.... das Leben an mir vorbei???

AW: .... das Leben an mir vorbei???

Das passive Annehmen, was ist, kann aus Lethargie entstehen (so auf die Art: mir ist eh alles wurscht), oder eben als BEWUSSTES (AN)NEHMEN, so als hättest du jemand beauftragt, der dich bewusst in die Situation bringt. So als hättest du deinen Mann eingeladen, dich diese Situation fühlen zu lassen.
...interessiert zugehen auf die Situation und sagen: JA, das will ich jetzt auch mal fühlen....
super geschrieben, ich denke, ich hab das "bewusste annehmen" tatsächlich auch lange gelebt (=meine versuche mit dem arrangieren etc.). dieses "die situation fühlen" ist auch gut, aber es dauert mir einfach in dieser art schon zu lange. es tut sich nichts. daher ist die frage, WARUM sich nichts tut. was mache ich nicht richtig??
ich habe fast alles getan, außer zu versuchen, meine liebe wiederzufinden, und außer den schritt zu wagen, mich tatsächlich zu trennen. wahrscheinlich sollte ich von MIR AUS in eine richtung gehen, aber ich spüre, ihn wieder lieben zu lernen wird die falsche richtung sein. deshalb ein bisschen hoffnungslosigkeit bzw.
ich warte jetzt schon ständig, dass ich von äußeren ereignissen getrieben in eine richtung komme, und die stellen sich einfach nicht ein. so hab ich jetzt schon die panik, dass es immer so weitergeht.
Das funktioniert bei mir nur in einem Bewusstsein von Fülle, wo ich weiß, es ist eh alles da, was ich brauche, es ist nur ein Experiment.
mit dem bewusstsein von fülle hab ich mich jahrelang über wasser gehalten, sonst wäre ich schon viel früher untergegangen, ganz, ganz sicher. es ist mir jetzt zu anstrengend geworden, immer im bewusstsein von fülle zu sein, wo keine wirkliche fülle gegeben ist :clown:


Um in diese Fülle zu kommen, musst du zuerst erfahren, dass ALLES IN DIR DA IST, dass du niemanden und nichts im Außen brauchst. Dann kannst du auch mal von etwas "kosten", ohne es zu brauchen...
.... ich mit mir, das war wie eine eigene welt, in die ich entflohen bin. ich kann dort sehr, sehr viel finden. und es ist anscheinend auch möglich, SICH SELBER als "insel" zu leben.
aber auch das habe ich lange genug gemacht.

ich reiche mir nicht mehr.

und für eine lebensveränderung sind TATEN angesagt, wie es aussieht.
nur annehmen was ist reicht anscheinend nicht!!!

die richtung ist mir noch immer völlig unklar.
ich tendiere WEG von der liebe zu meinem mann, aber vielleicht sollte ich endlich gerade DORT mal hinsehen.



wünsche euch was schönes und danke fürs zuhören/schreiben.

abendsonne
 
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AW: .... das Leben an mir vorbei???

Liebe abendsonne,

wenn ich so in deine Schilderungen hinein höre, dann spüre ich ... hunderttausend Volt, bildlich gesprochen. Ich habe bei dir überhaupt nicht das Gefühl der Resignation, sondern eher die Vorstellung einer Kerze, die an beiden Enden brennt.

Über den gesundheitlichen Zustand deines Mannes hattest du in der Vergangenheit noch nie so deutlich gesprochen. Das muss eine ganz enorme Belastung sein, und kein Wunder, wenn dir existentielle Fragen durch den Kopf gehen. Und Schuld-ähnliche Gefühle hochkommen, wenn du ihm gegenüber nicht so fühlst, wie du es "sollstest". Und wahrscheinlich ein schlechtes Gewissen, wenn du dir deine eigene Bedürftigkeit eingestehst, obwohl er doch mehr Recht darauf hätte, bedürftig sein zu dürfen. Das sind natürlich alles Mutmaßungen, aber sie wären eine teilweise Erklärung für dein inneres Zerwürfnis.

abendsonne
ich warte jetzt schon ständig, dass ich von äußeren ereignissen getrieben in eine richtung komme, und die stellen sich einfach nicht ein.

Versuche einmal, alle deine aufkommenden Gedankenansätze zu Ende zu denken. Also zB: welche äußeren Ereignisse könnten das sein? Schlimmstenfalls und bestenfalls?

abendsonne
WARUM sich nichts tut. was mache ich nicht richtig??

