gute Menschen

Kugelfisch1

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8 September 2010
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Hallo liebe Mitschreiber!

Hab mal wieder zwei Interessensfragen an euch:

1) Haltet ihr euch für gute Menschen?

Warum, warum nicht?

2) Seid ihr zufrieden mit euerem jetztígen Leben? (wie hoch ist die Zufriedenheit auf einer Skala von 0-100%?)

Bin gespannt auf alle Antworten...

GLG Kugelfisch1
 
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AW: gute Menschen

Liebe Kugelfisch!

Du bist aber neugierig.;)

Hallo liebe Mitschreiber!

Hab mal wieder zwei Interessensfragen an euch:

1) Haltet ihr euch für gute Menschen?

Dazu müsstest Du definieren, was "gut" ist. Ich bin ein Mensch. Und damit habe ich alles in mir.

Ob das dann als "gut" oder "schlecht" bewertet wird, ist eine Frage, wie mein Umfeld das sieht was ich mache und wie ich bin. D.h. gut/schlecht ist keine subjektive Bewertung, sondern eine von anderen.

2) Seid ihr zufrieden mit euerem jetztígen Leben? (wie hoch ist die Zufriedenheit auf einer Skala von 0-100%?)
Mal so mal so. Montags nein, Freitags ja.:D

Im großen und ganzen denke ich, ich kann wirklich zufrieden sein. Wenn ich mir andere Länder ansehe - wie gut es uns hier geht, wir müssen nicht hungern, wir haben ein Dach über dem Kopf und wir müssen nicht jeden Tag Angst vor Soldaten haben - wie könnte ich da unzufrieden sein?

Meine persönlichen Wünsche für mein Leben sind alle fast erfüllt (ist auch eine Frage der Zeit, manche Wünsche brauchen für die Erfüllung eben länger), mir geht nichts ab - wunderbar.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
AW: gute Menschen

Hallo liebe Mitschreiber!

Hab mal wieder zwei Interessensfragen an euch:

1) Haltet ihr euch für gute Menschen?

Warum, warum nicht?

2) Seid ihr zufrieden mit euerem jetztígen Leben? (wie hoch ist die Zufriedenheit auf einer Skala von 0-100%?)

Bin gespannt auf alle Antworten...

GLG Kugelfisch1

Jeder glaubt von sich aus das er ein guter Mensch ist, aber nur wenige sind es , wir sind nun mal Menschen und sind in wirklichkeit nicht immer gut , weil das leben uns veranlasst nicht immer gut zu sein , ansonsten wird man schnell ausgenützt , egal in welchen bereich. Die zufriedenheits Skala ist manchmal auf 30 und manchmal auf 75 und nur kurz auf 100 . lg. Ellisa
 
AW: gute Menschen

Hallo ihr !

Ich denke dass man für manche Menschen ein guter Mensch ist, für andere ein absoluter Alptraum. Ich halte mich nicht für besonders gut oder schlecht, kenne aber einige Menschen die das tun.

Z.B. "Ich mache alles perfekt. Im Vergleich zu (Name) habe ich es wirklich viel besser gemacht", zitiere fast wortwörtliche Aussage einer Bekannten.

Ich finde auch dass wir in diesem Land zufriedensein können, allerdings sehe ich immer wieder Menschen die das nicht schätzen. Kürzlich zum Beispiel sah ich eine Frau die sich beschwerte dass ihre Kinder in der KITA ´nur Wasser anstatt Saft bekommen. Da denke ich mir andere Mesnchen müssen Kilometerweit gehen um an Wasser zu kommen und jene Frau beschwert sich. Die Welt steht nicht mehr lange...

Ich bin aber auch nicht immer so zufrieden wie ich sein sollte. Allerdings nicht aus Gründen von Habgier oder so, sondern weil es in meinem beruflichen Umfeld derzeit gar nicht passt. Zufriedenheitsskala deshalb auf 20, abgesehen davon wäre sie so auf 75, aber der negative Part überschattet alles andere im Leben gerade.

