AW: Was passiert nach Trennungen?
Hi liebe Elke
Viele hier schreiben über ihre Partnerschaften, viele sind unglücklich und wünschen sich einen anderen Partner und das am besten noch VOR der Trennung, damit es nicht so weh tut, um nicht alleine sein zu müssen.
Was erwarten wir von solch einem anderen Partner? Was treibt uns dazu uns sofort nach einer Trennung in einen Neuen verlieben zu wollen?
Ich denke, jeder Mensch möchte das Gefühl der Verbundenheit spüren. Wir denken wahrscheinlich, dass wir das am ehesten erreichen, wenn wir einen Partner haben, mit dem wir möglichst eng zusammen sind (zusammen leben - zusammen die Zeit verbringen).
Dabei vergessen wir, dass wir sowieso mit allem was uns umgibt, verbunden sind. Es gibt keine Trennung zu irgendwas. Nur können wir das meist nicht spüren. Doch wir können uns darauf einstimmen und es zulassen.....(denn mit manchem möchten wir ja gar nicht gerne verbunden sein - sind wir aber trotzdem). Dieses Gefühl der Verbundenheit (zu allem und jedem) ist wunderschön - und irgendwie hast du da gar nicht das Gefühl, einen Partner wirklich zu brauchen....weil so viele Bedürfnisse plötzlich erfüllt sind: du fühlst dich geliebt, angenommen - genauso wie du bist...
und das ist es, was wir wahrscheinlich in einer Partnerschaft alle suchen.
Doch wenn wir erkennen, dass wir sowieso zutiefst geliebt sind - und mit allem verbunden....wir nie getrennt sein können - dann löst sich dieses Bedürfnis eventuell auf.
Ich sage extra "Bedürfnis", denn es spricht ja nichts dagegen, trotzdem den Wunsch zu haben, eine Partnerschaft leben zu wollen......und dort möglicherweise totale Verbundenheit bis hin zur Verschmelzung zu erleben (etwa beim Sex...).....und das totale Gefühl der Liebe noch mehr zu spüren und leben zu können.
Wieso geben wir uns nicht die Chance erstmal heraus zu finden wer wir alleine überhaupt sind und was wir vom Leben wollen, warum nicht durch den, vermutlich nur kurz andauernden, Schmerz gehen und dann eine neue Orientierung finden. Warum einfach nur das Bett wechseln?
viele Menschen BRAUCHEN einen Partner, der ihnen das Gefühl gibt, geliebt zu sein, schön und begehrt zu sein....(ich fall auch immer wieder in diese Rolle
, weil sie sich selbst nicht genug lieben können, sich selbst wertlos finden (nicht bewusst natürlich!).
Der Partner ist dann dafür zuständig, diese Löcher zu stopfen....und wenn der weg ist, muss natürlich schnell ein neuer her - denn sonst spüre ich ja ganz intensiv den eigentlichen Gefühlszustand und ich fühle mich zutiefst hässlich, wertlos, ungeliebt.....
also her mit dem Neuen!!!
Wieso ist es für so viele nicht möglich eine lange Zeit des Kennen lernens voran gehen zu lassen um all die Klippen zu erkunden, die ein Zusammensein mit diesem Partner mit sich bringen.
ich glaube, um wirklich jemand kennenzulernen, reicht kein Menschenleben aus....
Ich lerne meinen Mann gerade eben nach 20 Jahren neu kennen - ich seh ihn so viel anders als früher (wahrscheinlich weil ich mich selbst verändert habe).
Ich hab es nie geglaubt, aber man kann wirklich in einem einzigen Menschen die ganze Welt wiederfinden....
Anstelle dessen haben wir oft ein ganz anderes Ziel vor Augen, nämlich den Partner so schnell wie möglich dingfest zu machen, ihn sicher zu haben, mit ihm zusammen zu ziehen und einen auf harmonisch zu machen, was natürlich meistens nicht klappt.
ja, klar. Indem er sich zu uns ins Nest setzt, wähnen wir uns sicher. Es ist eine große Illusion. Wir glauben sogar, dass wir uns jetzt besonders nahe sind, weil wir ja alles zusammen machen. Ich persönlich bin manchen Menschen, die ich möglicherweise 1x jährlich sehe, viel viel näher als meinem Mann, mit dem ich täglich zusammen bin.
Wir brauchen wahrscheinlich diese Sicherheit, damit wir nicht das Gefühl haben, getrennt zu sein, uns nicht mutterseelenallein zu fühlen.
so viele Menschen streiten sich immerzu, doch bei einer Trennung haben sie solche Riesenangst vor dem Alleinsein. Wenn sie doch nur wüssten, dass wir nie getrennt sein können und das unsere vermeintlichen Bindungen sowie nur Illusion sind....