Obwohl ich selbst gerade in diesem resignativen Zustand hänge, weiß ich dennoch gleichzeitig, dass "alles fließt", dass es keinen Stillstand im herkömmlichen Sinn gibt. Die scheinbare Bewegungslosigkeit resultiert auch aus einem Mangel von Resonanz durch's Außen. Wenn man so festgefahren ist, dann braucht man jemanden, der einem, symbolisch gesehen, mit den Fingern vor den Augen schnippt und sagt "hallo, aufwachen". Nicht immer hat man aber so jemanden zur Seite, wenn man es am nötigsten braucht.

Niki
Um in diese Fülle zu kommen, musst du zuerst erfahren, dass ALLES IN DIR DA IST, dass du niemanden und nichts im Außen brauchst

So sehr ich das wirklich für erstrebenswert halte, was du sagst, liebe Niki, aber irgendwie geht das an den Herausforderungen des Lebens vorbei. Bitte fühle dich nicht persönlich angegriffen, so ist das nicht gemeint. Aber du sagst selbst von dir, dass du ein "gutes Leben" hast. Die Fülle im Außen ist also schon gegeben, und du kannst dich konzentrieren auf dein Inneres und deine Fülle "in dir, von dir, für dich". Das ist dann - verzeih mir - aber doch eine leichtere Übung, als wenn ich an allen Ecken und Enden Defizite auszugleichen versuche. Dann kämpft man einfach im Außen - oder es kommt zur gedanklichen Fluchttendenz ("das kann doch nicht alles gewesen sein") wie bei abendsonne.

Aber eines ist sicher: es erfordert viel Mut, zu bleiben in einer schwierigen Situation.
Die Konstellation bei Elke ist eine ganz andere, und es erfordert ebenso Mut, auf's Neue in's kalte Wasser zu springen.

Ich selbst befinde mich gerade mit luftleeren Raum und nehme staunend Anteil an euren Erfahrungen, beobachtend aus dem All, sozusagen ....

Dieses "ich habe alles in mir, um glücklich zu sein" nimmt keinerlei Rücksicht auf die Lebensumstände. Das ist es, was mich so daran stört. Es müsste jeder Obdachlose, jeder Hungernde und jeder Depressive, Schwerkranke und Trauernde rundum trotzdem glücklich sein und in der Fülle, hätte er diese Erkenntnis?? Irgend etwas ist für mich nicht stimmig an diesem Gedankenkonstrukt. Oder ich verstehe es nicht wirklich (wovon ich eher ausgehe ;) )



Ich habe auch ein Problem mit den zerfließenden Grenzen von "annehmen was ist", Resignation, Loslassen, Vertrauen darauf, dass alles gut ist, wie es ist, Vertrauen darauf, dass wir immer das bekommen, was wir brauchen, Vertrauen darauf, dass wir nur so viel bekommen, wie wir auch bewältigen können. Alles eine Glaubens-Frage?

Du meine Güte, ist das Leben tatsächlich so kompliziert... eigentlich möchte ich all das nicht mehr, sondern irgend wann einmal die Leichtigkeit des Seins erfahren können. Darum beneide ich dich, Niki. (das ist NICHT sarkastisch gemeint!!).


"schützende inselerfahrungen"

Ja, die kenne ich auch. Sie sind ein ungeheurer Kraftquell, wenn man sie bewusst erleben darf.

Danke der Nachfrage, abendsonne, wegen der Bachblüten. Ich bin genau so skeptisch wie du. Was mich dazu bewogen hat, sie auszuprobieren, waren die Beschreibungen der Indikationen, sie waren so absolut deckungsgleich mit meiner Befindlichkeit. Es soll mindestens 1 Woche dauern, bis man Resultate an sich bemerkt. Bin selbst gespannt.

Wünsche euch allen einen schönen Sonntag,:liebe1:

LG
Karin
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Liebe Abendsonne,
ich warte jetzt schon ständig, dass ich von äußeren ereignissen getrieben in eine richtung komme, und die stellen sich einfach nicht ein. so hab ich jetzt schon die panik, dass es immer so weitergeht.

und für eine lebensveränderung sind TATEN angesagt, wie es aussieht.
nur annehmen was ist reicht anscheinend nicht!!!

nur wenn du die veränderung aktiv angehst, kannst du bestimmen, wo der weg hinführt. die veränderung liegt in dir. immer gleiches denken führt auch immer zum gleichen handeln - und damit zu den gleichen ergebnissen.

wir ziehen (fast alle) die sicherheit der derzeitigen situation der unsicherheit des unbekannten neuen vor.

