Liebe Leute,
ich bin heute über dieses Forum gestolpert und möchte Euch meine kleine Lebensgeschichte erzählen, die vorläufig im Hier und Jetzt in einer handfeste Depression, existenzbedrohenden finanziellen Nöten und vor allem einer inzwischen quälenden Lethargie, da wieder raus zu kommen gipfelt.
Ich muss viel aus meinem Leben erzählen, weil sich quasi alles wie in diesem berühmt berüchtigten Schneeball den Berg hinunter aufgetürmt hat und ich jetzt am vorläufigen Ende dieser Talfahrt vor einem riesigen Scherbenhaufen stehe.
Ich bin Mitte 40, ledig, Single und habe keine Kinder. Mit Fug und Recht kann ich behaupten, dass ich nur 2 Mal in meinem Leben aufrichtig und mit ganzem Herzen geliebt habe. Es klingt vielleicht ein wenig arrogant wenn ich sage, dass ich mich als hypersensiblen, sehr gefühlsbetonten Menschen mit dem Herz am rechten Fleck bezeichnen würde.
Mit der Frau meines Lebens war ich 2 Jahre zusammen, ich habe Sie über alles geliebt, aber es ging auseinander, weil Sie 1. weit von mir weg wohnte und das Gefühlsniveau offensichtlich nicht ebenbürtig war. Ich habe 2 Jahre getrauert, bin aber danach recht gut damit klar gekommen.
Zwischen meinem 10 und dem 30 Lebensjahr war ich voll gesellschaftlich und sozial integriert, war 7 Tage die Woche mit diversen Hobbies voll beschäftigt, habe keine Veranstaltung ausgelassen und hatte einige sehr gute, viele gute Freunde und einen riesigen Bekanntenkreis. Ich war bekannt, beliebt extrem humorvoll, habe ich viel gelacht und gelebt und umgab mich unheimlich gerne mit Menschen.
Den ersten Bruch in meinem Leben gab es mit ca. 30 Jahren, als ich begann – mehr oder weniger absichtsvoll- mich mehr und mehr aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Ich habe ein Unternehmen gegründet und mich mit voller Schaffenskraft, Kreativität und Fleiß an den Aufbau meines Geschäftes gemacht, auch hier bin ich bis an einen gewissen Punkt erfolgreich gewesen, aber dazu später mehr.
Das Jahr 2010 brachte zwei Ereignisse, die mein Leben bis heute nachhaltig verändert und geprägt haben. Anfang des Jahres hat mein Bruder, in einem Alter in dem ich heute bin, den Kampf gegen den Krebs verloren und Mitte des Jahres gestand mir eine verheiratete Frau Ihre Liebe und auch ich verspürte unfassbar tiefe Gefühle für Sie. Weil ich mich sehr darüber erschrocken habe, wie ausgerechnet mir so etwas passieren konnte und ich es von vornherein ausschloss, das ganze real auszuleben, sind diese tiefen Gefühle stets beiderseitig in unseren Köpfen verblieben, mit Ausnahme eines einzigen Males, in dem es zwar nicht zum äußersten kam (Ihr wisst was ich meine) und ich es dennoch als den schönsten Moment in meinem bisherigen Leben bezeichnen würde. Noch nie bin ich mit einem Menschen wie in einem Rausch so eins geworden und habe den ultimativen Liebeskick empfangen.
Es ging hin und her, Sie hatte gravierende Gründe, die ich leider nicht näher ausführen kann, sich nicht von Ihrem Mann zu trennen. Und dennoch hat Sie über 2 Jahre an mir gezerrt, ich spürte Ihre Liebe so deutlich um mich im nächsten Moment wieder wegzustoßen und die Ratio in den Vordergrund zu holen. Es war psychisch eine ungeheuer anstrengende Zeit, für Sie und für mich, bis hin zu Selbstmordgedanken Ihrerseits. Ich hätte so gerne mit Ihr eine Zukunft geplant, brachte es aber auf der anderen Seite auch nicht fertig, mein Glück auf dem Unglück eines anderen Menschen (also Ihrem Mann) aufzubauen.
