Liebe Prettywoman,
ich denke es war sehr gut mit Deiner Schwester darüber zu reden. Wenn sie nicht möchte, daß Eure Mutter ds erfährt, kann ich sie gut verstehen. Vielleicht sollte Deine Schwester nochmal übers Jugendamt versuchen Hilfe zu bekommen. Ich denke, daß ein Teil der Schwierigkeiten Deiner Schwester famlienbedingt sind, wenn Eure Mutter Alkoholikerin ist. Wie sieht es mit einer anderen vertrauenswürdigen Person oder Eurem Vater aus. Gibt es einen anderen Erwachsenen, dem Deine Schwester oder Ihr vertraut?
Ich habe eine Freundin, die hatte früher auch ganz große Probleme mit dem "Ritzen" so wie Du es ausdrückst. Die Freundin hatte aber in ihrer Pupertät auch große Probleme mit Drogen. Mittlerweile geht sie auf die 30 zu und hat ihr Leben so eingerichtet, daß sie kaum noch Probleme hat, weder mit dem Schneiden noch mit Drogen.
Sie hat mir das so erzählt, daß das Schneiden gar nicht weh tut und daß es eine große Erleichterung ist, wenn das Blut fließt. Sie meinte, daß mehr Sport ihr gut tun würde. Aber den hat sie irgendwie kaum betrieben. Mittlerweile hat sie einen Hund mit dem sie jeden Tag eine Stunde spazieren geht. Das tut ihr sehr gut, aber es war auch immer ihr Wunsch. Aber sie hat auch ihr gesamtes Leben umgekrempelt, eine destruktive Beziehung beendet eine positve angefangen, eine Ausbildung gemacht, einen Job bekommen ... Um die extremen antriebslosen Phasen zu meistern hat sie Psychopharmaka genommen.
Ich kann Dir nicht sagen, was Deiner Schwester hilft. Für diese Menschen ist es wichtig sich in ihrem Körper wohl zu fühlen, bzw. überhaupt zu fühlen. Du hast ja geschrieben, daß Deine Schwester sagt, ihre Seele fühlt sich nicht wohl. Vielleicht gibt es ja etwas im Leben Deiner Schwester bei dem sie sich wohl fühlt. Das sollte sie öfters tun.
Liebe Grüße
Ereschkigal