wenn du wirklich etwas verändern willst und es nicht kannst, so frage dich, was dich daran hindert. was sind deine blockaden. und, bitte, sag nicht: ich kann es nicht, sondern : ich kann es NOCH nicht. das zementiert diese aussage nicht so sehr ein.

wenn dich ängste vor der zukunft blockieren, so stelle dir vor, was schlimmstenfalls passieren könnte und vergleiche es mit dem jetzigen zustand. ist es wirklich schlimmer? und, sei sicher, meist kommt es nicht so.

seneca sagte schon vor 2000 jahren:
nicht weil es schwer ist, fangen wir es nicht an -
sondern weil wir es nicht anfangen, ist es schwer.

alles liebe
robert
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

seneca sagte schon vor 2000 jahren:
nicht weil es schwer ist, fangen wir es nicht an -
sondern weil wir es nicht anfangen, ist es schwer.

alles liebe
robert
Grundsätzlich sehe ich es auch so, dass nur Veränderung im Tun auch Veränderung in dem was wir erleben bewirkt. Die Frage ist nur, kommen wir damit klar, mit diesen Veränderungen?
In der Vergangenheit habe ich keine meiner großen Entscheidungen bereut, nicht einmal. Ich habe sie deshalb nicht bereut, weil es anschließend immer leichter wurde, ich habe bei jedem Schritt viel gelernt.
Ich muss sagen, dass ich jetzt in dieser Zeit das erste Mal Panik verspüre, Hilflosigkeit und zu sehr großen Teilen das Gefühl habe der Boden unter meinen Füßen wankt und wackelt. Warum? Weil mir klar ist, dass Äusserlichkeiten mir nicht zu mehr Zufriedenheit verhelfen, dass äussere Veränderungen nicht das Leid nehmen oder Freiheit geben, sondern dass ich im Gegenteil völlig auf mich zurück geworfen werde und rätsle wer ich bin und was ich denn nun wirklich will.

In sofern ist die Haltung von Abendsonne schon verständlich. Es gibt keine Garantie mit den Folgen eines "Sprung ins kalte Wasser" auch klar zu kommen. Es kann ganz toll sein, aber auch die Hölle und die Psyche muss das aushalten können und die daran hängenden Kinder auch.

Was mir bei der ganzen unendlichen Geschichte von dir fehlt Abendsonne, ist die Bereitschaft dir aus deinen seelischen Höllen Befreiung zu suchen, indem du dir fachliche Hilfe zugestehst. Wie kannst du jahrelang leiden und hier nicht tätig werden?
LG
Elke
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

guten morgen an alle,

eure antworten waren so ergreifend für mich, - vielen dank :liebe1::liebe1:

vorbereitet war ich jetzt eigentlich auf die üblichen "zerstörer", die irgendwann mal kommen in den threads und mit den hör-"auf-mit-deinem-selbstmitleid" phrasen kommen, gut dass sie (noch) nicht da sind, diesbezüglich hab ich aber wirklich schon überlegt: hab ich selbstmitleid oder was ist es?? passt jetzt nicht zu den postings vorher, dennoch schnell dazu:

nein, selbstmitleid ist es wirklich nicht, nicht mitleid. wozu auch, ich bin eh stark, und außerdem: es gibt viel schlimmeres, ........ und auch wenn jemand anderer ein problem hat, ist mitleid nicht angebracht, wie wir wissen,
denn mit-leid impliziert ja, dem anderen nicht zuzugestehen, dass er die stärke hat, aus der jeweiligen situation rauszukommen und vielmehr auch noch daran zu wachsen.

aber was ich tatsächlich schon habe mit mir ist echt mit-gefühl, denn ich erkenne tatsächlich die absolute bedürftigkeit. das gefühl, menschen um mich zu haben, die sich die mühe machen, mich zu verstehen, die zuhören, ist schon gut, und es ist viel mehr, ich habe tw. das gefühl, dass wirklich jemand da ist, der mich absolut versteht. ich verurteile ja schon sehr oft meine gedanken, gefühle, sie sind nicht gerade heilig, und wenn dann jemand in der art mir zustimmt, dass er sagen kann "kein-wunder", dann tut das absolut gut!!!
Über den gesundheitlichen Zustand deines Mannes hattest du in der Vergangenheit noch nie so deutlich gesprochen. Das muss eine ganz enorme Belastung sein, und kein Wunder, wenn dir existentielle Fragen durch den Kopf gehen. Und Schuld-ähnliche Gefühle hochkommen, wenn du ihm gegenüber nicht so fühlst, wie du es "sollstest". Und wahrscheinlich ein schlechtes Gewissen, wenn du dir deine eigene Bedürftigkeit eingestehst, obwohl er doch mehr Recht darauf hätte, bedürftig sein zu dürfen. Das sind natürlich alles Mutmaßungen, aber sie wären eine teilweise Erklärung für dein inneres Zerwürfnis.
1000 punkte, genau das!! danke absolut für diese zusammenfassung meiner empfindungen. ein andermal genau über DIESE sache mehr. ist schon ein schwieriges thema.
Liebe abendsonne,

