Lebensbericht?

AW: Lebensbericht?

Liebe Elke,

deine Worte in deinem heutigen Beitrag zeugen von sehr viel innerer Haltung. Dafür meine ganze Anerkennung, denn das, was du gerade durchmachst, ist sicher äußerst schmerzhaft.
Ich hoffe, du findest Mittel und Wege, die dich unterstützen.

Weil ich etwas neugierig war wegen deines neues Nicks, musste ich kurz einfach googeln:
"Strandläufer" bedeutet so viel wie "Aussteiger" ...

Ich schicke dir von Herzen viel Kraft.:)

LG
Karin
Liebe Karin,
ja, schmerzhaft ist die Erkenntnis, dass es tatsächlich keinen Weg mehr gibt, dass es mit einem anderen Wissen so nicht hätte kommen müssen, dass es mit diesem Wissen aber dieser besonderen Partnerschaft auch nicht bedurft hätte.
JA, ich habe Unterstützung in meiner Freundin und meiner Mutter! Zwei Frauen, die es verstehen meine kuriosen Wege einfach zu betrachten, mir zur Seite stehen. Ich selber unterstütze mich auf eine erstaunliche Weise von Stärke und Schwäche, Tränen und schöne Momente wechseln manchmal so schnell und oft glaube ich das nicht aushalten zu können.

Mein Nick war eine spontane, völlig absichtslose Wahl.
Interessant.... Aussteiger, das passt wohl recht gut.
Alles Liebe
Elke
 
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Liebe Elke,
von Elke
Ich selber unterstütze mich auf eine erstaunliche Weise von Stärke und Schwäche, Tränen und schöne Momente wechseln manchmal so schnell und oft glaube ich das nicht aushalten zu können.

vielleicht hilft es dir auch ein bisschen, nicht allein zu sein. Möglicherweise kann ich dir seelisch ein bisschen zur Seite stehen, indem ich dich (gedanklich) da durch begleite.:trost:

Alles Liebe
Niki
 
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Liebe Elke,


vielleicht hilft es dir auch ein bisschen, nicht allein zu sein. Möglicherweise kann ich dir seelisch ein bisschen zur Seite stehen, indem ich dich (gedanklich) da durch begleite.:trost:

Alles Liebe
Niki
Es tut gut, dass es sehr viele Menschen gibt, die so wie du, ganz sicher auch Karin und viele andere hier, einfach verstehen, wie sich das anfühlt und welche Ängste hochkochen.
Danke für euren Trost und Zuspruch :liebe1:
Liebe Grüße
Elke
 
AW: Lebensbericht?

Liebe Elke,

eine interessante Theorie.
Aber warum das "nur"?

Was ist, wenn der andere (zB ein Elternteil) einen so behandelt, wie er es tut (zB durch permanentes Wecken von Schuldgefühlen), weil er es eben nicht anders kann (in dem Sinne, dass er ja dennoch sein "Bestes" gibt)?

LG
Karin

Was ist wenn der andere uns nur so behandelt weil wir uns schuldig fühlen?
Was, wenn der andere das nicht mehr tun KANN wenn wir uns nicht mehr schuldig fühlen?

Die eigene innere Einstellung dem allen ausgeliefert zu sein ist der eigentliche Klebstoff.

LG Daniela
 
AW: Lebensbericht?

Elladana
Was ist wenn der andere uns nur so behandelt weil wir uns schuldig fühlen?
Was, wenn der andere das nicht mehr tun KANN wenn wir uns nicht mehr schuldig fühlen?

Die eigene innere Einstellung dem allen ausgeliefert zu sein ist der eigentliche Klebstoff.

Hi Daniela,

wenn ich über deine Worte nachdenke, dann stimmt es absolut, was du sagst.
Du meinst, man soll sich aufgrund einer veränderten inneren Einstellung unangreifbar machen, oder?

Es geht (bei meiner ursprünglichen Aussage) wieder Mal (sorry!!) um meine Mutter. Sie greift Situationen aus der Vergangenheit auf, die schon viele Jahre zurückliegen, an dich ich mich teilweise nicht mal erinnern kann. Da entstehen dann plötzlich Bilder von mir in einem schuldhaften Verhalten. Es fühlt sich so an, bildlich gesprochen, wie wenn sich jemand von hinten anschleicht und einem ganz schnell eine Tüte über den Kopf stülpt. Man kann sich nicht wehren, es geschieht einfach. Blöder Vergleich, ich weiß, aber es ist so schwer zu beschreiben.

Auf der Verstandesebene bin ich mir dessen ganz klar bewusst, dass das ein Werkzeug einer typischen "Opfermutter" ist, um einen durch ein schlechtes Gewissen an sie zu binden. Auf der Gefühlsebene empfinde ich das als toxische Bindung. Sie würde mich ohne diesen Mechanismus auch nicht verlieren, ganz im Gegenteil.

