Süchtig nach Beziehung(en)

AW: Süchtig nach Beziehung(en)

Sucht heißt ja suchen.
Was suche ich? Ich will nicht mehr allein sein, also suche ich mein Gegenstück.Das macht süchtig, wie finde ich den Richtigen?
Da spielt auch unser Alter eine Rolle, mit den Jahren werden wir reifer und sind nicht mehr oberflächlich.
Wir gehen den Dingen auf den Grund und werden automatisch wählerischer. Und das ist gut.
Wir schauen mehr nach Innen, das Außen spielt nur noch eine untergeordnete Rolle.
Aber dazu muß man oft nach draußen gehen, was vielen schwer fällt.
Also müssen wir uns auch ändern und manchmal dem Glück ein wenig auf die Sprünge helfen.

Liebe Salma!

Ja, mit dem Alter wird man wählerischer - wie sagte meine Mutter vor kurzem zu mir?
Der Marktwert sinkt und die Ansprüche steigen.
Ich wusste ehrlich gesagt im ersten Moment nicht ob das zum Lachen oder zum Heulen ist.

Das mit dem : "Also müssen wir uns ändern" - das stimmt schon auch - aber ich kann Dir aus vollster Seele sagen, ich hab einerseits die Schnautze schon soooooo voll ständig an mir zu arbeiten und komme mir aber andererseits so was von kaputt und unfähig vor, dass ich ganz schön in einer selber gebastelten Zwicke hänge.

Aber - es kommen auch wieder andere Zeiten. :-(

LG Elladana
 
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Das sind hier wirklich sehr interessante Ausführungen.
Wenn ich meine vergangenen Beziehungen betrachte und auch meine aktuelle, stelle ich fest, daß es immer die gleiche Typ Mann war bzw. ist, die noch dazu in vielen Merkmalen mit denen meines Vaters übereinstimmen.
Suse

Liebe Suse,

so weit war ich auch - nur als ich erkannte dass dahinter auch noch SUCHT steckt, hats mich hingsetzt.

Du schreibst ja auch von "Abhängigkeit" - ich hoffe sehr dass Du nicht so tief hängst wie ich.

LG Elladana
 
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Hi Elladana,



wenn du das als Schande bezeichnest, dann muss ich zugeben, dass ich schon mein Leben lang in Schande lebe....:dontknow:

Ich hab ein ganzes Buch über Beziehungssucht, Sexsucht, Sucht nach Romanzen usw. gelesen.
Es klingt alles sehr schlüssig, was da drinnen steht - und ich erkenn mich da drin (zu meiner Schande ;) ) total wieder....

Andererseits liegt hinter JEDER Sucht für mich die SUCHT NACH LIEBE!
Das ist für mich die Essenz.

Und ich gehe nicht ganz konform mit dem Ansatz des Buches, dass man sich der Droge eine Zeitlang enthalten muss (zB. auch eines Partners bei BEziehungssucht, oder Sexpartners bei Sexsucht,....) um "geheilt" zu werden.

Ich glaube, dass es ein SEHR harter Weg ist, der Droge komplett zu entbehren - um rein aus sich selbst das zu bekommen, was man möchte. Auch wenn es eine partnerschaftliche Sucht ist.

lg Niki

Liebe Nicki,

instinktiv habe ich aber GENAU das getan.
Ich lebe seit 3 Jahren ganz bewusst ohne Beziehung, weil ich gemerkt hab dass das bei mir nicht funktioniert. Ich habe mich in dieser zeit beobachtet und einige Entzugserscheinungen feststellen können.

Es ist sehr sehr mühsam und der Wunsch nach Liebe und Nähe ist da - trotzdem sage ich JA - es ist besimmt der einzige Weg aus der Sucht, sich dem "Suchtmittel" erst mal zu entziehen.

So gerne ich liebe - so wenig könnte ich wohl damit anfangen so lange ich nicht "geheilt" bin.