Und genau in dieser Verzweiflung habe ich einen großen Fehler begangen. Ich habe mich in eine Beziehung mit einer Frau gestürzt, für die von vornherein klar war, dass da tiefe Gefühle fehlen. Ich hatte einfach die Hoffnung, dass sich da etwas entwickeln könnte und ich war froh, nicht mehr allein zu sein. Dennoch ist mir die andere Frau nie aus dem Kopf gegangen und ich habe immer wieder verräterische Spuren im Internet hinterlassen. Meine damalige Partnerin hat mir das in zunehmendem Maße mit beispielloser Boshaftigkeit heimbezahlt. Gleichzeitig habe ich mich so so sehr angestrengt, Ihr ein guter Partner zu sein, bis es einfach nicht mehr ging und ich einen Schlußstrich zu ziehen. In der Endphase war ich derart psychisch belastet und fertig mit den Nerven, dass meine Leistungsfähigkeit im Geschäft auf annährend einem Nullpunkt angekommen war. Sie hat mich regelrecht psychisch fertig gemacht, und je mehr ich klammerte, umso boshafter wurde Sie.
Bis zur Trennung hatte ich mein Unternehmen in unfassbarer Naivität meinerseits komplett heruntergewirtschaftet und konnte eine saftige Mieterhöhung nicht mehr stemmen, was in einer fristlosen Kündigung meiner Räumlichkeiten gipfelte. Ich musste binnen 4 Monaten alleine meine Räumlichkeiten räumen, 90 % meines Firmeninventars sowie Waren entweder entsorgen oder veräußern. Das waren unmittelbar nach der Trennung vier sehr sehr harte Monate, sowohl psychisch als auch physisch. Im Mai 2015 begann ich in weitaus kleinerem Rahmen mein Geschäft wieder aufzubauen, ich weiß nicht woher ich damals die Kraft genommen habe, das alles so zu stemmen.
In diese Zeit fallen auch zwei weitere sehr ungute Ereignisse, die meine soziale Verwahrlosung, Einsamkeit und natürlich auch Selbstzweifel zusätzlich befeuerten. Ich gab aus einer Unmenge an über viele Jahre zusammengetragenen Gründen mein geliebtes Hobby auf. Ich hatte über 30 Jahre – auch durchaus erfolgreich – in der Jugendarbeit als Sporttrainer gearbeitet. Letztlich habe ich aber aufgehört, weil Frau Nr. 1 sich dort 2 Mal die Woche tummelte und gemeinsam mit Ihrem Mann die heile Welt spielen musste. Nur einen Monat später hat mir mein bester Freund, mit dem ich bis dahin über ALLES reden konnte, aus Gründen die mir heute noch nicht klar sind, die Freundschaft (über 30 jahre mit annähernd täglichem Kontakt) aufgekündigt.
Gleichzeitig kamen wieder Lebenszeichen und kleine Liebesbeweise von Frau Nummer 1, die mich dazu bewogen haben, weil ich nie mehr wieder in ein solches Wechselbad der Gefühle erleben wollte und auch wusste, dass ich dazu keine Kraft mehr hätte aufbringen können Ich endgültig schriftlich mitzuteilen – in einem langen Schreiben – dass ich dazu nicht bereit bin und es auch nicht über das Herz bringe, Ihn seiner großen Liebe zu berauben. Das ist nun fast 2 Jahre her und noch immer ist Sie ganz fester Bestandteil meines Herzinnenlebens. Ich würde das so gerne abstellen, finde aber weder Mittel noch Wege. Ich bin deswegen nach wie vor sehr verzweifelt und hoffe auf Schicksal.
Mein Geschäft ist schön langsam wieder angelaufen, ich war recht fleißig, habe relativ kontinuierlich mein Ding gemacht, bis heuer im April stetig meinen Umsatz wieder gesteigert. Doch dann kam der nächste Schicksalsschlag, der mich jetzt – wie es scheint - psychisch endgültig abgeschossen hat. Meine beiden Eltern bauen seit diesem Jahr massiv und sowas von schnell ab, dass ich manchmal einfach nur noch in Tränen dasitze, natürlich nur für mich, meinen Eltern würde ich das nie zumuten. Bei meinem Vater wurde Demenz festgestellt, meine Mutter hat schlimme Osteoporose – ist damit ein wandelndes Pulverfass. Ich habe so so Angst vor den nächsten Jahren, das kann ich gar nicht in Worte fassen. Wie eigentlich immer, habe ich sofort reagiert und bin seitdem voll und ganz für meine Eltern da. Alle Arztbesuche, Apotheke, einkaufen etc..
