In eigener Sache

Elisa

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8 Dezember 2005
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Hallo an @!
Ich habe das Gefühl, ich sollte mich vorstellen, damit Ihr wißt, warum ich immer meinen Senf zu Euren Berichte gebe.
Ich bin 58 Jahre, habe 3 Kinder im Alter von 31,27 und 25 und schon als Kinder schworen sie sich, daß sie immer zusammen bleiben wollen. Mit mir.
Sie haben es wahrgemacht. Sie haben sich zusammen ein Haus gekauft und ich mußte auch mit. Es ist nicht immer leicht 5 Meinungen (der Freund meiner mittleren Tochter wohnt auch seit 5 Jahren bei uns) unter einen Hut zu bringen. Es ist verdammt schwer zuzusehen wenn sie Fehler machen. Aber notwendig. Denn diese Gemeinschaft kann nur funktionieren wenn ich loslasse. Das heißt für mich, ich darf nach wie vor trösten, helfen, aufrichten und natürlich den ganzen Sch..... wieder gerade biegen. Wenn möglich. Hätten sie gerne, aber da beißen sie meistens auf Granit, denn ich stehe auf dem Standpunkt, ab einem gewissen Alter ist Selbstverantwortung angesagt. Der Standardsatz lautet dann: "Ich bin zwar für dich da, aber für deine Fehler mußt du selbst gerade stehen". In solchen Fällen (war noch nie etwas wirklich Schlimmes) nehmen sie sogar Ratschläge von mir an.
Aber gerade deshalb weiß ich, daß ich es richtig gemacht habe. Genauso wie Ihr.
Wenn ich Eure Zeilen lese, habe ich jedesmal ein Dejavu. Denn genau diesselben Aussagen, die Ihr beschreibt habe ich vor 30 Jahren gehört.
Ich weiß nicht, ob meine Theorie richtig ist, die ich aufgestellt habe, aber sie half mir, die Erziehungsmethoden besser zu verstehen. Heute, damals war's natürlich anders.
Es war nicht leicht, geprägt von der 68iger Generation in den 70igern Kinder groß zu ziehen. Die Kriegsgeneration, also meine Eltern, Großmütter usw. verstand diese Aufbruchstimmung nicht, dieses Überbordwerfen aller Werte, die doch solange Gültigkeit hatten.
Eine Generation, bei der der unbedingte Gehorsam der Kinder überlebensnotwendig war. Bei Bombenalarm kann ich nicht mit dem Kind diskutieren, es bei einem Zornanfall trösten. Da ist keine Zeit. Da kann man nur schnellstens einen Bunker aufsuchen. Und wenn Kind parout nicht will, ist eine Ohrfeige besser als der Tod.
Mütter, die Säuglinge hatten in einer Zeit als es weder genug zu essen noch Windeln gab. Natürlich war es daher verdammt wichtig, daß das Kind schnell lernte auf den Topf zu gehen.
Aber in der Pampersära?
Irgendwie hat diese Generation es nicht geschafft, das Trauma Krieg zu überwinden, das versteh ich ja noch, aber die nachfolgenden Generationen?
Wie alt sind denn verdammt noch einmal Eure Nachbarn, Mütter, Tanten usw.? Das ist doch schon die 3. Generation und hat scheinbar nichts dazu gelernt.
Was ist denn mit meiner Generation los? Haben die in den 60igern geschlafen?

