MariaH
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- 21 Januar 2009
- Beiträge
- 32
Hallo,
so langsam rückt der zweite Termin näher, an welchem ich wieder als Schöffin zu Gericht geladen bin. Im Januar 09 begann eine neue Schöffenperiode für 5 Jahre und ich wurde zur Hauptschöffin am Amtsgericht gewählt, nachdem ich mich vor vielen Monaten dafür beworben hatte. Seinerzeit fand ein Aufruf in der Tageszeitung statt, dass Schöffen „händeringend“ gesucht würden, und daraufhin dachte ich, dass es doch eine sinnvolle Aufgabe sei. Nach vielen Jahren als Uni-Gasthörerin schien mir der Augenblick gekommen, dass sich ein Wechsel anbahne von der Theorie zur Praxis, also die Lebenswerte nicht nur als geistiges Gut zu bewahren, sondern im Leben anzuwenden.
Ich las in der Zeitung, dass aus der Bewerberzahl das Los entscheidet, wer als Schöffe bestellt wird, und so beschloss ich, dass ich es dem Schicksal übergebe, was aus meinem Ansinnen entsteht.
Also habe ich mich beworben, aber in der Wartezeit kamen mir dabei einige Zweifel, die religiösen Ursprung haben. Mir fiel z.B. der biblische Satz ein: „Richte nicht, damit du nicht gerichtet wirst.“ Das hat mir recht viel zu denken gegeben, ob es also wirklich ein guter Gedanke von mir gewesen sei, Schöffin zu werden, ob das eine mir angemessene, also meiner Mentalität entsprechende Aufgabe ist. Andererseits ist mir klar, dass es einen Strafvollzug geben muss, denn sonst würde Chaos in der Gesellschaft herrschen.
Bin etwas in Zwiespalt geraten.
Wie seht ihr das Recht einzelner, im Namen des Volkes, über andere zu Gericht zu sitzen?
Liebe Grüße
MariaH.
so langsam rückt der zweite Termin näher, an welchem ich wieder als Schöffin zu Gericht geladen bin. Im Januar 09 begann eine neue Schöffenperiode für 5 Jahre und ich wurde zur Hauptschöffin am Amtsgericht gewählt, nachdem ich mich vor vielen Monaten dafür beworben hatte. Seinerzeit fand ein Aufruf in der Tageszeitung statt, dass Schöffen „händeringend“ gesucht würden, und daraufhin dachte ich, dass es doch eine sinnvolle Aufgabe sei. Nach vielen Jahren als Uni-Gasthörerin schien mir der Augenblick gekommen, dass sich ein Wechsel anbahne von der Theorie zur Praxis, also die Lebenswerte nicht nur als geistiges Gut zu bewahren, sondern im Leben anzuwenden.
Ich las in der Zeitung, dass aus der Bewerberzahl das Los entscheidet, wer als Schöffe bestellt wird, und so beschloss ich, dass ich es dem Schicksal übergebe, was aus meinem Ansinnen entsteht.
Also habe ich mich beworben, aber in der Wartezeit kamen mir dabei einige Zweifel, die religiösen Ursprung haben. Mir fiel z.B. der biblische Satz ein: „Richte nicht, damit du nicht gerichtet wirst.“ Das hat mir recht viel zu denken gegeben, ob es also wirklich ein guter Gedanke von mir gewesen sei, Schöffin zu werden, ob das eine mir angemessene, also meiner Mentalität entsprechende Aufgabe ist. Andererseits ist mir klar, dass es einen Strafvollzug geben muss, denn sonst würde Chaos in der Gesellschaft herrschen.
Bin etwas in Zwiespalt geraten.
Wie seht ihr das Recht einzelner, im Namen des Volkes, über andere zu Gericht zu sitzen?
Liebe Grüße
MariaH.