Die Mutter durchfüttern


Martin, Dir "gefällt" Reinfriede's Beitrag? Das interpretiere ich jetzt mal so, dass Du inhaltlich einverstanden bist - und somit Deinen eigenen Wunsch nach einem konstruktiven Diskurs ad absurdum führst. ... oder ist das ein Hinweis darauf, dass Du ein Umdenken andenkst? ;-)

Ach Lucille, musst doch nix interpretieren oder hinein interpretieren. Und schon garnicht für andere. Reinfriede schreibt doch selbst, wenn sie etwas mitteilen möchte. Es ist doch in dem gepunkteten Beitrag nicht ein böses Wort drinnen. Und es ist doch jedermanns gutes Recht bei seinem Standpunkt zu bleiben.
Genauer?
Na, klar! Reinfriede ist doch nicht mein Lakai, dass sie meinen Standpunkt einnehmen muss. Wo kämen wir da hin. Und, - umgekehrt ist das doch gerade so. Der eine schreibt pointierter, der andere weniger, - also was soll’s. Der eine provoziert, der andere lacht drüber und umgekehrt. Nee, - musst nix interpretieren. Außerdem hat der Beitrag so etwas von „und AUS“, - auch das ist doch OK. Hättest Du meine letzten Beiträge gelesen, da schreibe ich sinngemäß ähnliches. Das Thema läuft sich ja ohnedies tot. Und damit ist wieder Platz für ein neues und vielleicht von einer anderen Person. Sowas nenn ich Freiheit. Nee! Musst nix interpretieren und freu Dich doch über Gegensätze, - ‚s wär doch schlimm, hätten wir alle die gleiche Meinung. Das Leben wär nur halb so toll. Und hast Du gelesen, ganz unten steht „Liebe Grüße Reinfriede“. Hm, ist das vielleicht etwas böses? Nee!

Und noch etwas: Doch nee. ich machs anders. Lies den Spruch, der an unterster Stelle ihrer Beiträge immer steht.

Liebe Grüße
Martin
 
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sodele, jetzt hab ich alle Beiträge gelesen...

Wenn ein junger Mann sein eigenes Geld verdient, noch zu Hause lebt, ist es doch klar, dass er einen Beitrag zum Haushalt leisten kann und soll.
Allerdings die "Mutter durchfüttern" weil sie vielleicht wenig Geld oder wenig Rente hat, ist ein anderer Aspekt.

Meine Mutter und ich hatten kein gutes Verhältnis zueinander und ich habe es immer abgelehnt, meine Mutter im Alter zu pflegen und zu unterstützen. Dies hab ich meiner Mutter und meinen Geschwistern gesagt und dazu stehe ich heute auch noch (meine Mutter starb im Jahr 2006).
Ich glaube, wenn man, wie ich, in der Kinder-und Jugendzeit schlecht behandelt wurde, dass sich das Verhältnis zur Mutter auch mit den Jahren nicht ändert.
 
Ich glaube, wenn man, wie ich, in der Kinder-und Jugendzeit schlecht behandelt wurde, dass sich das Verhältnis zur Mutter auch mit den Jahren nicht ändert.

Ich sehe das ähnlich, wobei sich das Verhältnis natürlich auch bessern kann, je nachdem, wie alles weiter verläuft.

Bei meiner Ausbildung bei der Hospiz wurde mir unter anderem auch gesagt, dass man sich davor hüten sollte, "Partei" zu ergreifen. Wenn ältere Menschen von ihren Kindern scheinbar nicht liebevoll behandelt werden, so muss das nicht automatisch heissen, dass die Kinder herzlos sind.

Denn oft "kippt" das Verhalten im Alter - d.h. aus Menschen, die (als Beispiel) Zeit ihres Lebens sehr fordernd, oft tyrannisch gewesen sind, werden hilfsbedürftige, harmlose alte Menschen, bei denen dann niemand nachvollziehen kann, warum die Angehörigen so reagieren, täten diese Menschen doch keiner Fliege etwas zuleide.