Bussal (eine traurige)
Elladana
 
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:trost: :umarmen: :kiss3:
ich schreib dir später....bin in der Arbeit :)

bis dann
Niki
 
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Liebe Elladana,

ich denke ich würde mir gehörig selbst in die Tasche lügen, wenn ich sagen würde ich bin nicht abhängig.
Denn das bin ich. Ich bin abhängig von seiner Liebe.
Kann er mir das Gefühl vermitteln, daß er mich liebt, daß ich das Wichtigste bin usw. dann geht es mir prächtig. Kann er es nicht vermitteln, dann geht es mir schlecht. In dem Moment liegt es aber nicht daran, daß er mich nicht liebt, sondern daß ich daß Gefühl habe, daß er mich nicht liebt. Da kann er oft gar nichts dafür. Ich bin jemand, der sehr viel Aufmerksamkeit in dieser Richtung braucht, man könnte auch sagen Bestätigung. Ist die nicht da, kommen sofort Zweifel hoch und ich mach mich selbst fertig dadurch.
Das ist ein großes Defizit bei mir, das ich liebend gerne ausgleichen will. Aber es gelingt mir einfach nicht. Am liebsten hätte ich wohl einen Garantieschein für die Liebe. Aber den gibt es eben nicht.

Liebe Grüße, Suse
 
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liebe elladana,

ich finde es sehr gut, dass du bei einer therapeutin warst! ich denke mal, in gewissen abstufungen sind wir alle mehr oder weniger abhängig von partnern/innen. wichtig ist, dass wir eine entwicklung durchlaufen und die erkenntnis ist der erste schritt. die prägenden verhaltensweisen werden ja in der kindheit gelegt, bei mir war es der opa, der zuneigung nur nach leistung gab.

so entwickeln sich dann gewisse muster, die wir uns als erwachsene erst mühsam wieder abtrainieren müssen. das schlimme ist, dass, wenn man in einer abhängigkeit steckt, selbsthass entwickelt. man hasst sich selbst, dass man nicht anders kann, obwohl man weiss, dass dieses verhalten schädlich ist. und man ist doch nicht fähig, etwas zu tun.

heute denke ich, mit professioneller hilfe könnte man viel schneller aus solch einer lage herauskommen. es muss jedoch auch im kopf klick machen, in dem sinne, dass man erkennt, dass der andere mensch, sich nie ändern wird, dass man selbst gehen muss, wenn man aus dieser falle heraus möchte.

geht man aus einer abhängigkeits-situation heraus, fangen die schmerzen ja erst richtig an: man leidet...der andere fehlt an allen ecken und enden, obwohl er nicht optimal und oft schädlich war. das ist ja das schlimme. so kommt es bei einigen menschen, die eben noch nicht so weit sind, zum rückfall. alles, was schon erreicht war, ist wieder hinfällig, es ist ein teufelskreis...

sich hilfe zu suchen ist das beste, was man machen kann, es ist ein geschenk an sich selbst!!!!

außenstehende können das gar nicht verstehen-stehn abwertend und kopfschüttelnd hilflos dem abhängigen gegenüber. wer es nicht selbst erlebt hat...

wenn man es jedoch erst einmal geschafft hat, sich zu befreien und die gefühle danach durchzustehen, ist man in seiner entwicklung ein großes stück weiter und kann stolz auf sich sein!

domian sagte in einer sendung zu einer frau mit liebeskummer: es gibt gefühle, die muss man durchstehen! dieser satz war mir eine große hilfe. denn man sucht ja immer nach auswegen: könnte man nicht doch...gibt es nicht noch einen kompromiss-eine alternative?...sagt er vielleicht doch die berühmten drei worte?...ändert er sich doch?...er hat es ja nicht so gemeint...ist ja nicht schlimm, wenn einer mehr liebt als der andere...usw...usw........die geschichte ist endlos.

wir können den anderen nicht ändern. wir können nur uns selbst ändern.

haben wir unser verhalten verändert, ziehen wir solch für uns schädliche menschen auch nciht mehr an!!!!!

das sollte doch mut machen! man wird achtsamer. man ist es sich wert, dass der andere liebevoll und aufmerksam ist, ja, man nimmt niemand anderen wert.

warum?

weil man es wert ist, das beste zu bekommen!!!!!

althea
 
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man nimmt niemand anderen mehr...wollte ich schreiben...
 
