Kann man noch was retten?

claudia

Member
Registriert
10 Januar 2011
Beiträge
10
Hallo ihr Lieben,

im Januar hab ich mich hier angemeldet, seitdem immer wieder mal hier gelesen auf der Suche nach Denkanstößen. Aber irgendwie hat mir das alles nicht geholfen. Meine Probleme spitzen sich zu und ich möchte mich doch mal "ausquatschen". Vieleicht hilft es mir.

Mein Lebensgefährte und ich sind seit über 7 Jahren ein Paar - seit fast 2 Jahren leben wir zusammen. Wir haben echt ne Menge "Mist" zusammen durchgemacht, finanziell, gesundheitlich und auch sonst alles mögliche. Irgendwie scheinen wir das Pech anzuziehen. Aber das war nie ein Thema das wir das zusammen durchstehen. Er macht immer neue Pläne für unsere gemeinsame Zukunft, sagt das er mit mir zusammen alt werden will, das er mich liebt und immer für mich Sorgen möchte.
Hört sich alles total schön an, leider paßt sein Verhalten nie zu dem was er sagt.

Vor 5 Jahren fing bei ihm die "Midlife-Crisis" an. Es waren echt 2 harte Jahre die damit endeten das ich ihn verlassen habe. Er war dann auch kurz mit einer anderen Frau (seiner EX) zusammen, doch am Ende kam er wieder zu mir zurück. Wir wollten es neu versuchen. Aber ich merkte schnell das ich ihm nicht mehr glaubte und vertraute. Wir dachten aber, das es mit der Zeit wieder kommt.
Das erste Jahr danach war ok, aber seit wir zusammen wohnen wird es immer schlimmer.
Er hat sehr viele weibliche Bekannte, mit denen er SMS schreibt oder chatet. Er beteuert immer das es eben nur Bekannte sind, aber mein Mißtrauen sitzt so tief. Weil wir deswegen öfter Streit hatten, pflegte er seine Bekanntschaften nur noch heimlich - was mich wiederrum noch mißtrauischer machte. Vor Wochen zurück bekam ich mit, das er auch wieder Kontakt zu dieser EX sucht - seitdem ist hier eigentlich nur noch Streit. Immer wieder sagt er, das ich ihm endlich wieder vertrauen soll, aber wie kann ich das? Er sperrt sich stundenlang in seinem Computerzimmer ein, wenn ich dann ins Zimmer komme klickt er Seiten zu. Manchmal bleibt er länger bei der Arbeit - freiwillig. Er ist in seiner Freizeit viel unterwegs, keine Ahnung was er macht. Und ich habe immer das Gefühl das er Streit sucht, er kann sich über Kleinigkeiten total aufregen.

Ich habe lange gelaubt das es an mir liegt. Das ich ihn mit meinem Mißtrauen vertreibe, das ich uns jede Chance auf einen Neuanfang nehme. Aber ich weiß nicht was ich machen soll, wie ich das abstellen soll. Von ihm kommt so wenig rüber, das ich wirklich wieder vertrauen haben kann. Auf Knopfdruck geht es leider nicht und so wie er sich verhält kann es bei mir auch nicht wieder wachsen.

Gestern Abend hat es wieder mal geknallt. Ich bin zu ihm hoch weil das Essen fertig war und sah gerade noch wie er eine Seite wegklickte. Ihm stand das schlechte Gewissen ins Gesicht geschrieben. Auf meine Frage sagte er, er hätte sich eine Pornoseite angeschaut und fühlte sich von mir ertappt. Warum? Wir sind erwachsen, haben uns solche Seiten schon oft gemeinsam angeschaut. In seinem Mülleimer sah ich dann ein Foto seiner EX obenauf liegen. Da ist es mit mir wieder durchgegangen.