Das Verhältnis zwischen Kindern und Eltern ist etwas langsam Gewachsenes und alles hat seine Gründe. Auch wenn Versöhnung sicher ein erstrebenswerter Zuständ wäre - manchmal ist es heilsamer, nur auf Abstand zu gehen, weil die Wunden zu groß sind. Und auch das muss respektiert werden. Ein Urteil steht niemandem zu, denn niemand kennt die genauen Umstände, die dazu geführt haben.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
sodele, jetzt hab ich alle Beiträge gelesen...

Wenn ein junger Mann sein eigenes Geld verdient, noch zu Hause lebt, ist es doch klar, dass er einen Beitrag zum Haushalt leisten kann und soll.
Allerdings die "Mutter durchfüttern" weil sie vielleicht wenig Geld oder wenig Rente hat, ist ein anderer Aspekt.

Genau! So sehe ich das auch
lg Martin
 
@ Reinfriede

Bei meiner Ausbildung bei der Hospiz wurde mir unter anderem auch gesagt, dass man sich davor hüten sollte, "Partei" zu ergreifen.

100% ! das seh ich auch so.

Wenn ältere Menschen von ihren Kindern scheinbar nicht liebevoll behandelt werden, so muss das nicht automatisch heissen, dass die Kinder herzlos sind.

Hier lässt das Wort "scheinbar" auch andere Varianten zu.

Ich habe das hier schon mal geschrieben, dass ich betagte Menschen betreue und das über mehrere Stunden täglich, unregelmäßig und freiwillig. Aber keine Pflege sondern organisatorische Aufgaben, in Absprache mit ihnen, - für sie erledige. Und da habe ich sehr oft mit den "Kindern oder Schwiegerkindern" zu tun. Etwa dann, wenn diese mir die Wohnungsschlüssel der Mutter (des Vaters) zurück geben (bzw. kurzfristig abholen) und mir über ihre Erlebnisse mit dem einen oder anderen Elternteil erzählen oder um den einen oder anderen "Dienst" ersuchen. Zugegeben, da kommt es sehr oft darauf an, wie alt die "Kinder" sind.

Das mag ich mal etwas erläutern. Ist die Mutter 90 und die Tochter (der Sohn) 70 wird sinngemäß die gleiche Situation anders beurteilt/abgehandelt (wie auch immer) als etwa die 60-jährigen dies idR tun.
Die "Sprache" der 70er ist eine andere, will meinen gütiger als jene der um 10 oder mehr Jahre jüngeren Familienmitglieder. Außerdem. Ich würde nie mit den Verwandten über die Meinung der anderen Verwandten (gleiche Familie) sprechen. Das ergäbe sonst einen furchtbaren Crash. Aber ich erlebe das. Da sieht die eine Tochter die Mutter als Querulantin (klopft ihr sogar vor mir, ein paar auf die Finger) und die andere sieht sie als die Allerliebste. Also, ist dieses „scheinbar“ sehr variabel.

Denn oft "kippt" das Verhalten im Alter - d.h. aus Menschen, die (als Beispiel) Zeit ihres Lebens sehr fordernd, oft tyrannisch gewesen sind, werden hilfsbedürftige, harmlose alte Menschen, bei denen dann niemand nachvollziehen kann, warum die Angehörigen so reagieren, täten diese Menschen doch keiner Fliege etwas zuleide.

Das ist sicher genau so.
Aber es geht auch anders. Ein Haus weiter ist ein Landespflegeheim und dort komme ich nur einmal die Woche hin. Aber. Tätlichkeiten der Pfleglinge gegenüber den Pflegerinnen sind dort eine Tatsache. Nicht nur einmal kommt der Ehemann einer Pflegehilfe in den Verdacht er sei der Verursacher eines blauen Auges. Im Wiederholungsfall bleiben diese Personen allerdings nicht in diesem Heim.
Dann gibt es noch die Dementen. Aber über die hast Du ja nicht geschrieben. Daher lasse ich dieses Thema auch weg.

Liebe Grüße
Martin
 
Ich sehe das ähnlich, wobei sich das Verhältnis natürlich auch bessern kann, je nachdem, wie alles weiter verläuft.

