Nerven blank

TheAngelsSmile

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10 Februar 2005
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Hallo!

Vielleicht habt Ihr aus meinen letzten Beitragen heraus gelesen, dass die letzte Zeit für mich emotional sehr anstrengend war. Seit ein paar Tagen bin ich mit meinen Nerven völlig am Ende. Ich versuche meine Gefühle zu verdrängen, aber es gibt Situationen, wo diese dann ausarten und ich in Tränen ausbreche. Da ich irgendwie vor allen Anderen mein Innerstes verbergen möchte, geschieht es meistens dann, wenn keiner da ist oder mich Personen nicht in ihrem Blickfeld haben. Meine Umgebung bekommt zwar mit, dass mit mir etwas nicht stimmt, aber ich möchte keinen von denen belasten, da sie selbst genügend davon haben.

Das, was mich momentan am Meisten bedrückt ist meine Hilflosigkeit und meine Machtlosigkeit. Dazu wäre es nötig, dass ich euch die aktuellen Hintergründe schildere.

Mittwoch dieser Woche kam mein Freund in aller Früh nach Hause. Ich hatte geschlafen und zufällig die Augen aufgeschlagen, als er nach Hause kam. Es war etwa 4 Uhr morgens- normalerweise wäre das wieder eine Situation gewesen, wo ich mich gekränkt hätte, weil er wieder mal so lange außer Haus war. Da ich aber verschlafen war und kurze Zeit später er über starke Schmerzen klagte und sich nicht mehr gescheit rühren konnte, hatte ich keine Zeit darüber nachzudenken.

Etwa halbe Stunde später alarmierte ich den Ärztefunkdienst. Mal abgesehen davon, dass die Telefonistin nicht in der Lage war meine Adresse schreiben zu wissen und die Aufnahme sich dadurch verzögerte, wollte ich am Liebsten die Wohnungstüre schließen, als etwa zwei Stunden später die Ärztin davor stand. Sie stand davor und vermittelte mir den Eindruck, dass sie denke: "Warum muss ich hier sein?" Sie kam dann herein und fragte meinen Freund, was er hätte. Da er erst vor Kurzem mit einer schweren Bronchitis im Krankenstand war und er frühzeitig in die Arbeit ging, wodurch die Möglichkeit einer eventuellen "Verschleppung" bestanden hätte, hat er ihr dies zuerst erzählen wollen. Reaktion der Ärztin: "Das interessiert mich nicht und möchte ich nicht wissen- weswegen haben sie mich gerufen?" Sie war die ganze Zeit über in Eile und behandelte meinen Freund abwertend. Das Einzige, wozu diese Ärztin im Stande war, ist einen Harntest durchzuführen.

Symptome: im unteren Kreuzbereich Schmerzen, auf linker und rechter Seite, sehr eingeschränkte Bewegungsabläufe, Brennen beim Urinieren und am Vortag war ihm übel (was ich erst dann erfuhr). Es wunderte sie, dass der Harntest ohne Befund war, weil sie glaubte, dass es sich hierbei um einen Harnwegsinfekt handelte. Sie war nicht im Stande ihn abzutasten oder sonst irgendetwas Richtung konkrete Diagnose zu unternehmen. Mein Freund krümmte sich vor Schmerzen und ich total hilflos und mit so einer deppaten Ärztin in der Wohnung. Zuerst meinte sie noch, sie gäbe ihm eine Spritze, danach war es doch bloß nur ein Zapferl. Dabei meinte sie, wenn es in einer halben Stunde nicht besser werden würde, sollten wir das Krankenhaus aufsuchen. Aber das absolut Stärkste, was sie sich lieferte, war folgende Aussage: "Ich habe keine Zeit, wir sind in Eile- wir müssen Dienstschluss machen!"

Ich war nicht fähig, auf diese Aussage zu reagieren und sie zurecht zu weisen. Bei dieser Ärztin war absolut nicht der Patient im Vordergrund, sondern eindeutig die Sorge nicht rechtzeitig Dienstschluss machen zu können - Beschwerdebrief an die Ärztekammer geht nächste Woche weg.