Ich kann Euch nur den Rat geben, laßt sie reden und macht wie Ihr es für richtig haltet.
Denn es ist richtig.
Das Wichtigste ist, daß das Kind nie das Vertrauen verliert. Denn dann ist es verloren.
Mein Lieblingsspruch war immer: "Wenn ihr dressierte Affen wollt, warum sperrt ihr euch keine ein?"
Aber das Schönste zum Schluß. Diesselben Leute, die damals meine Methoden kritisierten, die mir immer erklärten "mir haben die Watschen auch nicht geschadet" (Ich sagte darauf immer: "Doch, du weißt es bloß nicht"), loben heute meine Kinder über den grünen Klee. Wie brav die doch waren, wie folgsam usw. Und das rinnt mir runter wie Öl.
Wenn ich beneidet werde um das gute Verhältnis zu ihnen. Die eigenen kommen doch nur wenn sie was brauchen. Mir tun diese Frauen zwar leid, aber das Mitleid hält sich in Grenzen. Denn sie sind selbst schuld daran.
Nicht meine Müttergeneration, die wußten es nicht besser. Und wahrscheinlich ging es damals gar nicht anders.
Aber die Nachkriegsgeneration? Ich versteh es nicht, daß die jungen Mütter im Jahr 2005 genau denselben Blödsinn zu hören bekommen wie ich. Ich wußte wirklich nicht, daß sich Dummheit so vererben kann. Entschuldigt daß ich es so brutal schreibe, aber ich bin irgendwie zornig, enttäuscht und auch traurig darüber, daß wir ganz umsonst für die Freiheit, und dazu gehört auch die Freiheit der Kinder, demonstriert haben. Für unser Recht und das der nachfolgenden Generation gewaltfrei und in Frieden groß zu werden.
Bestmöglichst vorbereitet auf ihr Leben. Stark und kritisch zu sein, aber auch zu erkennen wann es sinnlos ist gegen den Wind zu spucken.
Das geht aber nur, wenn man es so macht wie Ihr, drum laßt Euch nicht verrückt machen von allwissenden Großmüttern, Müttern, Nachbarn usw. Von Beispielen nichtexistierender Musterkinder.
Man kann Kindern von allen zuviel geben
nur von Liebe nicht, da gibts keine Überdosierung.
Verzeiht mir diese lange Epistel. Aber ich mußte das alles loswerden, sonst wär ich irgendwann daran erstickt.
Danke fürs Lesen, schreibt mir bitte Eure Meinung dazu.
Lg. Elisa
 
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Hallo Elisa

auch ich ein *Kind* der 68er Generation, inzwischen 56 Jahre alt und doch kann ich Dir nun nicht zustimmen, da Du für Dich in Anspruch nimmst, das alleinig richtige zu tun oder getan zu haben.

Du wohnst z.B. mit Deinen drei Erwachsenen Kindern in einem Haus. Zwei Deiner Kinder ohne Partner. Das ist alles schön und gut aber wo bleibt denn da z.B. die eigene persönliche Freiheit wenn man sich von den Kindern nicht lösen kann und umgekehrt?

Habe ebenfalls drei Kinder und bei meinen erwachsenen Söhnen interessiert es mich nicht die Bohne was sie so alles treiben, es würde mir wahrscheinlich die Haare in die Höhe stellen wenn ich das alles wüßte. Sie haben schon genügend Vertrauen in mich und kommen zu mir wenn sie mich brauchen, denn sie wissen ich bin für sie da.

Ebenso wie Du verlangst, daß die Kriegsgeneration ihr Trauma überwindet, Du es gerade mal noch so gnädigst verstehst, daß es ihr wohl nicht gelingt, was mir sehr verständlich ist, nach den Entbehrungen welche sie durchmachten - sehe ich es auch als rechtens die 68er Werte für die heutige Zeit NICHT anzuwenden. Das Leben hat sich verändert. Die 68er sind genauso überholt wie die Nachkriegszeiten.

Auf der anderen Seite verlangst Du von den heute jüngeren Menschen *laßt die Alten doch einfach reden und macht was ihr wollt*.

Schon mal was von Erfahrungswerten der älteren gehört? Nicht immer sind sie angebracht, jedoch oft sehr wertvoll und oft richtig und wichtig. Was Du als Dummheit bezeichnest, betrachte ich als einen Teil der Fürsorge und doch muß auch die jüngere Generation ihre eigenen Erfahrungen machen, auch wenn es schlechte sein sollten.

Das Pamperszeitalter rechtfertigt in meinen Augen auch nicht, daß ein Kleinkind bis 4 Jahre in die Windel schei.... kann. Es ist auch heute noch angebracht die Sauberkeitserziehung zum richtigen Zeitpunkt anzuleiern, denn dies hat schon was mit Eigenverantwortung zu tun.