Bei meiner Ausbildung bei der Hospiz wurde mir unter anderem auch gesagt, dass man sich davor hüten sollte, "Partei" zu ergreifen. Wenn ältere Menschen von ihren Kindern scheinbar nicht liebevoll behandelt werden, so muss das nicht automatisch heissen, dass die Kinder herzlos sind.

Denn oft "kippt" das Verhalten im Alter - d.h. aus Menschen, die (als Beispiel) Zeit ihres Lebens sehr fordernd, oft tyrannisch gewesen sind, werden hilfsbedürftige, harmlose alte Menschen, bei denen dann niemand nachvollziehen kann, warum die Angehörigen so reagieren, täten diese Menschen doch keiner Fliege etwas zuleide.

Das Verhältnis zwischen Kindern und Eltern ist etwas langsam Gewachsenes und alles hat seine Gründe. Auch wenn Versöhnung sicher ein erstrebenswerter Zuständ wäre - manchmal ist es heilsamer, nur auf Abstand zu gehen, weil die Wunden zu groß sind. Und auch das muss respektiert werden. Ein Urteil steht niemandem zu, denn niemand kennt die genauen Umstände, die dazu geführt haben.

Liebe Grüße
Reinfriede

Hallo,

genau das, was du hier beschreibst, habe ich hier bei uns im Hause erlebt.

Wir leben in einem Mehrfamilienhaus.
Im obersten Stockwerk lebte bis vor kurzem eine (sehr) alte Dame.
Die bekam regelmäßigen Besuch von ihrer Tochter(inzwischen auch schon nicht mehr die Jüngste).

Wenn ich die Tochter hin und wieder im Treppenhaus traf, war sie nie gut auf ihrer Mutter zu sprechen. Sie schimpfte regelrecht über sie.

Sie beklagte sich, daß ihre Mutter so unleidlich und uneinsichtig sei. Sie wolle im 4. Stock, in ihrer Wohnung bleiben, obwohl ihre Familie einen Heimplatz für sie habe. Niemand wolle mehr was mit ihrer Mutter zu tun haben. Sie sei ein wahres Monster, ein schlimmer Drachen usw.

Ich war schockiert. Am meisten, weil sie immer in einem besonders gehässigen Tonfall von ihrer Mutter sprach. So sagte sie oft:" die soll zusehen, daß sie in ein Pflegeheim geht. Die ist heute wieder schräg drauf..." u. ä.

Dann traf ich die besagte alte Dame einmal, als sie gerade von mehreren Pflegern auf einer Art Sänfte die Treppen heruntergetragen wurde. Sie schimpfte gerade die Leute vom Putzdienst aus, die die Fenster reinigten und schlug mit einem Stock nach einem der Pfleger, weil er nicht stehenbleiben wollte.

Ich war sprachlos. "Und Sie?" fuhr sie mich an, "wer sind Sie?" Ich glaube, ich habe geantwortet:"Das geht Sie einen feuchten Dreck an!" Einer der Pfleger lachte daraufhin, was ihm auch Schimpfe einbrachte.

Später erzählten mir dann unsere Nachbarn wirklich einige unschöne Erlebnisse mit der alten Dame.

Als ich die Tochter wieder einmal traf,sprach sie wieder besonders abfällig über ihre Mutter. Ich sagte ihr, daß sie auf dem besten Wege sei so zu werden wie ihre Mama. Es sei unschön so miteinander umzugehen.

Das sah die Tochter aber ganz anders. Wie ich dazu käme, sowas zu erzählen, wollte sie wissen. Sie liebe ihre Mutter. Sie sei lediglich etwas genervt von deren fordernde Art.

Sie sprach danach nicht mehr mit mir.

Im letzten Herbst ist die alte Dame dann verstorben(nachdem sie zwei Pflegedienste verschlissen hatte). Sie ist in einem Krankenhaus verschieden. Bis kurz vor ihrem Tode hat sie alleine in ihrer riesigen Wohnung gelebt. Kaum jemand traute sich noch zu ihr. Nur ihre Tochter, die Leute vom jeweiligen Pflegedienst und ihr Arzt.

Wahrscheinlich verband Mutter und Tochter so eine Art Haßliebe (gepaart mit Pflichtbewußtsein seitens der Tochter).