wenn ich so in deine Schilderungen hinein höre, dann spüre ich ... hunderttausend Volt, bildlich gesprochen. Ich habe bei dir überhaupt nicht das Gefühl der Resignation, sondern eher die Vorstellung einer Kerze, die an beiden Enden brennt.
gut gesagt, kann sein, dass ich innerlich schon auf "dynamit" bin und es nur eine frage der zeit ist, bis es zur alles zerstörenden (- erneuerung in der folge!!!! -) explosion kommt. vielleich deshalb die innere unruhe. weil ich weiß, dass wir uns jetzt absolut in den letzten "chancen" bewegen. "wohnzimmer-boden" (ich liebe diese banalen themen, die auch mitspielen!!) und erneuerung des umfeldes ist für mich wie eine chance, zu sehen, ob mich das räumliche vielleicht doch so sehr dämpft, dass es auf die anderen lebensbereiche rüberspielt. wenn ich mir hier ein behagliches nest schaffe, dann kann daraus viel kraft geholt werden, viel gute energie.
Obwohl ich selbst gerade in diesem resignativen Zustand hänge, weiß ich dennoch gleichzeitig, dass "alles fließt", dass es keinen Stillstand im herkömmlichen Sinn gibt. Die scheinbare Bewegungslosigkeit resultiert auch aus einem Mangel von Resonanz durch's Außen.
ja, da hast du recht. innerlich hat sich sehr, sehr viel getan, und war gerade der stillstand im äußeren notwendig, damit diese innerlichen vorgänge von statten gehen konnten. da passt jetzt strandläufer frage gut:
Strandläufer;206602 schrieb:
Was mir bei der ganzen unendlichen Geschichte von dir fehlt Abendsonne, ist die Bereitschaft dir aus deinen seelischen Höllen Befreiung zu suchen, indem du dir fachliche Hilfe zugestehst. Wie kannst du jahrelang leiden und hier nicht tätig werden?
LG
Elke
ich hätte echt nicht gewusst, WO ich ansetzen soll in einer therapie. bei welchem thema??

der leidensdruck war schon groß die ganzen jahre, aber es war alles gut verteilt, und ich hatte ja meinen überlebensmechanismus "alles-schön-denken". außerdem war da immer eine "neue" aufgabenstellung, mit der ich konfrontiert war. das nächste begann, war neufeld für mich, es war dann natürlich zu beginn nicht so schlimm (wie der bunte luftballon, den man beginnt, neu aufzublasen, zuerst keine schwierigkeit, und bevor er platzt, macht man sich an den nächsten.....), es hat sich hochgeschaukelt, ich ging wieder mit bis an die grenze - was es auch wa, und vor diesem "es reicht mir" kam dann die wegumkehr von seiner seite (kann sein, dass es tatsächlich co-abhängigkeit war, warum das so gewesen sein sollte, hab ich noch nicht durchschaut...).

ER sieht natürlich gar nichts dramatisch, denn ER hat ja alles unter kontrolle, war auch nicht gefühlsmäßig drinnen als derjenige, der das ruder in der hand hatte. ich schipperte immer nur mich, gab halt meine kommentare, aber sonst nichts, habe meine liebe dabei verloren, wie es scheint, unter all den widrigen umständen, und weiß nicht, ob ich die zukunft noch an seiner seite verbringen möchte.

aber vielleicht haben wir gerade DESHALB eine chance, weil so vieles jetzt gut ist, was vorher noch absolut "im sand" gewesen ist!

leider sind noch überall die sandkörner der vergangenheit, und die lassen sich nicht so leicht abschütteln :clown:.
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Ich habe auch ein Problem mit den zerfließenden Grenzen von "annehmen was ist", Resignation, Loslassen, Vertrauen darauf, dass alles gut ist, wie es ist, Vertrauen darauf, dass wir immer das bekommen, was wir brauchen, Vertrauen darauf, dass wir nur so viel bekommen, wie wir auch bewältigen können. Alles eine Glaubens-Frage?

