Gedanken über die Selbsttötung / den „Selbstmord“

Egoismus

Ich finde Selbstmord eigentlich ziemlich egoistisch. Egoistisch den Menschen gegenüber, die man hinterläßt. Eine "leichte" Lösung. Dann brauche ich mich mit gar nichts mehr auseinandersetzen...
Tarot
P.S.: Ich weiß wohl von Verstrickungen, aber mal davon abgesehen gilt o.g.
 
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Egoismus ?

Egoismus

Grundsätzlich wird er negativ bewertet... ja gesellschaftlich verurteilt, es wird uns vermittelt wir sollten an andere denken... nicht egoistisch zu sein.... an sich selbst zu denken wäre etwas schlechtes , verwerfliches... Dies führt dazu das wir unsere eigenen Bedürfnisse, Wünsche, etc.
“ hinten anstellen“, nicht wichtig, wesentlich nehmen....

Die Folge dieses Denkens scheint mir :
Wir kümmern uns um andere , unbewusst erwarten wir jedoch von anderen genau das... das sie sich um uns kümmern... wir geben die Verantwortung ab ...

Ich tue für dich
also
tue du für mich ...
oder eben
Tue du für mich
und ich tue für dich

Meine „These“ ist nun folgende : Da wir nicht gelernt haben für die Erfüllung unserer Bedürfnisse selbst zu sorgen, machen wir andere dafür verantwortlich. Wir versuchen bewusst oder unbewusst andere dahin zu manipulieren das sie uns das geben was wir brauchen, da uns der direkte Weg, es uns selbst zu nehmen „versperrt“ ist. Konsequent zu Ende gedacht bedeutet dies jedoch das wir so gut wie nie etwas für andere tun sonder immer, ausschließlich, für uns unter dem „Deckmantel“ des :
ich tue für dich. Gleich einem Tauschgeschäft sorgen wir für andere in der Erwartung diese tun es dann für uns !
Andere sind jedoch nicht in der Lage unsere Bedürfnisse, Wünsche zu erkennen und dadurch auch nicht zu erfüllen... was dazu führt das es zu keiner Erfüllung kommt... Bedürfnisse und wünsche stauen sich quasi an und es kommt nach einer gewissen Zeit zu einer unkontrollierten Entladung....

Jeder Mensch weist sowohl individuelle als auch universelle Bedürfnisse auf... letztendlich will jedoch jeder glücklich sein, nicht leiden...
Das mag dem einen oder andern zu simpel sein, erscheint mir jedoch die Quintessenz all unseres Strebens, unseres Tuns ...

Glücklich sein – Nicht Leiden

Was aber ist Glück ? die Erfüllung all unserer Bedürfnisse... ?
Wessen bedürfen wir... was brauchen wir um glücklich zu sein ? ...
Was brauchen wir wirklich ? ...


??? Bedürfnis = bedürfen = be-dürfen = sein dürfen ... ???

Sein dürfen ... erscheint mir das wahre Glück... So sein dürfen wie ich bin... Was ich bin...

Lässt sich Glück auf eine so einfache „Formel“ reduzieren, das wir dann glücklich sind wenn wir, wir selbst sein dürfen und nicht leiden ?

Doch so einfach wie diese „Formel“ erscheint desto komplexer ist ihr Leben, ihr erfahren, denn sie fordert uns in einem großem Maße heraus.

Wer bin ich... wie bin ich... was bin ich... was habe ich über mich erfahren, gelernt... welches Selbstbild existiert von mir ...der Mensch ist ... Ich bin.... was ist Leiden... was verursacht es....
 
Es ist das tiefe innere Gefühl des Einzelnen nicht selbst sein zu dürfen ,keine unbegrenzte Existenzberechtigung zu haben, sei es aus Scham, Schuld, Angst oder Schmerz - niemals aber wahrhaftig war,niemals wahrhaftig begründet, denn wir sind tatsächlich frei und können SEIN wie wir eben sind.

Es ist nur der Mensch, das Wesen selbst , welches sich seinem Glück, seinem grenzenlosen SEIN im Wege steht - sonst wirklich nichts ;-)

Liebe Grüße von Diana
 
Lieber Shaan!