Gewaltfreiheit und Frieden wünschen sich die Menschen heute ebenso wie damals. Leider wird die Jugend heute mundtot gemacht indem man sie mit Konsum vollstopft und sie sich so vermeintlich zufrieden wähnen. Die neue Volkskrankheit die Depression wird auch sie noch erreichen.

Eigentlich hatte ich mir von ner Ex 68erin mehr erwartet, als Deinen Aufruf - nur zu ignorieren

Gruß ibdib
 
Hallo Elisa, danke für Deinen Standpunkt! War für mich interessant zu lesen.
Klar will ich vieles anders machen, ich habe als Kind öfters paar hinter die Ohren bekommen, das wiederhole ich auf keinen Fall. Meine Kinder dürfen auch mal bei mir im Bett schlafen, wenn sie es brauchen. Das geniesse ich sogar, aber manchmal wünsche ich mir Rat. Wenn meine Kleine verzweifelt ist und sich aber nicht helfen lassen will, (gibt es eine Baby-Pupertät?:nudelwalk ) dann wüsste ich schon gern Rat.
Das komische ist, dasssie bei meiner Schwiegermama anders sind, die hat meine KInder irgendwie im Griff. Dort isst sogar meine Kleine Sachen, die sie bei mir nie essen würde. Da stehe ich ganz schön dumm da und fühle mich wie ein unwissendes kleines Kind.*heul*
Aber heute hatte ich Erfolg:weihnacht Sie wollte wiedermal nichts von mir nehmen, und selber essen schon gar nicht , da habeich den Löffel reden lassen und wir haben spielerisch gegessen, alles ging viel leichter. Aber die Lösung für immer kann das auch nicht sein, denn so viel Zeit und Geduld habe ich nicht bei jeder Mahlzeit.
Manchmal frage ich mich ernsthaft, ob die Strenge früher nicht doch besser war.....................auf jedem Fall leichter für die mutter. Oder?..............
 
Hallo Ihr Lieben,

seht ihr, dass ist genau das Ding - jetzt sind sich schon Elisa und Ibdib uneinig - also, ich habe oft das Gefühl, dass manche Dinge für jede Famile anders aussieht und auch stimmig ist. Für Elisa ist es stimmig, so engen Kontakt mit ihren Kindern zu haben und zu Ibdib passt es, nicht alles über die Kinder wissen zu wollen. Und wenn sich jede dabei wohlfühlt, dann ist es ja auch richtig so wie es ist.

Abgesehen davon, dass "Kindererziehung" eh schon nicht ganz einfach ist, ich habe manches Mal das Gefühl, das wir Frauen es uns unter einander noch schwieriger machen...

Es stimmt, manche Erfahrungswerte waren mir unglaublich hilfreich. Aber wenn es dann darum geht, dass es schon fast erwartet wird, dass man sich an den Erfahrungswerten oder an dem Wissen der Anderen orientiert, dann ist es nicht mehr okay. Es muss mir als Mutter gestattet zu sein, die letzte Entscheidung zu fällen.

Es haben sich einige Dinge geändert, weil sich auch das Umfeld geändert hat (wie Elisa so schön beschrieben hat), dann ist die Medizin wieder auf einem anderen Wissensstand. Früher sollte man z.B. auf Kirschen kein Wasser trinken, weil das Bauchweh gibt. Hat früher auch gestimmt, weil das Wasser eine andere Qualität hatte. Jetzt hat unser Wasser weniger Keime.

Und dann kommen natürlich noch eigene Vorstellungen dazu, was man selbst für wichtig im Leben erachtet und was nebensächlich ist.

@eots: wie süß Baby-Pupertät... Ja, die gibt es, in Fachkreisen wird die Trotzphase auch oft als die "kleine Pupertät" bezeichnet... ich kann dir jetzt auch nicht sagen, ob die Strenge besser ist... bin selbst kein Mensch der streng sein kann und halte selbst viel von Spielen und Spielen erfinden.