Du meine Güte, ist das Leben tatsächlich so kompliziert... eigentlich möchte ich all das nicht mehr, sondern irgend wann einmal die Leichtigkeit des Seins erfahren können. Darum beneide ich dich, Niki. (das ist NICHT sarkastisch gemeint!!).
nikis methode hat auch bei mir funktioniert. ich hätte das alles nicht so gut beschreiben können wie sie, aber die methode hat funktioniert!! und es ging mir gut dabei.

eine gute art, sich das leben leichter zu machen. der obdachlose kann sich sagen, tja, mir gehts gut, heute schönes wetter, brauche mich nicht abzustrampeln wie alle anderen, sieht das gute. aber spätestens wenn er körperliche symptome hat, dann weiß er, dass das schöndenken nur eine art war, sich das leben zu erleichtern = überlebensmechanismus. DANN wird er sich spätestens überlegen, ob es nicht doch besser wäre, den TATSACHEN ins auge zu blicken und so die motivation zu haben, um die flucht vor diesem eigentlich jämmerlichen dasein zu ergreifen.

wenn niki nachts aufwacht, hat herzrasen, alles mögliche,
hat tatsächlich köperliche symtome, die sagen, was IST, dann wird sie auch wissen, dass sie sich ev. nur etwas vorgemacht hat.
sorry, niki, aber es ist nun mal meine erfahrung.

Liebe Abendsonne,


nur wenn du die veränderung aktiv angehst, kannst du bestimmen, wo der weg hinführt. die veränderung liegt in dir. immer gleiches denken führt auch immer zum gleichen handeln - und damit zu den gleichen ergebnissen.
das stimmt. aber gleiches denken ist nicht gleiches denken. für einen außenstehenden siehst vielleicht so aus, als würde man noch immer am gleichen puzzle arbeiten. ist auch so. doch so ein mosaik hat eben unzählige facetten, und da arbeitet man eine weile daran. einmal an der stelle, einmal an der.... . das gesamte bild, das sich dann letztendlich darstellt, sagt einem, ob es einem gefällt oder nicht. manche menschen stellen nur eine sequenz des puzzles fertig, es gefällt ihnen nicht, sie gehen, und woanders sind sie dann konfrontiert mit dem rest. und NICHTS ist besser geworden.
deshalb ist der stillstand im außen irgendwie gut für mich, weil ich zeit habe, mein puzzle fertig zu stellen. und wenns im alleingang ist, weil niemand mehr dabei sein möchte.
seneca sagte schon vor 2000 jahren:
nicht weil es schwer ist, fangen wir es nicht an -
sondern weil wir es nicht anfangen, ist es schwer.
gute weise worte. aber es gibt menschen, die haben bereut, was sie gemacht haben.... . dann sind sie zumindest eine erfahrung reicher, aber manchmal : UM WELCHEN PREIS??? und wenn man das gehen auch nicht bereut, dann dennoch genau DAS:
Strandläufer;206602 schrieb:
Grundsätzlich sehe ich es auch so, dass nur Veränderung im Tun auch Veränderung in dem was wir erleben bewirkt. Die Frage ist nur, kommen wir damit klar, mit diesen Veränderungen?
In der Vergangenheit habe ich keine meiner großen Entscheidungen bereut, nicht einmal. Ich habe sie deshalb nicht bereut, weil es anschließend immer leichter wurde, ich habe bei jedem Schritt viel gelernt.
Ich muss sagen, dass ich jetzt in dieser Zeit das erste Mal Panik verspüre, Hilflosigkeit und zu sehr großen Teilen das Gefühl habe der Boden unter meinen Füßen wankt und wackelt. Warum? Weil mir klar ist, dass Äusserlichkeiten mir nicht zu mehr Zufriedenheit verhelfen, dass äussere Veränderungen nicht das Leid nehmen oder Freiheit geben, sondern dass ich im Gegenteil völlig auf mich zurück geworfen werde und rätsle wer ich bin und was ich denn nun wirklich will.
dankeschön.

lg abendsonne
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

liebe abendsonne, liebe elke,
Strandläufer;206602 schrieb:
In sofern ist die Haltung von Abendsonne schon verständlich. Es gibt keine Garantie mit den Folgen eines "Sprung ins kalte Wasser" auch klar zu kommen.
natürlich ist es verständlich. so geht es uns doch fast allen - auch mir.
habe aber in meinem beruf die erfahrung gemacht, dass es nicht genug ist, immer nur wertschätzung zu zeigen. wenn ich jemandem wirklich helfen will, muss ich ihn auch auf neue gedanken bringen. nur bestätigung verstärkt nur die meinung: ich kann ja sowieso nichts ändern.

wenn ich also etwas geschrieben habe - oder noch schreibe-, das ihr als nicht mitfühlend empfindet - es ist sicher kein angriff.

