Lebenstraum in Erfüllung - ich MUSS glücklich sein?!

Liebe Dornröschen,

eine Bitte an Dich:
kannst Du in Deine Texte viel mehr Absätze einbauen?
Das würde das Lesen weit weniger anstrengend machen.

Danke!

LG
Lucille
 
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so absurd das klingen mag - ich weiß es nicht.

Ist das nicht jetzt bei Dir auch so? Du würdest Deinen Partner eventuell verlassen und könntest gar nicht genau benennen, warum? Was könntest Du Deiner Tochter einmal erzählen, warum Du ihn verlassen hast - ähnliches wie Deine Mutter?


Meine Mutter ist sehr, sehr verschlossen und hat noch nie gerne darüber gesprochen. Ihrer Meinung nach war mein Vater nach der Arbeit daheim, dann wieder arbeit, dann wieder daheim, und sie wollte mehr tun.

Siehst Du jetzt die Parallelen?


p.s. ich wüsste gerne warum mama gegangen ist!! aber was ändert das für mich? ich will nicht dass sie immer noch einfluss hat auf mein leben und die entscheidungen!

Es kann Dir keiner sagen, ob es etwas ändert, aber einen Versuch wäre es vielleicht wert.

Ich kann jetzt nur von mir selbst sprechen, das muss nicht jedem Menschen so gehen. Wann immer ich bei meinen Eltern etwas so überhaupt nicht verstanden hatte, kam ich irgendwann in eine sehr, sehr ähnliche Situation.

Und da lernte ich, sie zu verstehen.

Waren oft richtige Aha-Erlebnisse und vor allem lösten sie einen Knopf in mir auf. Versöhnung irgendwie mit der Vergangenheit, das war die Folge.

Ich weiss jetzt nicht, ob das möglich ist, aber vielleicht könntest Du einmal ganz ernst mit Deiner Mutter sprechen. Nicht über ihre Vergangenheit, sondern über Deine jetzige Situation. Möglicherweise wird sie eine der wenigen sein, die Dich voll und ganz verstehen können.

Wobei ich sagen muss, dass ich vieles an Deinen Schilderungen auch sehr gut nachvollziehen kann. Wäre ich an Deiner Stelle, würde ich wahrscheinlich ähnlich empfinden und vielleicht auch ähnlich handeln.

Es ist zermürbend, wenn man immer nur das Gefühl vom Partner bekommt, nicht wirklich richtig zu sein. Das kann schon sehr viel zerstören und ganz offiziell ist man selbst der Böse, weil man re-agiert (und das nicht moralisch korrekt), weil man in der Gedankenfalle: Der Fehler liegt nur und ausnahmslos bei mir, weil ich kann nicht richtig sein drinsteckt und da nicht herauskommt.

Einen Ausweg gäbe es natürlich, den gibt es immer. Aber dieser würde bedeuten, dass auch nur Du Dich ändern kannst - Deinem Partner gegenüber.

Vielleicht auch klar hinschauen, ob er wirklich so fair ist, wie Du annimmst.

Finanziell gesehen z.B. das Haus gehört ihm (?), er verdient mehr als Du (Du zahlst trotzdem exakt 50% der Kosten für Eure gemeinsame Tochter - alleine das ist rechnerisch gesehen nicht fair, wenn er das zulässt).

Ich habe bei Deinen Schilderungen sehr oft das Gefühl, dass Du in einer gewissen Hinsicht einer jahrelangen Gehirnwäsche unterzogen wurdest, nämlich der, dass Du nichts wert bist oder zumindest nicht soviel wert bist. Und die Folgen sind fatal: Statt es zu erkennen, gehst Du einen Umweg über einen Lover und kommst damit noch tiefer in die Schleife der Schuld- und Minderwertigkeitsgefühle.

Und jetzt schau mal, wie Du Deinen Vater beurteilst: Die Mutter die Böse, der Vater der Arme. Ist es bei Euch nicht auch so? Steuerst Du nicht optisch auch auf so etwas zu?

