Meine von dir via Mail geforderte Antwort
Hallo Juppi,
hier die von dir so vehement - ohne ein Recht darauf zu haben und ohne Ansehen meiner persönlichen Situation oder Bedürfnisse - sogar via E-Mail geforderte Antwort. Und das auch nur, weil du
grundsätzliche Fragen aufwirfst, die
auch für andere interessant sein dürften. Bitte beachten - ich hebe auf
Grundsätzliches ab:
Juppi schrieb:
Es geht darum: Ich lebe seit 5 Jahren mit einer Frau zusammen, die inzwischen geschieden ist und 3 Kinder hat, 22-25-30 Jahre.
Erst mal ist das schon eine - wenn auch heute häufige - schwierige Situation:
was die Ordnung in der Familie angeht, so kommst du in der Reihenfolge der Ordnung nach den Kindern. Denn
sie waren vor dir da.
Die
Reihenfolge bedingt, dass die
Kinder in Bezug auf ihre Mutter
mehr Rechte haben (und dir vorzuziehen sind), als du und dass du dich
nicht in ihr Leben einmischen darfst. Auch steht dir keinerlei Einmischung dahin gehend zu, wie die Mutter mit ihren Kindern umgeht. Und
das Verhältnis der Kinder deiner Frau
zu ihrem Vater geht dich - das sei gleich vorweg gesagt -
überhaupt nichts an!
Zudem musst du dich - so du diese Frau halten willst, sehr zurückhalten damit, den Kindern irgendwas zu "geben", was sie evtl. nicht ausgleichen können. Denn damit gibst du eigentlich der Frau. Und die kann es gar nicht ausgleichen. Wird das zu viel, dann wird sie gehen. Sie steht dir dann zu sehr in der Schuld.
Juppi schrieb:
Der Vater ist ein dermaßen machtvoller, autoritärer Mensch, daß die Kinder alleine schon durch das Nennen seines Namens zusammenzucken. Man könnte schon bald als Tyrannen bezeichnen.
Meiner Ansicht nach sind alle dadurch in ihrem Verhalten geprägt Sie haben ANGST vor ihrem Vater und auch gegenüber Männern allgemein.
Du verteufelst den einzigen Vater den sie haben können und maßt dir an zu glauben, du seiest "besser" als der. (Um der Kinder deiner Frau willen hat der mein Mitgefühl.) Die Haltung die du dabei einnimmst hat - das zeigt sich darin, dass du diesen Mann hier öffentlich ans Kreuz nagelst - erheblich mehr aggressive Täter-Energie, als der Vater je aufbringen wird.
Aus deinen Worten
auch gegenüber Männern allgemein
schließe ich, dass die Mutter ihn ähnlich verteufelt hat.
Kein Wunder, wenn der sauer ist. Sein Zorn besteht zu Recht und er hat keine andere Möglichkeit, sich Achtung zu verschaffen. Wären die Kinder noch klein, so gehörten sie zu ihm und wären bei ihm lebend besser aufgehoben. Das ist ganz klar hier. Ich hab es in der Praxis übrigens selten gesehen, dass bei einer Scheidung die Kinder bei der Mutter besser aufgehoben gewesen wären.
Juppi schrieb:
Ich habe inzwischen ein gutes Verhältnis zu allen aufgebaut und bis ich Deinen Beitrag laß, war ich in der Hoffnung, ich könnte eines Tages ihr Ersatzvater sein und retten, was noch zu retten wäre.
Ich weiß jetz nicht, auf welchen Beitrag du hier abhebst. Ein Link wäre hilfreich gewesen.
Du willst
eines Tages ihr Ersatzvater sein und retten, was noch zu retten wäre.
Damit tust du ihnen systemisch gesehen das Schlimmste an, was du ihnen (und dir bzw. der Frau) antun könntest. Du missachtest ihren Vater noch und nöcher und erhebst dich arrogant über ihn. Sie tun gut daran, sich gegen dich abzugrenzen.
"Wenn sie dich retten wollen - pass auf!", hat Bert Hellinger mal gesagt.
Außerdem habe ich die Vermutung, das du es bist, der in dieser Familie eigentlich keinen Platz hat. Du hast dich zwischen die Frau und ihren angeblich so bösen Mann gedrängt und verteufelst den jetzt. Das soll nur ablenken. Offensichtlich ist die Beziehung zu diesem Mann noch nicht gelöst. Möglicherweise war die Trennung nicht gemäß. Warst du der Trennungsgrund?
Und nun willst du dich zwischen die Kinder und ihren Vater drängen und besser sien, als er. Was das für die erwachsenen Kinder tatsächlich und in der Auswirkung bedeutet, ist dir völlig egal. Du hast ja
a.a.O. dazu schon etwas gesagt:
Juppi schrieb:
Ich kann und will mir nicht immer und überall Gedanken auf die von mir gezeitigte Wirkung machen, find ich unmöglich.
Das nenne ich Egoismus schlimmster Güte.
Und du achtest die mittlerweile erwachsenen "Kinder" (Für dich - und das willst du nicht sehen - haben es aber nicht 'Kinder' sondern 'Erwachsene', die vor dir kommen und dir übergeordnet sind, zu sein!) deiner Frau nicht und maßt dir an, definieren zu können, was für die gut ist und was nicht. Aber das können nur sie selbst und - wenn überhaupt - was das familieninterne Verhältnis angeht, nur die Eltern. Also der Vater vor allem, denn sie haben nur den einen.
Lies mal "Ordnungen des Helfens" nicht nur diesen
Artikel, sondern auch das
Buch (*hallo Walter - jetzt kannste Geld verdienen! :winken5: *). Da findest du etwas über solche "Retter", wie dich, deren Haltung, tatsächliche Motive und ihre schlimme Wirkung auf die Geholfenen.
Juppi schrieb:
Wie gesagt, nachdem ich über Deine Worte nachgedacht habe, fiel mir auf, daß ich gefühlsmäßig immer nur bis zu einem bestimmten Punkt bei ihnen komme und dann " machen sie zu".
Und genau das tun sie zum Glück! Gegen so aggressive und egoistische "Hilfe" die einzig dem Ego des Helfenden hilft, können sie nur das tun, wenn sie sich schützen wollen! Mich wundert, dass es von ihrer Seite noch nicht zu aggressiven Handlungen gegen dich gekommen ist.
Juppi schrieb:
Wenn ein Anruf ihres Vaters kommt, stehen sie am Telefon stramm , sind total unterwürfig und das in ihrem Alter.
Das ist einzig ihre Sache! Und sie fürchten dabei den Falschen. Der Gefährlichere steht beim Telefonieren "besorgt" neben ihnen. Man nennt das einen "Wolf im Schafspelz".
Oft sind solche Helfer übrigens deswegen Helfer, weil sie sich Ihrem Eigenen (und das ist oft der Tod) nicht stellen. Manchmal verbergen sie das hinter einem "spirituellen-Besser-Sein". So benutzen sie die Geholfenen für ihre eigenen Zwecke. In solchen Fällen stellt sich die Frage: Wer braucht da wen mehr?
Juppi schrieb:
Ich wäre Dir dankbar, Deine / Eure Meinung dazu zu hören und wie ich mich am Besten ihnen gegenüber verhalten sollte.
Nein - wolltest du nicht wirklich. Siehe auch:
Das, was man im Leben gibt, bekommt man auch zurück!
Dies war sie dennoch.
Christoph