Bei zu viel Strenge kann es schnell zu Machtkämpfen kommen. Ist das vielleicht beim Essen der Fall? Vielleicht genügt es ja schon dem Kind die Option offen zu lassen: Entweder isst du jetzt oder nicht, das ist dann auch okay. Und wenn das Kind nachher Hunger hat, dann gibt es halt nur Obst bis zum Abendessen? Könnte mir aber auch gut vorstellen, dass wenn du das spielerisch weiter machst, dass sich das irgendwann von selbst legt...

Alles Gute und eine entspannte Kindererziehung.
 
Ja Searcher nur handelt es sich bei 31,27 und 25 jährigen eben nimmer um Kinder welche zu erziehen sind. Das sollten selbständige Erwachsene sein.

<Meine Kids sind 21, 23 und 15 und ich erziehe nur noch die *Kleine* wenn ich es bei den großen bis jetzt noch nicht geschafft habe ist Hopfen und Malz verloren.

Gruß ibdib
 
@idbid!
Da ich die Passagen in den Beiträgen nicht zitiert habe, da ich das nicht kann,hast Du einiges mißverstanden.
Ich bin nicht davon überzeugt "alles" richtig gemacht und die Weisheit gepachtet zu haben.Aber in diesem speziellen Fall, wo eine junge Mutter anders will als ihre eigene, da fand ich, daß sie auf ihrer Linie bleiben sollte, da ich - und das ist eben meine Erfahrung - damit Recht bekam. Eben weil ich bei meinen Kindern leben muß. Manchmal wünsche ich mir auch alleine zu wohnen, aber es geht leider nicht.
Mit "vererbter Dummheit" meine ich die Ratschläge: die g'sunde Watschen, wer nicht hören kann muß fühlen, ein Kind hat auf's Wort zu folgen, ein Kind hat keine Meinung zu haben usw.
Ich glaube nicht, daß Du Deine Kinder so erzogen hast.
Diese Ratschläge meinte ich, sollen die jungen Mütter überhören.
Kriegsgeneration:
Ich verlange nicht daß sie das Trauma überwinden, ich versteh' es auch nicht "gnädigst", sondern es ist für mich eine logische Erklärung, daß diese Mütter nicht anders konnten, als bedingungslosen Gehorsam zu verlangen.
Darum versteh' ich es ganz einfach, daß sie so erzogen und nicht anders.
Auch ich finde es schade, daß nicht mehr auf die Erfahrung der Älteren wert gelegt wird. Aber sei mir bitte nicht böse, habe ich nicht das Recht dazu, Erfahrungen als richtig anzusehen die meiner Denkungsart entsprechen und nicht die einer total konträren?
Darf ich nicht Müttern sagen, wenn ich derselben Meinung bin, ja, ihr macht es richtig, laßt Euch nicht beirren?
Ich habe vom 1.Tag der Geburt an versucht meine Kinder als eigenständige Persönlichkeiten zu sehen, denen ich jeden Tag mehr Freiheiten und Selbstständigkeit gebe, vor allem Geistige. Denen ich nicht befehle etwas zu tun, sondern zu erklären versuche warum sie es machen sollen, denen ich Toleranz für alles Fremde beibrachte, den respektvollen Umgang mit Menschen die ihn sich verdient haben, den Schwächeren helfen und die Natur zu lieben, nicht zu zerstörenen und und und
Und da mir das gelungen ist, glaube ich eben daß ich es eigentlich ganz richtig gemacht habe.
Glaubst Du wirklich daß diese Werte der 68iger nichts mehr in der heutigen Zeit verloren haben?
Welche 68iger kennst Du?
Denn ich weiß wirklich nicht, was Du Dir von mir erwartet hättest.
Ignoriers bitte nicht, sag es mir.
Lg.Elisa
 
Liebe East!

Laß Dir eine kleine Tatsachengeschichte erzählen.