Rede mit Deiner Mutter - möglicherweise hilft Dir das, etwas zu begreifen, was derzeit unbegreifbar ist.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Lucille, ja klar mach ich – danke für den Tipp! (das Lesen meines Textes ist ja auch so schon anstrengend genug)


Gute Idee Reinfriede, das hab ich vor ca. einem Monat probiert. Mit meiner Mutter über die jetzige Situation zu sprechen. Sie fragt nicht wie es mir geht und kann sowieso nicht zuhören, sondern vertritt ihren Standpunkt sehr stark: „wie viele Leute in Deinem Alter haben ein Haus? Wie viele Leute haben einen so netten Partner wie Du? Wie viele Leute haben einen so guten Job wie Du? Wie viele Leute haben für ihr Kind einen so tollen Vater wie Du! Warum maulst Du Jan immer so an, den armen Kerl? Sei glücklich, verdammt“ der letzte Satz ist jetzt meine Wortwahl, das will sie mir mit allem sagen, alle anderen Sätze kamen wirklich wörtlich von ihr. Auch mit der Heirat „was brauchst du die? Das gibt dir nichts, gar nichts!“ und als ich dann – weindend- erwiderte „ja, aber…“ unterbrach sie mich „So, Svenja, ich leg jetzt auf, weil mit Dir kann man eh nicht reden!“
Danke für´s Gespräch, dachte ich nur…
Wenn mich eine nicht versteht, dann sie.

Ja finanziell gesehen gehört das Haus ihm, es läuft auf seinen Namen und beim Notar saß ich nur blöd daneben. Er hat ja auch mehr Geld als ich, ich konnte ihm nur eine kleine Summe (für mich war es eine große – nämlich mein halbes Sparbuch) geben am Anfang. Das war mein kleiner Anteil dazu, weil ich nicht mehr geben konnte. Also läuft das Haus auf ihn. Er sagt aber immer „das ist unser Haus!“ also nur rechtlich gehört es ihm. Ich richte es ein wie ich will, streiche wie ich will, er ist da ziemlich leidenschaftslos und es ist ihm egal – gut für jemanden wie mich der gerne einrichtet :)

Ja, er verdient mehr, er hat eine hohe Stelle in einem Krankenhaus, naja und es ist auch gerechtfertigt, denn er arbeitet ja schließlich viel mehr und ich nur halbtags (das sagt er immer) er zahlt exakt seine kosten im urlaub und ich meine. Die unserer tochter teilen wir uns. Denn – ich zitiere „du wolltest doch das kind“. Aber ich will meinen Partner nicht schlecht machen, er meint es ja nicht böse, außerdem lädt er mich auch mal zum Essen oder so ein. Die Gartenmöbel haben wir uns geteilt, den Kühlschrank und Waschmaschine hab ich komplett alleine bezahlt (während der verdientslosten Elternzeit, wohlgemerkt) und so weiter. Das Haus zahlt er alleine, die Lebensmittel teilen wir uns exakt (Haushaltskasse) Strom Wasser zahlt er. Brennholz ich. Nun ja.

Das war in der Tat eine Gehirnwäsche früher. Vielleicht kann ich einfach nicht erkennen, was mein Partner alles tut und wie verlässlich er ist, und sehe nur seine schlechten Seiten? Ich weiß es, aber ich fühle es nicht. Und ich möchte so gerne wieder nach meinen Gefühlen handeln können, weil ich ein sehr emotionaler Mensch bin. Wenn ich das momentan zulasse, bin ich mit dem neuen zusammen, und das darf ja nicht sein. Aber es tut so gut zu fühlen, und nicht nur zu denken und zu müssen….
Mag auch sein, die Mutter ist die böse und der Vater der arme. Wenn das nicht so wäre in meiner Kindheit, stellen wir uns mal vor ich hätte eine ganz glückliche Kindheit und könnte meine beiden Eltern am Sonntag besuchen und Kuchen mit ihnen essen (was für ein toller Gedanke!) – wo stünde ich dann?

Ich kann mich gar nicht oft genug für eure Beiträge bedanken. Das tut so gut! Danke!
Liebe Grüße
Dornröschen
 
Liebes Dornröschen,

vielleicht geht es nur mir so, aber so wie du deinen Partner beschreibst, kommt er sehr kühl und berechnend rüber.

Vielleicht liegt es daran, daß du dich nicht mit ihm verstehst. Vielleicht stellst du ihn deshalb(unbewußt)negativer dar, als er eigentlich ist. Keine Ahnung, jedoch verständlich.

Wenn ich aber deine Schilderungen eins zu eins auf mich umsetze, dann komme ich zu dem Ergebnis, daß ich mir ernsthaft überlegen würde, mit diesem Mann weiterhin zusammen leben zu können.