Wünsche euch noch viele Menschen die euch als gute Menschen schätzen und viel Zufriedenheit.:move1:

GLG Kugelfisch1
 
AW: gute Menschen

Hallo,

also ich denke nicht, dass alle Menschen von sich glauben, dass sie gut sind. Ich glaube manche entscheiden sich bewusst dafür schlechtes zu tun und sich dessen auch bewusst. Aber ja auf der andere Seite gibt es auch Leute, die immer glauben, dass sie die Besten sind.

Von dem könnte man vielleicht ableiten, dass gute Menschen nicht unbedingt darüber nachdenken ob sie gut sind, sondern einfach gut handeln. Dazu gehört für mich eindeutig Respekt und Toleranz, aber auch eine gesunde postive Einstellung. Wichtig ist es wohl auch, dass man sich um andere kümmert und hilft, aber sich dabei selbst nicht vergisst. Ich spende z.B. gerne mal hin und wieder Geld und Kleidung sofern es mein Budget erlaubt.

Zufriedenheitsskala ist momentan auf 60. Schließe in 3 Wochen mein Studium ab und bin dann endlich "frei". hoffe, dass sie dann ansteigt,wobei ich sagen muss, dass ich auch versucht habe die Skala während dem Studium anzuheben, was mir auch gelungen ist, dadurch dass ich einen gesünderen Lebensstil entwickelt habe.

Alles Liebe,
Stephanie
 
AW: gute Menschen

Hallo,

also ich denke nicht, dass alle Menschen von sich glauben, dass sie gut sind. Ich glaube manche entscheiden sich bewusst dafür schlechtes zu tun und sich dessen auch bewusst.

Auch beim gesellschaftlich definierten "schlechten Tun" haben sie einen guten Grund (man beachte die Doppeldeutigkeit hier des Wortes "gut"), um es zu tun, d.h. es vor sich selbst zu rechtfertigen.

Selbstmitleid ist z.B. so ein Motor, der zu großer Grausamkeit führen kann, obwohl man sich selbst dabei völlig im Recht fühlt und sich "gut" fühlt - nur der andere, das Opfer ist schuld und "schlecht". Der "Täter" versteht sich immer selbst.

Du schreibst als Beispiel das Spenden. Jemand der nicht spendet, fühlt sich deshalb sicher nicht als schlechter Mensch. Denn er wird entweder nicht darüber nachdenken (ergo kann er sich gar nicht schlecht fühlen bei dem Thema) oder er wird wiederum "gute" Gründe haben, es nicht zu tun.

Und wenn derselbe Mensch im Geld schwimmt, wird er aus unserer Sicht (die nicht im Geld schwimmen), geizig sein, wenn er nichts spendet, also nicht "gut". Aus seiner Sicht wird er sich trotzdem als "gut" fühlen, denn er wird seine persönlichen Gründe dafür haben.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
AW: gute Menschen

Hallo liebe Mitschreiber!

Hab mal wieder zwei Interessensfragen an euch:

1) Haltet ihr euch für gute Menschen?

Ja, ich bin ein guter Mensch

Warum, warum nicht?

Wahrscheinlich aus dem Grund, wie es jeder gesunde/normale Mensch empfinden sollte.

Wenn ein Mensch an sich zweifelt und sagt, er sein kein guter Mensch, dann überlege ich, was bei diesen Menschen psychisch nicht in Ordnung ist.

Wie wir auf unsere Umwelt wirken, wie man uns da einschätzt, ist eine ganz andere Seite. Da kann es durchaus sein, dass andere sagen, wir sind keine guten Menschen.

NUR das eigene innere Empfinden sollte immer so fühlen, dass man so wie man ist, handelt und lebt....sich als ein guter Mensch empfindet.

Jeder Mensch handelt so, wie er es für richtig und GUT empfindet.
Und das ist dann auch RICHTIG und GUT.