Mein Sohn, ein Sunnyboy und Schlampniggerl (eigene Vorstellung von Ordnung) von Geburt an, kam in die Schule.
Wenn ich nicht regelmäßig die Schultasche ausgemistet hätte, wäre sie von alleine gegangen.
Dann kam der 1. Elternsprechtag. Ich hatte die Argumente,eigentlich waren's blöde Ausreden, warum mein Sohn so schlampig ist.
Und dann saß ich vor ihr, der Gestrengen. Und glaubte ich bin im falschen Film.
Fast original Zitate:
"Also so ein braves Kind hab' ich noch nie gehabt. Und so ordentlich. Er schaut jeden Tag bevor er geht in die Fächer, ob niemand sein Frühstück liegen hat lassen, und wie gescheit der ist. Er weiß daß Faulendes stinkt und ungesund ist.Sogar die Kreiden ordnet er und den Schwamm wäscht er jeden Tag aus......"
Da war ich überzeugt davon, die verwechselt mich. Ich unterbrach sie und sagte:
"Bitte, ich bin die Frau St., mein Sohn ist der St.Hubert."
"Ja, ich weiß. Und ich kann Ihnen zu so einem Sohn nur gratulieren"
Da war ich sprachlos. Und das kommt bei mir höchst selten vor.
Scheinbar hören sie doch zu wenn man etwas sagt. Nehmen es an und handeln danach. Aber halt nur woanders und nicht zu Hause.
Ist ja auch nicht schlecht wenn die Kinder für brav gehalten werden.

Auch mit dem Essen ist es so. Woanders schmeckts immer besser. Warum, weiß ich nicht.
Meine Nachbarin brachte eine Zeitlang das Essen für ihre Enkelin,fertig gekocht, zu mir, weil bei mir hat's ihr geschmeckt und zuhause nicht. Angeblich weil ich besser kochen konnte als Oma.
So sind sie eben. Wahrscheinlich waren wir genauso, man hat's halt vergessen.
Darum, take it easy, das Leben ist hart genug.
Lg.Elisa
 
Ichbindieichbin schrieb:
Ja Searcher nur handelt es sich bei 31,27 und 25 jährigen eben nimmer um Kinder welche zu erziehen sind. Das sollten selbständige Erwachsene sein.
Hallo ibdib,
aber so wie ich Elisa verstanden habe, sie erzieht sie doch nicht mehr. Sie wohnt mit ihnen zusammen und hat engen Kontakt. Und das finde ich abolut okay. Mein Mann und ich haben direkt neben seinen Eltern gebaut. Ich bin am Tag ganz oft bei meinen Schwiegereltern und trinke Kaffee, plausche und auch mein Mann hat einen ganz engen positiven Kontakt zu seinen Eltern und mein Mann ist SELBSTSTÄNDIG! Es ist für uns alle so okay, wie es ist. Das ist das, was ich in meinem Posting mit "stimmig" meinte. Für dich heißt stimmig, die Kinder bzw. Ex-Kinder in die weite Welt zu entlassen. Und das finde ich auch in Ordnung. Weißt du, was ich meine?

Alles Gute.
 
Hallo Searcher!

Du hast es richtig verstanden, ich erziehe sie nicht mehr, das hab' ich eigentlich nie gemacht, sondern aufgezogen und aufs Leben vorbereitet. (Mehr recht als schlecht, kochen und einen Haushalt führen könnens bis heute nicht) Das war übrigens war ein aus heutiger Sicht dummer Protest gegen die Rollenverteilung und das "Kleinbürgertum" der grauen Vorzeit. Jetzt müssen's sie es im "hohen" Alter mühselig lernen, da ich einfach nicht mehr so kann und eigentlich auch gar nicht mehr will. :nudelwalk
Es ist mehr eine Kommune. Jeder hat seine Aufgaben im Haushalt, im Hausbau ist er eingesetzt was er am Besten kann.
Es wird alles besprochen und versucht einen gemeinsamen Nenner zu finden. Aber ich würde mir nie anmaßen, meinen erwachsenen Kindern zu sagen was sie tun sollen. Wenn sie mich um Rat fragen gebe ich ihn, sofern ich einen habe, aber ob sie ihn annehmen ist ihre Entscheidung.
Natürlich ist es nicht leicht zuzusehen wenn einem die Erfahrung gelehrt hat, sie machen genau das Verkehrte. Aber ich respektiere es. Sie müssen ihren eigenen Weg gehen.
@idbid!
Ich habe nicht gesagt daß nur eine Tochter einen Partner hat, die Freunde meiner beiden anderen Kinder wohnen nur noch nicht bei uns, da das Haus noch nicht fertig ausgebaut ist und momentan kein Platz für weitere Personen ist, ist aber nur mehr eine Frage der Zeit.
Lg.Elisa
 
