Selbstzweifel!!!!

Rosaseide

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8 Juni 2004
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11
:doof: Hallo.
warum habe ich nur immer solche Selbstzweifel?

Ich komme nach Hause von einem netten ABend in unserem Bekanntenkreis, und mich überfällt ein Schwall voller Selbstzweifel.

Habe ich auch das richtige gesagt, habe ich auch das richtige gemeint, haben mich die anderen auch wircklich richtig verstanden?
Lauter Fragen über Fragen!! Woran liegt das?
Für mich ist das furchtbar, wie bekomme ich das nur in den Griff?

Kennt das jemand von euch? Oder kann das jemand wenigstens ein bischen nachvollziehen?

Liebe Grüße Rosaseide
 
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Selbstzweifel

Hallo Rosaseide

Tröste dich, ich bin mindetens genau so doof wie Du. Du bist also nicht allein. Gründen wir doch einen Verein, wie man das in Deutschland so macht.

Spass beiseite, jetzt kommt Ernst. Rosaseide, ich kenne dieses Gefühl sehr gut. Vorwiegend in meiner Kindheit und Jugend war es mir auch zu eigen. Diese Unsicherheit verschwindet aber im Laufe der Jahre, jedenfalls dann, wenn man sich darum bemüht. Ich denke, die Unsicherheit kommt dadurch zustande, dass einem in der Kindheit nicht die Geborgenheit zuteil wird, in der dieses Selbstvertrauen erst gedeihen kann.

Aber man kann ein wenig nachhelfen. Wie wär's mit Autogenem Training oder Meditation. Dadurch findet man zur inneren Ruhe und sieht die Dinge etwas gelassener. (arbeite ich aber auch noch dran)

Bei mir kam diese Unsicherheit auch dadurch zustande, dass ich lange Zeit wirklich kaum über Bildung verfügte. Dadurch fühlte ich mich anderen, die z.B. studiert hatten unterlegen. Heute nehme ich es mit jedem auf, nicht unbedingt zu jedem Thema, aber in Punkto Allgemeinbildung kann ich ganz gut mithalten. Es stört mich auch nicht, wenn der andere von manchen Dingen mehr versteht als ich. Ich lerne auch gerne von anderen.

Damit wollte ich sagen, in Punkto Bildung kann und sollte man unbedingt etwas tun. Es bereichert das Leben so ungemein. Es gibt so viele interessante Fernsehsendungen, Diskussionen, Zeitungen (Die Zeit), Zeitschriften (Spiegel), Menschen, von denen man so viel lernen kann. Aber vielleicht ist das nicht dein Problem.

Also, Rosaseide, lass den Kopf nicht hängen. Es wird sich schon alles zum Besten wenden. Bestimmt.

Alles Liebe. Gerrit
 
Lotusz schrieb:
Dadurch fühlte ich mich anderen, die z.B. studiert hatten unterlegen.
Nur eine Anmerkung am Rande: Es ist für mich als "Studierter" auch nicht einfach immer wieder Leute zu treffen, die sich vor mir offensichtlich dumm fühlen oder Sprüche zu hören: "Weisst du, ich habe halt nicht studiert...".
Niemand braucht sich zu schämen, für das was er ist oder was er kann und nicht kann. Es interessiert mich einen Dreck, ob die Leute studiert haben oder nicht. Mich interessiert nicht, was sie darstellen, sondern was sie sind - und das beweisen die Menschen nach wie vor durch das, was sie TUN bzw. auch, ob sie es mit ganzem Herzen tun.
 
Liebe Rosaseide,

ich kenne das mit dem Selbstzweifel auch. Bei mir habe ich beobachtet, daß diese Art zu denken in ganz bestimmten Situationen auftaucht und es meist darum geht ein anderes Gefühl zu verdrängen. Ich denke, es ist wichtig, genau die Situation zu beobachten, wenn so etwas passiert und Dich selbst zu fragen, wie würde ich mich fühlen, wenn diese Selbstzweifel nicht auftauchen. Wenn du dahinter kommst, dann wird klar, was Du durch diese Selbstzweifel vermeidest. Das können positive oder negative Gefühle sein. Gerade die positiven Gefühle machen sehr oft Angst.