Ich denke auch viel über dieses Thema nach (erschütternd, manche Meinungen von Menschen, welche vielleicht noch nicht so sehr darüber nachgedacht haben bzw. nachdenken mussten; vor allem jene, welche meinen, Selbstmord sei "egoistisch"!). Ich unterscheide zwischen "Selbstmord" und "Freitod". Auch wenn in esoterischen Kreisen immer wieder behauptet wird, dass Selbstmörder mit ähnlichen "Strafen" zu rechnen hätten wie Mörder, so meine ich noch immer, dass es jedem Wesen frei stehen sollte zu entscheiden ob es hier weitermachen möchte oder nicht (auch wenn uns "danach" vielleicht auch nix Besseres erwartet). Ich finde Freitod nicht feige - im Gegenteil. Und vielleicht ist auch manchmal nicht der Grund dafür, etwas in sich selbst nicht eliminieren zu können und daher "töten" zu wollen, sondern das "Rundherum", worunter mensch leidet, also "die Welt" bzw. das, worunter mensch im Hineingeborenwerdenmüssen in diese Welt leidet, die Ohnmacht oder was auch immer, nicht ändern bzw. eliminieren zu können. Ich hoffe trotzdem, dass Dein Selbsterhaltungstrieb noch ein Weilchen funktioniert und sende Dir ein warmes Licht!!
 
Calendula schrieb:
Selbstmord seh ich meistens als Feigheit vor dem Leben. Persönlich würde ich einen Selbstmord vertreten, wenn man nur noch auf andere angewiesen ist und/oder Schmerzen nicht mehr anders ertragen werden können.

Wenn sich jeder umbringen würde, der schon einmal Gewalt erfahren hat, dann wäre es aber sehr leer auf dieser Welt.

Schon mal jemand vor seelischem Schmerz schreien hören?
 
Also nun mal ernsthaft, Gründe den Suizid zu begehen sind so vielfältig wie es Menschen gibt die sich mit dem Gedanken beschäftigen.

Sicherlich spielen viele Umstände mit rein - aus "realistischer" Sicht, die Verantwortung die man damit anderen aufbürdet, die Verantwortung der man sich entzieht.

Aus "spiritueller" Sicht gibt es sicherlich genausoviele Sichtweise wie es Menschen gibt, die sich damit beschäftigen.

Das Problem ist, dass kaum jemand der seinen Suizid ankündigt, wirklich den Wunsch hat zu sterben, sondern dies als Hilfeschrei "nutzt" um andere aufmerksam zu machen.

Wer den Suizid wirklich vollzieht, der wird dies meist alleine, heimlich und ohne unmittelbare Ankündigung tun.

Suizid ist eine Verzweiflungstat, jemand der diesen vollzieht, sieht keine Chance mehr in seinem Leben, will mit den Perspektiven die dieses Leben bietet nicht mehr leben.

Schuld? Ich würde nie jemanden Schuld zuweisen der sich umbringt, mich vieleicht selbst fragen ob ich etwas hätte ändern können. Vieleicht, vieleicht auch nicht.

Hoffnung? Jeder der den Suizid begeht hat Hoffnung darauf dass es besser wird - und wenn es nur die Hoffnung darauf ist, dass "es" damit wirklich endet.

Also ist Suizid eigentlich eine Tat die aus Hoffnung begangen wird, aus dem Wunsch damit für sich etwas zu ändern. Ein Eingriff in das eigene Leben, der radikal ist, weil er radikal etwas ändern soll.

Feige? Jeder der sich schon mal mit dem Gedanken getragen hat sich selbst zu töten weiß wer wirklich feige ist - das sind die, die aus Angst vor dem Danach den Suizid nicht vollziehen.

Nicht jeder der den Suizid NICHT vollzieht nachdem er sich damit auseinandergesetzt hat hat wieder neuen Lebensmut. Sondern einfach Angst davor es durchzuziehen.

Also was bleibt? Jemand hat aus Hoffnung sein "Leben" verändert - und beendet. Verdient das wirklich Kopfschütteln und Vorwürfe?

Das heißt nicht dass ich den Suizid befürworte. Ankündigungen sollten ernst genommen werden, als Ruf nach Hilfe - und keinesfalls mit Vorwürfen und Schuldzuweisungen beantwortet werden.

Nur meine Meinung :) Wer eine bessere Meinung hat darf diese gerne für sich behalten :)
 
Hallo Shaan

Ich habe selbst schon oft diese Gedanken gehabt, auch noch vor nicht solanger Zeit, nun ich habe in einem Forum, in dem Leute mit ähnlichen Gedanken sind, mal meine Sichtweise über diese Gedanken nidergeschrieben, hier ein Ausschnitt.

---->
In seelischen schwierigen Zeiten sind Freitodgedanken die Basis für Neues, klar ist es schwer neue Wege zu gehen, führen einen vielleicht nicht zu dem erwünschten Ziel, aber man erlebt Neues, durchlebt Neues, erfährt Neues, bekommt neue Sichtweisen und wenn man dann wieder Freitodgedanken hat, dann hilft all das was man neu probiert hat um wieder andere neue Wege zu gehen.