Das alles saugt einmal mehr unheimlich an meinen Lebensenergien. Ich betäube mich abends, weil ich sonst kein Auge zumachen könnte, und inzwischen ist es so, dass ich tagsüber vor meinem Computer sitze und nichts, aber auch gar nichts zusammenbekomme. Natürlich bin ich inzwischen verschuldet, wahrscheinlich kurz vor der Insolvenz. Ich weiß genau was zu tun wäre, mein Geschäft wieder auf Vordermann zu bringen, aber ich bin a) dermaßen zeitig eingebunden mit meinen Eltern und b) inzwischen völlig kraft – und willenlos. Ich würde mal sagen, dass das ein Burnout (obwohl ich das Wort nicht mag gepaart mit einer schwelenden Depression und heftigen Midlife-Crisis ist.
Alle meine Lebensziele (ich wäre sehr gerne Pappa) eine glückliche Partnerschaft, ein kleines Häuslein, alles das habe ich aus persönlicher Blödheit nicht geschafft. Auch mein Selbstvertrauen ist inzwischen komplett am Boden. Und am schlimmsten ist es ja, dass ich das alles, wo ich inzwischen kaum Sozialkontakte mehr habe, mehr oder weniger alleine schultern muss.
All diese Dinge, die mir da passiert sind werden inzwischen auch pathologisch, ich habe ohne ersichtlichen Grund heftige Schwitzattacken, möchte u.a. deswegen auch gar nicht unter Leute und der Magen grummelt inzwischen auch bedenklich.
So, jetzt habe ich Euch getextet. Mich zersetzen Selbstzweifel, eine erdrückende Apathie und große Zukunftsängste. Meine Eltern sitzen nur noch zuhause auf dem Sofa und zergehen, genauso wie ich ja, in Selbstmitleid, das ist psychisch ungemein anstrengend.
Ich weiß im Moment nicht weiter. Ich habe kein bisschen Energie, außer so gut es geht für meine Eltern dazusein und ein eigenes Leben findet nicht, aber auch gar nicht statt. Ich habe seit Jahren nicht gelacht und bin in jeglicher Hinsicht ein Schatten meinerselbst. Und das Schlimmste daran ist, dass ich das alles nur zu gut weiß, aber da einfach nicht rauskomme :-(
Vielleicht hat ja der eine oder andere von Euch ein paar Tipps, wie man diese quälende Antriebslosigkeit wegbekommen könnte.
ich bin heute über dieses Forum gestolpert und möchte Euch meine kleine Lebensgeschichte erzählen, die vorläufig im Hier und Jetzt in einer handfeste Depression, existenzbedrohenden finanziellen Nöten und vor allem einer inzwischen quälenden Lethargie, da wieder raus zu kommen gipfelt.
Ich muss viel aus meinem Leben erzählen, weil sich quasi alles wie in diesem berühmt berüchtigten Schneeball den Berg hinunter aufgetürmt hat und ich jetzt am vorläufigen Ende dieser Talfahrt vor einem riesigen Scherbenhaufen stehe.
Ich bin Mitte 40, ledig, Single und habe keine Kinder. Mit Fug und Recht kann ich behaupten, dass ich nur 2 Mal in meinem Leben aufrichtig und mit ganzem Herzen geliebt habe. Es klingt vielleicht ein wenig arrogant wenn ich sage, dass ich mich als hypersensiblen, sehr gefühlsbetonten Menschen mit dem Herz am rechten Fleck bezeichnen würde.
Mit der Frau meines Lebens war ich 2 Jahre zusammen, ich habe Sie über alles geliebt, aber es ging auseinander, weil Sie 1. weit von mir weg wohnte und das Gefühlsniveau offensichtlich nicht ebenbürtig war. Ich habe 2 Jahre getrauert, bin aber danach recht gut damit klar gekommen.
Zwischen meinem 10 und dem 30 Lebensjahr war ich voll gesellschaftlich und sozial integriert, war 7 Tage die Woche mit diversen Hobbies voll beschäftigt, habe keine Veranstaltung ausgelassen und hatte einige sehr gute, viele gute Freunde und einen riesigen Bekanntenkreis. Ich war bekannt, beliebt extrem humorvoll, habe ich viel gelacht und gelebt und umgab mich unheimlich gerne mit Menschen.
Den ersten Bruch in meinem Leben gab es mit ca. 30 Jahren, als ich begann – mehr oder weniger absichtsvoll- mich mehr und mehr aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Ich habe ein Unternehmen gegründet und mich mit voller Schaffenskraft, Kreativität und Fleiß an den Aufbau meines Geschäftes gemacht, auch hier bin ich bis an einen gewissen Punkt erfolgreich gewesen, aber dazu später mehr.