Wenn mir mein Partner sagen würde "wenn du gehst, brauchst du nicht wiederkommen, dann ist es aus", wäre ich schon auf dem Sprung.

Deine Beschreibungen eurer häuslichen Situation, die Berechnung des Etats, euer Umgang miteinander... all das klingt nicht nach Freude an dem gemeinsamen Leben. Es klingt nicht nach Sicherheit und Geborgenheit. Es klingt nur nach Wohngemeinschaft.

Er ist ein liebevoller, fürsorglicher Vater. Er ist gut zu euch. Er hat ein Haus. Er versorgt euch gut. Er ist ein guter Mensch.

Für mich wäre ein solches Leben einfach zu wenig. Ich erwarte - wie du - einfach mehr.

Aber anstatt Schuldgefühle zu haben, würde ich mich, wenn ich an deiner Stelle wäre, auf die Hinterbeine stellen und endlich selbstständig denken.

Dieses selbstständige Denken fängt mit ein paar grundsätzlichen Einstellungen an. Z. B. haben in einer nicht funktionierenden Partnerschaft IMMER beide Partner ihren Anteil an diesem "Nichtfunktionieren"(nicht nur du, wie du dir gerne einredest).

Weiterhin versuche ich mit meinem Leben klarzukommen. D. h. ich übernehme Verantwortung für meine Tochter - und für mich. Ich lerne mich - auch ohne einen Mann an meiner Seite - zurecht zu finden.

Denke nach und überlege was du für dich willst.

Natürlich ist es schön, daß du dankbar für so viele gute Dinge in deinem Leben bist(ich habe deine Auflistung gelesen). Aber ich verstehe, daß du trotz all dem nicht glücklich bist. Ich verstehe, warum du hoffst dieses Glück bei einem anderen Mann zu finden.

Dein Wunsch von der Heirat, ist doch eigentlich nur die Sehnsucht nach Geborgenheit und Glück. Nach wahrer Liebe. Dein Partner scheint einfach nicht der richtige Mann für dich zu sein(und du nicht die richtige Frau für ihn). Ob es der andere Mann ist? Keine Ahnung. Vielleicht findest du irgendwann auch ´raus, daß er eigentlich doch der Richtige war, daß du es nur nicht sehen könntest(oder wolltest). Ebenfalls keine Ahnung.

Aber eines weiß ich: wenn du so weitermachst wie bisher, wirst du es nie herausfinden!

Sei ehrlich mit dir und gib´dir selber eine Chance - auch um eurer Tochter willen!

Nun, hoffentlich kommt mein Posting für dich einigermaßen verständlich ´rüber.

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute!
 
Liebe Clara,

mir geht es auch so – wenn ich ihn beschreiben müsste würde ich die Eigenschaften kühl und berechnend auf jeden Fall dazuzählen. Es ist wie eine Waage: Denn die andere Seite, die das alles aufwiegt, sieht so aus: Unsere Tochter war letzte Nacht wach und er stand auf, um ihr was vorzusingen. Heute Morgen stand ich dann auf und habe sie angezogen, während er liegenblieb. Da sind wir echt ein gutes Team. Bin froh, dass ich mich in dieser Hinsicht auf ihn verlassen kann. Wie kann ich da noch böse sein, wenn er nicht so sensibel bzw. richtig kühl ist? Manche Väter stehen nie auf nachts, und dann haben die Mamas wirklich Grund sich zu beschweren. Mein Freund steht nachts auf und das von Anfang an, geht oft einkaufen, entlastet mich wirklich. Da denk ich immer „darf ich mich jetzt ärgern, wenn er mich angemeckert hat, weil der Müll nicht ausgeleert wurde? Nein, ich bin zwar wütend, aber er macht so viel, ich darf ihm das nicht übel nehmen“. Keine Ahnung.

Wenn mir mein Partner sagen würde "wenn du gehst, brauchst du nicht wiederkommen, dann ist es aus", wäre ich schon auf dem Sprung.

Ja Clara, das hat er wirklich wörtlich gesagt. Vielleicht auch nur um mir Angst zu machen oder indirekt zu drohen, weil er weiß ich geh eh nicht. Aber mal ehrlich – Du wärest auf dem Sprung – würdest Du da echt Dein Kind und Deine Sachen packen und gehen, wenn er so was sagt? Möchte mich nicht bockig verhalten. Möchte das richtige tun. Nur weiß ich nicht was das richtige ist.

