Geistige Erfahrungen

Liebe Regina,

ich glaube, daß ich von einem ganz anderen Standpunkt das ganze betrachte. So wie ich die Liebe der Kinder sehe hängt mit Familienaufstellungen zusammen.

Ein Kind nimmt aus Liebe zu seinen Eltern oder zu Mißachteten in der Familie alles möglich Leid auf sich. Es traut sich zum Beispiel nicht, es sich besser gehen zu lassen, als es die Eltern hatten ... Die Liebe des Kindes bringt sehr oft Leiden mit sich und das Kind hat ein Bild von sich, daß es in der Lage ist durch Leiden jemanden anderen etwas abzunehmen. (übertrieben formuliert, sieht es sich als Mittelpunkt der Welt) Du siehst als Anfangsgrund des Kindes die Abhängigkeit, Hellinger sieht als Anfang die Liebe des Kindes zu den Eltern und zu der Familie, um dessen willen es riesige Lasten auf sich nimmt.

Faktisch ist das Kind natürlich abhängig, aber ds Gefühl der Abhängigkeit gibt ihm keine Kraft auf seinem weiteren Weg. Wenn aber Hellinger das ganze Leid auf die Liebe zurückführt, dann gibt diese Liebe dem Menschen Kraft im weiteren Leben.

Die erwachsene Liebe weiß im Gegensatz zu der kindlichen Liebe, daß sie nicht in der Lage ist den Angehörigen durch Leid etwas abzunehmen. Da stehst viel mehr die Achtung dem anderen gegenüber und das Begreifen von seiner Größe, wenn er sein Leid trägt. Die Achtung vor den Eltern wird dadurch wiedergespiegelt, daß das Kind etwas Gutes aus seinem Leben macht und dadurch die Entbehrungen der Eltern nicht umsonst waren. Die Liebe des Erwachsenen hat sehr viel mit Verantwortung für sich Selbst zu tun, sie sieht ihre Grenzen.

Das ganze ist sehr schwer auszudrücken, aber ich hoffe Du verstehst was ich meine.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
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Meine beste Freundin...

weiß alles, was nicht ratioanl erklärbar ist von sich.
Meine starke Intuition und meine Beschäftigung mit weißer Magie irritieren sie und machen ihr Angst, obwohl sie selbst schon denkwürdige Erlebnisse hatte.

Ich habe es aufgegeben, ihr alles erklären zu wollen.

Manche Menschen haben verständnis für solche Dinge, andere wollen oder können so etwas nicht als wahr anerkennen.

LG, Serafine:winken5:
 
Hallo Serafine,

ja die Angst der Menschen vor den "unerklärbaren" ist mir auch schon begegnet. Ich find das ehrlich gesagt seltsam.
Ich meine mich hat das schon als Kind TOTAL geschockt. Mein Meerschweinchen starb als ich sechs war, da wurde es mir bewusst. Der Tod ist ein Teil des Lebens und als ich mich dann mit dem Tod (als logische Konsequenz) auseinandersetzen, darüber reden wollte, erkannte ich, niemand will sich damit beschäftigen, obwohl hier JEDER sterben muss(!)
Das war mir lange Zeit total unbegreiflich. Ich hab dann mit 10 oder 11 das Buch von Moody gelesen. Ich mussste es mir KAUFEN, in der Bibliotek wollte man es mir nicht leihen.
Na ja.. die Frage nach dem Tod ist die Frage nach Gott, nur in einem anderen Gewandt.
Ich hab nie verstanden wie dieser Verdrängungsmechanismus so stark greifen kann. Das verblüfft mich heute noch, wenn ich darüber nachdenke.

@Ereschkigal

"Ein Kind nimmt aus Liebe zu seinen Eltern oder zu Mißachteten in der Familie alles möglich Leid auf sich"
Warum?
Die Frage einfach mit "Liebe" zu erklären hinkt für mich.
Ein Kind liebt nicht selbstlos.
Ein Kind IST nicht selbstlos.
Es ist wunderbar es selbst. Es ist wunderbar sich selbst treu. Es ist wunderbar egoistisch, selbstbezogen, GENAU SO soll ein (gesundes) Kind sein.

"Es traut sich zum Beispiel nicht, es sich besser gehen zu lassen, als es die Eltern hatten ... "
Das halte ich absolut nicht für natürlich. Da wurde bereits kräftig in der natürlichen Einstellung herumgepfuscht.
Was ist überhaupt "besser" oder "schlechter"?