Ich habe ja auch immer wieder diese Gedanken erlebt, aber im Grunde sind diese nur ein Mittel zum Zweck, sich wieder aufzubauen, aufzurappeln, wenn man es Sorgfältig und mit einem klaren Kopf überdenkt.
Jammern und sich den Tod wünschen, dass ist erlaubt, zeigt es doch nur die Unzufriedenheit in einer Seele, die Trauer, den Schmerz.

Es braucht Mut um neue Wege zu gehen, es braucht keinen Mut sein Leben beenden zu wollen, es braucht aber widerum Mut es in die Tat umzusetzen.
Mut Mut Mut, welchen wähle ich?
Stehle ich mich davon und beende das Leben, dann erreiche ich Null, komme nicht zum Ziel das ich mir ersehne.
Versuche ich etwas Neues, dann erlebe ich viel Neues, komme vielleicht auch zu meinem ersehnten Ziel.

Mein Leben selbst zu beenden steht mir immer offen, aber ich persönlich bevorzuge erst all die anderen Möglichkeiten auszunutzen, meine Freitodgedanken zeigen mir deutlich was ich ersehne und noch nicht erreicht habe, meine Freitodgedanken geben mir Mut weitere Möglichkeiten zu nutzen um endlich zu meinem Ziel zu gelangen.
So bin ich schon .. Jahre alt geworden, hatte oft Freitodgedanken durch die ich zu schönen Dingen kam, habe aber nie versucht mich wirklich zu töten, sie waren immer nur ein Grund um neue Wege einzuschlagen.
<-------

Noch etwas dazu, was mir immer half, was ich mir immer selbst sagte:
"Warum soll ich beenden was eh Enden wird, der Tod kommt früh genug, die paar Jahre Leben werde ich doch wohl auch noch meistern. Der Tod ist mein Freund, er wird mich schon besuchen, dass Leben ist auch mein Freund, dass sollte ich ebenfalls nicht vergessen. Eine Flucht bringt mir nichts, sonst fange ich wieder da an wo ich aufhörte und zum Ziel das ich mir ersehne, komme ich so bestimmt nicht."
 
Hier ist eine feige Ratte die auch noch was sagen möchte.
(schon über 3 Wochen alt dieser Beitrag, hab ich ihn absichtlich übersehen ?)

Ich finde, man kann teilweise sehr an der (gefühlsmäßigen) Intensität erkennen wer sich schon mal etwas näher mit Selbstmord auseinandergesetzt hat, bzw. konfrontiert wurde oder "sich selber konfontriert" hat.

(nur eine direkte Ansprache kurz: Danke Shaan, wundervoller Eingangs'Text')
Jawoll, Ohren zuhalten,
und hofft dabei, daß man vielleicht kurz und schmerzfrei die Schädeldecke platzen lassen könnte und alles wäre vorbei ... aber bei 'meinem Glück' brech ich mir nur den Mittelohrknochen, naja, wäre dann wenigstens mal ne 'schöne Ablenkung' -
... und die Augenlieder versucht so fest aufeinanderzudrücken, daß man einen Gegenschmerz erzeugt, ... und dann .....macht man die Augen auf ....... und sieht .........das sich nichts verändert hat.
....... (etcetcetcetcetcetc)

ABER: es muß sich etwas verändern, es muß sich heute etwas verändern, es kann so wie es Heute war kein Morgen geben. Und das ist die Angst, die Angst vor dem Morgen, und das resultiert den Selbstmord als Feigheit. Den Mut verloren haben. Den Schmerzen nicht mehr in die Augen sehen zu können.. Hier/Da raus wollen, Weg wollen, Selbstmord ist eine Flucht. :escape:

Nun gut, eine Flucht muß nicht in erster Linie feige, siehe Evolution/Mamutjagd blabla),

Es ist eine Flucht vor der gleichen Sche**e, welche Morgen wieder wartet.
Den Problemen nicht ins Auge sehen und sagen: Kommt her Ihr miesen *** ich mach euch fertig, nein feige sein und lieber heute sterben. Lieber Heute Ende als schon wieder Morgen mit den gleichen Schmerzen aufwachen. mit der gleichen Angst. Nicht wieder die gleiche Gefühle fühlen müssen, all die Fehler, ... jeden Tag sich erinneren,

Ich für mich habe beschlossen, daß das der feige Weg ist.
Na und, Her mit der Feigheit, Her mit dem Ausweg.