lg
robert
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

liebe abendsonne,
ich hätte echt nicht gewusst, WO ich ansetzen soll in einer therapie. bei welchem thema??
wenn du zu einem berater gehst und sagst, ich habe beziehungsprobleme, dann finden sich die details dann schon. und falls du mit therapie ein problem hast - es gibt auch lebensberater, coaches, schamanen,...
der leidensdruck war schon groß die ganzen jahre, aber es war alles gut verteilt, und ich hatte ja meinen überlebensmechanismus "alles-schön-denken".
sei nicht böse, aber ich habe das gefühl, der leidensdruck ist noch immer sehr hoch. aber nicht hoch genung für eine veränderung.

alles liebe
robert
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

ich verurteile ja schon sehr oft meine gedanken, gefühle, sie sind nicht gerade heilig, und wenn dann jemand in der art mir zustimmt, dass er sagen kann "kein-wunder", dann tut das absolut gut!!!

liebe abendsonne,

egal wie sie sind, es sind deine gefühle. du kannst zwar versuchen, sie ein leben lang zu unterdrücken, aber es wird dir dabei nicht besser gehen.

wer sind die "stimmen", die dir sagen: du bist schuld, das tut man nicht, ...
vater? mutter?

du bist ein wertvoller mensch - und sicher auch liebenswert. lebe dein leben - und versuche nicht die vorstellungen und werte anderer zu erfüllen.

lg
robert
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

liebe abendsonne, liebe elke,

natürlich ist es verständlich. so geht es uns doch fast allen - auch mir.
habe aber in meinem beruf die erfahrung gemacht, dass es nicht genug ist, immer nur wertschätzung zu zeigen. wenn ich jemandem wirklich helfen will, muss ich ihn auch auf neue gedanken bringen. nur bestätigung verstärkt nur die meinung: ich kann ja sowieso nichts ändern.

wenn ich also etwas geschrieben habe - oder noch schreibe-, das ihr als nicht mitfühlend empfindet - es ist sicher kein angriff.

lg
robert
Hallo Coach,
ich unterscheide hier schon zwischen Abendsonne und mir. Ich habe eine Entscheidung getroffen, die meiner Meinung nach absolut richtig ist. Heute bin ich auch in der Lage damit fertig zu werden. Heute kann ich es ertragen, ja teilweise sogar geniessen den Dingen so schmerzlich und klar ins Auge zu sehen.
Trauern, von dem Verlorenen in allen Phasen annehmen, obwohl das Bleiben scheinbar einfacher wäre. So eine gepeinigte Seele sucht sich immer wieder Schutz, anstatt sich selber den selben zu geben. Es scheint so viel einfacher.

Ich denke jeder sucht sich seinen eigenen Weg mit manchmal für andere Menschen merkwürdigen Methoden.
Ich stimme dir zu, dass allein Wertschätzung und Unterstützung, immer währende Bestätigung ganz sicher kein Weg aus einem nie endenden Kreislauf sein können. Ich bin hier dafür bekannt diesen Weg eher selten zu wählen.
Ich habe deine Worte nicht als Angriff aufgefasst :)
LG
Elke
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Liebe Abendsonne,

ich verurteile ja schon sehr oft meine gedanken, gefühle, sie sind nicht gerade heilig, und wenn dann jemand in der art mir zustimmt, dass er sagen kann "kein-wunder", dann tut das absolut gut!!!

ich kann gut nachvollziehen, dass dir das gut tut. Einem jeden Menschen tut es wahrscheinlich gut, wenn andere ihm zustimmen.
Aber ich hab das Gefühl, du empfindest dich das Opfer deiner eigenen Verurteilungen ....

Du kannst dich natürlich weiterhin als Opfer fühlen, wenn du das willst.

Tatsache ist jedoch, dass du SELBST die Verantwortung für dich trägst. Das klingt vielleicht ein wenig hart, abere es ist nun mal Tatsache. DU trägst die Verantwortung dafür, ob du dich als Opfer siehst in der Situation - oder als Menschen, der sich bislang entschieden hat, in dieser Situation zu bleiben.

eine gute art, sich das leben leichter zu machen. der obdachlose kann sich sagen, tja, mir gehts gut, heute schönes wetter, brauche mich nicht abzustrampeln wie alle anderen, sieht das gute. aber spätestens wenn er körperliche symptome hat, dann weiß er, dass das schöndenken nur eine art war, sich das leben zu erleichtern = überlebensmechanismus. DANN wird er sich spätestens überlegen, ob es nicht doch besser wäre, den TATSACHEN ins auge zu blicken und so die motivation zu haben, um die flucht vor diesem eigentlich jämmerlichen dasein zu ergreifen.