Hm, ich verstehe schon was Du meinst Searcher und ich finde es wunderbar wenn der enge Kontakt Eltern/Kind ein Leben lang erhalten bleibt ich wünsche mir das auch sehr.

Finde es auch schön wenn das gemeinsame zusammenleben der versch. Generationen unter einem Dach, oder nebeneinander stattfindet. Jeder wiederum eine Familie hat.

Trotzdem muß ich sagen, wenn sich meine drei Kinder gemeinsam ein Haus kaufen ohne schon Partner zu haben, würde ich nicht mit einziehen sondern mir meine eigene Selbstständigkeit bewahren wollen. Was im Enddeffekt bedeutet für einen 30 jährigen würde es kein Hotel Mama mehr geben.

Meine Ex-Kinder sind lebenslang meine Kinder und nicht Ex, aber nur dem Namen nach Kinder, um nichts in der Welt wollte ich sie missen, sie haben jahrelang mein Leben sehr bereichert und waren meine Aufgabe. Diese Aufgabe ist jedoch beendet, bis auf die *Kleine*.

Ich für mich brauche wieder ein *eigenes* Leben.
Wie heißt es doch so schön? Kinder sind unsere Gäste - und ich sehe mich nicht als lebenslange Trösterin für sie an. Sie haben von mir hoffentlich genug Werkzeug erhalten für ihr Leben um zu wissen wie sie damit umzugehen haben. Natürlich bin ich in Notzeiten für sie da.

Nichts dem zu trotz, soll es jeder für sich machen wie er es für richtig hält.

Gruß ibdib
 
Hallo ihr alle,
ich habe jetzt interessiert eure Beiträge gelesen und bin eigentlich zu dem Entschluß gekommen, das man "früher" und "heute" garnicht mehr miteinander vergleichen kann.
Nicht, weil sich die Erziehung soooo geändert hat , sondern die ganze Umwelt.

Früher war ne "gesunde Watsche" normal, heute gibt es die sogenannten Supermamis, die dies alles widerrufen, obwohl, die (bzw. viele Kinder heutzutage) garnicht mehr sind, wie früher, nicht mehr so leben können.
Das klingt jetzt wirr, deshalb will ich versuchen, es zu erklären, was ich meine.
Früher waren (glaube ich jedenfalls) die meisten Muttis zu Hause und nicht berufstätig.
Die Kinder hätten damit immer eine "Vertrauensperson" gehabt.
Heutzutage, wo Erfolg mehr , als Familie zählt sind die Kinder oft auf sich und ihre "fragwürdigen" Freunde gestellt.
Früher haben sie bei Ungehorsam, die gesunde Watsche bekommen, obwohl sie die Vertrauensperson hatten.
Und heute, wo sie garnix mehr haben, soll im Ernstfall die gesunde Watsche nicht helfen - da gibt es "stille Treppen" , als ob die Kinder nicht einsam genug wären. Und , wieso gehen die Supermamis immer auf Gesichtshöhe der KInder, wenn es Zoff gibt? - warum nicht auch, wenn man liebevoll kommuniziert?

Ich weiß, das klingt immernoch wirr.
Was ich sagen möchte:
Eine Klaps hat noch keinem Kind geschadet, wenn man im Gegenzug, sich im Liebevollen Umgang in seine "Höhe" begibt.

