Kränkungen

Hallo Pisces,

Du schreibst:

Schmeiß die Frau raus und zwar noch heute. Und dann bleibst du diesmal konsequent. das ist das einzige, was dazu zu sagen ist.

Meine Antwort dazu:

Du hast natürlich völlig recht. Nur das ist nicht ganz so einfach. Wenn Sie aber dann endlich draußen ist verspreche ich, werde ich konsequent bleiben.

VG, Han Solo
 
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Hallo Johanne,

ich möchte Dir auch ausführlicher Antworten.

Du schreibst:

I. Gewalt in der Beziehung:
Gewalt in der Beziehung wird in der Regel so gesehen, dass Männer Täter sind und Frauen die Opfer sind.
Diese Wahrnehmung ist jedoch falsch. Sag ich dir jetzt als Frau und Feministin!
Gewalt in einer Beziehung muss nicht körperlich sein. Gewalt in einer Beziehung fängt mit psychischer Gewalt an.
Herabsetzungen, Beleidigungen, runter machen, Kontrolle, Drohungen, Mobbing. Wenn einer Angst vor dem Partner hat und sich aus Angst vor dem Partner verbiegt, wenn der Respekt fehlt, Psychoterror, das sind alles Anzeichen dass man partnerschaftliche Gewalt erlebt.


Meine Antwort dazu:

Ja, das weiß ich. Sie hat immer wieder angefangen. Sie beginnt meistens damit, dass Sie mir immer wieder nur meine schlechten Eigenschaften vor den Latz knallt. Anscheinend liebt Sie es mich auf diese Weise zu attackieren. Ich habe Sie, vor allem in letzter Zeit, immer öfters gefragt, warum Sie eigentlich immer nur das Negative aus mir kehren möchte, warum Sie in mir so gerne das A……ch sieht. Ich fragte Sie ob Sie das braucht – mich seelisch so dermaßen zu verletzen. "Sag doch auch mal was Gutes über mich" - es kam nichts.

Du schreibst:

Du sagst, deine Lebensgefährtin tritt dich und faustet dich. Du sagst, sie erpresst dich mit Polizei.

Stell dir mal vor, das alles würde ein Mann mit einer Frau machen???!!!

Na? Klingelt was bei dir?

Das sind für mich alles Beweise, dass du in deiner Beziehung psychische und physische Gewalt erlebst.
Und ja, auch Frauen können Täterinnen sein.

Ich würde dich gerne irgendwie wachrütteln wenn ich könnte.......

Han Solo, DAS ist keine Beziehung! Das ist Mist!


Meine Antwort dazu:

Ja, sie hat ohne Vorwarnung mit voller Wucht auf mein Brustbein gefaustet, danach mit den Ringen an den Fingern voraus auf meinen Kopf. Es hat geblutet. In dem Moment dachte ich, ich bekomm keine Luft mehr. Natürlich habe ich mich revanchiert und packte Ihre Arme. Sie hatte blaue Flecken davon bekommen. Sie hat dann mit Ihren Stiefeln die Sie an hatte 2 mal auf meinen linken Fuß getreten. Ich hatte in der Situation leider keine Schuhe an. Es schmerzte noch Tage danach. Ich möchte so eine Auseinandersetzung nie wieder erleben müssen. Deswegen bleibt mir nur dieser eine Ausweg: Ich mache ich aufs heftigste klar dass Sie sich eine andere Wohnung suchen soll, denn so geht es nicht weiter. In meinem Innern ist natürlich klar - wenn Sie ausgezogen ist, werde ich jeden Kontakt zu Ihr abbrechen.

Du schreibst:

II: Eifersucht und Loslassen:

Ich habe vor einigen Jahren auch mal meinem Mann auf facebook hinterher spioniert und war auch sauer, dass er von Frauen - ehemaligen Studienkolleginnen - alleine ohne mich von diesen privat eingeladen wurde. Ich fühlte mich ausgeschlossen. Zudem gab es darunter auch eine Studienkollegin welche versucht hat sich in unsere Beziehung einzumischen und meiner Meinung nach hatte mein Mann damals nicht die Eier gehabt mal mit der Frau Tacheles zu reden, usw.

Aber! Ich war auch willens meinem Mann zu vertrauen. Und ich war auch willens die Äuglein aufzumachen und hinzuschauen und zu erkennen, dass mein Mann mir keinen Anlass gibt an seiner Liebe für mich zu zweifeln.
Das war eine kurze Eifersuchtsepisode. Im nachinein war das Kindergarten.