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Liebe Elladana,

ich denke ich würde mir gehörig selbst in die Tasche lügen, wenn ich sagen würde ich bin nicht abhängig.
Denn das bin ich. Ich bin abhängig von seiner Liebe.
Kann er mir das Gefühl vermitteln, daß er mich liebt, daß ich das Wichtigste bin usw. dann geht es mir prächtig. Kann er es nicht vermitteln, dann geht es mir schlecht. In dem Moment liegt es aber nicht daran, daß er mich nicht liebt, sondern daß ich daß Gefühl habe, daß er mich nicht liebt. Da kann er oft gar nichts dafür. Ich bin jemand, der sehr viel Aufmerksamkeit in dieser Richtung braucht, man könnte auch sagen Bestätigung. Ist die nicht da, kommen sofort Zweifel hoch und ich mach mich selbst fertig dadurch.
Das ist ein großes Defizit bei mir, das ich liebend gerne ausgleichen will. Aber es gelingt mir einfach nicht. Am liebsten hätte ich wohl einen Garantieschein für die Liebe. Aber den gibt es eben nicht.

Liebe Grüße, Suse

Liebe liebe Suse!

Also erst mal WAOU - Du bist sehr offen und ehrlich zu Dir und damit auch hier zu uns allen. Hut ab!

Diesen Wunsch nach einem Garantieschein kann ich aus eigener Erfahrung nicht nachempfinden, allerdings kenne ich den Wunsch in diesem Bereich das eigene Defizit auszugleichen nur zu gut.

In Deinen Worten schwingt für mich auch etwas Traurigkeit mit - so als könntest DU es nicht ganz glauben das jemals zus chaffen.

Interpretiere ich da etwas aus mir selbst heraus in Dich hinein?

Denn ehrlich gesagt sind es genau diese Zweifel - die mich biser scheitern ließen. Es geschieht alles nach dem was wir glauben - und es ist so unendlich schwer an etwas zu glauben was man (noch) nicht kennt und an eine (auf)Lösung dessen zu glauben, was sich erst mal so schwer anfühlt.

Vielleicht gehts gemeinsam etwas leichter - was meinst Du ?

Ganz herzliche Grüße!
Elladana
 
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liebe elladana,

ich finde es sehr gut, dass du bei einer therapeutin warst! ich denke mal, in gewissen abstufungen sind wir alle mehr oder weniger abhängig von partnern/innen. wichtig ist, dass wir eine entwicklung durchlaufen und die erkenntnis ist der erste schritt. die prägenden verhaltensweisen werden ja in der kindheit gelegt, bei mir war es der opa, der zuneigung nur nach leistung gab.

althea

Liebe Althea!

Ja, da hast Du recht - in einem gewissen Maße ist das auch ganz OK abhängig zu sein. Ich strebe keine Perfektion an, ich möchte lediglich den Grad an Abhängigkeit verringern, der mich daran hindert das zu leben was ich mir wünsche.

so entwickeln sich dann gewisse muster, die wir uns als erwachsene erst mühsam wieder abtrainieren müssen. das schlimme ist, dass, wenn man in einer abhängigkeit steckt, selbsthass entwickelt. man hasst sich selbst, dass man nicht anders kann, obwohl man weiss, dass dieses verhalten schädlich ist. und man ist doch nicht fähig, etwas zu tun.

OH ein Lichtblick! :)
Es könnte noch schlimmer sein - denn Selbsthass empfinde ich nicht - Gott sei dank.
Ich fühlte mich klein, unwürdig, schäbig so wie ich mich selber nieder mache,
fühle mich armselig und voller Scham - wenn ich mir diese Abhängigkeit anschau.
Aber ich hasste mich nicht dafür.
Verzweiflung ja gabs auch - auch, Traurigkeit, weil es eben schwer ist da raus zu finden;
oder zumindest fühlt(e) es sich sehr schwer an.

heute denke ich, mit professioneller hilfe könnte man viel schneller aus solch einer lage herauskommen. es muss jedoch auch im kopf klick machen, in dem sinne, dass man erkennt, dass der andere mensch, sich nie ändern wird, dass man selbst gehen muss, wenn man aus dieser falle heraus möchte.
BINGO!
Deshalb hab ich mir ja auch Hilfe gegönnt - schließlich lebe ich das nun lange genug und irgendwann reichts einfach. :)

geht man aus einer abhängigkeits-situation heraus, fangen die schmerzen ja erst richtig an: man leidet...der andere fehlt an allen ecken und enden, obwohl er nicht optimal und oft schädlich war. das ist ja das schlimme. so kommt es bei einigen menschen, die eben noch nicht so weit sind, zum rückfall. alles, was schon erreicht war, ist wieder hinfällig, es ist ein teufelskreis...
GENAU !!!! Du beschreibst das, wozu ich
ENTZUGSERSCHEINUNGEN sage.

