Trennung oder neuer Versuch???????

olge

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5 Juli 2005
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Hallo ihr Lieben, ich bin gestern zufällig über das Forum gestolpert und habe mich von einzelnen Beiträgen sehr berührt gefühlt, so dass ich mich gleich registriert habe und mich nun mit meinem Thema an Euch wende.

Ich habe meine mehrmaligen Ankündigungen, mich von meiner Frau zu trennen, wahrgemacht, jedenfalls örtlich. Ich wohne unter der Woche alleine in unserem Zweithaus im Grünen, am Wochenende hole ich dann unsere Kinder (Sohn mit 11 und Tochter mit 9) zu mir, ab und zu ist meine Frau ebenfalls dabei. Ich befinde mich aber nun in einem Dilemma, ich weiss nicht, ob ich das wirklich will oder ob wir nicht doch einen xten Versuch für einen Neubeginn starten sollen.

Die Vorgeschichte: Wir sind 13 Jahre verheiratet, davor hatten wir eine Beziehung, welche aber von ihr beendet wurde. Nach einer Pause von etwa 2 Jahren hats wieder gefunkt und wir sind etwa nach einem Jahr zusammengezogen und haben nach einem weiteren Jahr geheiratet. Bis zur Geburt unseres ersten Sohnes verlief unsere Beziehung sehr gut. Danach hat sich meine Frau immer mehr von mir abgewandt. Anfangs habe ich vermutet, dass die Ursache dafür in ihrer Mutterrolle liegt und sich die Dinge wieder ändern werden. Dies war leider ein Irrtum. Mir ist immer öfter aufgefallen, dass sie gedanklich abwesend ist, unserem Sexualleben hat sie relativ wenig Bedeutung beigemessen. Sie hat sich in allerlei Aktivitäten ausgelebt, wie Arbeit / Beruf, Gymnastik, Yoga, Fortbildung und seit 2 Jahren insbesonder beim Tanzen, bei Musik und beim Frauen-Trommeln.
Ich habe meine Unzufriedenheit mit meiner Rolle als Partner leider sehr lange hinuntergeschluckt und sie zeitweise eruptiv, zeitweise mißlaunig herausgelassen. Als ich die Dinge erstmals vor etwa 8, 9 Jahren auf den Punkt gebracht habe, war meine Frau total erstaunt, sie war der Meinung unsere Beziehung funtkioniere ganz gut. Im Laufe der Jahre habe ich Gegenstrategien entwickelt, welche aus jetziger Sicht natürlich nicht zielführend haben sein können, ich habe meiner Frau gegenüber immer wieder versteckte Vorwürfe gemacht und habe mich selbst immer mehr zurückgezogen. Seit einem Jahr etwa habe ich dann begonnen, mich gedanklich mit der Möglichkeit einer Trennung zu beschäftigen. Meine Vermutung, dass meine Frau ein psychisches Problem hat, mit dem sie sich nicht konfrontieren wollte / will, hat sich vor kurzem bei einem Beratungsgespräch bestätigt, ihre Hyperaktivität ist eine Art Fluchtverhalten. Ich sehe , dass sie jetzt offenbar doch bereit ist, an sich zu arbeiten, so hat sie z.B. eine Rückführungstherapie begonnen.
Ich möchte wieder gerne das Gefühl von Wärme, Zuneigung, guten Sex u.ä. spüren und als Partner und Mann angenommen werden. Das habe ich in den letzten Jahren sehr vermisst, ich weiß nicht, ob meine Frau mir dies jemals geben wird können. Ich bin hin und hergerissen zwischen einem gewissen Liebesgefühl zu ihr verbunden mit dem Wunsch, es nochmals zu versuchen und einem über Jahre aufgestauten inneren Groll, der mich eher den Weg der Trennung suchen lässt.

Wem fällt dazu etwas ein, wer kennt solche Zwiespälte, wer hat so eine oder ähnlich Problemstellung aufgelöst? Ich würde mich über rege Beteiligung freuen, und zwar sowohl aus dem Männer - als auch aus dem Frauenlager.
Vorerst liebe Grüße.
 
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hallo Olge,
ich habe festgestellt, dass eine Trennung ein Prozess ist, der sich langsam entwickelt und irgendwann einen abschluss zieht.
für mich (als Frau) war das bisher immer so, dass ich diese entscheidung nicht mehr rückgängig machen konnte, weil ich damit zu sehr abgeschlossen habe.
Es bleibt die überlegung, ob man diesen einen menschen so sehr liebt, oder ob es die gewohnheit ist, die sicherheit, das vertrauen dass man bei einer trennung so sehr vermissen würde.
wir treffen uns in unserem leben um uns zu ändern und sehr oft trennen sich unsere wege dann, weil wir uns zu sehr verändert haben. das ist nicht schlimm, denn so soll es sein.

