Hallo Alex, ja ist chaotisch und sicher auch ohne Erklärung nicht wirklich zu verstehen.
Da hast du recht das ein Kind erst ab einem gewissen Alter selber mit entscheiden darf bei welchen Elternteil es bleiben darf. D. h. so viel ich weiß, hat es ein Mitspracherecht, doch so genau weiß ich das auch nicht.
Ich habe mich vom Vater meines Kindes getrennt, mit dem ich 11 Jahre zusammen war.
Wir waren nicht verheiratet und es war klar das mein Sohn bei mir bleibt, es war auch nie eine frage für mich, mein Kind gehört zu und ist bei mir, nie hätte ich geglaubt das es anders sein würde. Doch leider kam es so, als ich mich nach 11jahren komplett Familienleben trennte (sollte vielleicht erwähnen, das mein ex die beiden Kinder aus erster Ehe ebenfalls bei sich hatte und noch hat, einer der beiden ist mittlerweile über 20 und selbstständig) und mit meinem Sohn in eine kleine Wohnung zog, glaubte ich alles voll im Griff zu haben. Schließlich habe ich mehr oder weniger für drei Kinder die Mutter bzw. die Stiefmutter gestanden. Nur die Tatsache, dass ich seit Jahren unter Bulimie litt, hatte ich wohl unterschätz. Nicht mal so sehr die Tatsache als solches, eher das, warum ich genau dieser Krankheit verfallen war und wie labil ich doch war/bin.
Nun ich war ich also mit meinem Kleinen, er ging zu diesem Zeitpunkt noch in den Kindergarten in unserer Wohnung, alles war soweit ok…dann lernte ich meinen jetzigen Lebensgefährten kennen und ich glaubte auf Wolken zu schweben, das wovon ich immer geträumt habe schien in Erfüllung zu gehen.
Gleichzeitig fing mein Ex an, massiv um mich zu werben, eigentlich könnte man sagen ich konnte keinen Schritt machen, ohne das er gegenwärtig war. Das war für Chris ganz schlimm, er sah seinen Vater leiden denn der zeigte dies auch freizügig. Mal abgesehen davon das er sich alle zeit der Welt für unseren Sohn nahm, hat er auch die Finanzellen Möglichkeiten dafür. Ich hingegen musste nun jeden Pfennig umdrehen um zurecht zukommen. Aber es wurde immer schlimmer, jedes mal wenn er Chris wieder heim brachte, klammerte sich mein Sohn an die Beine seines Vaters und weinte jämmerlich…Chris wurde still und zog sich zurück, ich wusste nicht was ich tun konnte um ihm den Schmerz zu nehmen, denn ich fühle mich Schuldig, auch heute noch…ich kann nur sagen das mir das Herz zerspringen wollte, das ich einfach nicht mehr in der Lage war das auszuhalten…dann kam das Schlüsselerlebnis:
Eines Tages saß Chris da und Telefonierte mit seinem Vater, die Tränen flossen und mit hysterischer Stimmer rief er : Papa hol mich hier weg, ich werde verrückt, ich will zu dir!!
Mir blieb das Herz stehen, dieser Schmerz in seiner Stimme und den Schmerz, den ich spüren konnte, waren einfach zviel…
Vielleicht verstehst du warum ich mein Kind zu seinem Vater habe gehen lassen, doch die Scherben trage ich in mir…ob ich jemals damit zurecht komme, weiß ich nicht..sorry, muss mich jetzt erst mal wieder sammeln...Tina