Meine Antwort dazu:

Mir hat Sie noch nie wirklich vertraut. Sie will jeden Tag eine Art „Rechenschaftsbericht“ mit wem ich mich alles getroffen habe. Ich treffe mich ja wegen Ihr schon lange mit gar niemanden mehr. Ich sage Ihr das auch. Sie erwidert immer nur dass ich ein Lügner sei. Sie ist felsendest davon überzeugt dass ich mich mit anderen treffe. Woher Sie das hat – keine Ahung.

Du Schreibst:

Letztes Jahr war mein Mann wegen einem Burnout 5 Wochen alleine auf dem Jakobsweg. Ich habe ihn rausgeschmissen weil ich mir das nicht antun konnte meinen Mann so abstürzen zu sehen.

Mich hat das Burn-Out schon vor 4 Jahren aus der Bahn geworfen. Meine damalige Partnerin mit der ich mehr als 12 Jahre zusammen war hat mir damals gesagt dass ich gehen soll. Evtl. hätte ich auch so etwas wie den Jakobsweg gehen machen sollen. Ich habe eine REHA die über 10 Wochen ging gemacht. Ich war in völliger Abgeschiedenheit in mitten der Natur. Es war eine schöne Zeit.

Du schreibst:

Ich bin am Anfang vor Sorge gestorben, mein Mann alleine 5 Wochen unterwegs, wie geht es ihm??? etc.
Er rief jedoch immer regelmäßig an. Die erste Woche rief er nur deprimiert an, alles sch*. Er war deprimiert, Blasen, Rückenschmerzen, Schmerzehn in der Hüfte, geschwollene Knie und Fußgelenke, die Einsamkeit.
Ich habe mir noch mehr Sorgen gemacht, konnte nicht schlafen, ich war fix und fertig, dass es meinem Mann irgendwo mitten in der spanischen Pampa schlecht geht.

Tage später rief er wieder an, er hatte Anschluss gefunden, Leute kennen gelernt, man sei als Pilger eine community, die Landschaft sei toll, an die Schmerzen hätte er sich gewöhnt und er hätte nette Frauen kennen gelernt, sich ihnen angeschlossen, er hätte gerade eine Massage bekommen.....

Weißt du Han Solo was in dem Moment dabei bei mir abging?

Ich war einfach nur überglücklich, dass es meinem Mann gut geht. Mir war es sch* egal welche Frau ihn massiert, das wichtigste für mich war, meinem Mann geht es gut, er ist nicht alleine, er ist ok.


Meine Antwort dazu:

Es freut mich das zu lesen und dass Du so gefühlt hast. Hut ab. Das nenne ich Verständnis für den Partner haben. Ein Verständnis welches ich von meiner jetzigen- bzw. Nochpartnerin wahrscheinlich nie erwarten kann.

Du schreibst:

Auf dem Flughafen habe ich ihn nicht mehr wieder erkannt. Er ist mit über 100 kg und Bluthochdruck losgegangen und kamm mit 12 kg weniger wieder an, fitt und gesund. Er hatte zudem auf Hälfte der Strecke spontan das Rauchen aufgegeben, weil ihm das Zigarettendrehen einfach zu blöd wurde - bis heute. Heute fährt er wann immer er Zeit hat mal eben 30 km mit dem Rennrad durch die Gegend und hat bereits einige Menschen dazu motivieren können etwas zu verändern.

Diese Erfahrung war für ihn elementar wichtig. Es hat in ihm so viel bewegt, ihn an seine Grenzen gebracht, physisch und psychisch und dadurch ist er mehr den jeh mit sich selbst in Berührung gekommen.

Dieses Gehen-Lassen. Los-Lassen, das war für uns eine elementare Erfahrung.
Auch ich habe in dieser Zeit meine Mütterlichkeit ggü. meinem Mann abgelegt, da ich ihn losgelassen habe, ihn sich selbst überlassen habe. Gebetet, gehofft, mich mit gefreut, dass er diese km schafft, dass er er schafft über sich hinaus zu wachsen, dass er schafft auf sich aufzupassen und wieder heil und gesund nach Hause zu kommen. Dass er für sich aus dieser Grenz-Erfahrung etwas mitnimmt. Ich habe damit meinem Mann erlaubt ein Mann zu sein - ganz allein auf sich gestellt und mein Mann hat mir damit ermöglicht von einer Glucke zur Ehe-Frau zu wachsen welches Vertrauen in sich und ihrem Ehe-Mann hat.

Ich bin meinem Mann heute so dankbar, dass er damals gegangen, das hat mir mein Frau-Sein zurück gegeben. Nicht nur mein Mann hat dadurch gewonnen an Vertrauen in sich selbst. Auch ich habe gewonnen an Vertrauen in mir. An Vertrauen darin, dass ich mit meinen Ängsten und Sorgen fertig werde, dass ich weder eine Mami, noch ein kleines Mädchen bin.