Das alt bekannte ENTZIEHT sich - und ohne diesen ENTZUG geht es einfach nicht. Den muss jeder Abhängige durchleben - so oder so.
Diese Entzugserscheinungen kenne ich nur zu gut ..... und es ist in der Tat verrückt - sich nach dem umzudrehen und nach dem zu sehnen was einem nicht gut tut. Da ist emotional einfach der Wurm drin (=krank / Krankheit).

sich hilfe zu suchen ist das beste, was man machen kann, es ist ein geschenk an sich selbst!!!!

außenstehende können das gar nicht verstehen-stehn abwertend und kopfschüttelnd hilflos dem abhängigen gegenüber. wer es nicht selbst erlebt hat...

Ja es ist ein Geschenk an sich selber.
Ich weiß dass es sehr viele Menschen gibt die mit wenig Verständnis reagieren - ich glaube aber auch, dass es besser wird, wenn das kein Tabu Thema mehr ist. Offen darüber zu sprechen und dazu zu stehen, dass es sowas gibt, bewirkt dass keiner mault. Schau doch mal! Hier in diesem Thread hat keiner gemault - bisher. :)

wenn man es jedoch erst einmal geschafft hat, sich zu befreien und die gefühle danach durchzustehen, ist man in seiner entwicklung ein großes stück weiter und kann stolz auf sich sein!
Das kann man in der Tat. Und wenn ich mir anschau was ich bereits alles geschafft habe, macht mir das Mut - und in diesem Sinne kann JEDER auf sich stolz sein - egal was noch vor einem liegt - es gibt nämlich in jedem Leben Dinge, die bereits HINTER einem liegen.

domian sagte in einer sendung zu einer frau mit liebeskummer: es gibt gefühle, die muss man durchstehen! dieser satz war mir eine große hilfe.
das sollte doch mut machen!
Da es hier um das Beziehungs Thema geht, halte ich diesen Satz für DOPPELT wichtig.
Wie sollen wir mit einem Partner GEMEINSAM druch den Schmerz gehen - wenn wir es für uns selbst (alleine) nicht können?
Was wäre das für eine Partnerschaft wenn ein gemeinsames "durch den Schmerz hindurch gehen" nicht möglich ist?

Liebe Althea, ich hab Dir in allen Punkten nur recht geben können, habe in allen Punkten genau gespürt dass ich das was Du sags nur bestätigen und verstärken möchte.

Wenn Du allerdings meinst dass es Menschen gibt, die einem schädlich sind, dann widerspreche ich Dir. Sicher gibt es Menschen die einen an die Grenzen bringen, die einen verletzen, kränken, weh tun usw ...

Nur wie soll ich meine Dinge lösen, wenn nicht mit Hilfe gerader SOLCHER Menschen? Wie soll mein Leben mich lehren, ich vom Leben lernen, wenn nicht mit allem was dazu gehört?

Alles Liebe!
Elladana
 
AW: Süchtig nach Beziehung(en)

Liebe Elladana,

ja Du hast recht. Ich bin oft sehr traurig deswegen.
Ich glaube fest daran, daß ich es schaffe. Nur kenne ich den Weg noch nicht. Im Moment tue ich auch nicht allzu viel dafür. Es gibt die Zeit des Selbstmitleids, des Trotzes und der Wut...Dann wieder die Zeit des absoluten Hochgefühls und Glücks. Und das alles ist abhängig von anderen, und das darf niemals sein. Ich weiß von all diesen Dingen und kann sie auch all den anderen Menschen auf dieser Welt vermitteln. Nur wenn es um mich selbst geht kann ich es nicht umsetzen.