Er ist ein liebevoller, fürsorglicher Vater. Er ist gut zu euch. Er hat ein Haus. Er versorgt euch gut. Er ist ein guter Mensch.
Für mich wäre ein solches Leben einfach zu wenig. Ich erwarte - wie du - einfach mehr.

Ganz genau – aber WAS erwarte ich denn? Was erwarte ich mehr?
Was kann es denn noch geben? Ein sensibler und einfühlsamer Mann, toll, aber wenn der nachts zb nicht aufsteht oder mir im Haushalt nicht hilft, was dann? Es gibt doch immer irgendwas zu meckern, oder? An jedem Menschen.
Und wenn ich - wie Du auch geschrieben hast – ihn darauf anspreche, dass immer zwei dazugehören, sagt er – ich zitiere – „was, iiiiiich??? Was mach denn ICH falsch? Sag mir mal ein beispiel! Du musst einfach wieder „lieb“ sein, dann ist alles gut!“
Was soll man da bitte noch antworten?

Ich verstehe, warum du hoffst dieses Glück bei einem anderen Mann zu finden.Clara, vielen Dank dass Du das verstehst, hätte ich nicht erwartet nach meinem Schreib-Wirrwarr, ich versteh´s ja selber kaum.
Und ja, mein Wunsch nach Heirat ist nur die Sehnsucht nach Geborgenheit und Glück. Das waren Deine Worte und ich kann sie 1:1 so wiederholen.

Sei ehrlich mit dir und gib´dir selber eine Chance - auch um eurer Tochter willen!Wie kann ich mir selber eine Chance geben? Wenn ich mich trenne und herausfinde was ich will – was wenn es dann doch ER ist – dann ist es zu spät… sagt er ja selber.

Zum Schluss möchte ich euch noch gerne eine Szene beschreiben, die gestern Abend stattfand. Wir haben im TV gezappt, da kam so ein Typ im Interview, der meinte „warum ich mich von meiner ersten frau habe scheiden lassen? Nun ja, sie hat mir nicht mehr das gegeben was ich wollte – ihr wisst schon!“ ich hab dann meinen partner gefragt, ob der Typ wirklich sex meinte und sich deshalb getrennt hat (fand ich bissl oberflächlich) dann sagte mein Partner doch tatsächlich:
„Ja klar, wieso auch nicht? Hat doch Recht!“ dann fragte ich ihn weiter, ob er sich denn eine andere suchen würde, die ihn dann das bietet, wenn daheim überhaupt nichts mehr liefe. Er erwiderte: „Also momentan noch nicht, aber irgendwann schon!“*************

Klar hat er irgendwie recht damit – aber ich finde es erschreckend, nach dem Motto „schlafe ich dreimal in der woche mit ihm, ist er glücklich und beurteilt unsre beziehung super (das tut er dann wirklich, und das find ich oberflächlich) – läuft nur alle zwei wochen was, stellt er alles infrage“.
Mal abgesehen von meinem außerpartnerschaftlichen Verhalten – wie seht ihr das? Ich fühle mich da so unter Druck, Pflichten erfüllen, weil es erwartet wird – ich meine, ich will doch wollen, nicht müssen – oder seh ich das falsch?

Habt einen schönen Tag.
Dornröschen
 
Klar hat er irgendwie recht damit – aber ich finde es erschreckend, nach dem Motto „schlafe ich dreimal in der woche mit ihm, ist er glücklich und beurteilt unsre beziehung super (das tut er dann wirklich, und das find ich oberflächlich) – läuft nur alle zwei wochen was, stellt er alles infrage“. Mal abgesehen von meinem außerpartnerschaftlichen Verhalten – wie seht ihr das? Ich fühle mich da so unter Druck, Pflichten erfüllen, weil es erwartet wird – ich meine, ich will doch wollen, nicht müssen – oder seh ich das falsch?
öh - wie jetzt? klar machst du etwas falsch - nämlich alles. DU bist nicht ehrlich zu ihm und DU hast ein außerpartnerschaftliches verhältnis. der typ ist lediglich ein offenbar nicht besonders diplomatisch kommunizierender mann, aber wenigstens macht er dir nichts vor.