So kann es nicht mehr weitergehen. Es macht mich kaputt. Aber was sollen wir machen? Erwarte ich zuviel? Ich möchte doch einfach nur das er sich ein bischen mehr Mühe gibt, das er sich irgendwie mein Vertrauen wieder verdient.
Wir reden viel - vieleicht zuviel. Er sagt dann immer das er weiß das er ein Idiot ist, das er Mist macht und es tut ihm leid. Aber trotzdem macht er genauso weiter.
Er kann ja ruhig seine Bekanntschaften haben, kann seine Freizeit ohne mich verbringen, aber warum versteht er nicht das ich irgendwas brauche um wieder an uns als Paar zu glauben?

Letzte Woche hat er von Heiraten gesprochen. Aber erst wenn es bei uns wieder so wie am Anfang wäre und wenn ich ihm wieder vertrauen würde. Aber ich kann nicht.
Habe schon überlegt ob eine Paartheraphie was für uns wäre, aber ich weiß nicht ob er mitmachen würde. Manchmal denke ich, er meint das unser Problem nur an mir liegt und ich weiß nicht ob er damit recht hat.
 
Werbung:
Liebe Claudia,

natürlich ist es aus der Entfernung immer schwer, solche Sachen einzuschätzen.

Grundlage einer Beziehung ist natürlich, dass das Vertrauen von beiden Seiten stimmt.
Und manchmal muss man sich einfach aufraffen und einen Vertrauensvorschuss leisten.

Aber um ehrlich zu sein hört sich das Verhalten Deines Freundes nicht allzu vertrauenserweckend an.
Heimlichkeit ist meiner Meinung nach der Tod jeder Beziehung. Klar sind immer beide beteiligt, aber trotzdem....

Wenn er "immer" sagt, dass er Mist macht und es ihm leid tut, dann hört sich das für mich nicht so gut an.
Wie ein Eingeständnis von seiner Seite, dass er Dich und Eure Beziehung mit seinem Verhalten schädigt - aber "immer"? "immer wieder"?

Das liest sich so, als würde sich das als roter Faden durchziehen, und nie ändern.

Du sagst, es macht Dich kaputt.

Da würde ich an Deiner Stelle ansetzen. Bei Dir und Deinem eigenen Gefühl. Wie fühlt sich die Situation für Dich an? Wie fühlt sich sein Verhalten für Dich an? Wie fühlst Du für ihn? Was wäre, wenn er sich nicht ändert, sondern tatsächlich so ist, wie er ist?

lg
B.

Eine Paartherapie kann man übrigens auch alleine anfangen ;)
 
Hallo Bachstelze,

vielen Dank für deine Antwort.

Manchmal komm ich mir so dumm und naiv vor. Dann denke ich das er mich verarscht und ich es immer wieder mit mir machen lasse. Der Ablauf hier ist ja immer gleich : Ich "erwische" ihn, dann kommt Streit, später Tränen und ein Gespräch, seine "Einsicht" und nach einiger Zeit geht es wieder von vorne los. Am Anfang hat er sich wenigstens ein Paar Wochen, später Tage Mühe gegeben. Jetzt wird geredet, Versöhnung gefeiert und dann macht er genauso weiter.

Ich liebe ihn. Das weiß ich. Wahrscheinlich liebt er mich auf seine Art auch. Ich weiß nicht ob ihm bewußt ist wie verletzend sein Verhalten ist, ob er das wirklich nachempfinden kann. Ob er sich ändert? Ich glaub bald nicht mehr dran. Vieleicht ist er sich meiner so sicher, das er gar keinen Grund sieht sich zu ändern.

Vieleicht würde es wirklich helfen eine Theraphie zu starten. Hab mich damit noch nie auseinandergesetzt. Wie und wo macht man sowas?
 
Liebe Claudia,

eine Paartherapie hielte ich dann für eventuell sinnvoll, wenn die Kommunikation zwischen den Partnern nicht funktioniert. Weil der eine "A" sagt, der andere aber "B" versteht.

Wie Bachstelze schon schrieb, ist so eine Situation wahrlich schwer einzuschätzen.

So ganz spontan würde ich sagen, dass das Grundproblem Eure allzu verschiedenen Erwartungshaltungen an die Beziehung sind.
Du wünschst Dir Beständigkeit und Verlässlichkeit, wofür Vertrauen eine Grundlage bildet.
Er will Dir das vielleicht vermitteln und geben - aber er kann offenbar nicht.
Er "tickt" anders als Du, ich nehme sogar an, dass er eine Persönlichkeitsstruktur hat, die einfach mit Deiner nicht kompatibel ist. Das gibt es sehr oft, und das entbindet auch von der "Schuld"-Frage.