Im Moment bin ich in einer Beziehung und fühle mich doch sehr oft alleine.
Bin ich ohne Beziehung fühle ich mich gar nicht so alleine. Ist das nicht verdreht?
Meiner besten Freundin geht es ganz genauso. Und wir reden wirklich viel darüber. Es ist gut jemanden zu haben, der diese Lage verstehen kann, weil er sie selbst durchlebt bzw. durchlebt hat.
Von meinem Selbstwertgefühl ist nicht mehr viel übrig und darum muß ich mich dringend kümmern. Dann wären auch diese ewigen Zweifel weg: bin ich genug, bin ich liebenswert...??? Denn ja, das bin ich. Sehr sogar. All meine Freunde und meine Familie würden das sofort bestätigen und ich würde es sogar glauben :) Aber in einer Beziehung sieht das ganz anders aus! Und da hätte ich eben so gerne den besagten Garantieschein. Dann würde ich mich auf der sicheren Seite fühlen und könnte mich fallen lassen.
Ich hab also noch viel Arbeit vor mir !!! Von dem Gedanken mir professionelle Hilfe zu suchen, bin ich irgendwie ziemlich weit weg. Da sperrt sich alles bei mir. Ich will es selbst schaffen. Alleine. Geht das?

Du hast vom Helfersyndrom geschrieben und auch davon, daß Du nicht weißt wie "nehmen" geht. Tja, da wären wir schon zu zweit! :)

Alles Liebe!

Suse
 
AW: Süchtig nach Beziehung(en)

Naja nehmen, kennen ist anders aber ich habe davon gehört sagen wir es so!
 
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"Nehmen" fängt schon im Alltag an. Das ist wirklich gar nicht so leicht. Oder besser gesagt: Mir fällt es nicht leicht. Ich selbst befinde mich gerade auf einem Ego-Trip. Versuche zu nehmen was geht, auch Nein-Sagen gehört dazu. Was soll ich sagen? Meine Umwelt ist komplett verwirrt von meinem neuen Verhalten. Es wurde sogar schon kritisiert! Auch Sätze wie "bleib doch so wie Du bist, Du bist doch die Beste!"...habe ich schon gehört. Klar, für die anderen bin ich die Beste, weil ich mach ja alles und gebe alles. Wie angenehm! - für die anderen. Das ist wirklich schwierig für mich, weil das so gar nicht meinem Charakter entspricht. Ich weiß auch nicht, ob es richtig ist. Aber ich probier das jetzt einfach mal aus! Vielleicht kann ich das auch in meine Partnerschaft einbringen!
 
AW: Süchtig nach Beziehung(en)

Liebe Suse,
das kenne ich doch?
Ich war mein ganzes Leben der Mülleimer und Helfende für alle anderen. Ich hatte wahrlich ein Helfersyndrom.
Das habe ich vor 4 Jahren abgelegt.
Auch ich habe gelernt, NEIN zu sagen, habe gelernt, nicht alles stillschweigend hinzunehmen.
Mein Freund sagt auch oft, daß er mich gar nicht wieder erkennt, ich hätte mich vollkommen verändert.
Aber nur so kommen wir in unsere Mitte und Gleichgewicht.

LG
 
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Liebe Salama,

das finde ich echt toll von Dir. Ich selbst habe nur Angst, daß ich hart werde. Ich will kein gnadenloser Egoist werden, denn das ist eine Eigenschaft, die ich bei anderen ablehne. Aber ein gesunder Egoismus ist schon viel wert. Es schützt einen auf eine gewisse Art und Weise. Diese Schutzfunktion war bisher bei mir gar nicht vorhanden.
Neulich bat mich jemand um einen Gefallen. Aber ich hatte weder Zeit noch Lust dies zu tun. Normalerweise hätte ich meinen ganzen Tagesplan umgemodelt und einen riesen Spagat gemacht, nur um doch aushelfen zu können. Aber ich habe "Nein" gesagt und festgestellt: das war ja gar nicht so schwer. Und die Reaktion meines Gegenübers: "macht doch nichts, ich finde schon eine andere Lösung". Ja, wie leicht ging das denn?
Ich denke, daß ich immer Angst hatte, daß ich abgelehnt werde, wenn ich Nein sage. Sicher gibt es auch Menschen, die dann beleidigt sind. Aber ich denke auf die kann man dann auch verzichten.

Findet Dein Partner Deine veränderte Haltung positiv? Fühlst Du Dich jetzt wohl? Wie bist Du es angegangen?

Alles Liebe!

Suse
 
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