Wenn aber wer von sich sagt, er sei kein guter Mensch, dann würde ich sagen, "dieser Mensch brauch dringend Hilfe "


2) Seid ihr zufrieden mit euerem jetztígen Leben? (wie hoch ist die Zufriedenheit auf einer Skala von 0-100%?)

Ja bin ich. Auf deiner Zufriedenheistskala liege ich bei 90 %. Wenn es Schwankungen gibt, dann schwankt es zwischen 80-90 %.
 
AW: gute Menschen

Von dem könnte man vielleicht ableiten, dass gute Menschen nicht unbedingt darüber nachdenken ob sie gut sind, sondern einfach gut handeln. Dazu gehört für mich eindeutig Respekt und Toleranz, aber auch eine gesunde postive Einstellung. Wichtig ist es wohl auch, dass man sich um andere kümmert und hilft, aber sich dabei selbst nicht vergisst.

Ja ich kenne solche Menschen und die würde ich total als gute Menschen bezeichnen. Allerdings kenne ich sie nur oberflächlich und weiß nicht ob sie wirklich so durch und durch gut sind wie sie scheinen. In der Gegenwart solcher Menschen fühle ich mich jedoch besonders wohl... Ich wünschte alle Menschen (mich eingeschlossen) wären gute Menschen, bzw. werden von anderen so wahrgenommen.

Zufriedenheitsskala ist momentan auf 60. Schließe in 3 Wochen mein Studium ab und bin dann endlich "frei". hoffe, dass sie dann ansteigt,wobei ich sagen muss, dass ich auch versucht habe die Skala während dem Studium anzuheben, was mir auch gelungen ist, dadurch dass ich einen gesünderen Lebensstil entwickelt habe.

Ich hoffe dass bei dir nach dem Studieum die Zufriedenheitsskalaabs nach steigt, weil bei mir gings nach der Schule damit bergab obwohl ich hohe Erwartungen hatte und mich schon darauf freute.

Also jedenfalls viel Glück und Zufriedenheit.

GLG Kugelfisch1
 
AW: gute Menschen

Hallo!

Ich tue mir und meiner Umwelt, soweit es in meiner Macht steht gutes... damit geht es mir gut.
Ob andere, Außenstehende das auch so sehen, das weiß ich net*lach
Aber, ich muss auch net darauf schauen, wie andere mich sehen, sondern auf mich. Wenn es mir gut geht, strahle ich das auch aus und somit kommt mein Erscheinen eigentlich auch als " gut " an.
Definition für mich

Aber, genauso wie es schwarz und weiß gibt, gibt es auch immer ein gegenteil zum guten.

Ob davon etwas in mir steckt, ich denke schon*lächel

Aber ich kann sehr gut damit leben, denn mir geht es damit gut!

Und auch dabei kommt es aufs außen an, was als NICHT gut betrachtet wird*schmunzel

Ich bin halt anders und es geht mir gut dabei!

Und jaaaaaa.... ich bin ganz und gar zufrieden mit meinem jetzigen Leben, nehme auch Steinige Wege an ( wie immer ) *lach
und mach das beste daraus.

Fühle aber auch am Wochenanfang eher eine Tendenz zu... bähhhh.... ich mag mich heute gar net... am Freitag schaut das dann meist wieder gaaaanz anders auch :welle:

Es gibt aber auch JETZT Dinge, die ich gerne anders hätte, daran arbeiten wir und bauen uns so nach und nach unsere kleine Welt auf!
Um Zufriedenheit und Glück zu erfahren und zu säen....

:welle:

Ach ja...hab fast auf die Skala vergessen.... fühle mich JETZT bei 90 % bin halt etwas müüüde heut *grins
 
AW: gute Menschen

Du schreibst als Beispiel das Spenden. Jemand der nicht spendet, fühlt sich deshalb sicher nicht als schlechter Mensch. Denn er wird entweder nicht darüber nachdenken (ergo kann er sich gar nicht schlecht fühlen bei dem Thema) oder er wird wiederum "gute" Gründe haben, es nicht zu tun.