Aus dieser Erfahrung heraus Han Solo möchte ich dir ans Herz legen: Beziehung, Ehe, hat sehr viel mit Loslassen-Können zu tun.
Man muss loslassen können, den Dingen ihren Lauf lassen können, damit sich die Liebe entwickelt.


Meine Antwort dazu:

Loslassen können habe ich in meiner Reha gelernt und habe damit auch keine Schwierigkeiten. Wenn ich damit komme behauptet Sie z.B. ich wäre sowas von abgeklärt. Sie wirft mir dann vor, ich hätte kein Herz und wüsste nicht was Liebe ist.

Du schreibst:

Wenn man diese Tür offen lässt und aus einer Ehe/ Beziehung kein Guantanamo-Gefängniss für potenzielle Schwerstverbrecher macht, bleibt die Tür offen für die Liebe. So dass diese immer wieder gerne zurück kommt, freiwillig und mit Freude und mit Bauchkribbeln.

Lass dich nicht in "Guantanamo" einsperren Han Solo. Das hat nichts mit Liebe zu tun. Liebe kann nur auf Augenhöhe auf Dauer bestehen: Mann soll bitte Mann bleiben und Frau soll bitte Frau bleiben. Aber die Begegnung soll bitte auch gleichwertig und somit respektvoll bleiben und immer wieder dazu führen, dass man sich den Raum und die Freiheit lässt sich aufs Neue einander begegnen wollen.


Meine Antwort dazu:

Ja, wie recht Du doch hast.

Ich gebe zu, ich bin unglücklich wie meine Situation zur Zeit ist. Ich lebe auf dem Vulkan zwischen Himmel und Hölle und jederzeit kann die nächste Explosion kommen. Ich finde nicht zur Ruhe die ich so nötig hätte, kann mich nur schwer auf meinen Beruf konzentrieren. Meine Hobbys habe ich fast gänzlich eingestellt. Dabei höre ich so gerne Musik und interessiere mich für Kunst. Ich weine heimlich und habe oft sehr traurige Augen. Auch jetzt, da ich diese Worte schreibe, wieder. Wann sehe ich das Licht am Ende des Tunnels?

Danke fürs „Zuhören“

VG Han Solo
 
Lieber Han Solo,

Habt Ihr Erfahrungen mit Kränkungen in der Partnerschaft? Was denkt Ihr - wie reagiert ein Mensch wenn man Ihm nur noch seine negativen Eigenschaften vorwirft, Ihm jede Wertschätzung versagt? Wie würdet Ihr reagieren wenn euer Partner Euch Eurer Meinung nach nicht mit dem nötigen Respekt behandelt? Was kann ein zu tiefst von seelischen Verletzungen geprägter Mensch gegen einen Menschen ausrichten der Ihn weder zu Wort kommen lässt noch gewillt ist Ihm in Ruhe zuzuhören was er sagen möchte? Und was kann dieser Mensch tun wenn er merkt, dass alles immer wieder darin endet, dass man Ihn immer wieder kehrend kränkt und seelisch verletzt, provoziert und einfach nicht wertschätzt und respektiert? Eventuell kommen ja ein paar gute Ratschläge welche mir weiterhelfen. Ich sage vorab schon mal Danke.

Han Solo

Ein Mensch, der so einer "Behandlung" ausgesetzt ist, kann nur lernen, sich solche Dinge nicht mehr gefallen zu lassen. Wie das funktioniert, muss man für sich herausfinden, das kann schon ein längerer Weg sein.

Aber so extrem, wie Du Deine Freundin schilderst, ist es mit hoher Wahrscheinlichkeit wirklich das Beste, die Trennung durchzuziehen. Wenn Du schon regelmäßig aus der Wohnung flüchtest, um Deine Ruhe zu haben.....

Es wird Dir selbst aber wahrscheinlich nicht erspart bleiben, zu lernen, Dich anderen Menschen gegenüber abzugrenzen, und "dafür zu sorgen", dass Du ernst genommen wirst.

Du hast Dich über einen sehr, sehr langen Zeitraum sehr schlecht behandeln lassen - das wäre es auch wert, mit einem Therapeuten zu reden ;) Clara´s Vorschlag diesbezüglich ist sicher gut, und wenn er Dir selbst schon mal in den Sinn kam - umso besser.

lg
B.
 