... doch nicht nur, daß die "Untensilien" nie nicht zur Hand waren ... :fechten:
Es gibt noch ein Problem.
Die Super-Duper-Mega-Ultra-Ober-Feigheit.
sprich: selbst davor Angst zu haben. :tongue2:
Gar nicht mal, ob oder was nach dem Leben kommt, sondern, was wenn es schief geht, wenn die Kugel schief, ... die Brücke zu niedrig .... Hals-Schädel-Kreuz-Band-Traume, aber trotzdem leben, .. und noch mehr Vorwürfe .. jetzt auch noch Last für anderer ... nicht nur ich mir Probleme, jetzt ich auch noch andere Probleme ....

"Na, toll, jetzt bin ich nicht nur zu feige zum Leben, nicht mal zum sterben hab ich genug Mumm."

(Anmerkung: Diese Gedanken sind inzwischen schon zweistelliege Jahreszahlen alt)

Vielleicht kann's jemand brauchen:
Mein NotfallProgramm:
Es klinkt vielleicht blöde, und man sollte aber auch die Nebenwirkungen berücksichtigen, aber zumindest hilft es, daß man halbegs am nächsten Tag aus dem Haus gehen kann:
"Ich definiere mich ab jetzt, hier und heute für Tod.
Es ist so ab jetzt hier und sofort so, als wenn ich mich jetzt umgebracht hätte.
Ich habe mich per Definition jetzt getötet.
Ich behalte meine Sprache, meinen körperlichen Bewegungsapparat und meinen Führerschein. Aber ansonsten kann morgen Ich nicht erwachen, weil ich jetzt beschliesse mich umgebracht zu haben. Ich habe diese Gefühle, diese Schmerzen, diese Erinnerungen nicht mehr, weil Ich nicht mehr bin. Ich bin jetzt Tod."

Das klingt jetzt für den ein oder anderen ziemlich blöde, vor allem naürlich für Leute die schon mal etwas darüber gehört haben, daß es Leute geben könnte die evtl darüber nachdenken das man sich umbringen könnte.

Aber es ist eine Notlösung damit die Oberfeigen es halbwegs schaffen am nächsten Morgen aus dem Haus zu gehen.

Außerdem ist es eine Variante für diejenigen, welche eine Suzid 'durchziehen' würden.
Jawoll, die Fraktion, die sich erst recht nicht mehr in die Augen sehen könnte, wenn sie "selbst" dafür "zu Blöde" wäre.

Nebenwirkungen: :mad2:
Dennoch ist dies keine einmalige Dauerlösung.
Zum einen birgt diese "Methode" sicherlich ein leichtes Suchtpotential.
(Einmal positiv die Probleme eingemauert, tja, noch ne 2te Wand, Stacheldraht, Bleiplatten, Selbstschußanlage, Firewall, ...)
Und mittel bis langfristig sollte man sich dann innerlich aufräumen
(wenn vielleicht gerade eine stabile Phase)
sonst droht zB ein handfestes Magengeschwür.

zB gibt es ja auf den Weg in die Magie in der Anfangsphase eine Zeit der inneren Aufräumung/Reinigung.

Nun gut, nichts für ungut.

T Albi Genser GII zu K :geist:
(Oberfeige Ratte, Jawoll ;) )
 
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ich weiß nicht, albi ...

vll. könnte man das pferd ja noch ein wenig anders aufzäumen.

dein statement find ich schon mal obergut. ich gehöre auch zu dieser feigen-abteilung. aber ich für meinen teil habe herausgefunden, dass es sich tatsächlich lohnt weiterzumachen. weiterzugehen.
es ist eben nicht jeden tag, jeden morgen dasselbe. es verändert sich. nichts bleibt immer gleich ... alles ist wandel und auch die angst, der schmerz und die dummen (im sinne von blöd) gedanken bewirken etwas und wenn es nur ist, das man sich irgendwann selbst so ankotzt, das man anfängt nach lösungen zu suchen und schon allein der wille reicht aus um etwas zu verändern...

und hinschauen. es sind meist ganz winzig kleine wegweiser, die raus führen aus der misere, aus der festgefahrenen situation. bei mir war es ein minikleines schild mit der aufschrift "heilpraktikerin", das plötzlich wo auftauchte, wo es vorher nicht gewesen war.
wenn man ganz unten ist kann es irgendwann nur wieder raufgehen, jedenfalls, wenn man zu der abteilung von albi und mir gehört :D :D :D

die hilfe ist immer da - so blöd sich das anhört, es stimmt ...

lg mara
 
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