Und wenn derselbe Mensch im Geld schwimmt, wird er aus unserer Sicht (die nicht im Geld schwimmen), geizig sein, wenn er nichts spendet, also nicht "gut". Aus seiner Sicht wird er sich trotzdem als "gut" fühlen, denn er wird seine persönlichen Gründe dafür haben.

Hallo Reinfriede,

Ich denke das ist das Problem: auch "schlechte Menschen" finden sich oft gut und sehen ihre Fehler nicht ein. Das finde ich schade. Ich denke dass sich wirklich gute Menschen gar nicht als "wirklich gute Menschen" sehen, weil sie nicht eingebildet sind und nicht zu hoch über sich selbst denken. Ich denke der Großteil der Menschen befindet sich zwischen gut und schlecht. Das denke ich von mir auch.

Lg Kugelfisch1
 
AW: gute Menschen

Wenn ein Mensch an sich zweifelt und sagt, er sein kein guter Mensch, dann überlege ich, was bei diesen Menschen psychisch nicht in Ordnung ist.


Jeder Mensch handelt so, wie er es für richtig und GUT empfindet.
Und das ist dann auch RICHTIG und GUT.

Wenn aber wer von sich sagt, er sei kein guter Mensch, dann würde ich sagen, "dieser Mensch brauch dringend Hilfe "
Hallo Wirbelwind,

ich bin da anderer Meinung als du. Ich denke viele Menschen handeln bewusst anders als sie es als richtig empfinden und nicht immer ist alles was man als richtig empfindet gut.

Wenn ein Mensch einen anderen Unschuldigen verbrügelt, nur weil er selbst als Kind immer verbrügelt wurde, empfindet er es selbst vieeleicht als richtig und fair. Das ist es aber nicht.

So denke ich halt darüber.

Ich denke auch dass Menschen die einsehen, dass sie schlechtes getan haben und keine guten Menschen sind, am besseren Weg sind als solche die sich immer für die besten halten, meinst du nicht auch?

Glg Kugelfisch1
 
AW: gute Menschen

Hallo Reinfriede,

Ich denke das ist das Problem: auch "schlechte Menschen" finden sich oft gut und sehen ihre Fehler nicht ein. Das finde ich schade. Ich denke dass sich wirklich gute Menschen gar nicht als "wirklich gute Menschen" sehen, weil sie nicht eingebildet sind und nicht zu hoch über sich selbst denken. Ich denke der Großteil der Menschen befindet sich zwischen gut und schlecht. Das denke ich von mir auch.

Lg Kugelfisch1

Liebe Kugelfisch!

Man muss unterscheiden zwischen subjektiv gut/schlecht und ethisch oder moralisch gut/schlecht.

Ein religiös motivierter Attentäter wird seine Handlung selbst als "gut" ansehen. Und viele seiner Mit-Fanatiker ebenfalls.

Gut oder schlecht kann kulturell völlig verschieden belegt sein.

Wenn Du nun in Deinem Kulturkreis, in Deinem Umfeld Dich so verhältst, wie es den Normen entspricht, wirst Du das Gefühl haben, "gut" zu handeln.

Elias Canetti beschreibt das sehr gut in seinem Buch "Masse und Macht".

Ein Individuum, das in einer Gruppe lebt, wird vermeiden, durch seine Handlungen aus der Gruppe ausgeschlossen zu werden.

Handlungen, die in der Gruppe akzeptiert sind (also mit dem Wort "gut" belegt werden), werden in ihm ein ebenso gutes Gefühl auslösen. Das fühlt sich dann nach "ich bin/handle gut" an.

Handlungen, die von der Gruppe nicht akzeptiert werden (="schlecht") könnten einen Ausschluss nach sich ziehen, daher wird er das Gefühl dabei haben, "schlecht" zu handeln.