Das Jahr 2010 brachte zwei Ereignisse, die mein Leben bis heute nachhaltig verändert und geprägt haben. Anfang des Jahres hat mein Bruder, in einem Alter in dem ich heute bin, den Kampf gegen den Krebs verloren und Mitte des Jahres gestand mir eine verheiratete Frau Ihre Liebe und auch ich verspürte unfassbar tiefe Gefühle für Sie. Weil ich mich sehr darüber erschrocken habe, wie ausgerechnet mir so etwas passieren konnte und ich es von vornherein ausschloss, das ganze real auszuleben, sind diese tiefen Gefühle stets beiderseitig in unseren Köpfen verblieben, mit Ausnahme eines einzigen Males, in dem es zwar nicht zum äußersten kam (Ihr wisst was ich meine) und ich es dennoch als den schönsten Moment in meinem bisherigen Leben bezeichnen würde. Noch nie bin ich mit einem Menschen wie in einem Rausch so eins geworden und habe den ultimativen Liebeskick empfangen.
Es ging hin und her, Sie hatte gravierende Gründe, die ich leider nicht näher ausführen kann, sich nicht von Ihrem Mann zu trennen. Und dennoch hat Sie über 2 Jahre an mir gezerrt, ich spürte Ihre Liebe so deutlich um mich im nächsten Moment wieder wegzustoßen und die Ratio in den Vordergrund zu holen. Es war psychisch eine ungeheuer anstrengende Zeit, für Sie und für mich, bis hin zu Selbstmordgedanken Ihrerseits. Ich hätte so gerne mit Ihr eine Zukunft geplant, brachte es aber auf der anderen Seite auch nicht fertig, mein Glück auf dem Unglück eines anderen Menschen (also Ihrem Mann) aufzubauen.
Und genau in dieser Verzweiflung habe ich einen großen Fehler begangen. Ich habe mich in eine Beziehung mit einer Frau gestürzt, für die von vornherein klar war, dass da tiefe Gefühle fehlen. Ich hatte einfach die Hoffnung, dass sich da etwas entwickeln könnte und ich war froh, nicht mehr allein zu sein. Dennoch ist mir die andere Frau nie aus dem Kopf gegangen und ich habe immer wieder verräterische Spuren im Internet hinterlassen. Meine damalige Partnerin hat mir das in zunehmendem Maße mit beispielloser Boshaftigkeit heimbezahlt. Gleichzeitig habe ich mich so so sehr angestrengt, Ihr ein guter Partner zu sein, bis es einfach nicht mehr ging und ich einen Schlußstrich zu ziehen. In der Endphase war ich derart psychisch belastet und fertig mit den Nerven, dass meine Leistungsfähigkeit im Geschäft auf annährend einem Nullpunkt angekommen war. Sie hat mich regelrecht psychisch fertig gemacht, und je mehr ich klammerte, umso boshafter wurde Sie.
Bis zur Trennung hatte ich mein Unternehmen in unfassbarer Naivität meinerseits komplett heruntergewirtschaftet und konnte eine saftige Mieterhöhung nicht mehr stemmen, was in einer fristlosen Kündigung meiner Räumlichkeiten gipfelte. Ich musste binnen 4 Monaten alleine meine Räumlichkeiten räumen, 90 % meines Firmeninventars sowie Waren entweder entsorgen oder veräußern. Das waren unmittelbar nach der Trennung vier sehr sehr harte Monate, sowohl psychisch als auch physisch. Im Mai 2015 begann ich in weitaus kleinerem Rahmen mein Geschäft wieder aufzubauen, ich weiß nicht woher ich damals die Kraft genommen habe, das alles so zu stemmen.
In diese Zeit fallen auch zwei weitere sehr ungute Ereignisse, die meine soziale Verwahrlosung, Einsamkeit und natürlich auch Selbstzweifel zusätzlich befeuerten. Ich gab aus einer Unmenge an über viele Jahre zusammengetragenen Gründen mein geliebtes Hobby auf. Ich hatte über 30 Jahre – auch durchaus erfolgreich – in der Jugendarbeit als Sporttrainer gearbeitet. Letztlich habe ich aber aufgehört, weil Frau Nr. 1 sich dort 2 Mal die Woche tummelte und gemeinsam mit Ihrem Mann die heile Welt spielen musste. Nur einen Monat später hat mir mein bester Freund, mit dem ich bis dahin über ALLES reden konnte, aus Gründen die mir heute noch nicht klar sind, die Freundschaft (über 30 jahre mit annähernd täglichem Kontakt) aufgekündigt.