"das Kind hat ein Bild von sich, daß es in der Lage ist durch Leiden jemanden anderen etwas abzunehmen."
Dem kann ich einfach nicht zustimmen.
Das Kind sucht die URSACHE immer in sich.
Wenn die Eltern streiten, fühlt es sich schuld.
Es ist stark selbstorientiert.
Die kindliche Psyche arbeitet spielerisch mit ALLES Erfahrungen.
Man spielt den Schmerz nach das Sterben. LEID wie es der Erwachsene definiert ist meiner Meinung nach gar kein Bestandteil der kindlichen Psyche (was aber natürlich nicht heisst das kinder nicht leiden... nur eben nicht über den Kopf/Verstand)

Aber vielleicht habe ich auch den Punkt übersehen oder nicht wirklich verstanden was Du mir sagen wolltest.
LG
Regina
 
Liebe Regina,

Du kommst von einem ganz anderen Stankpunkt aus. Ich weiß nicht, wie ich Dir diese Dinge noch erklären soll. Was ich versuche auszudrücken, habe ich durch Familienaufstellungen erfahren, aber vielleicht ist es nur möglich es zu verstehen, wenn man diesen Ansatz gesehen hat und eben diese Kraft darin.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Hallo Ereschkigal,

vieleicht waren es ja Deine Mechanismen oder ist diese Ansicht für Dich allgemeingültig?
lg
regina
 
Liebe Regina !

Die Konfrontation mit dem Tod ist für mich auch nichts Neues !
Als ich 5 Jahre alt war starb meine Mutter.
Sie hieß Regina, wie du.

Ich habe es nie verstanden, warum der Tod solch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft ist.
Er gehört einfach zum Kreislauf des Lebens dazu.

LG, Serafine:daisy:
 
Hallo Regina,

ich denke, daß es hier nicht um die persönliche Erfahrung geht, sondern daß es allgemeingültig ist.

lg
Ereschkigal
 
Tja, dann sind es wohl unterschiedliche Sichtweisen/Erfahrungsebenen.
LG
Regina
 
Ich glaube es geht hier darum, daß der Verstand nicht das ausschlaggebende ist, sondern hier wird geschaut, was dem Menschen, der als Kind Leid auf sich genommen hat (aus seiner selbstbezogenen Sicht) , Kraft und Achtung gibt. Aus dieser Kraft der Liebe ist er dann in der Lage sein Leben weiter zu verändern.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Hallo Serafine,

ich hoffe es gab/ gibt etwas das diesen Verlust ausgeglichen hat, wenigstens zum Teil. Ich kenne einige Menschen, die Ihre Mutter früh verloren haben. Keinen von Ihnen gelang es den Schmerz auf allen Ebenen aus zu gleichen, trotzdem oder gerade deshalb sind sie wunderbare Menschen und Freunde.
Ich habe meine Mutter nicht an den Tod sondern an den Alkohol verloren. Irgendwie auch ein schwieriger Prozess, denn ursprünglich verband uns eine sehr intensive Liebe, doch so war es nicht möglich sie weiter umzusetzen oder reifen zu lassen.
Der Alkohol ist am Ende wie jede Droge.. er zerstört die ursprüngliche Psyche eines Menschen und macht Ihn zu einem Schatten seiner Selbst.
Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute.
Regina

@Ereschkigal

Ich will hier sicher nicht auf meine Ansicht bestehen (ist ohnehin meine) aber...
ein Kind nimmt Leid auf sich?
Ein Kind leidet intensiver, ja.. weil es alle Emotionen intensiver durchlebt. Das Verlassen werden und die Angst davor, die Freude, den Zorn. Das sind die Qualitäten des Kindes.
Mir (als Erwachsener) war dieser Unterschied nicht mehr bewusst, erst als ich es bewusst neu durchlebte wurde es mir klar.
Aus dieser Perspektive heraus tut das Kind mehr dafür um geliebt zu werden, aber für mich ist es die Sehnsucht nach Liebe, die es dazu bringe kann sehr viel Leid auf sich zu nehmen und keine erworbene Qualität: zu lieben.
Denn aus dieser Sicht würden wir uns nicht ent- sondern rückentwickeln.
AL
Regina
 
Hallo Regina,

hier geht es nicht um Vorwärts oder Rückwärtsentwicklung. Das sind alles nur unsere Bewertungen. Hier geht es darum, daß ein Kind mit seinem selbstbezogenem Sein anders liebt, als ein Erwachsener, der diese Verstrickungen aufgelöst hat.

