kreis. Und wo war der Anfang? Bei deiner Mutter, oder bei deren Mutter, oder deren Mutter?

Alles Liebe
Elke
 
AW: Die allererste Beziehung ...

Übrigens Laura,
ich schreibe dies hier ausschließlich weil ich das Gefühl habe, dass du in dem Bereich irgendwie festhängst. Es sind meine Gedanken zu dem Thema!

Deine Beiträge empfinde ich sehr oft als eine große Bereicherung.
Wollt ich nur mal sagen :)
LG
Elke
 
AW: Die allererste Beziehung ...

Liebe Elke,

damit bestätigst du meine Erfahrungen. Was für Beziehungen ich dann eingehe und welche Erfahrungen ich dann mache werde,hängt von diesen Prägungen ab, sehe ich an mir, an meinen Kindern an meinen Geschwistern, an deren Kindern, an meinem Ex-Mann und seine Geschichte. Ebenfalls, finde ich es an den vielen Lebensgeschichten hier wieder.

Nachdem ich das alles hier geschrieben habe, wird mir eigentlich erst bewußt, welchen Weg ich bereits zurückgelegt habe und ich bin froh, da zu sein wo ich heute bin.

Das habe ich euch zu verdanken, daß mir das so richtig klar wird. Mein Entwicklungsweg ist ja noch nicht zu Ende. Jetzt kommen die Enkelkinder, wo ich sehe wie die aufwachsen und welche Rolle ich in ihrem Leben einnehme.
Finde ddaß sehr spannend.
Es macht mich glücklich, wenn man Enkelsohn neben mir liegt und mir völlig vertraut und mir mit 7 Jahren von seinen Gedanken und Sehnsüchten und Wünschen erzählt, aber auch von seinen Enttäuschungen.

LG Laura
 
AW: Die allererste Beziehung ...

Liebe Elke,

damit bestätigst du meine Erfahrungen. Was für Beziehungen ich dann eingehe und welche Erfahrungen ich dann mache werde,hängt von diesen Prägungen ab,
Nein, meiner Meinung nach hängt das davon ab, ob ich meine Prägungen annehmen, akzeptieren kann. Sonst kommt es nur zu leicht dazu, sich selber zu vergewaltigen. Das ist das Thema hier. In wieweit muss ich meine Prägung, also die Beziehung zu meiner Mutter geklärt haben und vorallem angenommen, damit ich überhaupt eine glückliche Beziehung leben kann.
Ich denke der schwierigste Schritt ist anzuerkennen, dass ich die Teile meiner Mutter, die ich in mir trage liebe.
Für mich war es vor Jahren das schlimmste, wenn jemand sagte: "Du wirst deiner Mutter immer ähnlicher" oder " Das hast du von deiner Mutter" Ich mochte sie weder innerlich noch äusserlich! Aber sie ist in mir, sie ist ein Teil von mir, bzw. ich bin ein Teil von ihr! Unwiderruflich!
Heute ist das gut so!
LG
Elke
 
AW: Die allererste Beziehung ...

Wenn ich eine glückliche Mutter/ Kind Beziehung hatte, stellt sich diese Frage erst gar nicht in meinem Leben.

Erst, wenn in meinem Leben Schierigkeiten auftauchen, versuche ich herauszufinden woran es liegt.

Wenn ich aber immer ein Problem mit meiner Mutter hatte, sieht das anders aus. Ich kann dazu nicht viel sagen, da meine Mutter verstarb als ich 19 Jahre alt war, somit konnte ich mich mit dem Thema nicht mehr auseinandersetzen und mit ihr. Es sind viele Fragen offengeblieben. Das ist wahrscheinlich ein anderer Ausgangspunkt.
Als sie starb, war ich gerade im 3. Monat schwanger und lag im Krankenhaus. Da stand die Frage im Raum, hat sie wieder versucht sich umzubringen oder hat es ihr Herz wirklich nicht mehr geschafft. Sie war damals 46 Jahre alt.
Bei mir traten da das erste Mal massive Angstzustände auf und ich hatte das Gefühl, meine Mutter verfolgt mich.
Es kommt wahrscheinlich auf die individuellen Erfahrungen an, die ich persönlich gemacht habe mit meiner Mutter und wie traumatisch das Verhältnis war.
Deshalb wird es da unterschiedliche Ansichten zu geben. Wenn du deinen eigenen Weg gefunden hast und damit leben kannst, ist es sehr gut für dich. Der Weg muß aber für andere nicht unbedingt der Richtige sein.

LG Laura
 
AW: Die allererste Beziehung ...

Liebe Karin,

ich möchte meinen Gedankengang weiterführen. Ich gehe davon aus, daß du ein gestörtes Mutter/Kind-Verhältnis meinst, denn sonst bräuchten wir darüber ja nicht diskutieren.

Also gehen wir einmal davon aus, daß diese Erfahrungen für die Tochter so weitergehen. Irgendwann kommt die gesamte Familienstruktur dazu, die weiter prägend ist.