Liebe Abendsonne, es ist ein Unterschied, ob ich mir etwas "schöndenke"....DENKEN geht immer vom Verstand aus. Wenn du von dich von inner her reich fühlst, dann ist das eher so ein Gefühl, als würdest du von deiner Villa auf den Malediven (in der du immer lebst und glücklich bist) in die Slums auf Urlaub fahren. Du hast dieses Urlaubsziel gewählt, weil du die Kultur, die Menschen und die Lebensumstände dort kennenlernen möchtest. Doch du fühlst dich nicht weniger wert dort, weil du ja weißt, dass du in Wirklichkeit reich bist - und dass du die Slums aus den Augen eines Besuchers betrachtest, und nicht darunter leidest.

wenn niki nachts aufwacht, hat herzrasen, alles mögliche,
hat tatsächlich köperliche symtome, die sagen, was IST, dann wird sie auch wissen, dass sie sich ev. nur etwas vorgemacht hat.
sorry, niki, aber es ist nun mal meine erfahrung.

Ja, WENN das so wäre, dass ich körperliche Symptome habe - dann könnte es sein, dass ich mir nur was vorgemacht habe. Möglicherweise ist das so, denn wer weiß schon, was WIRKLICH ist? Ich bin überzeugt, dass auch meine Lebensweise nur eine Möglichkeit ist, sich das Leben leichter zu machen. Ich poche auch nicht darauf, dass es die einzig richtige Lebensweise ist. Ich weiß nur, dass es mir damit 100x besser geht als noch vor 1 Jahr! Tatsächlich ist es auch so, dass ich körperliche Symptome hatte, und die beinahe zur Gänze verschwunden sind.

gleiches denken ist nicht gleiches denken. für einen außenstehenden siehst vielleicht so aus, als würde man noch immer am gleichen puzzle arbeiten. ist auch so. doch so ein mosaik hat eben unzählige facetten, und da arbeitet man eine weile daran. einmal an der stelle, einmal an der.... . das gesamte bild, das sich dann letztendlich darstellt, sagt einem, ob es einem gefällt oder nicht. manche menschen stellen nur eine sequenz des puzzles fertig, es gefällt ihnen nicht, sie gehen, und woanders sind sie dann konfrontiert mit dem rest. und NICHTS ist besser geworden.
deshalb ist der stillstand im außen irgendwie gut für mich, weil ich zeit habe, mein puzzle fertig zu stellen. und wenns im alleingang ist, weil niemand mehr dabei sein möchte.

Liebe Abendsonne, ich habe das Gefühl, dass du unbewusst gar nicht raus willst aus der Situation. (bitte nicht falsch verstehen!). Möglicherweise ist es so, dass du es "geníeßt", dich und dein Leben auf diese Art und Weise analysieren zu können. Du könntest es möglicherweise nicht so analysieren, wenn du wirklich gehen würdest, denn dann wären andere Aufgaben gefragt. So aber hast du die Zeit und die Ruhe, über dich und über dein Leben nachzudenken - und da geb ich dir recht: Es gibt soooo viele Facetten, da wird ein Leben gar nicht ausreichen, diese alle zu entdecken ;)

So viele Facetten, wie du auch an einem einzigen Menschen kennenlernen kannst....das ganze Universum ist in ihm enthalten....:foto:

es gibt menschen, die haben bereut, was sie gemacht haben.... . dann sind sie zumindest eine erfahrung reicher, aber manchmal : UM WELCHEN PREIS???

ja, der Preis ist manchmal hoch. Drum muss auch der Leidensdruck oder die Motivation entsprechend groß sein, eine Veränderung zu bewirken. Was wäre z.B. eine Motivation für dich, dich tatsächlich für eine Veränderung (= zu gehen) zu entscheiden?
Und - es gibt keine richtigen oder falschen Entscheidungen. Es gibt einfach verschiedene Wege, Erfahrungen zu sammeln. Niemand wird sagen können, ob es leichter für dich sein wird, wenn du gehst. Du wägst das für dich ab. Leicht ist es in keinem Fall. Aber leicht ist es ja auch jetzt für dich nicht. Aber wenn du nicht wirklich eine Besserung in Aussicht hast, kann ich verstehen, dass dir die Motivation fehlt, wirklich zu handeln.
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Zwischendurch muss ich mal sagen, dass ich keineswegs immer das leben kann, was ich hier von mir gebe:eek:
Ich bin auch nur ein Mensch und hab genauso meine Emotionen (ziemlich heftige sogar :eek: ), aber ich kann diese in den meisten Fällen schon ohne Angst einfach FÜHLEN, ich wehr sie nicht ab, ich hab keine Angst, sie voll zu spüren....und dann sind sie einfach wieder weg. Und ich denk auch nicht mehr so viel darüber nach, woher diese Emotionen kommen - ich mach mir keine Gedanken mehr darüber. Ich nehme jeden Tag neu an, und schau, wohin das Leben mich führt.