Und es geschieht immer wieder auf's Neue.
Es raubt so viel Energie. Und im Grunde genommen schiebe ich ihr wiederum die Schuld zu. Es ist ein echter Teufelskreis.

Ich möchte den Kontakt auf keinen Fall abbrechen, ich wünsche mir lediglich, anders damit umgehen zu können. So, dass es auf beiden Seiten keine Verletzungen mehr gibt.

LG
Karin
 
AW: Lebensbericht?

Liebe Karin!

Ja, genau das meine ich. Ungreifbar sein.

Leider sehe ich das was Du schilderst etwas anders. Nicht Deine Mutter nimmt die Opferhaltung in Deinem Leben ein, sondern Du.
Deine Mutter tut das vielleicht in ihrem Leben auch - aber in Deinem Leben kannst Du wählen und selbst bestimmen.

Es gibt keinen Gedanken den Du nicht denken kannst.
Und es gibt keinen Gedanken in Deinem Kopf, der nicht zurvor von Dir gedacht wurde. Du hast die Möglichkeit zu denken was auch immer Du denken möchtest.

Wenn sich nun Situationen ergeben, die Bilder hervorrufen, dann denkst Du daran. Das istnormal und es wäre bestimmt wenig weise sie beiseite zu schieben. Aber was Du gleich darauf denkst, das ist Deine Sache. Du kannst auch denken - "oh das ist schon lange vorbei". Oder du kannst denken "ich lass jetzt die Vergangenheit ruhen". Du kannst auch denken "sollen die anderen doch in der Vergangenheit leben, ich lebe jetzt". Usw.

Das wird Auswirkungen daruf haben wie Du selbige Vorfälle erleben wirst und Deine Mutter wird früher oder später damit aufhören. Denn sie hat ja keinen Nährboden mehr für derartige Spielchen :foto:

Herzliche Grüße
Daniela
 
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... Und ich bin alle meine Erinnerungen auf der Suche nach einer einzigen positiven Äußerungen meiner Eltern über mich durchgegangen. Es gab keine einzige.
...
lieber manfred,

auch ich hab mir das bei meinem vater schon manchmal gedacht. ich kann mich auch fast an keine EINZIGE positive äußerung erinnern - ich weiß nicht, vielleicht hat das negative viel mehr an gewichtung, dass man das positive tatsächlich nicht mehr erkennt, oder ist es tatsächlich nicht DA. ich frage mich das schon die ganze zeit, hab ich so vieles übersehen, nicht mehr in meiner erinnerung????

lg abendsonne
 
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Es ist schön hier immer wieder neue Gedanken zu lesen. Oder Gedanken in einer anderen Formulierung. Und es tut auch gut, von "außen" die Bestätigung zu lesen. Heute, jetzt kann ich mit einem Lächeln schreiben.

Sich unangreifbar machen finde ich nicht ganz richtig. Nicht richtig wenn es heißt sich einzumauern. Nach außen die Zähne zu zeigen.

Ein kleiner Junge in mir sitzt immer noch hinter den Mauern welche ich vor Unzeiten auftürmte. Nur manchmal kann ich ein wenig Licht hineinschicken und ihm Trost senden. Und gelegentlich finde ich einen bröckelnden Stein und kann seine Hand nehmen.

Unangreifbar sein, ja, das fühlt sich gut an. Richtig an. Wenn ich in meiner Mitte und mit mir zufrieden bin. Wenn ich mich mit meinen Schwächen und Fehlern so wie ich bin akzeptiere dann macht es mir nichts aus wenn mich jemand beschimpft. Und ich bin trotzdem frei und stehe in der Sonne. Und ich kann den anderen annehmen wie er ist. Und bleibe stehen ohne hinabgezogen zu werden. Und gehe meinen Weg ohne zu verhalten.

Nicht sich unangreifbar machen ... sondern mich annehmen.

Manfred
 
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Unangreifbar sein, ja, das fühlt sich gut an. Richtig an. Wenn ich in meiner Mitte und mit mir zufrieden bin. Wenn ich mich mit meinen Schwächen und Fehlern so wie ich bin akzeptiere dann macht es mir nichts aus wenn mich jemand beschimpft. Und ich bin trotzdem frei und stehe in der Sonne. Und ich kann den anderen annehmen wie er ist. Und bleibe stehen ohne hinabgezogen zu werden. Und gehe meinen Weg ohne zu verhalten.

Nicht sich unangreifbar machen ... sondern mich annehmen.

Manfred

wow, das ist urtoll geschrieben!!!

Niki
 
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