Hallo an @!
Ich habe das Gefühl, ich sollte mich vorstellen, damit Ihr wißt, warum ich immer meinen Senf zu Euren Berichte gebe.
Ich bin 58 Jahre, habe 3 Kinder im Alter von 31,27 und 25 und schon als Kinder schworen sie sich, daß sie immer zusammen bleiben wollen. Mit mir.
Sie haben es wahrgemacht. Sie haben sich zusammen ein Haus gekauft und ich mußte auch mit. Es ist nicht immer leicht 5 Meinungen (der Freund meiner mittleren Tochter wohnt auch seit 5 Jahren bei uns) unter einen Hut zu bringen. Es ist verdammt schwer zuzusehen wenn sie Fehler machen. Aber notwendig. Denn diese Gemeinschaft kann nur funktionieren wenn ich loslasse. Das heißt für mich, ich darf nach wie vor trösten, helfen, aufrichten und natürlich den ganzen Sch..... wieder gerade biegen. Wenn möglich. Hätten sie gerne, aber da beißen sie meistens auf Granit, denn ich stehe auf dem Standpunkt, ab einem gewissen Alter ist Selbstverantwortung angesagt. Der Standardsatz lautet dann: "Ich bin zwar für dich da, aber für deine Fehler mußt du selbst gerade stehen". In solchen Fällen (war noch nie etwas wirklich Schlimmes) nehmen sie sogar Ratschläge von mir an.
Aber gerade deshalb weiß ich, daß ich es richtig gemacht habe. Genauso wie Ihr.
Wenn ich Eure Zeilen lese, habe ich jedesmal ein Dejavu. Denn genau diesselben Aussagen, die Ihr beschreibt habe ich vor 30 Jahren gehört.
Ich weiß nicht, ob meine Theorie richtig ist, die ich aufgestellt habe, aber sie half mir, die Erziehungsmethoden besser zu verstehen. Heute, damals war's natürlich anders.
Es war nicht leicht, geprägt von der 68iger Generation in den 70igern Kinder groß zu ziehen. Die Kriegsgeneration, also meine Eltern, Großmütter usw. verstand diese Aufbruchstimmung nicht, dieses Überbordwerfen aller Werte, die doch solange Gültigkeit hatten.
Eine Generation, bei der der unbedingte Gehorsam der Kinder überlebensnotwendig war. Bei Bombenalarm kann ich nicht mit dem Kind diskutieren, es bei einem Zornanfall trösten. Da ist keine Zeit. Da kann man nur schnellstens einen Bunker aufsuchen. Und wenn Kind parout nicht will, ist eine Ohrfeige besser als der Tod.
Mütter, die Säuglinge hatten in einer Zeit als es weder genug zu essen noch Windeln gab. Natürlich war es daher verdammt wichtig, daß das Kind schnell lernte auf den Topf zu gehen.
Aber in der Pampersära?
Irgendwie hat diese Generation es nicht geschafft, das Trauma Krieg zu überwinden, das versteh ich ja noch, aber die nachfolgenden Generationen?
Wie alt sind denn verdammt noch einmal Eure Nachbarn, Mütter, Tanten usw.? Das ist doch schon die 3. Generation und hat scheinbar nichts dazu gelernt.
Was ist denn mit meiner Generation los? Haben die in den 60igern geschlafen?
Ich kann Euch nur den Rat geben, laßt sie reden und macht wie Ihr es für richtig haltet.
Denn es ist richtig.
Das Wichtigste ist, daß das Kind nie das Vertrauen verliert. Denn dann ist es verloren.
Mein Lieblingsspruch war immer: "Wenn ihr dressierte Affen wollt, warum sperrt ihr euch keine ein?"