Seine Midlife-Crisis spielt hier, in meinen Augen, eine eher untergeordnete Rolle.
Ich möchte Dich hier wirklich nicht entmutigen, aber die Tatsache, dass er sich immer wieder seiner Ex zuwendet, ist eventuell ein Hinweise darauf, dass er emotional mit der Beziehung, egal, wie lange sie zurückliegt, nicht wirklich abgeschlossen hat. Trotz seiner wahrscheinlichen Beteuerungen des Gegenteils.

Was Euch aneinander bindet, scheint die erwähnten zusammen durchgestandenen Schwierigkeiten zu sein. An sich auch Teil einer tragfähigen Grundlage - aber zu wenig, um eine Beziehung alltagstauglich zu machen.

Denkst Du persönlich (jetzt abseits Deiner Wunschvorstellung), dass er sich ändern wird?
Denkst Du, dass Du Deine eigenen Erwartungshaltungen ändern wirst?

LG
Lucille
 
So kann es nicht mehr weitergehen. Es macht mich kaputt. Aber was sollen wir machen? Erwarte ich zuviel? Ich möchte doch einfach nur das er sich ein bischen mehr Mühe gibt, das er sich irgendwie mein Vertrauen wieder verdient. ... Er sagt dann immer das er weiß das er ein Idiot ist, das er Mist macht und es tut ihm leid. Aber trotzdem macht er genauso weiter... Aber ich kann nicht.
Habe schon überlegt ob eine Paartheraphie was für uns wäre, aber ich weiß nicht ob er mitmachen würde... Manchmal denke ich, er meint das unser Problem nur an mir liegt und ich weiß nicht ob er damit recht hat.
liebe claudia,
nein, das problem liegt nicht an dir und deine wünsche sind berechtigt. nur ist dein freund nicht der passende partner, mit dem du eine erfüllte beziehung führen kannst.

das problem liegt daran, daß dein freund nicht bereit ist, auf deine wünsche und bedürfnisse einzugehen und sich zu ändern und du weiterhin energien in diesen aussichtslosen fall investierst, anstatt echte konsequenzen zu ziehen.

nach so einer langen zeit zusammen und dem jetzigen beweis, dass er keine motivation in bezug auf euch als paar hat, ausser lügen, lippenbekenntnissen, pornoseiten und heimlichen frauenbekanntschaften, gibt es eigentlich nur die möglichkeit, dieses schlachtfeld zu verlassen, denn das geht immer so weiter. und - eine paartherapie macht nur sinn, wenn BEIDE da mitmachen. und er will nicht. warum auch? er hat zuhause die kleine freundin, die alles mitmacht und keine ansprüche stellt, ausser manchmal ein bisschen rumzustressen, lästigerweise. wenn er seine felle schwimmen sieht, wird schnell mal der stock mit dem möhrchen 'heiraten' ausgefahren und du bist wieder bei der stange. du bist sogar freiwillig nach einer trennung zurückgekommen, weil er ein krokodilstränen vergossen und sich ein paar wochen angestrengt hat. merkst du was? ;)

eine therapie ist vielleicht kein schlechter gedanke und für DICH als person sinnvoll, um zu erkennen, warum du in einer so schlimmen beziehung bleibst, obwohl du dich doch so unwohl fühlst.

mein rat - wie lange möchtest du noch unglücklich sein und auf ein wunder hoffen, was eh' nicht eintreten wird? trenn' dich von ihm und zwar schnellstmöglich. und lass' dich nicht wieder einwickeln, du hast am eigenen leib erfahren, dass er NICHT bereit ist, ein vertrauenswürdiger mann zu werden.
 
Liebe Claudia,

Manchmal komm ich mir so dumm und naiv vor. Dann denke ich das er mich verarscht und ich es immer wieder mit mir machen lasse.