Wenn ich einem erwachsenen Mensche, der als Kind einiges durchlitten hat, bei der Aufarbeitung seiner Kinheit sage, Du konntest ja nicht anders, Du warst ja von Deinen Eltern abhängig, entsteht daraus keine Kraft, wenn ich diesem Menschen sage, Du hast so gelitten, weil Du Deine Eltern so sehr liebst und ich diese Liebe spüre und sehe, entsteht daraus eine Kraft, die der Mensch wieder mitnehmen kann. (So behält das Kind als Kind Achtung und wird nicht weiter an die Opferrolle gekettet.)

Es nützt natürlich nichts, wenn Du das nur sagst und die Liebe nicht spürst. Deshalb nützen glaube ich hier auch keine weiteren logischen Erklärungen.

Vielleicht kann man diesen Aspekt nur in der praktischen Arbeit des Familienstellens erfahren.

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Hallo Ereschkigal

"Hier geht es darum, daß ein Kind mit seinem selbstbezogenem Sein anders liebt, als ein Erwachsener, der diese Verstrickungen aufgelöst hat. "

Nichts für ungut, aber ich denke das ein Kind in seiner ursprünglichen Art nicht verstrickt ist...wohl aber beginnt sich in ein Strickmuster einfügen zu lassen und sich darin zu verstricken und dies muss dann als Erwachsener entknotet werden, wenn ein Fortschritt/ eine Selbsterkenntnis stattfinden soll.
Ein sogenannter Erwachsener ist meiner Erfahrung nach viel Verstrickter in seinen Emotionen, weil sie über Glaubensmuster laufen.
Das was Du als Wahrnehmen der Emotionen beschreibst, als Erkenntnis, dass es Liebe ist, beschreibt für mich schon die Distanz auf die der Erwachsene zu seinen Emotionen geht (weil die Gesellschaft Ihre Unterdrückung fordert und fördert)
Die Sehnsucht nach Liebe ist Liebe und die Fähigkeit zu Lieben ist Liebe.
Wie oben und unten. Diese Liebe oder die Sehnsucht dannach hat nur eine andere Wirkung/Richtung.

"Wenn ich einem erwachsenen Mensche, der als Kind einiges durchlitten hat, bei der Aufarbeitung seiner Kinheit sage, Du konntest ja nicht anders, Du warst ja von Deinen Eltern abhängig, entsteht daraus keine Kraft"

Die Liebe des Kindes ist gültig. Ich kann sie mir als Erwachsener bewusst machen und sie neu erfahren.
Trotzdem "ersetzt" die Liebe der Eltern zunächst die Liebe Gottes, die der sich herausbildende Geist noch als Erfahrung in sich trägt. Es gibt Berichte wo sich Kinder vereinzelt daran erinnern. Trotzdem wird die Erinnerung daran gelöscht.
Warum?
Weil der Geist sonst nicht die Freiheit hätte sich gegen Gott zu entscheiden.
Weil der Geist sonst nicht die Freiheit hätte sich einen Gott nach seinen Vorstellungen zu schaffen.. siehe Religionen.
Weil der Geist sonst nicht die Freiheit hätte sich gegen die Liebe zu entscheiden.
Weil der Geist sonst nicht die Freiheit hätte sich vor dem Tod oder vor Gott zu fürchten.
Diese ganze mögliche Erfahrungspalette soll offengelegt werden und das ist der Grund warum die Seele ins Vergessen taucht.
Es ist aber ein schwieriger Prozess und als er mir bewusst wurde (ich spreche hier einfach von meinen geistigen Erfahrungen) wurde mir zum ersten Mal wirklich klar was Seth meinte als er sagte:
Könntet Ihr Euch an Eure Geburt erinnern, Ihr würdet den Tod nicht fürchten.

Ich wollte Dir hier nur erklären, warum ich schreibe was ich schreibe und warum ich glaube, was ich glaube/erfahren habe.
Aber wie formulieren es die Engländer?
"handsome is what handsome does."
in diesem Sinne, was Dir geholfen hat, kann so schlecht nicht sein..
LG
Regina
 
Liebe Regina,

da bei Aufstellungen mit Erwachsenen gearbeitet wird, ist es vielleicht die Sich des Erwachsenen auf seine Kindheit.

Du hast ein sehr idealisiertes Bild von Kindern. Gibt es wirklich positive Möglichkeiten sie groß werden zu lassen?

Liebe Grüße
Ereschkigal
 
Liebe Ereschkigal,

"Du hast ein sehr idealisiertes Bild von Kindern."

Kinder sind Idealisten, im Wahrsten Sinne des Wortes.
Das was der Erwachsene später naiv oder leichtgläubig nennt ist Ihre Welt.

"Gibt es wirklich positive Möglichkeiten sie groß werden zu lassen? "

In unserer Welt?
Ich weiss es nicht.

LG
Regina
 
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