Ich hatte angst vor dem neuen, also blieb ich, habe mich nicht getrennt - aber ich war zu weit entfernt von ihm, mein herz hatte sich getrennt. so sehr mein verstand auch bei ihm bleiben wollte, mein herz konnte einfach nicht mehr. es ist für alle am einfachsten zu bleiben, man ist zusammen, muss nicht umziehen, etc. aber ich finde man betrügt sich und alle anderen.

ich liebe diesen mann noch heute, aber anders - als freund und bruder und als wunderbare bereicherung in meinem leben.

ich kann dir nur meine erfahrung erzählen - überlege dir, ob du sie wirklich liebst und nicht die gewohnheit.
kurzfristig gesehen ist bleiben am einfachsten - gehen ein bisschen schwieriger aber langfristig besser.

ich wünsche dir viel kraft und vertrauen und den mut zur richtigen entscheidung.

:kiss4:
 
Hat Deine Frau denn signalisiert, dass sie bereit ist, sich während ihres Veränderungsprozesses auch zu Dir hinzubewegen? Welches ist das Ziel dieses Prozesses?

Ein anderer Mensch, als der, der man ist, kann man nicht werden.

Ich finde es gut, dass Du auf Abstand gegangen bist. So erhältst Du Raum, um Deine Wünsche und Bedürfnisse zu definieren. Was erwartest Du von ihr, was erwartest Du von einer Partnerin?

Hast Du Dich denn auch einmal gefragt, warum Du so lange mit ihr geblieben bist? Es könnte hilfreich sein, sich dem einmal zu stellen. Dann klärt sich die Situation vielleicht ein wenig für Dich.

LG
Pisces
 
Vielen Dank für eure Beiträge. Ich habe daraus einige wertvolle Anregungen für mich aufgenommen.
Ehrlich gesagt überrascht es mich, dass die Anzahl der Beiträge zu diesem Thema sich bisher in Grenzen gehalten hat. Besonders gehen mir die Männer ab. Aus den beiden Beiträgen habe ich auch aufgenommen, dass Frauen in Beziehungsfragen offenbar einen klareren Blick haben als Männer - heute ist meiner auch klarer als gestern noch :) - gestern habe ich eine Watsu-Behandlung gemacht und es sind dabei viele aufgestaute Gefühle von mir gegangen.
 
Hallo Olge!

Ich hoffe mein Beitrag stößt trotzdem noch auf Interesse - erst mal weil ich ne Frau bin und zweitens weil ich doch etwas "spät" dran bin. *gg

Vielleicht klingt es egoistisch - aber es ist bestimmt überaus wichtig, dass Du Dir klar wirst, was Du willst und dann danch handelst.

Darauf zu achten ob Deine Frau das selbe will wie Du, würde Euch dann entweder zusammen führen oder eben nicht.

Es hilft nix wenn man sein eigenes Wunschdenken in den Partner hinein intepretiert. Dieser wird dann zur Wunscherfüllung irgendwie Be(ge)drängt und das führt zu nix.

Ich wünsch Dir Klarheit, Kraft und Selbstliebe - denn dann kannst Du alles überstehen und lieben und wieder geliebt werden.
Das wünsch ich Dir.

Daniela
 
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Hallo Olge!

Ich hoffe mein Beitrag stößt trotzdem noch auf Interesse - erst mal weil ich ne Frau bin und zweitens weil ich doch etwas "spät" dran bin. *gg

Vielleicht klingt es egoistisch - aber es ist bestimmt überaus wichtig, dass Du Dir klar wirst, was Du willst und dann danch handelst.

Darauf zu achten ob Deine Frau das selbe will wie Du, würde Euch dann entweder zusammen führen oder eben nicht.

Es hilft nix wenn man sein eigenes Wunschdenken in den Partner hinein intepretiert. Dieser wird dann zur Wunscherfüllung irgendwie Be(ge)drängt und das führt zu nix.

Ich wünsch Dir Klarheit, Kraft und Selbstliebe - denn dann kannst Du alles überstehen und lieben und wieder geliebt werden.
Das wünsch ich Dir.

Daniela

PS.: Vielleicht magst da mal vorbei schaun:
www.empfindung.de
 
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