Warum lässt Du es mit Dir machen? Bist Du es Dir selbst wert, gut behandelt zu werden? Behandelst Du Dich selbst gut? Achtest Du gut auf Dich und Deine Bedürfnisse? Oder denkst Du, seine Bedürfnisse wären wichtiger als Deine? Wie ist es allgemein um Dein Gefühl über Deinen eigenen Wert bestellt?

Der Ablauf hier ist ja immer gleich : Ich "erwische" ihn, dann kommt Streit, später Tränen und ein Gespräch, seine "Einsicht" und nach einiger Zeit geht es wieder von vorne los. Am Anfang hat er sich wenigstens ein Paar Wochen, später Tage Mühe gegeben. Jetzt wird geredet, Versöhnung gefeiert und dann macht er genauso weiter.

Wie lange möchtest Du noch so weitermachen?

Ich liebe ihn. Das weiß ich.

Was ist es, was Du an ihm liebst?

Ich weiß nicht ob ihm bewußt ist wie verletzend sein Verhalten ist, ob er das wirklich nachempfinden kann.

Ich glaube nicht, dass er sich so weit in Deine Lage versetzen kann. Das können tatsächlich leider nur sehr wenige Menschen, sich ehrlich zu fragen, was sie mit ihrem Verhalten im anderen auslösen.

Ob er sich ändert? Ich glaub bald nicht mehr dran. Vieleicht ist er sich meiner so sicher, das er gar keinen Grund sieht sich zu ändern.

Was wäre, wenn er sich nicht ändert, sondern tatsächlich so ist, wie er ist?
Lucille hat oben etwas geschrieben über "was Euch aneinander bindet". Weißt Du, eventuell könnten Euch sogar die gegenseitigen alten Verletzungen aneinander binden und die Hoffnung, dass der, der die Verletzungen verursacht hat, sie auch wieder heilen wird. Das wäre dann aber eher eine Falle als eine Chance.

Vieleicht würde es wirklich helfen eine Theraphie zu starten. Hab mich damit noch nie auseinandergesetzt. Wie und wo macht man sowas?

Du könntest Dich mal in Deiner Gegend umhören, ob jemand dir einen Therapeuten empfehlen kann (zum Beispiel Dein Arzt, wenn Du von Deinem Arzt eine gute Meinung hast), mit dem er gute Erfahrungen hat. Im Endeffekt heißt es glaub ich mal Fühler ausstrecken, welcher Therapeut für Dich in Frage kommen könnte - eventuell können andere da mehr dazu sagen.

Meine habe ich immer über Mundpropaganda gefunden ;)

lg
B.
 
eine therapie ist vielleicht kein schlechter gedanke, aber für DICH als person sinnvoll, um zu erkennen, warum du in einer so schlimmen beziehung bleibst, obwohl du dich unwohl fühlst.

Das kommt wahrscheinlich immer anders rüber, aber das mein ich wenn ich sag eine Paartherapie kann man auch alleine anfangen. Die meisten verzichten auf Therapie, "weil der Partner nicht mitmacht" dabei kann man alleine so viel (für sein Leben) verändern - wo immer der Weg dann auch hinführt. :) Für sich selbst eine Therapie zu machen wird immer Auswirkungen darauf haben, welche Beziehungen man führt.

Gut, dass Du das noch mal anders hierherformuliert hast, Pisces ;)

lg
B.
 
Liebe Claudia,

für mich klingt, das was dein Freund da macht, ziemlich unreif. Einerseits will er mit dir eine feste Beziehung führen, ja sogar von Heirat ist die Rede. Andererseits schafft er es noch nicht mal seine Ex- Freundin aus seinem Leben zu bekommen.

Warum ist das so? Habt ihr mal darüber gesprochen? Was will er immer noch von dieser Frau?

Oder ist es einfach ein Typ, der Geheimnisse liebt? Der es einfach als besonderen "Kick" braucht, dauernd etwas "nebenher laufen zu haben".

Ich denke nicht, daß ihr so eine Basiss für eine Beziehung habt. Eine Paartherapie könnte euch nur helfen, wenn ihr ehrlich miteinander umgeht.