Aber das Schönste zum Schluß. Diesselben Leute, die damals meine Methoden kritisierten, die mir immer erklärten "mir haben die Watschen auch nicht geschadet" (Ich sagte darauf immer: "Doch, du weißt es bloß nicht"), loben heute meine Kinder über den grünen Klee. Wie brav die doch waren, wie folgsam usw. Und das rinnt mir runter wie Öl.
Wenn ich beneidet werde um das gute Verhältnis zu ihnen. Die eigenen kommen doch nur wenn sie was brauchen. Mir tun diese Frauen zwar leid, aber das Mitleid hält sich in Grenzen. Denn sie sind selbst schuld daran.
Nicht meine Müttergeneration, die wußten es nicht besser. Und wahrscheinlich ging es damals gar nicht anders.
Aber die Nachkriegsgeneration? Ich versteh es nicht, daß die jungen Mütter im Jahr 2005 genau denselben Blödsinn zu hören bekommen wie ich. Ich wußte wirklich nicht, daß sich Dummheit so vererben kann. Entschuldigt daß ich es so brutal schreibe, aber ich bin irgendwie zornig, enttäuscht und auch traurig darüber, daß wir ganz umsonst für die Freiheit, und dazu gehört auch die Freiheit der Kinder, demonstriert haben. Für unser Recht und das der nachfolgenden Generation gewaltfrei und in Frieden groß zu werden.
Bestmöglichst vorbereitet auf ihr Leben. Stark und kritisch zu sein, aber auch zu erkennen wann es sinnlos ist gegen den Wind zu spucken.
Das geht aber nur, wenn man es so macht wie Ihr, drum laßt Euch nicht verrückt machen von allwissenden Großmüttern, Müttern, Nachbarn usw. Von Beispielen nichtexistierender Musterkinder.
Man kann Kindern von allen zuviel geben
nur von Liebe nicht, da gibts keine Überdosierung.
Verzeiht mir diese lange Epistel. Aber ich mußte das alles loswerden, sonst wär ich irgendwann daran erstickt.
Danke fürs Lesen, schreibt mir bitte Eure Meinung dazu.
Lg. Elisa
Ich habe das Gefühl, ich sollte mich vorstellen, damit Ihr wißt, warum ich immer meinen Senf zu Euren Berichte gebe.
Ich bin 58 Jahre, habe 3 Kinder im Alter von 31,27 und 25 und schon als Kinder schworen sie sich, daß sie immer zusammen bleiben wollen. Mit mir.
Sie haben es wahrgemacht. Sie haben sich zusammen ein Haus gekauft und ich mußte auch mit. Es ist nicht immer leicht 5 Meinungen (der Freund meiner mittleren Tochter wohnt auch seit 5 Jahren bei uns) unter einen Hut zu bringen. Es ist verdammt schwer zuzusehen wenn sie Fehler machen. Aber notwendig. Denn diese Gemeinschaft kann nur funktionieren wenn ich loslasse. Das heißt für mich, ich darf nach wie vor trösten, helfen, aufrichten und natürlich den ganzen Sch..... wieder gerade biegen. Wenn möglich. Hätten sie gerne, aber da beißen sie meistens auf Granit, denn ich stehe auf dem Standpunkt, ab einem gewissen Alter ist Selbstverantwortung angesagt. Der Standardsatz lautet dann: "Ich bin zwar für dich da, aber für deine Fehler mußt du selbst gerade stehen". In solchen Fällen (war noch nie etwas wirklich Schlimmes) nehmen sie sogar Ratschläge von mir an.
Aber gerade deshalb weiß ich, daß ich es richtig gemacht habe. Genauso wie Ihr.
Wenn ich Eure Zeilen lese, habe ich jedesmal ein Dejavu. Denn genau diesselben Aussagen, die Ihr beschreibt habe ich vor 30 Jahren gehört.
Ich weiß nicht, ob meine Theorie richtig ist, die ich aufgestellt habe, aber sie half mir, die Erziehungsmethoden besser zu verstehen. Heute, damals war's natürlich anders.