Ja, das weiß ich. Sie hat immer wieder angefangen. Sie beginnt meistens damit, dass Sie mir immer wieder nur meine schlechten Eigenschaften vor den Latz knallt. Anscheinend liebt Sie es mich auf diese Weise zu attackieren. Ich habe Sie, vor allem in letzter Zeit, immer öfters gefragt, warum Sie eigentlich immer nur das Negative aus mir kehren möchte, warum Sie in mir so gerne das A……ch sieht. Ich fragte Sie ob Sie das braucht – mich seelisch so dermaßen zu verletzen. "Sag doch auch mal was Gutes über mich" - es kam nichts.


.....

Mir hat Sie noch nie wirklich vertraut. Sie will jeden Tag eine Art „Rechenschaftsbericht“ mit wem ich mich alles getroffen habe. Ich treffe mich ja wegen Ihr schon lange mit gar niemanden mehr. Ich sage Ihr das auch. Sie erwidert immer nur dass ich ein Lügner sei. Sie ist felsendest davon überzeugt dass ich mich mit anderen treffe. Woher Sie das hat – keine Ahung.

....

Loslassen können habe ich in meiner Reha gelernt und habe damit auch keine Schwierigkeiten. Wenn ich damit komme behauptet Sie z.B. ich wäre sowas von abgeklärt. Sie wirft mir dann vor, ich hätte kein Herz und wüsste nicht was Liebe ist.

Mir wird ganz anders, wenn ich das lese. Die Frau hat große Schwierigkeiten, ist noch das höflichste, was mir einfällt. So ein Verhalten ist absolut unzumutbar.

Und Du wirst sie nicht ändern können.
 
Wann sehe ich das Licht am Ende des Tunnels?

Ich glaube, diese Frage kannst Du Dir selbst beantworten, oder?


Ich hätte tatsächlich das Recht sie von jetzt auf gleich aus der Wohnung zu weisen. Ich wäre aber dafür dass Sie freiwillig geht – ohne großes Tamtam.

Gut, dass Du Dich über Deine rechtliche Lage informiert hast. Ob sie allerdings freiwillig geht, wage ich zu bezweifeln......

Sollte es noch zu so Dingen wie "Sachen abholen" kommen - hol Dir Unterstützung dazu, Deine Brüder zum Beispiel. Gib Dir das nicht alleine, falls sie wieder Szenen macht.

lg und alles Gute
B.
 
Lieber Han Solo,

danke für deine ausführliche Antwort.

Ich habe die allergrößte Hochachtung vor dir, daß du hier schreibst und bereit bist, dich deinen Poblemen zu stellen. Das erfordert sicher viel Mut.

Ich drücke dir die Daumen, daß du bald in einer wesentlich besseren Lebenssituation bist!

Alles Gute für dich - und schreib´doch bitte weiterhin, damit wir wissen, wie´s dir geht!
 
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hallo han solo, große hochachtung vor deiner offenheit. und - du bist aktiv geworden und das ist gut so.

ich persönlich finde es allerdings allzu großzügig bemessen, dass du ihr mit dem auszug noch 6 wochen zeit lassen möchtest und bitte dich, das noch einmal zu überdenken. aus deinen postings lese ich, dass es dir insgesamt nicht gut geht und ich daher bitte ich dich, noch einmal in dich hineinzuhören, ob du es dir selbst wirklich zumuten kannst, noch so lange zu warten. der schaden, den eure bindung angerichtet hat wird mit jedem tag ein bisschen größer und ich glaube, das, was bachstelze gesagt hat ist sehr wichtig: lerne, dich abzugrenzen.

auch ich persönlich war einmal in einer ähnlichen situation und habe dann meinem damaligen lebensgefährten ein ultimatum gestellt, das allerdings auf 2 wochen begrenzt war. auch dieser im vergleich zu deinem timing kürzere zeitraum hat mich sehr viel kraft gekostet. wir haben uns regelrecht zerfleischt und es waren ansätze zu körperlichen auseinandersetzungen vorhanden. das schlimme war - ich konnte nachdem er endlich ausgezogen war nicht durchatmen, sondern es ist alles über mir zusammengebrochen. ich hatte aus emotionaler abhängigkeit viel zu lang gewartet und das hat sich dann gerächt. es war furchtbar.

aus dieser erfahrung weiß ich, dass man in so einer situation zeit und ggf. auch handfeste hilfe benötigt, um diese traumatische erfahrung zu verarbeiten. vielleicht hast auch du das bedürfnis? im übrigen finde ich es sehr gut, dir beistand zu holen, also deine brüder oder freunde. und sei es, als zeugen.

im übrigen bist du nicht schuld an der situation, die frau scheint massivst persönlichkeitsgestört. allerdings hilft da wohl wirklich nur ein konsequenter kontaktabbruch.

du gehst den richtigen weg, aber bitte achte ein wenig mehr auf dich. drück' die daumen!

p.
 
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