Ich brauche Nähe, aber kann ich die nicht auch in Freundschaften finden, erstmal?
JA JA JA 1000x JA!!!
(ich leb sie)
Es ist nach wie vor so schwer Freundschaften zwischen Mann und Frau zu leben, die einfach nur dazu da sind sich gegenseitige Hilfe anzubieten, sich ab und zu mal die nötige Nähe zu geben, die ohne den Zwang einer Partnerschaft unter Umständen so schön sein kann.
100%ig und aus vollstem Herzen JA!!!
Ich lebe solche Freundschaften (eine sehr intensive, andere sehe ich weniger doch die Nähe ist trotzdem da.) Ich möchte sie niemals missen!!!!
von bschmidi
Man will sich immer vor Augen führen daß man selbst genug wert ist und Jemand ist,doch das klappt nicht immer,Zweifel kommen immer wieder,wahrscheinlich auch durch unser Gesellschaftsbild!
ja, das kenn ich. Aber ich hab auch erkannt, dass es immer selbstverständlicher wird, dass ich mich selbst wertvoll und geliebt fühle. Übung macht den Meister.
Und es ist auch ein Unterschied, ob es mir mein Verstand einredet, oder ob ich es wirklich in mir spüre.....
Wenn du es erstmal verinnerlicht hast, geht dieses Gefühl auch nicht mehr so schnell weg - du "weißt" es einfach....
bschnidi
Freie Liebe bedeutet ja auch den anderen sein zu lassen wie er ist,aber wie oft paßt einem dann etwas nicht wenn man selbst andere Vorstellungen hat,Mißtrauen hat etwas mit mangelndem Selbstwertgefühl zu tun.
Oder die Angst den anderen zu verlieren...ein neverending Thema...
es sind immer die eigenen Ängste in uns, die hochkommen. Alles hat mit uns selbst zu tun. Aber wir können uns entscheiden, diese Ängste kommen zu lassen, anzuschauen und zu erkennen: Das bin ja ich! Das hat nichts mit dem anderen zu tun....
so entlässt du den anderen mehr und mehr in seine Freiheit....und du kannst ihn trotzdem lieben. Er wird wahrscheinlich demzufolge freier sein - und dir noch näher rücken, weil er sich bei dir nicht beschuldigt fühlt, sondern angenommen - so wie er ist....
Ich glaube auch, dass es nicht schlimm ist, immer wieder mal in so eine Art Kleinkindphase zu flutschen und sich zu gönnen bei jemandem Verständnis finden zu wollen.
was soll den daran schlimm sein?
Wir selbst bewerten, ob wir das schlimm finden
Ich kenne Menschen, die finden mich besonders süß, wenn ich grad wie ein Kleinkind um Liebe bettle
Wir sollten nicht den Anspruch an uns stellen, perfekt zu sein, weise zu sein....
Wir sind hier um zu leben! Und alle Gefühle, JEDES Gefühl, das wir hier auf Erden erleben, kann auch als "interessant" betrachtet werden; sei es Traurigkeit, Hass, Enttäuschung, Liebe, Freude......
Durchleben wir diese Gefühle! Wir möchten sie kennenlernen - deswegen haben wir uns Situationen erschaffen, in denen wir diese Gefühle kennenlernen dürfen.
Manche Gefühle sind uns nicht angenehm - dann lernen wir eben kennen, welche Gefühle uns nicht angenehm sind.
Manches tut weh - ja, auch der Schmerz will kennengelernt werden.
Im Grunde genommen hat unser "Gefühl" nichts damit zu tun, wer wir sind.
Wir spüren ein Gefühl, aber wir sind nicht dieses Gefühl. Wir können es wieder abgeben - und zum nächsten Gefühl gehen....
Ich weiß, dass hört sich jetzt ein wenig abgehoben an....sorry. Für mich ist es so.
Ich hab gelernt, dass es so einfach sein kann. Und wir das Leben genießen können...:banane:....sogar im größten Schmerz.
So bekloppt, so eigenartig, so abhängig, so traurig oder was auch immer wir sind, wir sind total OK so wie wir sind.
100pro JA!!!
Wir sind nicht nur okay, wie wir sind. Wir SIND! Wir sind ein unverzichtbarer Bestandteil von ALLEM was uns umgibt, und wir sind sogar ÜBER ALLES geliebt...(ich habs einmal gespürt - es war kaum auszuhalten
) aber das Leben hat sich seit damals um 180° gewendet
Schade - ich würds euch gerne spüren lassen....
:liebe1:
Niki