Wenn du aber kein Vertrauen mehr zu ihm aufbauen kannst, mußt du die Konsequenzen ziehen und ihn verlassen, denn sonst machst du dich auf Dauer nur kaputt.
 
Liebe Claudia!

Ich würde von Dir gerne wissen, ob Dein Partner Dich betrogen hat oder nicht.

Sind das Deine Befürchtungen oder wurden sie bestätigt?

Ich möchte Dein Gefühl damit nicht in Frage stellen, bitte nicht missverstehen. Aber Du schriebst, er wäre, nachdem Du ihn verlassen hattest, zu seiner Exfreundin wieder zurück. Das an sich fiele z.B. für mich nicht unter den Begriff betrügen.

Dass er mit anderen Frauen chattet bzw. Kontakt hat, kann man als Konkurrenz auffassen, man muss aber nicht.

Und damit bin ich bei meiner zweiten Frage, die voraussetzt, dass es sich nur um subjektive Befürchtungen handelt:

Wie schaut es mit Deinem liebevollen Blick auf Dich selbst aus?

Es scheint, als wäre Dein Focus ängstlich auf ihn gerichtet, damit nimmst Du Dir selbst sehr viel Energie weg.

Du kannst eifersüchtig sein, aber verpflichtet bist Du nicht dazu.

Du machst Dir jedoch das Leben damit wesentlich schwerer, als es sein müsste.

Ich weiss, dass das jetzt nicht ganz konform geht mit den anderen Meinungen - aber ich denke mir, eine Frau, die in erster Linie auf sich selbst schaut, gerne lebt, liebt, lacht - sich um sich selbst kümmert und sich in erster Linie auf sich selbst konzentriert, ist für viele Partner so interessant, dass diese gar nicht erst auf den Gedanken kämen, mit anderen Frauen zu chatten - eher noch auf den ängstlichen Gedanken, ob diese Frau nicht auch für andere Männer interessant sein könnte.:cool:

Solange Dein Focus auf ihn gerichtet ist und nicht auf Dich selbst, ziehst Du die Energie von Dir ab und lenkst sie auf ihn.

Wenn Du z.B. Deine Freizeit so gestaltest, dass Du hauptsächlich das tust, was DIR Spaß macht, so wirst Du unwiderstehlich. Weil Du spürbar wirst, Dein Esprit, Dein Wesen - DU.

Bist Du hingegen eine ängstliche Hülle um ihn herum, wirst Du im Extremfall unsichtbar.

Ich weiss, es klingt ein bisserl wirr. Ich tu mir schwer, weil es für mich als Außenstehenden schwer abzuschätzen ist, ob die Eifersucht berechtigt ist oder nicht. Aber ich hoffe, es kommt rüber, wie ich das meine....

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Deinen Beitrag, liebe Reinfriede, finde ich gut.

Einen Punkt möchte ich dennoch ergänzen:

Reinfriede
Dass er mit anderen Frauen chattet bzw. Kontakt hat, kann man als Konkurrenz auffassen, man muss aber nicht.

Rein formell gebe ich Dir recht.
Aber - live praktiziert würde mich das bei einem Partner auch, gelinde gesagt, irritieren.
Die Frage ist doch: warum tut er das? Was gibt es ihm?
Das sollte Claudia herausfinden.
 
Dass er mit anderen Frauen chattet bzw. Kontakt hat, kann man als Konkurrenz auffassen, man muss aber nicht.
das sehe ich z.b. ganz anders. ein mann, der sich permanent in der aufmerksamkeit von anderen frauen sonnen möchte, und das auch z.t. heimlich, benötigt offenbar sehr viel selbstbestätigung und signalisiert mir dadurch, dass er zum einen nicht erwachsen und zum anderen nicht unbedingt an exklusivität interessiert ist. finde das schon signifikant störend, wenn ich mich binden möchte.
 
Egal was sie rausfindet, sie wirds aber nicht ändern können.

Ja, das stimmt.
Aber es wird (würde) ihr auch die Sicherheit geben, dass es mit IHR nichts zu tun hat.