Die Traueranzeige in der Zeitung war gewaltig(unsere herzensgute Mutter, Oma, Uroma...wir sind untröstlich...gestorben im Kreise deiner dich liebenden Familie...) Im Hause bei uns hat man sich sehr darüber amüsiert.

Die alte Dame war übrigens nicht dement, sondern auch im Alter von 94 Jahren noch im Vollbesitz ihrer geistigen Kräfte.
 
Ich sehe das ähnlich, wobei sich das Verhältnis natürlich auch bessern kann, je nachdem, wie alles weiter verläuft.

Bei meiner Ausbildung bei der Hospiz wurde mir unter anderem auch gesagt, dass man sich davor hüten sollte, "Partei" zu ergreifen. Wenn ältere Menschen von ihren Kindern scheinbar nicht liebevoll behandelt werden, so muss das nicht automatisch heissen, dass die Kinder herzlos sind.

Denn oft "kippt" das Verhalten im Alter - d.h. aus Menschen, die (als Beispiel) Zeit ihres Lebens sehr fordernd, oft tyrannisch gewesen sind, werden hilfsbedürftige, harmlose alte Menschen, bei denen dann niemand nachvollziehen kann, warum die Angehörigen so reagieren, täten diese Menschen doch keiner Fliege etwas zuleide.

Das Verhältnis zwischen Kindern und Eltern ist etwas langsam Gewachsenes und alles hat seine Gründe. Auch wenn Versöhnung sicher ein erstrebenswerter Zuständ wäre - manchmal ist es heilsamer, nur auf Abstand zu gehen, weil die Wunden zu groß sind. Und auch das muss respektiert werden. Ein Urteil steht niemandem zu, denn niemand kennt die genauen Umstände, die dazu geführt haben.

Liebe Grüße
Reinfriede
die lebensgefährtin des vaters ist bei uns abgehauen, als er zum pflegen wurde (kanns verstehen, er war nicht wirklich gut zu ihr), der betrieb ist stillschweigend an den bruder überschrieben worden, eine ständige pflegerin brauchen wir nicht, sagt der bruder, denn "so gott will" - wenn was ist , dann ists eben gottgewollt. ich hab die erhöhung des pflegegeldes beantragt, weils mit stufte 2 nicht geht, was rausgekommen ist weiß ich nicht. mag nicht hinfahren. bin verletzt über all das was all die jahre passierte oder nicht passierte - "manchmal ist es heilsamer nur auf abstand zu gehen" von reinfriede bestätigt mein gefühl, DANKE!!!!, ich kann einfach nicht anders. (vielleicht lass ich den vater-thread: was hat der tod denn verändert wieder aufleben?) -

und gestern wurde ich vom bruder angerufen, der vater ist vom krankenhaus daheim in 2 stunden (er sollte eigentlich operiert werden??),
der HARNKATHEDER wird in seiner funktion gezeigt und
ich soll zuschauen, wie es geht, dass ich es auch machen kann.
ich hab definitiv nein gesagt.

"du hast illusoische furunkel im gehirn" war eine der vielen aussagen meines bruders.
 
ihr lieben

meine geschichte von gestern passte für mich genau ins thema.

egal, welche beweggründe einen veranlasst haben, den kontakt abzubrechen, wenns zum pflegen wird, dann wird man zum katheder gebeten, da zählt nicht mehr das verhältnis, sondern einfach nur mehr, dass man tochter ist.
Dann traf ich die besagte alte Dame einmal, als sie gerade von mehreren Pflegern auf einer Art Sänfte die Treppen heruntergetragen wurde. Sie schimpfte gerade die Leute vom Putzdienst aus, die die Fenster reinigten und schlug mit einem Stock nach einem der Pfleger, weil er nicht stehenbleiben wollte.

Ich war sprachlos. "Und Sie?" fuhr sie mich an, "wer sind Sie?" Ich glaube, ich habe geantwortet:"Das geht Sie einen feuchten Dreck an!" Einer der Pfleger lachte daraufhin, was ihm auch Schimpfe einbrachte.
............
Als ich die Tochter wieder einmal traf,sprach sie wieder besonders abfällig über ihre Mutter. Ich sagte ihr, daß sie auf dem besten Wege sei so zu werden wie ihre Mama. Es sei unschön so miteinander umzugehen.

