Niki schrieb:
Was mir gestern noch eingefallen ist:
vielleicht hast du ja auch eine Einstellung deiner Mutter übernommen, dass Sexualität verwerflich ist....
das könnte durchaus sein!!! sie hat meinen vater gewähren lassen, ohne freude dabei zu spüren, weil er sie einfach beanspruchte, wann immer es ihm in den sinn kam. und weil sie schiss vor ihm hatte.
und sie hat sich das alles gefallen lassen!!! auch, dass er vor vielem anderem nicht halt machte.
bzw. dass sie etwas übersehen hat (ich meine jetzt nicht mich, MICH hat er absolut in ruhe gelassen....) mag ich nicht so verstehen.
ich denke, ich sehe in dieser beziehung absolut auf sie herab und spiele es jetzt aus, dass ich anders bin. aus einer protesthaltung heraus. schaden tu ich damit nur mir und meinen lebenspartnern.
aber wahrscheinlich ist mein "schaden" so verworren, dass es nicht nur einen aspekt gibt.
Niki schrieb:
eigentlich wäre dann ja logisch gewesen (als Kind), dass du deine Sexualität in den Vordergrund rückst, UM von ihm beachtet zu werden....
ich glaube, als kleines kind war ich so dermaßen unschuldig, dass ich den sexuellen aspekt gar nicht wahrgenommen hätte (mir ist das alles erst viel später aufgefallen = warum er mich wahrscheinlich nicht sah etc.).
darum dachte ich auch an nichts böses, als ein maler in unserem elternhaus im keller, in dem er seine arbeit verrichtete, "spielchen" mit uns mädchen begann. als die sache aufflog, da bekam ich einen regelrechten schock. nicht wegen dem, was da vorgefallen ist, sondern weil mir anscheinend etwas ganz schreckliches, verbotenes widerfahren ist, und ich das nicht erkannt habe!! er hat mir/uns ja nicht wehgetan......!!. ich sehe mich jedenfalls noch heute liegen, der arzt war da, die menschen herum waren vom skandal gezeichnet und völlig aufgelöst. mein vater jedoch hatte den arbeiter geschützt, der so etwas "verwerfliches" (ich konnte es damals nicht erkennen) tat, na klar, er verstand das.
irgendwie wurde mir damals wahrscheinlich schon eingeimpft: sexualität ist etwas schreckliches, mein eigener vater schützt mich nicht davor, er ist selber einer, der dieses "schreckliche" gutheißt.
danke für den denkanstoß, niki!
hallo clouds,
danke auch dir für dein interessantes posting.
Clouds schrieb:
Frage:
Wie ist das eigentlich mit den Menschen, die nur „Rollen“ im eigenen Leben spielen – für diesen Menschen ist man ja selbst auch nur eine „Rolle“, weil er so programmiert ist, dass er einen für etwas braucht, das aufrecht erhalten werden muß. Wenn nun beide gemeinsam an ihren Programmierungen arbeiten und diese auflösen, müsste es dann nicht möglich sein, auch mit der „Rolle“ künftig ein harmonisches, glückliches und erfülltes Leben zu führen???
... ob da eine chance besteht??? muss mal in meine geschichte gehen:
ich denke, mein mann hat sich immer frauen gesucht, die ihn in die schranken gewiesen haben, weil er das nie erfahren hat und geradezu danach "schreit". er konnte tun und lassen, was er wollte, seine eltern standen hinter ihm. vielleicht lässt er mich auch deshalb sein, weil ich ihm grenzen aufzeige, vielleicht ist das eigentlich eh das, was er will. wahrscheinlich tu ich es dennoch zuwenig, als dass er durch ein "aufwachen" etwas in sich lösen könnte. ich müsste wahrscheinlich knallhart gehen, dass er etwas erkennt und zu kämpfen beginnt. ansonsten besteht keine chance.
du schreibst ja selber: es müssten BEIDE daran arbeiten... .
interessant, diese perspektive!!!