Noch ein Kommentar
Blindheart, ja wie die vielen anderen war auch ich mal in deine Situation, jedoch hatte ich mich nicht getraut zu heiraten. Du wirst das schon schaffen. Nach etwas Regen kommt immer wieder die Sonne durch, und das nach Millionen von Jahren.
Da ich als Verstandesmensch erzogen wurde, habe ich mich intensiver mit dem Thema „gute Beziehung“ auseinander gesetzt. Wer fragt, bekommt auch fast immer Antwort und so habe ich jemanden mal gefragt, der sich damit auskennt: eine Familientherapeutin. Dachte mir: wenn, dann muss diese Frau eine Expertin sein und es wissen.
Und? Sie hat mir eine super Antwort geben, die ich mit dir und anderen teilen möchte. Unter anderem scheinen fünf Dinge ganz ganz besonders wichtig in einer Beziehung zu sein:
1.) Eine gute Kommunikationsbasis: wenn du A sagst, muss der andere auch A verstehen können und nicht B. Durch verschiedene Erziehung und Erfahrung kann jeder etwas anderes verstehen. Das Paar muss miteinander kommunizieren können, sich mitteilen.
2.) Neben dem ICH, den anderen ICH muss es ein WIR geben. Das Verhältnis muss aber ausgewogen sein. Das ICH steht für die eignen Wünsche, Ziele, Hobbies, Bedürfnisse. Schlecht demnach ist, wenn sich der Eine nur über den Partner definiert, also nur am WIR festhält. Ebenso ist die eineiige Beziehung nicht besondefs erfolgreich: „wir meinen, Bäumefällen ist nicht gut…“ und man hat sich nichts mehr zu sagen, kennt sich und und und.
3.) Ein gemeinsames Ziel muss da sein. Wo willen wir in 5 Jahren, in 10 Jahren oder in 30 Jahren sein? Bauen wir ein Haus, machen wir uns selbstständig, wollen wir Kinder. Besteht Uneinigkeit darüber, wird’s schwierig.
4.) Streiten ist wichtig und natürlich. Friede-Freunde-Eierkuchen ist zwar auch ganz nett, aber es wird nicht helfen, Konflikte zu lösen….
5.) Die Sexualität. Ist wie eine kleine Pflanze. Sie muss gepflegt werden, die Erde gelockert werden, gedüngt und gegossen werden. Beide müssen sie pflegen, dass sie gedeiht, Früchte trägt und es ihr immer gut geht, dem Pflänzchen.
Sicher gibt es noch zahlreiche andere wichtige Erfolgsfaktoren. Welche kennt ihr? Schreibt sie bitte hier.
Blindheart, neben dieser Analyse hat mit dann eine andere wichtige Übung die Augen geöffnet. Meine Ex wollte damals, dass ich sie heirate und ich konnte mich nicht entscheiden. Es gab nur WIR und mein ICH, ihr ICH war nicht anerzogen worden. Lange Rede, gar kein Sinn: ich hätte mich vollends um sie kümmern müssen und und und….das hätte ich eingeengt, meine Freiheit über das normale Maß hinaus eingeschnitten.
Die Bedürfnispyramide von Maslow war zielführend, zwei konkurrierende Ziele miteinander zu vergleichen und sich zu entscheiden. Bei dir ist es ev. Trennung und Schmerz versus Sicherheit und unerfüllte Liebe. Du betrachtest dabei beide Ziele aus unterschiedlichen Perspektiven: erst die Umwelt, dann die Freunde, dann die Familie, bist du bei dir bist, ganz oben. Da steht dann, was für dich am wichtigsten ist. Bist du mit beiden Zielen oben, musst du dich entscheiden, welches nun wichtiger ist.
Dann geht du mit der Entscheidung (Ziel x) nach unten und spielst alles wieder durch, wie das neue Ziel wirkt.
Bei dieser Übung fiel bei mir der Groschen. Ich wollte letzten Endes nicht vollends meine Freiheit verlieren und habe die Wahlfreiheit (für mich Freiheit) gewählt an Stelle der Hochzeit.
Als ob jemand das Licht angemacht hätte, wurde es mir klar. Dann, liebe Blindheart konnte ich die Konsequenzen auch mit Verantwortung übernehmen und tragen. Sicher war ich dann sehr traurig und hatte Trennungsschmerzen. Aber ich wusste, DAS war die richtige Entscheidung.
Das hier (auch das Forum) ist alles wie ein großer Tante-Emma-Laden. Nimm dir, was du gebrauchen kannst davon.
Alles Gute!
Zeus