Aber gehen wir davon aus, daß es sich um eine Mutter handeln kann:

die verlangt, daß man sich unterzuordnen hat als Frau
die einem vermittelt, Liebe muß man sich verdienen,

die vielleicht ein Alkoholproblem hat
die der Tochter einredet, daß ihre Gefühle und Wahrnehmungen nicht stimmen

die ihre Tochter vor den Übergriffen des Vaters nicht schützt
die so tut, als würde sie das nicht mitbekommen

die je nach Laune entweder das Kind mit ihren eigenen Gefühlen überschüttet und dann aber wieder eiseskälte zeigt, wenn das Kind Gefühle zeigt

oder eine Mutter die die Tochter hübsch ausstattet und versucht ihre eigenen
Wünsche und Sehnsüchte über die Tochter auszuleben

Also gibt es sehr viele Botschaften mit denen ich aufwachse und die mich mich prägen.

Durch diese Inhalte geprägt, suche ich mir einen Partner und gehe Beziehungen ein.

Welche Partner suche ich mir, um meine Defizite zu kompensieren?

Das wären die nächsten Überlegungen.

LG Laura
 
AW: Die allererste Beziehung ...

Liebe Laura, liebe Elke,

dankeschön für eure Beiträge, sie sind sehr aufschlußreich und zeugen von sehr viel Lebenserfahrung. Ich komme mir mit meinem Mutter-Problem ziemlich schäbig vor. Ihr habt das so zufriedenstellend auf die Reihe gekriegt, und mir gelingt's einfach nicht.

Was ich aus der Aussage laut meiner Themenerstellung für mich persönlich heraus höre, das kommt einer Drohung gleich, die nun schon sehr sehr lange wie ein Damokles-Schwert über mir hängt und mich seelisch extrem belastet.

Für mich liest sich das so:

Wenn du deine Mutter nicht bedingungslos lieben kannst, bzw. wenn du sie sogar alehnst, dann können dich deine eigenen Kinder auch nicht lieben bzw. lehnen dich ab.

Es ist die BEDINGUNG, die ich als so erdrückend empfinde. Muss ich tatsächlich davon ausgehen, dass meine eigenen Kinder mich nicht lieben???

Es wird etwas von mir gefordert, was ich mit dem Verstand nicht bringen kann, und Empfindungen steuern kann ich auch nicht.

Zitat von Elke
Ich mochte sie weder innerlich noch äusserlich! Aber sie ist in mir.....Heute ist das gut so!

WIE hast du das gemacht, ich meine den Schritt von deinem ersten Satz (das bin ICH) zu deinem zweiten???

Ich weiss nicht, wie es geht, dieses Annehmen der Mutter, ich weiss auch nicht mehr, was ich dazu beitragen kann. Der Druck ist so groß, dass ich ihn oft kaum aushalte.

Zitat von Laura
Welche Partner suche ich mir, um meine Defizite zu kompensieren?

Tatsächlich gesucht habe ich mir einen Partner, der es mir (leider) ermöglicht hat, das zu leben, was meine Mutter mir, verhaltensmäßig, vorgelebt hat.

Meine eigenen Defizite hätte ich in mir selbst kompensieren müssen, ein Partner ist damit schlichtweg überfordert.

Diese Erkenntnisse kommen aber alle im Nachhinein.
Ich möchte mich auch nicht vor der Eigenverantwortung drücken, nachdem ich mein eigenes Fehlverhalten erkannt habe.
Aber was vorher geschah, war tatsächlich unbewusst. Natürlich kann ich daraus lernen, aber damit ist meine Beziehung zu meiner Mutter auf der Seelenebene doch nicht heil.

LG
Karin (ziemlich verzweifelt)
 
AW: Die allererste Beziehung ...

vielleicht geht es auch darum anzunehmen, dass diese beziehung zwischen dir und deiner mutter keine liebevolle, herzliche und unterstützende basis hat und haben kann. dass du das aushalten musst, dass diese beziehung nicht nährt.

dass aus dieser 'ecke' nichts zu erwarten ist, und du dich nur selbst verletzt, wenn du sie überzeugen und für das thema sensibilisieren willst, weil sie deine probleme, deine gedankengänge einfach nicht nachvollziehen kann und will.

dass du dich geirrt hast, indem du ihre vorgaben gelebt hast. und einen anderen weg für dich finden musst. und ableitend daraus - dass du nicht deswegen als mensch gescheitert bist, weil dein mann dich verlassen hat.

nach alledem, was ich aus deiner feder über deinen ex-mann gelesen habe, von geringschätzung anderer, mangelndem respekt, ausschliesslichkeitsanspruch und egoismus, wäre ich an deiner stelle froh, dieses exemplar nicht mehr um mich haben zu müssen.

es liegt viel verletzter stolz darin. du kannst dich immer weiter hinterfragen, aber letztendlich bist du nicht 'schuld' daran.

lg
pisces
 
AW: Die allererste Beziehung ...