Ist echt schwer, es zu schreiben und ich nehme an, das ich etliche Gegenreaktionen erhalte, weil ich mich nicht genügend ausdrücken konnte.

Ich halte nicht wirklich viel von dem ganzen "Supermamifirlefanz".
Vorallem, wo und wann sieht man diesbezüglich Erfolge???
Ich wage jetzt einfach mal zu behaupten, das die frühere , strenger erzogene Generation menschlicher ist, als die verzogenen, nie bestraften Kids von heute.
WICHTIG!... dazu möchte ich aber anmerken, das ich damit wenige Prozent der heutigen meine, viele können wirklich nichts dafür!!!
Ist halt so ein Grundsatzgedanke von mir, obwohl ich ihn bei meinen Kindern nicht anwenden kann, weil sie mir keinen Anlass dazu geben.

Ich hoffe , ihr könnt mich verstehen.
liebe Grüße
Alex
 
Hallo Ulla!

Wahrscheinlich hättest Du gerade von mir keine Zustimmung erwartet. Aber ich meine nicht den kleinen Klaps damit Kind die Finger von etwas läßt oder so, sondern ich meine die Watschn, Schläge und sonstigen Sanktionen, auch die der Supernanny's. Die sind sowieso schon eine Strafe für sich. Dem Kind Grenzen zeigen ja, aber das geht wirklich ohne Ohrfeigen und dgl. Ich verstand nie, warum ich mein Kind bestrafen sollte, weil ihm z.B. ein Teller runter fiel. Eigentlich hab' ich schon einmal gar nicht verstanden, warum mein ein Kind, sagen wir unter 6 Jahren überhaupt für etwas strafen soll. Es lernt doch erst. Und Lernende machen Fehler. Auch in der Schule hab' ich immer das gesehen, was richtig war, und nicht das Falsche. Grenzen ja, Strafen nein.
Bei einem Thema streite ich mit mir selber, ob die Art wie Kinder heute in der Schule behandelt werden die richtige ist. Da glaube ich fast, daß man in einem gewissen Alter viele Dinge nicht macht wenn sie mit unangenehmen Sanktionen verbunden sind.
Ich zumindest habe es mir überlegt, ob ich die wichtige Neuigkeit meiner Banknachbarin in der Stunde erzähle oder in der Pause, nachdem ich nach einigen Ermahnungen "Hierbleiben" mußte. Es waren nur 10 Min. Bis die Lehrerin fertig war. Aber ich mußte allein nach Hause gehen, meine Freundin war schon weg. In diesem Alter muß man aber auch lernen, für den Blödsinn den man macht einzustehen.

In allem anderen hast Du 100%ig recht. Auch das würde man ´von einer 68igerin sicher nicht erwarten. Aber ich was immer davon überzeugt, eine Mutter gehört zu den Kindern. Karriere oder Kinder. Ohne wenn und aber. Ich hatte einen gut bezahlten, interessanten Job und habe mich für die Kinder entschieden bei plötzlich viel weniger Monatseinkommen. Mein Auto mußte ich zwar verkaufen,hatte dafür auch keine Gewichtsprobleme.
Denn das ist meiner Meinung nach der Grund für das aszoziale, aggressive Verhalten von Jugendlichen.Kein Vertrauen, keine Grenzen und aus schlechtem Gewissen weil man keine Zeit für die Kinder hat alles hinten reinschieben, und wenn die Nerven nicht mehr mitspielen - Gewalt. Welche auch immer, physische oder psychische. Beide richten gleich viel Schaden an.
An sich ist das aber kein Widerspruch zur Befreiung der Frau. Denn nur wenn ich mich frei entscheiden kann, ob ich außer oder zu Hause arbeiten will, ohne dabei zu verhungern, dann ist man wirklich frei in seiner Entscheidung. Ich glaube viele Supermarktkassiererinnen wären gerne abhängig von ihren Männern, wenn sie es sich nur leisten können.
Auf der Strecke blieben wieder die Frauen. Früher hatten sie, wie wir so abfällig sagten die 3K's: Kinder,Küche,Kirche.
Heute heißen sie bloß anders: Kinder,Küche,Kaufhaus (Supermarkt)
Ich möchte heute nicht mehr Mutter von kleinen Kindern sein.
Und mit dem Satz, die Erziehung hat sich nicht soooo verändert, sondern die Umwelt, damit hast Du genau erfaßt, was ich meine.
Ein Beispiel: könnten wir mit den hochtechnisierten,schnellen Autos auf den Straßen der 50iger Jahre fahren?
Eben weil sich die Lebensbedingungen der Kinder verändert haben, müßten man auch neue Wege in der Erziehung gehen.
Denn Du hast recht, kann alt mit neu nicht vergleichen. Man macht es eigentlich auch nicht. Man lebt neu und denkt alt. Das ist das Problem.