Das sah die Tochter aber ganz anders. Wie ich dazu käme, sowas zu erzählen, wollte sie wissen.
ích versteh auch das nicht ganz. muss man, nur weil man "tochter" ist, uneingeschränkte akzeptanz leben? es muss ja nicht sein, dass man beim nächstbesten dampf ablässt, aber in SO einer situation auch wieder verständlich. du hast selber mitbekommen, wie die alte frau sein kann, wieso versteht man dann die tochter nicht ein wenig. nur weils ihre mutter ist? tut mir leid, aber alleine die tatsache, dass man in einem verwandtschaftsverhältnis steht, bedingt ja nicht unbedingt, dass man sich alles gefallen lassen muss.

lg
 
ích versteh auch das nicht ganz. muss man, nur weil man "tochter" ist, uneingeschränkte akzeptanz leben? es muss ja nicht sein, dass man beim nächstbesten dampf ablässt, aber in SO einer situation auch wieder verständlich. du hast selber mitbekommen, wie die alte frau sein kann, wieso versteht man dann die tochter nicht ein wenig. nur weils ihre mutter ist? tut mir leid, aber alleine die tatsache, dass man in einem verwandtschaftsverhältnis steht, bedingt ja nicht unbedingt, dass man sich alles gefallen lassen muss.
Nein, das heißt es nicht. Aber schimpft diese Tochter nicht auf die Mutter und redet abfällig über sie? Nun, dann ist sie nichts besser als ihre Mutter. Es ist genau das, was ich grad im anderen Thread beschrieb. Die Mutter hat diese Tochter erzogen. Nur die Krux ist, die Kinder wollen dann nicht so wie ihre Eltern werden. Mit aller Macht...doch je weniger sie das wollen, desto mehr werden sie wie sie. Da kommt dann die Akzeptanz ins Spiel. Die Eltern so nehmen wie sie sind. Du musst das nicht gutheißen, du musst es so hinnehmen und deine Konsequenzen ziehen. Das kann reichen vom Versöhnen bis hin zum Kontaktabbruch. Die Verwandtschaft bleibt allerdings dein Leben lang bestehen.
Eberesche
 
Ich habe immer definitiv klargestellt, dass ich keine Verantwortung meiner Mutter gegenüber übernehme, ich war zwar bereit, Kosten zu übernehmen aber keine Pflege. Ich hab nicht mal geholfen bei der Wohnungsauflösung.

Als meine Mutter ins Pflegeheim kam, bekam ich von dort nach ihrem Tod eine Rechnung. Wir haben wegen überhöhten Sätzen reklamiert und die Rechnung wurde gekürzt.
Meine Geschwister mussten sich auch an den Kosten beteiligen und das war für mich ok.

Wenn allerdings die Situation so ist, dass man sich immer gut verstanden hat, glaube ich, dass es viel einfacher ist.

GöGa und ich haben über 20 Jahre meine Schwiegermutter, die eine kleine Rente hatte, mit monatlicher Zahlung unterstützt. Das war für mich in Ordnung, ich hatte die beste Schwiegermutter der Welt!
 
...doch je weniger sie das wollen, desto mehr werden sie wie sie. Da kommt dann die Akzeptanz ins Spiel. Die Eltern so nehmen wie sie sind. Du musst das nicht gutheißen, du musst es so hinnehmen und deine Konsequenzen ziehen. Das kann reichen vom Versöhnen bis hin zum Kontaktabbruch. Die Verwandtschaft bleibt allerdings dein Leben lang bestehen.
Eberesche
würdest du, liebe eberesche, würde irgendjemand, von dir/von sich selber abverlangen, für den vater/für die mutter da zu sein im pflegefall, wenn man vorher den kontakt abgebrochen hat, in bezug auf eine situation, wie reinfriede sie beschrieb? zitat: Auch wenn Versöhnung sicher ein erstrebenswerter Zuständ wäre - manchmal ist es heilsamer, nur auf Abstand zu gehen, weil die Wunden zu groß sind
oder bliebt man vermeintlich "hart" und bei der getroffenen entscheidung, keinen kontakt mehr zu haben.

für viele gibts ja ein "egal was war, wenn ich gebraucht werde von den eltern bin ich da".
echt groß, so eine ansicht
.

lg
 
Liebe Abendsonne!