Denn Claudia ist sehr verunsichert:

Claudia
Manchmal denke ich, er meint das unser Problem nur an mir liegt und ich weiß nicht ob er damit recht hat.
 
Wie schaut es mit Deinem liebevollen Blick auf Dich selbst aus?

Es scheint, als wäre Dein Focus ängstlich auf ihn gerichtet, damit nimmst Du Dir selbst sehr viel Energie weg.

ohoh - wie bekannt kommt mir das denn vor ;-)

Ich war 3x verheratet - 3x lag der Focus auf meinem jeweiligen Ehemann - 3x gings den Bach runter - von daher kann ich nur zustimmen - ich hab jahrzehntelang dahin vegetiert - hab funktioniert - aber gelebt - nö - das hatte ich in der Zeit zwischen 1. und 2 Ehe - und das tu ich jetzt wieder - mich aus.leben - das tun, was mir Spaß macht.

Ich weiss, dass das jetzt nicht ganz konform geht mit den anderen Meinungen - aber ich denke mir, eine Frau, die in erster Linie auf sich selbst schaut, gerne lebt, liebt, lacht - sich um sich selbst kümmert und sich in erster Linie auf sich selbst konzentriert, ist für viele Partner so interessant, dass diese gar nicht erst auf den Gedanken kämen, mit anderen Frauen zu chatten - eher noch auf den ängstlichen Gedanken, ob diese Frau nicht auch für andere Männer interessant sein könnte.:cool:

Solange Dein Focus auf ihn gerichtet ist und nicht auf Dich selbst, ziehst Du die Energie von Dir ab und lenkst sie auf ihn.

vollinhaltlich unterschreibe

Ich kann ich noch gut an das Ende meiner letzten Ehe erinnern - ich hatte 3x gesagt - du, ich kann so nicht mehr - dieses und jenes (mit konkreten Angaben) will ich nicht mehr haben - und werde es auch nicht mehr tragen und/oder erdulden - bitte lass dir was einfallen, wie wir das gemeinsam ändern könnten.

Beim 4. Crash stand ich auf, nahm meine Handtasche, stieg ins Auto und fuhr weg - nach einer halben Stunde rief er mich an - heulend - bitte, komm zurück, ich brauch dich ja so.

Ich war doch tatsächlich dem Wahn erlegen, er hätte über irgendwas von dem, was ich ihm schon seit fast einem Jahr wieder und wieder sagte - überdacht und/oder sich zu Herzen genommen. Ichkam zurück - und die Fortsetzung des Satzes war "ich wüsste ja nicht, was ich ohne dich täte - ich hab ja noch nie allein gelebt."

Ich schaute ihn an, als ob mich ein Blitz gestreift hätte - einige Tage später war ich auf der Bank - hab die Sache mit dem Kredit fürs Haus geregelt - alles in die Wege geleitet, was ich für einen fliessenden Übergang brauchte - und 3 Monate nach dieser Aussage war er weg - auf Nimmerwiedersehen.

Wenn Du z.B. Deine Freizeit so gestaltest, dass Du hauptsächlich das tust, was DIR Spaß macht, so wirst Du unwiderstehlich. Weil Du spürbar wirst, Dein Esprit, Dein Wesen - DU.

Bist Du hingegen eine ängstliche Hülle um ihn herum, wirst Du im Extremfall unsichtbar.

Ich weiss, es klingt ein bisserl wirr.

Für mich klingts nicht wirr - weil ich kanns voll nachvollziehen, was du meinst - ich war nach der letzten Scheidung voll durch den Wind - nach 25 Jahren in ständiger Beziehung - allerdings mit 2 unterschiedlichen Männern, weil der Wechsel von 2. zum 3. war auch fließend.

Ich hab ein halbes Jahr gebraucht, bis ich mich halbwegs im Griff hatte - mit mir selbst wieder was anfangen konnte - und ich wollte mich gleich wieder in eine Beziehung stürzen - mich darüber neu definieren - gsd hat er sich verweigert - mich gezwungen, mich mit mir selbst zu beschäftigen - und ich bin wieder dort, wo ich vor fast 30 Jahren war - ich lebe - allein - und trotzdem hab ich mehr Freunde als in den Jahren meiner Ehen.