Liebe Laura, liebe Elke,

dankeschön für eure Beiträge, sie sind sehr aufschlußreich und zeugen von sehr viel Lebenserfahrung. Ich komme mir mit meinem Mutter-Problem ziemlich schäbig vor. Ihr habt das so zufriedenstellend auf die Reihe gekriegt, und mir gelingt's einfach nicht.

Was ich aus der Aussage laut meiner Themenerstellung für mich persönlich heraus höre, das kommt einer Drohung gleich, die nun schon sehr sehr lange wie ein Damokles-Schwert über mir hängt und mich seelisch extrem belastet.

Für mich liest sich das so:

Wenn du deine Mutter nicht bedingungslos lieben kannst, bzw. wenn du sie sogar alehnst, dann können dich deine eigenen Kinder auch nicht lieben bzw. lehnen dich ab.

Es ist die BEDINGUNG, die ich als so erdrückend empfinde. Muss ich tatsächlich davon ausgehen, dass meine eigenen Kinder mich nicht lieben???

Es wird etwas von mir gefordert, was ich mit dem Verstand nicht bringen kann, und Empfindungen steuern kann ich auch nicht.



WIE hast du das gemacht, ich meine den Schritt von deinem ersten Satz (das bin ICH) zu deinem zweiten???

Ich weiss nicht, wie es geht, dieses Annehmen der Mutter, ich weiss auch nicht mehr, was ich dazu beitragen kann. Der Druck ist so groß, dass ich ihn oft kaum aushalte.



Tatsächlich gesucht habe ich mir einen Partner, der es mir (leider) ermöglicht hat, das zu leben, was meine Mutter mir, verhaltensmäßig, vorgelebt hat.

Meine eigenen Defizite hätte ich in mir selbst kompensieren müssen, ein Partner ist damit schlichtweg überfordert.

Diese Erkenntnisse kommen aber alle im Nachhinein.
Ich möchte mich auch nicht vor der Eigenverantwortung drücken, nachdem ich mein eigenes Fehlverhalten erkannt habe.
Aber was vorher geschah, war tatsächlich unbewusst. Natürlich kann ich daraus lernen, aber damit ist meine Beziehung zu meiner Mutter auf der Seelenebene doch nicht heil.

LG
Karin (ziemlich verzweifelt)
Liebe Karin,
genau dieser Druck, der sich da bei dir aufbaut, verhindert auch dein Heilwerden in dieser Beziehung. Es geht nicht darum deine Mutter anzunehmen und sie heilg zu sprechen. Es geht darum DICH anzunehmen mit allem was ist und dann passiert automatisch, dass du deine Mutter auch annehmen kannst. Ich glaube nicht, dass das ohne eine länger andauernde Therapie geht, bzw. der Weg wird dann erheblich länger sein.
Unsere Beziehungspartner können uns auf diesem Weg sehr helfen, weil sie eben den Part leben, der für uns passend ist. Sie sind der Spiegel den wir brauchen u.a.. Oft suchen wir aber zum Lernen auch andere Frauen in unserem Leben, die so dicht dran sind, dass sie eine Art Mutterersatz spielen.
Auch dort stellen wir Forderungen, die schon in der Kindheit nicht erfüllt wurden.
Es geht meiner Meinung nach nur und ausschließlich über den Weg der Selbstanerkenntnis, incl. dem was Pieces sagt, nämlich die Erkenntnis ich kann und will nicht mit meiner Mutter.
Alles Liebe
Elke
 
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Liebe Karin,

vieleicht ist es nötig der Mutter zu verzeihen, ich fände das auch unmneschlich.

Vielleicht hilft es dir, sie als Mensch zu betrachten und einfach so zu nehmen wie sie ist.

MAn muß seine Mutter nicht lieben, um sich selbst anzunehem.

Wenn da so viel falsch gelaufen ist, ist es wichtiger du weißt woher das kommt, dann kannst du gegensteuern und dir sagen, damit wurde ich geprägt, daß muß ich heute aber nicht mehr annehmen.

Ich möchte nicht so leben wie meine Mutter, ich möchte meinen eigenen Weg finden. Sie hat ihr Leben und du deins, ihr seid keine Symbiose mehr, vielleicht nie gewesen.

Jeder muß da seinen eigenen Weg gehen, wenn er erst einmal verstanden hat worum es geht. Du mußt dich klar deiner Mutter gegenüber abgrenzen und ihr sagen, du möchtest das anders machen. Du darfst ihr keine Macht mehr geben und das kleine Mädchen sein, daß geliebt werden will, dann hast du verloren.

Sag deinem kleinen Mädchen in dir, du wirst für sie sorgen, bis sie in dir erwachsen ist.

Vielleicht hast du aus den vielen Erfahrungen einen Weg gefunden für dich, den du versuchen kannst zu gehen.
Manchmal muß man die Vergangenheit einfach hinter sich lassen, weil man sie eh nicht ändern kann. Du wirst deine Mutter nicht ändern können, aber dich, weil du ja jetzt weißt, welches Programm bie dir läuft.
Ich wünsche dir den Mut und die Kraft dazu.

LG Laura
 
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