Ich glaube, ein Patentrezept gibt es nicht. Eltern-Kind-Beziehungen können auf so viele verschiedene Arten verlaufen, dass man da nicht sagen kann so oder so "sollte" es im Alter sein.

Wichtig ist, so glaube ich, dass man hinter seinen Handlungen stehen kann.

Was Eberesche gemeint hatte, wenn ich das richtig interpretiert habe, war eher das, dass die Tochter bei der Mutter genau das verurteilte, was sie selbst (inzwischen) tat. Um den berühmte Balken im eigenen Auge, den man nicht sieht, aber den Span im Auge des Gegenübers wahrnimmt.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Was Eberesche gemeint hatte, wenn ich das richtig interpretiert habe, war eher das, dass die Tochter bei der Mutter genau das verurteilte, was sie selbst (inzwischen) tat. Um den berühmte Balken im eigenen Auge, den man nicht sieht, aber den Span im Auge des Gegenübers wahrnimmt.

Liebe Grüße
Reinfriede
ja, und es stimmt so, dass man DANN auch nicht gerade wirklich besser ist als der "verursacher" selber.

aber...............

es ist ja oft nur ein "zurückschlagen".

die tochter für sich wäre ja vielleicht nicht so, aber sie wird halt ein ventil brauchen, wo sie einfach mal dampf ablassen kann nach den erlebnissen, die ihr widerfahren. da möchte sie nur jemanden, der ihr vielleicht gerade in dieser situation ein gefühl des verstanden-seins entgegen bringt, mehr nicht.

wenns dann noch dazu zu einer situation kommt, wo man den "verursacher" eben selber kennenlernt, dann - genau in DIESER situation wäre ein "JETZT versteh ichs aber" wirklich besser als noch eins draufzusetzen.

die lebensgefährtin meines vaters hat auch überall geschimpft über mich, was ich für eine tochter wäre, melde mich nicht beim vater etc.etc. . ich dachte mir, gerade SIE müsste doch sehen, warum das so ist. er ist ja zu ihr auch nicht gut bzw. ignoriert sie. sie wollte damals wahrscheinlich nur aufzeigen, was sie alles vollbringt, und dass sie anders ist. der vater hat wenigstens nie gelästert über mich ,so nehm ich an. ich denk mir öfter, es war vielleicht förderlich, dass ich verurteilt wurde, "was sie denn für eine tochter ist", dass ich noch viel mehr zu meinem verhalten stand = mich nicht zu melden bzw. nur in ausnahmesituationen mich zu melden.
wie mein vater dann halb zum pflegen wurde, da ist die lebensgefährtin abgehauen. steht ihr auch zu, wie gesagt, er war nicht wirklich gut zu ihr, warum sollte sie ihren letzten lebensabschnitt mit pflegen eines menschen verbringen, der sie verbal runtergemacht hat etc.etc. . ihre toleranzgrenze war halt sehr hoch, und sie hat sich alles gefallen lassen und ihn auch noch gelobt, er wäre so ein guter mensch, denn "es kommen ihm oft die tränen". verletztend war er aber dennoch, oder ignorant oder sonst was. wie gesagt, ich weiß auch nur wörter gegen mich von "nichtsnutz", "taugenichts" "trampel" etc.etc. . kein nettes wort, an das ich mich erinnern kann, warum sollte er bei ihr anders sein?

das skurille ist aber, dass sie JETZT wo sie gegangen ist, plötzlich gemeint hat, sie versteht MICH :) :). um für ihr verhalten eine rechtfertigung zu finden.

wenn ich jetzt was gegen sie sage, gegen die lebensgefährtin, dann ist das eben die ANTWORT auf ihr verhalten. zuerst hat sie mich benützt um ihre gönnerhaftigkeit zum ausdruck zu bringen, und dann versteht sie mich plötzlich, weils ihr gelegen kommt.
und jetzt sagt sie wieder, wie schlimm, er hat kinder und die sind nicht oder nur begrenzt da.
weil sie erklären will, SIE hat ja nichts zu tun damit, es sind kinder da, die sich gefälligst kümmern sollen. um ihr weggehen zu ... verharmlosen??? vielleicht.

