Ich war mit 15-16 im Internat, und meine grün angehauchte Alternativ-Seele war ziemlich schnell am Licht.
Die Mädchen auf dem Flur, in den anderen Zimmern haben sich einen Scherz erlaubt und meine Zimmertüre 'verschönert'. Da hing dann ein Schild mit der 'Atomfreie Zone', eine Jutetasche hing an der Türe, ein grüne Pflanze war hingestellt und anderes mehr.
Im ersten Moment, hab ich mich gesehen gefühlt, erkannt, anerkannt, ich fühlte in mir liebe.
Dann wurde mir aber auch leise bewußt, dass es böse gemeint war, den Tendenzen von geschnitten werden, waren vorher schon spürbar.
Denoch musste ich erstmal lauthals.
die mädchen standen hinter ihren türen und lauschten.
die erzieherinnen, die von dem streich wussten, sagten später zumir, dass das die beste reaktion gewesen sei,die ich hätte bringen können. lachen.
aber schmerzhaft wurde mir bewusst, dass sie es gewußt haben, mich nicht geschützt haben, nicht gewarnt haben, es nicht unterbunden haben.
ich war allein.
lieben gruss dagobert
Der Text des Liedes „Allein"
Er drang mir in die Seele, weiß Gott, wie er mich traf,
Der Spott der guten Kinder, ich war das schwarze Schaf.
Im Pausenhof, die Tränen niederkämpfend, stand ich stumm,
Der Inhalt meines Ranzens lag verteilt um mich herum.
Wie wünscht´ ich mir beim aufsammeln eine helfende Hand,
Ein Lächeln, einen Trost, und da war keiner, der sich fand.
Ich hatte keinen Freund und schlechte Noten, ist ja wahr,
Und unmoderne Kleider und widerspenst´ges Haar.
Allein.
Wir sind allein.
Wir kommen und wir gehen ganz allein.
Wir mögen noch so sehr geliebt, von Zuneigung umgeben sein:
Die Kreuzwege des Lebens geh´n wir immer ganz allein.
Allein,
Wir sind allein,
Wir kommen und wir gehen ganz allein.
Wir war´n uns alle einig in dem großen Saal,
Wir hatten große Pläne und ein großes ideal.
Ich war der Frechste und der Lauteste und Hatte Schneid,
Ich wusste: unsere Stärke war unsre Geschlossenheit.
Doch mancher, der von großer, gemeinsamer Sache sprach,
Ging dabei doch nur seiner kleinen, eig´nen Sache nach.
Und als sich ein Held nach dem andern auf die Seite schlich,
Stand einer nur im Regen - und der eine, der war ich.
Allein....
Und noch ein Glas Champagner, und sie drückten mir die Hand,
Und alle waren freundlich zu mir, alle war´n charmant.
Und mancher hat mir auf die Schulter geklopft, doch mir scheint:
Es hat wohl mancher eher sich als mich damit gemeint.
Die Worte wurden lauter, und sie gaben keinen Sinn,
Das Gedränge immer enger, und ich stand mittendrin.
Und fühlte mich gefangen, wie ein Insekt im Sand:
Je mehr es krabbelt, desto weiter rückt der Kraterrand.
Allein...
Nun, ein Teil meines Lebens liegt hinter mir Im Licht,
Von liebe überflutet, gesäumt von Zuversicht,
In Höhen und in Tiefen, auf manchem verschlung´nen Pfad
Fand ich gute Gefährten und fand ich guten Rat.
Doch je teurer der Gefährte, desto bitterer der Schluss
dass ich den letzten Schritt des Wegs alleine gehen muss.
Wie sehr wir uns auch aneinander klammern, uns bleibt nur
Die gleiche leere Bank auf einem kalten, leeren Flur.
Allein...
so ganz alleine wie r. mey es besingt, bin ich nun nicht, es gibt freunde, die sind auf herz und nieren geprüft. auf sie ist verlass, sie sind aufrichtig, treu und haben rückrat.