Da ich erst vor Kurzem persönlich vom Krankenhaus enttäuscht wurde, habe ich vorgeschlagen, dass wir zu meinem Hausarzt fahren. Der kennt mich schon ungeboren und hat schon vielen in der Familie geholfen und auch vor Kurzem bei mir die richtige Diagnose gestellt, zu der das Krankenhaus nicht in der Lage war (er schüttelte selbst den Kopf über dieses Spital).

Also sind wir kurz vor acht ins Taxi, vom 10. in den 20. Bezirk mit dem Ergebnis, dass er meinen Arzt nicht konsultieren durfte, weil er in diesem Quartal schon einen anderen Praktischen besucht hatte. Wunderbar, echt. Da hat man einen Arzt des Vertrauens und kann nicht zu ihm hinein, weil es die Regelungen nicht erlauben! Also von den 20. mit dem Taxi in den 22. ins Krankenhaus, wobei ich dem abgeneigt bin (aus dem schon erwähnten Grund), aber mein Freund wollte dort hin. Dort angelangt sind wir zuerst zur Notfallsambulanz, die uns dann in die Orthopädische Ambulanz weiter schickte. Kurz vor halb zehn Uhr vormittags haben wir uns dort angemeldet- zwischen viertel und halb eins verließen meinem Freund die Nerven, weil sie ihn noch nicht dran genommen hatten. Die haben allen Ernstes alle Kontroll-Termine vor genommen, ganz gleich, ob sie schon vor uns da waren oder nach uns kamen. Er zerriss die Ambulanzkarte und wir fuhren mit dem Taxi vom 22. wieder in den 10. zu uns zurück. Ich war/bin so hilf- und machtlos. Ich konnte nichts gegen seine Schmerzen machen, ich konnte und kann ihm nicht helfen. Es macht mich fertig, ich bin kaputt.

Am Nachmittag hatte dann der Praktische Arzt Ordination, bei dem er schon war. Auch er schüttelte über das Benehmen der Funkärztin den Kopf und stellte vermutungshalber mal die Diagnose, dass es sich um ein Hebetrauma handelt. Er bekam eine Spritze, auf die hinauf es ihm besser ging. Es hat sage und schreibe einen ganzen halben Tag gedauert, bis mein Freund ärztliche Hilfe genoß und das im ach so schönen Sozialstaat Österreich! Eine Abtastung des Arztes und Röntgen-Bilder bestätigten die Vermutung. Fazit: keine sichere Auskunft darüber wie lange er im Krankenstand bleiben muss, voraussichtlich aber zwischen 4 und 6 Wochen (worauf er seinen Job verloren hat). Momentan bekommt er eine Spritzenkur und eventuell danach Therapie. Er hat zwei Optionen: entweder er lebt damit, was so viel bedeutet wie nichts mehr Schweres heben, Kampfsport etc ist damit auch tabu oder er unterzieht sich einer Operation, bei der die Chance 60:40 steht, dass er im Rollstuhl landet. Sollte er eine falsche Bewegung machen bzw irgendetwas erneut passieren, ist der Rollstuhl auch so gut wie gewiss.

Ich liege mit meinen Nerven blank.
 
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AW: Nerven blank

boah. ich konnte jetzt gar nicht aufhören zu lesen- das liest sich ja wie ein krimi.
also erstmal: lass dich gedanklich umarmen und ne runde kopf-streicheln wenn du magst.... scheisse.... ich kann voll mitfühlen mit dir...
weißt du, ich war jetzt drei jahre nicht krankenversichert und hatte glücklicherweise nix am hut mit ärzten, ahb aber auch von anderen genug geschichten mitbekommen die meine überzeugung bestätigten, daß KRANKENhäsuer zurecht so heißen. (ich würde ja gesundenhäuser vorziehen wenn ich die wahl hätte).
jetzt im moment bin ich nur versichert weil ich ein kind erwarte und da lieber auf nummer sicher gehe- aber selbst da hab ich mich jetzt für hausgeburt entschieden und eine hebamme aufgesucht der ich vertrauen kann weil ich nicht ins krankenhaus will.