mir wär viel lieber, sie hätte öfter gesagt, DU, ich versteh dich, dass du da nicht mehr hinfährst, er ignoriert dich oder sagt was verletzendes, ..... . oder sie hätte einfach gar nichts gesagt. dann wär ich vielleicht noch gekommen.

es geht oft wirklich nur darum, das eigene verhalten nicht angeprangert zu wissen, (du hast ja super beschrieben, warum) , mehr brauchts gar nicht.

wenn man in einer eh schon hilflosen situation noch der böse ist, dann ists echt nicht leicht.
deshalb meine ich, die frau damals, die wird das echt nicht noch gebraucht haben, gesagt zu bekommen, dass sie auch nicht anders ist.

lg
 
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Hallo,

mit meinem Posting wollte ich weder um Verständnis für die Tochter werben - noch um ihre Verurteilung. Ich war lediglich über ihr Benehmen sehr bestürzt. Das habe ich ja auch der Tochter gesagt(siehe Posting).

Grundsätzlich sind die beiden Frauen sich in ihrem Benehmen sehr ähnlich gewesen.

Da ich aus eigener Erfahrung weiß wie schwer es ist eine schwerst kranke Mutter zu pflegen, weiß ich natürlich mit welchem Kraftaufwand(selisch und körperlich)das verbunden ist.

Meine Mutter war eine sehr schwierige Person(in gesunden- wie in ihren kranken Zeiten). Sie hat meinen Geschwistern und mir keine schöne Kindheit gegönnt. Unser Alltag war geprägt von Schimpfen über die viele Arbeit, die sie mit uns hatte und die Trauer um ihre verlorene Jugend, was sie mir zu verdanken hatte(ich bin die Älteste). Zwar sind wir nie körperlich mißhandelt worden bei uns zu Hause, doch auch psychische Gewalt ist Mißhandlung.

Erst als meine Mutter zum wiederholten Maße an Krebs erkrankte, gelang es mir Frieden mit ihr zu schließen. Bei meinen Geschwistern war das anders. Sie hatten sich irgendwann mit der Lieblosigkeit und Härte unserer Mutter arangiert und kamen schon in ihrer Jugenzeit ganz gut mit ihr klar. Das lag wahrscheinlich auch an den frühen Tod unseres Vaters.

Als meine Mutter im Sterben lag, zogen sich meine Geschwister immer mehr zurück. Sie konnten damit nicht umgehen und wollten ihren nahenden Tod nicht akzeptieren. Es war manchmal haarsträubend wie blind sie waren, selbst als die Ärzte uns eröffneten, daß sie nicht mehr lange leben würde.

Mein Mann und ich hatten vermutlich den nötigen Abstand zu meiner Mutter um sie auf ihren letzten Weg zu begleiten. Mit uns sprach sie auch über ihre Ängste vor dem Sterben. Mit meinen Geschwistern sprach sie, als würde alles wieder in Ordnung kommen. Wir sind uns sehr nahe gekommen in der Zeit. Mein Verhältnis zu meinen Geschwistern war immer gut. So ist es bis heute.

Es war eine schwere Zeit - die ich aber auch in guter Erinnerung habe. Meine Mutter und ich haben uns nie ausgesprochen. Sie blockte alle Gespräche ab. Aber ich versöhnte mich mit ihr. Das hilft mir heute bei meinem weiteren Lebensweg.

Wir Menschen sind lernfähig. Nur weil meine Mutter ein unzufriedendes Leben geführt hat und das an ihre Kinder ausgelassen hat, muß ich es mit unserer Tochter nicht genauso machen. Ich wollte nie so werden wie meine Mutter. Aber ich merke oft, daß ich nicht nur so aussehe wie sie, sondern auch viele Charaktereigenschaften von ihr geerbt habe. Heute macht mir das nichts mehr aus. Früher fand ich das nicht so prall, wenn die Leute sagten "ganz die Mama".
 
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