Liebe Grüße
Ereshkigal
 
Hallo Rosaseide
Ganz bestimmt bist Du nicht doof. Deine Haltung zeigt ja nur, dass Du es allen gegenüber gut machen möchtest und darüber in Selbstzweifel verfällst. Ich finde eine solche Grundhaltung sehr gut. Nur vielleicht musst bedenken, dass man es nie allen recht Tun kann. Mein Rat wäre, sei einfach Du, mit allen guten und weniger guten Seiten, schaue nicht zu viel darauf, wie die Leute reagieren. Natürlich sei verständnisvoll, hilfsbereit etc. aber sei stets Du selbst, ohne Dich mit den anderen zu vergleichen.
GrussRoland

Apropos Verein: ich wäre dann das 3 Mitglied
 
die ewigen Zweifel..

Ich kenne das. Ich war immer so, hab mich immer gefragt wieso ich so anders bin und wieso mich denn keiner mag wie ich bin. Ich bin ein netter Mensch und solange ich meine nettes Spielchen spiele komm ich auch gut an, aber ist das was ich will? Ich stehe da und sehe mich schon fast lachend mit allen anderen, aber ich weiß die ganze Zeit die kennen nicht mein wahres ich - keiner kennt das. Es gibt nicht viele Menschen die einen akzeptieren wie man ist. Ich habe irgendwann aufgehört jemand anderes zu sein und mich kümmert es heute überhaupt nicht mehr was andere von mir denken. Das hat zur Folge, dass ich noch genau eine gute Freundin habe und selbst die kennt nicht die dunklen Seiten meiner Seele. Wer versteht es schon, wenn man sich für Dinge interessiert, die sie nicht für möglich halten.
 
Danke für die Anteilnahme!

Hallo. danke für eure Anteilnahme!
Es ist nur so:

Wenn in meinem Bekanntenkreis von Problemen, ganz gleich welcher Art gesprochen wird, sage ich sehr gerne meine Meinung.

Ich habe den Eindruck, daß ich für meine "andersartige Lebenseinstellung" (ihr wißt schon was ich meine) für ein wenig verrückt gehalten und sogar gemieden werde. Einerseits werde ich sehr geschätzt, aber von anderen auch gemieden.

Doch diejenigen die mich meiden, lassen mich an mir zweifeln, aber warum nur?

Häufig stelle ich meinen Bekanntenkreis in Frage, genauso wie mich selbst.

LIEBE GRÜßE ROSASEIDE
 
Ich glaub es ist ganz normal manchmal an sich zu zweifeln! Solange man weiß, wer man ist, und das es gut ist so zu sein, ist das auch in Ordnung.
 
selbstzweifel

Hallo Tenshi, :winken5:

Das was du schreibst kann ich dir seeeeehr gut nachempfinden. Es tut gut zu wissen, daß es Gleichgesinnte gibt.

Gruss Rosaseide
 
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Hallo Rosaseide!

es allen recht machen wollen, um sich selbstsicher zu fühlen, fühlenhaut auf Dauer nicht hin!

Es wird immer Leute geben, die Dir kritisch gegenüber stehen, wie auch Du immer welchen kritisch gegenüber bist, wenn sie anders denken. Keiner ist ganz frei von seinen Eindrücken und Emotionen.

Es ist von vielen Faktoren abhängig, ob man als "merkwürdig" angesehen und behandelt wird.

Zum einen ist m.E. smalltalk die Brücke zu allen Menschen. Das hat nicht viel mit Bildung zu tun, sondern man muß einfach in der Situation bleiben und reagieren.

Zum anderen werden weltanschauliche Diskussionen meist irgendwann hitzig, vor allem wenn einer darauf beharrt, dass seine Sicht der Dinge die "richtige" ist.

