Reinfriede
Well-Known Member
- Registriert
- 15 Oktober 2004
- Beiträge
- 4.988
AW: Meine süße Stieftochter
Liebe Maritza!
Die meiste Zeit beklagst Du Dich hier im Thread über das Benehmen Deiner Stieftochter, oder? Und das nicht mit unbedingt den nettesten Worten. Ich interpretiere das schon so, Du nicht, ist auch ok.
Auf jede kindische Aktion von ihr erfolgt eine genauso kindische Reaktion von Dir. Du bist im Verhalten in ihr Alter eingestiegen und forderst auf der anderen Seite den Respekt, den ein Erwachsener hat. Das KANN nicht funktionieren.
Maritza, ich habe mehrere Kinder, wir sind eine Patchworkfamilie - 3 Kinder von mir und 2 Kinder von meinem Partner.
Die Problematik ist mir daher nicht gerade unbekannt. Und ich kenne beide Rollen, die der Mutter und die der Stiefmutter. Und ich weiss, dass das verdammt schwer sein kann.
Bei mir waren drei Mädchen in etwa zum selben Zeitpunkt in der Pubertät - da gab es jeden Tag aufs Neue Zickenalarm. Und glaube nicht, dass ich keine Probleme kenne oder perfekt bin.
Ich hab aus dieser Zeit aber etwas sehr wichtiges gelernt: Die Pubertät ist ein Prüfstein für BEIDE Seiten, für Eltern und Kinder.
Und je gelassener Du als Erwachsener reagierst, desto besser sind Deine Karten. In dem Moment, in dem Du Dich auf die Teenieebene ziehen lässt fängt alles zu eskalieren an. Das hast Du schon selbst erlebt, wie Du geschrieben hast.
Du kannst nur von Kindern verlangen, dass sie Dich respektieren, wenn Du selbst erwachsen handelst. Sonst wirst Du von ihnen auch wie ein Kind behandelt. So einfach ist das.
Und erwachsen zu handeln, heißt NICHT nachtragend, kleinlich, gehässig zu reagieren. Sondern darüber zu stehen und mit dem zwinkernden Auge zu sagen: Ok, das ist die Pubertät, das geht vorüber. Du bleibst immer in der besseren Position, wenn Du da nicht in dieselbe Kiste springst.
Ein kleines Kind sieht die Erwachsenen groß - logisch. Ein pubertierendes Kind ist selbst schon auf Augenhöhe mit dem Erwachsenen. Und ob das Kind Dich nun mit Respekt behandelt oder nicht, hängt damit nicht mehr von Deiner Größe im Körperlichen ab, sondern von Deiner seelischen Größe. Erwachsenes Verhalten, dann hast Du auch den Respekt, den Du Dir wünscht. Aber das hängt von Dir selbst ab, nicht von ihr.
Wir haben das übrigens bei uns - ich glaube ich habe es schonmal geschrieben - so gelöst, dass jeder für seine Kinder selbst verantwortlich ist. Ich misch mich nicht ein bei seinen Kindern, er nicht bei meinen. Funktionierte einwandfrei.
Heute sind meine Kids erwachsen, bei ihm teilweise auch. Und nein, perfekt liefs bei uns auch nicht ab, die Pubertätszeit ist nunmal nicht perfekt.
Aber Eskalationen sind zu einem Großteil davon abhängig, wie die ERWACHSENEN damit umgehen. Du kannst ruhig bleiben oder Du kannst auszucken. Dreimal darfst Du raten, was mehr Öl ins Feuer gießt und mehr Geschirr unwiederbringlich kaputtmachen kann.
Liebe Grüße
Reinfriede
Liebe Maritza!
Die meiste Zeit beklagst Du Dich hier im Thread über das Benehmen Deiner Stieftochter, oder? Und das nicht mit unbedingt den nettesten Worten. Ich interpretiere das schon so, Du nicht, ist auch ok.
Das ist ja das Problem. Die Grenzen werden nur akzeptiert, wenn sie von Erwachsenen gesetzt werden. Du verhältst Dich aber nicht erwachsen, sondern wie ihresgleichen. Ganz klar, dass sie Deine Grenzen nicht respektiert.
Auf jede kindische Aktion von ihr erfolgt eine genauso kindische Reaktion von Dir. Du bist im Verhalten in ihr Alter eingestiegen und forderst auf der anderen Seite den Respekt, den ein Erwachsener hat. Das KANN nicht funktionieren.
Doch. Natürlich.
Maritza, ich habe mehrere Kinder, wir sind eine Patchworkfamilie - 3 Kinder von mir und 2 Kinder von meinem Partner.
Die Problematik ist mir daher nicht gerade unbekannt. Und ich kenne beide Rollen, die der Mutter und die der Stiefmutter. Und ich weiss, dass das verdammt schwer sein kann.
Bei mir waren drei Mädchen in etwa zum selben Zeitpunkt in der Pubertät - da gab es jeden Tag aufs Neue Zickenalarm. Und glaube nicht, dass ich keine Probleme kenne oder perfekt bin.
Ich hab aus dieser Zeit aber etwas sehr wichtiges gelernt: Die Pubertät ist ein Prüfstein für BEIDE Seiten, für Eltern und Kinder.
Und je gelassener Du als Erwachsener reagierst, desto besser sind Deine Karten. In dem Moment, in dem Du Dich auf die Teenieebene ziehen lässt fängt alles zu eskalieren an. Das hast Du schon selbst erlebt, wie Du geschrieben hast.
Du kannst nur von Kindern verlangen, dass sie Dich respektieren, wenn Du selbst erwachsen handelst. Sonst wirst Du von ihnen auch wie ein Kind behandelt. So einfach ist das.
Und erwachsen zu handeln, heißt NICHT nachtragend, kleinlich, gehässig zu reagieren. Sondern darüber zu stehen und mit dem zwinkernden Auge zu sagen: Ok, das ist die Pubertät, das geht vorüber. Du bleibst immer in der besseren Position, wenn Du da nicht in dieselbe Kiste springst.
Ein kleines Kind sieht die Erwachsenen groß - logisch. Ein pubertierendes Kind ist selbst schon auf Augenhöhe mit dem Erwachsenen. Und ob das Kind Dich nun mit Respekt behandelt oder nicht, hängt damit nicht mehr von Deiner Größe im Körperlichen ab, sondern von Deiner seelischen Größe. Erwachsenes Verhalten, dann hast Du auch den Respekt, den Du Dir wünscht. Aber das hängt von Dir selbst ab, nicht von ihr.
Wir haben das übrigens bei uns - ich glaube ich habe es schonmal geschrieben - so gelöst, dass jeder für seine Kinder selbst verantwortlich ist. Ich misch mich nicht ein bei seinen Kindern, er nicht bei meinen. Funktionierte einwandfrei.
Heute sind meine Kids erwachsen, bei ihm teilweise auch. Und nein, perfekt liefs bei uns auch nicht ab, die Pubertätszeit ist nunmal nicht perfekt.
Aber Eskalationen sind zu einem Großteil davon abhängig, wie die ERWACHSENEN damit umgehen. Du kannst ruhig bleiben oder Du kannst auszucken. Dreimal darfst Du raten, was mehr Öl ins Feuer gießt und mehr Geschirr unwiederbringlich kaputtmachen kann.
Liebe Grüße
Reinfriede