Und der Maßstab, welche Handlungen gut und welche schlecht sind, bestimmt die Gruppe, die eine Nation, eine Religion, die Familie, die Lehrer oder sonstwas sein kann, innerhalb derer er sich bewegt.

Im speziellen Fall Spenden wird es sich ebenso verhalten: Bewegst Du Dich in einem Umfeld, in dem Spenden als "gut" bewertet wird (durch Freunde, Bekannte, Medien sind auch nicht zu unterschätzen), so wirst Du durchs Spenden das Gefühl bekommen, gut zu handeln.

Ein anderer, der sich in einem Umfeld aufhält, der Spenden gegenüber kritisch eingestellt ist, wird eben KEIN gutes Gefühl entwickeln können, wenn er spendet.

Und Deine Bewertung, ob dieser Mensch nun gut oder schlecht handelt, wenn er nicht spendet, entspringt auch dem Gruppendenken, das für Deine Gruppe die Moral festlegt. Wenn Du von "wirklich schlechten" Menschen sprichst, so könnte es sein, dass Du das, was diese Menschen tun, an der Moral misst, die für Dein persönliches Umfeld relevant ist.

Dieser Mensch befindet sich eventuell in einer völlig anderen Gruppe mit völlig anderen Ethikvorstellungen (s. z.B. das Lied von Elvis Presley "in the ghetto") und hat vor allem eines: einen Lebensweg, der sich von Deinem offenbar ziemlich unterscheidet.

Du kannst nun in persönlichen Gesprächen diesem Menschen Deine Sichtweise erklären - aber mehr nicht. Er geht seinen Weg, Du Deinen. Ob er Dich dann als gruppenrelevant einstuft und seine Handlungen dahingehend überdenkt, ist seine Entscheidung.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
AW: gute Menschen

Ich versuche meine Entscheidungen, die Einfluss auf andere haben bewusst zu treffen und auch darüber nachzudenken, warum ich mich gut oder schlecht dabei fühle, was ich erwarten und verlangen darf, was mein Gegenüber darf....
Dann entscheide ich das nach meinem Gewissen.




Beispiel:
Eine Bekannte erzählt mir, ihr Vermieter droht mit Kündigung, weil ihr Vater den Unterhalt mal wieder zu spät zahlt.
Ich habe Geld rum liegen, was ich grad nicht brauche.
Leihe ich ihr das, oder nicht? Geht um 500 Euro.
Dann fangen die Menschen an, das nach verschiedenen Kriterien zu entscheiden.
Beim Großteil bestimmt die erste Frage: Vertraue ich ihr?
Bei mir auch. Ich entscheide: Es könnte durchaus sein, dass ichs nicht zurück bekomme. Aus verschiedensten Gründen, ist ja egal (erstmal).
Dann frage ich mich: Wie dringend brauche ich es denn?
Ich entscheide: Es wäre ärgerlich, aber nicht das größte Drama, wenn ich es nie zurück bekomme.
Damit ist BEI MIR die Entscheidung gefallen.
Die Begründung:
Sie würde aus der Wohnung fliegen, für mich hätte das keinerlei Konsequenzen, außer dass ich 500 Euro weniger habe, natürlich muss ich ihr das leihen.
Ich weiß nicht, ob ich es zurück bekomme.
ICH muss mich also entscheiden zwischen: Vertrauen ja, oder nein.
Moralvorstellung sagt: Vertrauen ist besser, für dich, für sie auch, weil Misstrauen vielleicht nicht gerechtfertigt ist. Das wäre ihr gegenüber ungerecht.
Da ichs nicht weiß, konstruiere ich Fälle:
Womit kann ich besser leben?
1. Ich gebe es ihr, sie gibt es mir nicht zurück.
--> Wessen Verschulden?
Ihres: Scheiß Nummer von ihr
Nicht ihres: mir fehlen 500 Euro, ist aber für mich nicht wirklich schlimm, verdient hätte sie es trotzdem
Ich habe ein ruhiges Gewissen, in beiden Fällen, ICH habe nichts falsch gemacht.
2. Ich gebe es ihr nicht, habe es rum liegen, brauche es nicht, kaufe mir davon vielleicht irgendwann unnützes Zeug.
Ich weiß nie, ob sie es mir zurück gegeben hätte, vielleicht ja.
Ich habe ein unruhiges Gewissen, aber dafür mein Geld noch.