Wenn Dich die Leute nicht "verstehen" - dabei frage ich mich, inwieweit ein wirkliches "Verstehen" überhaupt jemals möglich ist, nachdem jeder seine eigene Wahrnehmung mit seinen eigenen Empfindungen und Gedanken hat - so ist das genauso in Ordnung und hat nichts mit Dir zu tun.

Daß Du unsicher wirst könnte aber auch bedeuten, dass Du selbst nicht so vollständig hinter Deinen Äußerungen stehst.

Ich finde, wenn man versucht fair zu sein und sich nicht an anderen austobt können sie einen heißen was sie wollen. Wenn sie dennoch schlecht über Dich reden, ist das mehr ein Zeichen ihres schlechten Charakters als alles andere.

Wenn Du selbst alles hinterher in Frage stellst, wirst Du nie damit fertig, denn die Vergangenheit ist vorbei und lässt sich nicht mehr ändern. Aus Fehlern lernt man und wenn sich mal ein Faux-pas ergeben hat, kann man sich ja entschuldigen.

Die meisten Gedanken, die man sich darüber macht, was andere von einem denken, haben nichts mit dem zu tun, was andere wahrnehmen und tun.

Mein Tip: Sorge gut für Dich und akzeptiere Dich und alles was um Dich herum geschieht. Du mußt nicht alles gut finden, sondern nur anerkennen, dass es so ist.

Kluge Sprüche, was? Dabei habe ich den Selbstzweifel quasi erfunden. Meine aktuelle - hoffentlich nicht nur vorübergehende - Haltung dazu habe ich zu einem Großteil aus dem Buch "Nichts an Dir ist verkehrt" von Cheri Huber. Das Buch ist das erst, was mir in diesem Punkt wirklich eine andere Haltung vermittelt hat, ohne dass man sich ständig fragen muß: Bin ich jetzt richtig mit meinem Urteil, meinen Gefühlen, was ich getan, gesagt oder nicht getan habe...., sondern es wird vermittelt, dass man die Realität nicht werten darf, sondern einfach nüchtern hinnehmen. Sobald man sich denkt: Das ist richtig oder falsch, steckt schon eine Wertung drin, die ihrerseits richtig oder falsch nach Deiner Weltsicht bzw. richtig oder falsch nach eines anderen Weltsicht sein kann, aber tatsächlich ist es einfach nur so.

Die dazu passende Anekdote mit dem Esel (die nicht aus diesem Buch stammt) fällt mir leider nicht mehr vollständig ein. Ich versuche es trotzdem:

Ein Mann, ein Junge und ein Esel sind unterwegs.
Da kommt ein Mann entgegen und sagt: Da haben die einen Esel und reiten nicht einmal.

Also setzt sich der Junge, der schon etwas müde ist, auf den Esel.
Da kommt wieder einer daher und sagt: Du solltest Dich schämen, läßt den armen alten Mann zu Fuß gehen und Du schonst Deine jungen Glieder!

Der Junge steigt ab, der Mann sitzt auf.
Dann kommt eine Frau und meint: Also das ist ja das letzte: Der alte setzt sich auf den Esel und läßt den armen Jungen zu Fuß gehen.

Fortan setzen sich beide auf den Esel.
Eine weitere Person kommt entgegen und ist empört: So eine Tierquälerei, zwei alte Esel setzen sich auf das kleine Tier.

Was NUN???? Wir haben alle Situationen durch und immer gibt es etwas auszusetzen, weil immer eine Wertung dabei ist.

Ich weiß nicht, ob mein Geschreibsel jemand was bringt, mir jedenfalls schon und so hat es sich für mich schon gelohnt, weil ich ein paar Dinge nochmal zusammengefaßt habe, die ich selbst erst seit kurzem anders sehen kann.

Du hast mit Deiner Mail den Anstoß dazu gegeben. Ich danke Dir dafür und würde mich freuen, wenn es auch Dir etwas bringt!!

Liebe Grüße

MissEd
 
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