Es ist schön, daß sich so viele Menschen mit diesem Thema beschäftigen. Das macht Hoffnung, daß sich vielleicht doch einmal was verändert. Das die Welt wieder wärmer wird.

Danke, daß ich bei Euch mitmachen darf.
Lg.Elisa
 
Hallo Elisa
danke für deine Zustimmung und um nochmal beim Klaps zu bleiben
(ne Watsche ist wahrscheinlich mehr, als ein Klaps:confused: )

Dem Kind Grenzen zeigen ja, aber das geht wirklich ohne Ohrfeigen und dgl. Ich verstand nie, warum ich mein Kind bestrafen sollte, weil ihm z.B. ein Teller runter fiel.
...sowas sind für mich totale Lapalien, kann mir doch auch passieren.

Ich kann mich da an meine Kindheit erinnern.Da ist mir beim Abtrocknen auch ein Glas oder sonstwas aus den Händen gefallen - fatsch, hatte ich eine Sitzen - ich war sauer und sagt meiner Mutter: " dir kann das wohl nicht passieren?"
Ich kann euch aber jetzt garnicht mehr sagen, was sie darauf geantwortet hat.
Wie schon gesagt, meine Kinder geben mir keinen Anlass dazu, aber gerade, wenn ich manche Extremkinder bei den Supernannys gesehen hab:nudelwalk
wüßte nicht, ob ich da so ruhig bleiben könnte.
Andererseits sind diese Kinder ja auch nicht von einem Tag auf den anderen sooo geworden, da gewöhnt man sich vielleicht daran:confused:

Liebe Elisa, ich finde es auch sehr bereichernd und hilfreich, hier zu posten, allerdings hat mich vorhin was ziemlich erschreckt.
Ich googelte nach einem Begriff, sah die angebotenen Seiten durch.
Plötzlich denk ich: häh? das kommt die aber bekannt vor - dann steht da Ulla405 und dann noch Alex und Mail an Alex schicken usw:

Ich war immer in der bescheuerten Annahme, das bleibt hier sozusagen "unter uns", wenn auch öffentlich, aber das es so öffentlich ist, war mir nicht bekannt.
Muß man sich da jetzt überlegen, was man schreibt??? Aber da würde ja so ein Forum nix bringen.
:doof:

euch allen einen schönen Abend noch
liebe Grüße Alex
 
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Liebe Ulla405!

Ich weiß zwar nicht was Du meinst, daß man Beiträge im Google findet, aber ich glaube es ist schon ziemlich öffentlich, da ja jeder in das Forum rein kann. Ich habe auch eine Zeitlang nur die Beiträge gelesen, bevor ich mich anmeldete.
Macht aber nichts, oder? Wir schreiben ja nichts schlimmes, sondern nur über unsere Erfahrungen.
Und nachdem ich sowieso jedem Einzelnen sagen möchte, Kinder brauchen vor allem eins: Liebe und Geborgenheit. Und Mutter sein ist ein vollzeitjob, daß kann man nicht so nebenbei erledigen, ist's doch gut wenn's möglichst viele Lesen.
Auch Deine Votings können ruhig alle lesen und daraus lernen.
Und an dem was Dir widerfahren ist ein Beispiel wie man's nicht machen soll.

Lg.Elisa
 
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