Also habe ich das bessere Gefühl, wenn ich ihr das Geld leihe und mache das auch.




Oder umgekehrt:
Ich bin in Kenia.
Ich besuche dort eine Schule und sehe Kinder in Anziehsachen, die als solche gar nicht zu bezeichnen sind. Nicht mal Lumpen sind das mehr.
Im "Kunstunterricht" formen die Kinder Figuren. Nicht aus Knetmasse. Nicht aus Ton.
Sondern aus Dreck vom Fußboden (da sitzen die auch), mit Wasser.
Ich überschlage, was mein Outfit gekostet hat.
Hose: 130
Shirt: 50
Schuhe: 100
Reicht mir schon, mehr will ich gar nicht wissen...
Ich denke: Wow... eine Hose für 20 Euro hätte auch deine Beine bedeckt.
110 Euro Ersparnis = Einen Monat Essen kaufen für kenainische Familie (fiktiv)
Weitere Hochrechnungen erspare ich mir (wofür ich mich schlagen will, weil ich mich nur nicht damit auseiander setzen möchte, damit ich nichts ändern muss....).
Guck mir die Menschen genauer an: Alle Lächeln zurück, wenn ich die Mundwinkel nach oben ziehe. Habe ich nicht verdient. Ich würd mich wahrscheinlich ausrauben. Und das gerecht finden.
Geht weiter in einem Dorf.
Maismehl wird von Hand gemahlen. Ich versuche das, nicht genug Kraft. Die kenainischen Frauen lachen. Ich lache mit, habe nicht das Gefühl, dass sie mich auslachen.
Ich will wissen, was das für Gräber sind. Schwangere Frau wurde vom Elefanten getötet. Aha. Ein eigenes Grab für ungeborenes Kind.
Ich gucke mir die Hütten an. So wohnen die also?
Oh, kein Bett. Müll, Dreck, es stinkt. Wie jetzt: Da schlaft ihr? Auf der Steinplatte? Achso... son Lumpen-Laken drunter. Dann geht´s ja.
Sage mir im Kopf die Wörter: "Heftig..." oder "Krass...."
Versuche Mitleid zu fühlen oder mich blöd zu finden. Klappt nicht.
Bekomme ich einen Kulturschock?
Irgendwann wieder im Bus.
Habe Hunger und denke an das Paket, was mir im Hotel gegeben wurde.
Jetzt reichts mir!
Ich denke: "Du bist so ein egoistisches, behindertes Drecksschwein! DEIN Magen knurrt und du denkst SOFORT an diese scheiß Kiste. Aber rennst grad zwei Stunden in Schulen und Dörfern rum, wo die Kinder alle halb verhungert aussehen mit deinem ohnehin zu fetten Arsch und DENKST nicht eine Sekunde daran, das du was zu fressen dabei hast!"
Dann frage ich mich, ob ich es denn abgegeben hätte, WENN ich dran gedacht hätte.
Ehrlich!? -Ja. Nen Apfel hätte ich behalten. Bis abends kann man wohl mal Hunger leiden.
Denke weiter: "Ist ja auch das mindeste... kannst dich in der Lodge ja wieder vollstopfen, bis dir schlecht wird... WARUM hast du nicht daran gedacht, du bist wirklich ein mieser Mensch."
Ich nehme Apfel und Birne raus und geb den rest dem Busfahrer. Er hat keinen Hunger.Aber Kinder, die sich freuen.
Ich mache mir noch weiterhin Gedanken, warum es keinen Unterschied gemacht hat, ob ich sowas im Fernsehen sehe, oder live davor stehe.
Fühlt sich gleich an.
Frage mich außerdem, ob nicht ein viertel meines Kofferinhaltes gereicht hätte...
-ja.....
Hätte man den restlichen Platz mit alten Klamotten füllen können und an Kinder verschenken.
Ich bin da zumindest sicher, dass ich beim nächsten Mal dran denken werde.
Ich finde das aber nicht annähernd ausreichend und bin sehr enttäuscht von mir.
Obwohl ich auch in dem Moment genau weiß, dass mich das weder zum Strom sparen, noch zum Spenden, noch zum billiger shoppen veranlassen wird, wenn ich zurück bin.
Bin scheinbar allein durch mein schlechtes Gewissen beruhigt.
Schlechter Mensch....