Stimmt, ich lebe aktuell in keiner Beziehung - aber ich habe einen Mann an meiner Seite, der jederzeit für mich da ist - der mir all das gibt, was ich Jahrzehntelang nicht bekommen hatte - er sieht mich - und er achtet mich als Mensch - und wir können stundenlang diskutieren, ohne, dass uns fad wird - wir putschen uns gegenseitig auf - und leben doch jede.r für sich allein in unseren Welten - aber wenn sie zusammen treffen sprühen die Funken.

Und seit ich keinen Mann mehr zum Mittelpunkt meines Lebens mache ziehe ich auch grenzgenial Situationen in Bezug mit Männern an - ich habe noch nie so viele Umarmungen und (nicht ganz ernst gemeinte) Liebererklärungen bekommen wie seit dem Zeitpunkt, wo ich für mich beschlossen hab, mich selbst zulieben - und mit mir selbst glücklich zu werden.

Liebe Claudia,

nein - ich möchte dir auch nicht abraten, bei ihm zu bleiben - aber zuraten, dein eigenes Leben zu leben - es dir zu zu gestehen, das zu tun, was für dich wichtig ist - ver.wirk.liche dich - und er wird bewundernd an deiner Seite stehen - oder die Konsequenzen ziehen.

Kein Mann ist es wert, wegen ihm sich selbst auf zu geben.
Und auch keine Frau ist es wert, dass ein Mann sich für sie aufopfert.
 
Werbung:
das sehe ich z.b. ganz anders. ein mann, der sich permanent in der aufmerksamkeit von anderen frauen sonnen möchte, und das auch z.t. heimlich, benötigt offenbar sehr viel selbstbestätigung und signalisiert mir dadurch, dass er zum einen nicht erwachsen und zum anderen nicht unbedingt an exklusivität interessiert ist. finde das schon signifikant störend, wenn ich mich binden möchte.

sehe ich komplett anders.

Mein 3.Ex war in der ersten Zeit nur an mir interessiert - wir unternahmen alles gemeinsam - waren eigentlich immer nur mit meinen Freunden unterwegs - und letztendlich stellte sich heraus, dass ich eigentlich nur ein Mamaersatz für ihn war - obwohl er um 10 Jahre älter ist als ich.

Er war nie an mir oder an Exklusivität interessiert - er brauchte nur wen, der hinter ihm nachräumt und ihn auf einen Stockel stellt. Klar, ich war selbst schuld, dass ichs getan habe - und ich hatte zu Beginn auch kein Problem damit - bis es mir dann eben zu viel wurde - und er dachte, dass er mich eh auch weiterhin "um den kleinen Finger wickeln könne."

Da ist es mir jetzt wesentlich lieber - ich habe keine Beziehung - und wenn, bestünde ich auch auf keiner Exklusivität - denn entweder ist die frei.willig da - oder sowieso nicht :)

Und doch habe ich einen Mann an meiner Seite, der immer wieder mit teilweise wunderschönen Frauen und Models unterwegs ist - und sie auch genussvoll bewundert, wenn sie sich vor ihm umziehen - aber letztendlich ist er bei mir, wenn ich ihn brauche - auch, wenn er dafür einen Abend in derartigen Kreisen absagen muss.

Er war bei beiden Unfällen binnen kürzester Zeit bei mir - nahm mich in den Arm, wartete, bis ich mit heulen fertig war - um dann Kaffee zu kochen und mit mir zu reden, bis ich mich wieder halbwegs erfangen hatte. Und ich kann ihn jederzeit anrufen, wenn ich mit jemanden reden möchte.

Ok - ist was anderes - wir haben keine Beziehung - wir haben keinen Sex - aber der Rest ist etwas, was ich in all den Jahren meiner Ehen in der Form nie erlebt hatte - von daher - soll er hinschauen und sich Bewunderung holen woher er sie bekommt - mir ist wichtig, dass er für mich da ist, wenn ich ihn brauche.
 
Zurück
Oben