Und es ist spannend :foto::banane:

:liebe1:
Niki
 
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von Elke
Heute kann ich es ertragen, ja teilweise sogar geniessen den Dingen so schmerzlich und klar ins Auge zu sehen.

Ja, GENAU!!!
Das hab ich gemeint mit Annehmen. Dem Schmerz ins Auge sehen, auf ihn zugehen und sich trauen, ihn zu FÜHLEN!!! Dann kann Transformation geschehen, und dann kann man das Schöne und die Liebe auch in diesem Schmerz erkennen.
Dazu gratuliere ich dir, liebe Elke!!

Das mein ich mit Annehmen, welches hier fälscherlicherweise als "Schöndenken" verstanden wurde.

Alles Liebe
Niki
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Aber ich hab das Gefühl, du empfindest dich das Opfer deiner eigenen Verurteilungen ....

Du kannst dich natürlich weiterhin als Opfer fühlen, wenn du das willst.

Tatsache ist jedoch, dass du SELBST die Verantwortung für dich trägst. Das klingt vielleicht ein wenig hart, abere es ist nun mal Tatsache. DU trägst die Verantwortung dafür, ob du dich als Opfer siehst in der Situation - oder als Menschen, der sich bislang entschieden hat, in dieser Situation zu bleiben.
ich habe nur bisher gelesen, und möchte gleich was dazu sagen. ach geh, niki, hab ich mir gedacht, erinnere dich an dich selber, wie sehr du gehadert hast mit dem, was du tun sollst. und ich hab es absolut nachvollziehen können. und jetzt hast du DEINEN weg gefunden, und ich müsste auch MEINEN endlich gefunden habe. mit dieser opfer-geschichte: genau das hab ich erwartet (nicht von dir, aber generell, ich WUSSTE, dass das kommt), kann es aber echt nicht mehr hören. wie kann man sich denn als opfer der eigenen verurteilungen empfinden?? man IST opfer, solange man sich selber verurteilt. das heißt aber nicht, sich selbst untätig bejammern, das hat ja doch keinen sinn, sondern die tatsache zu erkennen, dass man OPFER IST (= der eigenen schuldgefühle), und einen weg heraus zu finden.
........man braucht sich nicht als opfer zu sehen/zu empfinden, weil man opfer IST, nochmal. jeder der schuldgefühle hat, ist opfer. bin gespannt, wie es weitergeht, mit dem was du gesagt hast.....
 
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Wenn du von dich von inner her reich fühlst, dann ist das eher so ein Gefühl, als würdest du von deiner Villa auf den Malediven (in der du immer lebst und glücklich bist) in die Slums auf Urlaub fahren. Du hast dieses Urlaubsziel gewählt, weil du die Kultur, die Menschen und die Lebensumstände dort kennenlernen möchtest. Doch du fühlst dich nicht weniger wert dort, weil du ja weißt, dass du in Wirklichkeit reich bist - und dass du die Slums aus den Augen eines Besuchers betrachtest, und nicht darunter leidest.
... nicht weniger wert??? warum betont man immer dieses "wenig wert". weil man (du, niki, hier in diesem beispiel) das gefühl hat, ich fühle mich minderwertig. fühle ich mich NICHT!!! im gegenteil, ich erachte mich als wertvoll genug, um ein schönes leben haben zu dürfen. würde ich mich - so wie früher - als "nicht viel wert" fühlen, dann würde ich unbewusst genauso weitermachen wie die ganzen jahre vorher: ich würde mich mit menschen umgeben, die meine haltung bestätigen, und ich würde mich wohl fühlen dort. genau um das gehts: mir fällt jetzt auf, dass ich von menschen umgeben bin, die mich nicht genügend würdigen, und es stört mich, nicht weil ich mich gekränkt fühle durch das verhalten, sondern weil ich mir denke, ich muss mich mit solchen menschen nicht mehr unbedingt weiter umgeben. um nicht zu sagen, ich fühle mich so wertvoll, um zu finden, dass ich besseres verdiene :clown:. ganz provokant gesagt.
 
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