Gerade die Kenia Sache habe ich mit Freunden besprochen.
Häufiger Einwand: Was würde das ändern, wenn du da EINMAL bist und EINMAL dein Essen abgibst?
DAS hatte ich nicht bedacht. Uh, jau. Den wirklichen Nutzen habe ich gar nicht berücksichtigt. Bin schlecht UND dumm.
Weiß nicht. Alles? Nichts? Geht es darum überhaupt?
Fast alle sind sicher: Nichts von Dauer.
Und wenn JEDER ETWAS abgeben würde? Jeden Tag?
Antwort: Ist aber nicht so.
DAS deprimiert mich jetzt richtig.
Schlecht, dumm UND überflüssige Gedanken.

Nur einer enttäuscht mich nicht, wie immer. Geht jeden Gedankengang noch mal einzeln mit mir durch. Kann ja nicht stimmen, muss ja ein Fehler sein, wenn "schlecht" dabei heraus kommt. Sieht manches anders, lässt meine Gedanken aber so als logisch durchgehen (für MEIN Denken logisch).
Stimmt wohl doch. Aber nur darauf bezogen jetzt.
Versucht mich zu trösten: Die meisten mache sich diese Gedanken gar nicht. Und was "Ist aber nicht so" überhaupt für eine Antwort sei?! So dürfe man nicht argumentieren. Nur weil´s keiner macht, muss es nicht richtig sein.
Helfen tut´s nicht, aber danke für die Bemühung.
-Man tut, was man kann.....




Ungefähr so sieht bei mir die eigene Beurteilung aus. (Als Beispiel)
Ich gebe mir Mühe, erwische mich aber oft dabei, eigentlich meinen Idealvorstellungen gar nicht gewachsen zu sein.

Beurteilt ja auch jeder anders. Ich würde zum Beispiel nicht auf die Idee kommen, das Entsprechen von gesellschaftliche Normen im Allgemeinen anzuführen in so einer Diskussion.
Dagegen spricht ja immer die Möglichkeit, sich als Individuum auch anders entscheiden zu können.
Und auf die Norm selbst kommt es auch an. Ob die gut oder schlecht ist.
 
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Puh,
war etwas anstrengend das zu lesen aber danke für diese Sicht der Dinge!

Du hast recht,
jetzt vor Weihnachten wenn es wieder so viele Spendenaufrufe gibt und sie Bilder von hungernden Kindern usw.. zeigen...

in dem Moment berührt es mich,
aber später hat man es wieder verworfen.

Ich denke auch so oft mensch man hat so viele überflüssige Dinge...

wir haben letztens aussortiert und die Sachen der Tante meines Mannes mitgegeben sie ist engagiert bei "Menschen für Menschen",.

Außerdem spende ich öfter für Tiere in Not und habe ein Patenkaninchen...

das Schlimme finde ich auch daß eher die die eh wenig haben zum Spenden bereit sind als die die genug Geld haben!

Und ganz ehrlich,
Tiere liegen mir viel mehr am Herzen als so mancher Mensch!

Sie sind einfach lieb und unschuldig,
der Mensch dagegen ist intrigant und böse und berechnend...

(ich hoffentlich nicht!:) )

Bin ich nun ein schlechter Mensch?
 
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