Gleichzeitig kamen wieder Lebenszeichen und kleine Liebesbeweise von Frau Nummer 1, die mich dazu bewogen haben, weil ich nie mehr wieder in ein solches Wechselbad der Gefühle erleben wollte und auch wusste, dass ich dazu keine Kraft mehr hätte aufbringen können Ich endgültig schriftlich mitzuteilen – in einem langen Schreiben – dass ich dazu nicht bereit bin und es auch nicht über das Herz bringe, Ihn seiner großen Liebe zu berauben. Das ist nun fast 2 Jahre her und noch immer ist Sie ganz fester Bestandteil meines Herzinnenlebens. Ich würde das so gerne abstellen, finde aber weder Mittel noch Wege. Ich bin deswegen nach wie vor sehr verzweifelt und hoffe auf Schicksal.
Mein Geschäft ist schön langsam wieder angelaufen, ich war recht fleißig, habe relativ kontinuierlich mein Ding gemacht, bis heuer im April stetig meinen Umsatz wieder gesteigert. Doch dann kam der nächste Schicksalsschlag, der mich jetzt – wie es scheint - psychisch endgültig abgeschossen hat. Meine beiden Eltern bauen seit diesem Jahr massiv und sowas von schnell ab, dass ich manchmal einfach nur noch in Tränen dasitze, natürlich nur für mich, meinen Eltern würde ich das nie zumuten. Bei meinem Vater wurde Demenz festgestellt, meine Mutter hat schlimme Osteoporose – ist damit ein wandelndes Pulverfass. Ich habe so so Angst vor den nächsten Jahren, das kann ich gar nicht in Worte fassen. Wie eigentlich immer, habe ich sofort reagiert und bin seitdem voll und ganz für meine Eltern da. Alle Arztbesuche, Apotheke, einkaufen etc..
Das alles saugt einmal mehr unheimlich an meinen Lebensenergien. Ich betäube mich abends, weil ich sonst kein Auge zumachen könnte, und inzwischen ist es so, dass ich tagsüber vor meinem Computer sitze und nichts, aber auch gar nichts zusammenbekomme. Natürlich bin ich inzwischen verschuldet, wahrscheinlich kurz vor der Insolvenz. Ich weiß genau was zu tun wäre, mein Geschäft wieder auf Vordermann zu bringen, aber ich bin a) dermaßen zeitig eingebunden mit meinen Eltern und b) inzwischen völlig kraft – und willenlos. Ich würde mal sagen, dass das ein Burnout (obwohl ich das Wort nicht mag gepaart mit einer schwelenden Depression und heftigen Midlife-Crisis ist.
Alle meine Lebensziele (ich wäre sehr gerne Pappa) eine glückliche Partnerschaft, ein kleines Häuslein, alles das habe ich aus persönlicher Blödheit nicht geschafft. Auch mein Selbstvertrauen ist inzwischen komplett am Boden. Und am schlimmsten ist es ja, dass ich das alles, wo ich inzwischen kaum Sozialkontakte mehr habe, mehr oder weniger alleine schultern muss.
All diese Dinge, die mir da passiert sind werden inzwischen auch pathologisch, ich habe ohne ersichtlichen Grund heftige Schwitzattacken, möchte u.a. deswegen auch gar nicht unter Leute und der Magen grummelt inzwischen auch bedenklich.
So, jetzt habe ich Euch getextet. Mich zersetzen Selbstzweifel, eine erdrückende Apathie und große Zukunftsängste. Meine Eltern sitzen nur noch zuhause auf dem Sofa und zergehen, genauso wie ich ja, in Selbstmitleid, das ist psychisch ungemein anstrengend.
Ich weiß im Moment nicht weiter. Ich habe kein bisschen Energie, außer so gut es geht für meine Eltern dazusein und ein eigenes Leben findet nicht, aber auch gar nicht statt. Ich habe seit Jahren nicht gelacht und bin in jeglicher Hinsicht ein Schatten meinerselbst. Und das Schlimmste daran ist, dass ich das alles nur zu gut weiß, aber da einfach nicht rauskomme :-(
Vielleicht hat ja der eine oder andere von Euch ein paar Tipps, wie man diese quälende Antriebslosigkeit wegbekommen könnte.