also: ich wünsche euch wirklich aus ganzem herzen, daß die zukunft nur gutes bringt, daß alles gut wird, daß es so kommt, wie es kommen MUSS- und daß ihr die besten helfer zur seite habt, die es gibt.

alles gute!!!! und nimm dir mal ne auszeit, badewanne, duftöle, rosenblüten und milch ins wasser, kerzen rundherum, lieblingsmusik und mal nur ganz für dich da sein. das brauchst du.

bergfrau
 
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Das SMZ Ost, also das Krankenhaus im 22ten würde ich NIEMANDEN empfehlen! das ist so schlecht, dass man besser zu einen praktischen arzt geht.

Mich hat man auch nach einen Krankenaufenhalt, keine besserung in sicht, einfach so weggeschickt, ich hab gefragt was ich wenigstens selbst tun könnte für mich: meinte er, naja, infomieren sie sich, weiß ich auch nicht so genau... nach etlicher wartezeit...

gut, dass du ein beschwerdebrief geschriebn hast! hoffentlich wird da mal was gemacht!
 
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Liebe Angels,

das glaube ich dir, dass du mit den Nerven ziemlich fertig bist, dein Freund wahrscheinlich auch.

Aber ich gehe davon aus, dass es zufriedenstellendere und medizinisch schlüssigere Auskünfte gibt als die spärlichen, die vorliegen. Nichts gegen deinen Hausarzt - aber in diesem Fall würde ich mich mit einer einzigen Diagnose nicht begnügen.
Am besten, du erkundigst dich bei der GKK (oder wer auch immer der Versicherungsträger ist), wie du im Rahmen der Versicherung zur Einholung einer weiteren Diagnose sprich Untersuchung kommst.

Dass der Verlust des Arbeitsplatzes eine "Beigabe" der eh schon schwierigen
Situation ist, das finde ich nicht gerade menschlich. Leider gehört es nicht zur Fürsorgepflicht des Arbeitgebers, von einer Kündigung während des Krankenstandes abzusehen.

Was die Entgeltfortzahlung betrifft, so besteht sie auch weiterhin nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, und zwar bis zur Beendigung des Krankenstandes. Wenigstens etwas Positives.

Ihr habt jetzt leider schlechte Erfahrungen gemacht: mit dieser unverschämten Ärztin und mit dem unzulänglichen Krankenhaus. Aber ich denke nicht, dass das die Norm ist. Setzt alle Hebel in Bewegung, und zwar so lange, bis ihr ein gutes Gefühl mit der Diagnose und der Beratung habt.

Kopf hoch und alles Liebe,

Karin
 
AW: Nerven blank

Das SMZ Ost, also das Krankenhaus im 22ten würde ich NIEMANDEN empfehlen! das ist so schlecht, dass man besser zu einen praktischen arzt geht.

Mich hat man auch nach einen Krankenaufenhalt, keine besserung in sicht, einfach so weggeschickt, ich hab gefragt was ich wenigstens selbst tun könnte für mich: meinte er, naja, infomieren sie sich, weiß ich auch nicht so genau... nach etlicher wartezeit...

gut, dass du ein beschwerdebrief geschriebn hast! hoffentlich wird da mal was gemacht!


Wie gesagt hatte ich vor Kurzem persönlich ein negatives Erlebnis, was die KOMPETENZ betraf (nett waren die Leute ja in jener Nacht, wo ich das Spital aufgesucht hatte). Und die letzten Jahre gab es durchwegs negative Eindrücke von dem besagten Krankenhaus. Also ich hab die Schnauze voll vom SMZO.
 