Es war nicht leicht, geprägt von der 68iger Generation in den 70igern Kinder groß zu ziehen. Die Kriegsgeneration, also meine Eltern, Großmütter usw. verstand diese Aufbruchstimmung nicht, dieses Überbordwerfen aller Werte, die doch solange Gültigkeit hatten.
Eine Generation, bei der der unbedingte Gehorsam der Kinder überlebensnotwendig war. Bei Bombenalarm kann ich nicht mit dem Kind diskutieren, es bei einem Zornanfall trösten. Da ist keine Zeit. Da kann man nur schnellstens einen Bunker aufsuchen. Und wenn Kind parout nicht will, ist eine Ohrfeige besser als der Tod.
Mütter, die Säuglinge hatten in einer Zeit als es weder genug zu essen noch Windeln gab. Natürlich war es daher verdammt wichtig, daß das Kind schnell lernte auf den Topf zu gehen.
Aber in der Pampersära?
Irgendwie hat diese Generation es nicht geschafft, das Trauma Krieg zu überwinden, das versteh ich ja noch, aber die nachfolgenden Generationen?
Wie alt sind denn verdammt noch einmal Eure Nachbarn, Mütter, Tanten usw.? Das ist doch schon die 3. Generation und hat scheinbar nichts dazu gelernt.
Was ist denn mit meiner Generation los? Haben die in den 60igern geschlafen?
Ich kann Euch nur den Rat geben, laßt sie reden und macht wie Ihr es für richtig haltet.
Denn es ist richtig.
Das Wichtigste ist, daß das Kind nie das Vertrauen verliert. Denn dann ist es verloren.
Mein Lieblingsspruch war immer: "Wenn ihr dressierte Affen wollt, warum sperrt ihr euch keine ein?"
Aber das Schönste zum Schluß. Diesselben Leute, die damals meine Methoden kritisierten, die mir immer erklärten "mir haben die Watschen auch nicht geschadet" (Ich sagte darauf immer: "Doch, du weißt es bloß nicht"), loben heute meine Kinder über den grünen Klee. Wie brav die doch waren, wie folgsam usw. Und das rinnt mir runter wie Öl.
Wenn ich beneidet werde um das gute Verhältnis zu ihnen. Die eigenen kommen doch nur wenn sie was brauchen. Mir tun diese Frauen zwar leid, aber das Mitleid hält sich in Grenzen. Denn sie sind selbst schuld daran.
Nicht meine Müttergeneration, die wußten es nicht besser. Und wahrscheinlich ging es damals gar nicht anders.
Aber die Nachkriegsgeneration? Ich versteh es nicht, daß die jungen Mütter im Jahr 2005 genau denselben Blödsinn zu hören bekommen wie ich. Ich wußte wirklich nicht, daß sich Dummheit so vererben kann. Entschuldigt daß ich es so brutal schreibe, aber ich bin irgendwie zornig, enttäuscht und auch traurig darüber, daß wir ganz umsonst für die Freiheit, und dazu gehört auch die Freiheit der Kinder, demonstriert haben. Für unser Recht und das der nachfolgenden Generation gewaltfrei und in Frieden groß zu werden.
Bestmöglichst vorbereitet auf ihr Leben. Stark und kritisch zu sein, aber auch zu erkennen wann es sinnlos ist gegen den Wind zu spucken.
Das geht aber nur, wenn man es so macht wie Ihr, drum laßt Euch nicht verrückt machen von allwissenden Großmüttern, Müttern, Nachbarn usw. Von Beispielen nichtexistierender Musterkinder.
Man kann Kindern von allen zuviel geben
nur von Liebe nicht, da gibts keine Überdosierung.
Verzeiht mir diese lange Epistel. Aber ich mußte das alles loswerden, sonst wär ich irgendwann daran erstickt.
Danke fürs Lesen, schreibt mir bitte Eure Meinung dazu.
Lg. Elisa