AW: Nerven blank

Liebe Angels,

das glaube ich dir, dass du mit den Nerven ziemlich fertig bist, dein Freund wahrscheinlich auch.

Aber ich gehe davon aus, dass es zufriedenstellendere und medizinisch schlüssigere Auskünfte gibt als die spärlichen, die vorliegen. Nichts gegen deinen Hausarzt - aber in diesem Fall würde ich mich mit einer einzigen Diagnose nicht begnügen.
Am besten, du erkundigst dich bei der GKK (oder wer auch immer der Versicherungsträger ist), wie du im Rahmen der Versicherung zur Einholung einer weiteren Diagnose sprich Untersuchung kommst.

Dass der Verlust des Arbeitsplatzes eine "Beigabe" der eh schon schwierigen
Situation ist, das finde ich nicht gerade menschlich. Leider gehört es nicht zur Fürsorgepflicht des Arbeitgebers, von einer Kündigung während des Krankenstandes abzusehen.

Was die Entgeltfortzahlung betrifft, so besteht sie auch weiterhin nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses, und zwar bis zur Beendigung des Krankenstandes. Wenigstens etwas Positives.

Ihr habt jetzt leider schlechte Erfahrungen gemacht: mit dieser unverschämten Ärztin und mit dem unzulänglichen Krankenhaus. Aber ich denke nicht, dass das die Norm ist. Setzt alle Hebel in Bewegung, und zwar so lange, bis ihr ein gutes Gefühl mit der Diagnose und der Beratung habt.

Kopf hoch und alles Liebe,

Karin

Die Diagnose des Hausarztes stimmt schon, wurde auch durch die Röntgen-Bilder bestätigt.

Hinsichtlich Arbeit ist es so, dass er über eine Personalbereitstellungs-Firma in einem Unternehmen beschäftigt war, wo er letztendlich abgezogen wurde. Da der Leiter der Personalbereitstellungs-Firma mit der Leistung meines Freundes mehr als zufrieden ist, behält er ihn auch und vermittelt ihm etwas Neues, sobald mein Freund wieder genesen ist.
 
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AW: Nerven blank

Gestern habe ich mir von ihm anhören dürfen, dass ich unter Kontrollsucht leide. Mal abgesehen von der Situation jetzt stimmt es, dass ich ihn immer frage, mit wem er sich trifft, warum er sich trifft, was denn so geplaudert wurde, was es Neues gibt- das streite ich gar nicht ab, denn es ist wahr. Ich bin mir halt einfach unsicher und nebenbei interessiere ich mich ja für ihn und was er macht- wenn ich das nicht täte, würde ich ihn nicht lieben. Aber dass ich mir das auch jetzt anhören darf, verletzt mich zutiefst. Anscheinend darf man einen Menschen bzw seinen Partner nicht mehr aus ganzem Herzen lieben und sich Sorgen um diesen machen und für diesen da sein. Ich gebe acht auf ihn und schau, dass er jetzt so wenig wie möglich macht und als Dank dafür darf ich mich noch kränken lassen.

Als ich vor Kurzem krank war, fühlte ich mich allein gelassen von ihm. Er gab mir das Gefühl als sei es ihm egal wie es mir geht. Er meint(e) zwar, dass das nicht stimme, aber was könnte er schon dagegen tun. Denn auch er fragte mich gestern, was mir mein Kopf zerbrechen darüber bringe. Meine Meinung ist: würde ich mir keine Sorgen machen und mir keinen Kopf darüber zerbrechen, täte ich ihn nicht lieben- das wäre Alarmstufe Rot, antwortete ich ihm.

Heutzutage darf man wirklich nicht mehr lieben, sonst läuft man in Gefahr sein eigenes Leben zu runinieren und ein emotionales Wrack (wie ich) zu werden. Eine Enttäuschung nach der anderen, eine Kränkung nach der anderen, eine Verletzung nach der anderen. Sich für einen Menschen aufzuopfern ist anscheinend der größte Fehler, den ein Mensch begehen kann..
 
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