DU denkst doch daran, die beziehung zu beenden. ganz ehrlich - den stress macht du dir ganz allein, was soll denn diese manipulative fragerei, willst du ihm so den anstoß für DEINE trennung abringen? *kopfschüttel*
 
Liebes Dornröschen,

ja, ich würde gehen, wenn mir mein Mann sowas sagen würde. Aber hier liegt der Unterschied: mein Mann würde das nicht sagen, weil er mich nicht verlieren wollte. Außerdem liebe ich nicht nur, weil er nachts aufgestanden ist, wenn unsere Tochter geweint hat(ist eh schon fast 28 Jahre her. Außerdem sollte das nicht etwas Besonderes sein, sondern selbstverständlich). Ich liebe ihn auch nicht, weil er mir hin und wieder im Haushalt hilft.

Ich liebe ihn, weil er nach so vielen Jahren immer noch der Mann ist, neben den ich morgens aufwachen möchte. Ich liebe ihn, weil wir uns immer noch so gerne unterhalten - und auch ordentlich streiten. Es gibt noch tausend weitere Gründe. Er ist wie er ist und ich liebe ihn.

Genauso ist es umgekehrt.

Bitte verstehe mich nicht falsch, natürlich ist es wunderschön, daß dein Partner so ein gutes Verhältnis zu deiner Tochter hat. Es ist schön, daß du das zu würdigen weißt. Aber wenn das alles ist, was du an ihn magst, dann ist das zu wenig.

Wenn es DAS ist(und Hilfe im Haushalt u. Ä.), dann hast du falsche Vorstellungen von Liebe und Partnerschaft.

Mein Mann drückte es in seiner Ansprache zu meinem 50. etwa so aus: "Sie liebt mich nicht WEIL sondern eigentlich hauptsächlich TROTZ..."

Verstehst du, was ich meine, Dornröschen?

Du kannst deinen Partner nicht einfach gegen einen anderen Mann eintauschen, weil der dir vielleicht die Dinge geben könnte, die du als wichtig erachtest. Das funktioniert nicht.
 
Puh Dornröschen, ich bekomme echt Bauchschmerzen. Was ihr habt ist ein Arrangement.
Was verlangst du von ihm?
Ich sehe diese Dinge:
...
Ja finanziell gesehen gehört das Haus ihm, es läuft auf seinen Namen und beim Notar saß ich nur blöd daneben. Er hat ja auch mehr Geld als ich, ich konnte ihm nur eine kleine Summe (für mich war es eine große – nämlich mein halbes Sparbuch) geben am Anfang. Das war mein kleiner Anteil dazu, weil ich nicht mehr geben konnte. Also läuft das Haus auf ihn. Er sagt aber immer „das ist unser Haus!“ also nur rechtlich gehört es ihm. Ich richte es ein wie ich will, streiche wie ich will, er ist da ziemlich leidenschaftslos und es ist ihm egal – gut für jemanden wie mich der gerne einrichtet :)

Ja, er verdient mehr, er hat eine hohe Stelle in einem Krankenhaus, naja und es ist auch gerechtfertigt, denn er arbeitet ja schließlich viel mehr und ich nur halbtags (das sagt er immer) er zahlt exakt seine kosten im urlaub und ich meine. Die unserer tochter teilen wir uns. Denn – ich zitiere „du wolltest doch das kind“. Aber ich will meinen Partner nicht schlecht machen, er meint es ja nicht böse, außerdem lädt er mich auch mal zum Essen oder so ein. Die Gartenmöbel haben wir uns geteilt, den Kühlschrank und Waschmaschine hab ich komplett alleine bezahlt (während der verdientslosten Elternzeit, wohlgemerkt) und so weiter. Das Haus zahlt er alleine, die Lebensmittel teilen wir uns exakt (Haushaltskasse) Strom Wasser zahlt er. Brennholz ich. Nun ja.

Das war in der Tat eine Gehirnwäsche früher. Vielleicht kann ich einfach nicht erkennen, was mein Partner alles tut und wie verlässlich er ist, und sehe nur seine schlechten Seiten? Ich weiß es, aber ich fühle es nicht. Und ich möchte so gerne wieder nach meinen Gefühlen handeln können, weil ich ein sehr emotionaler Mensch bin. Wenn ich das momentan zulasse, bin ich mit dem neuen zusammen, und das darf ja nicht sein. Aber es tut so gut zu fühlen, und nicht nur zu denken und zu müssen….
Mag auch sein, die Mutter ist die böse und der Vater der arme. Wenn das nicht so wäre in meiner Kindheit, stellen wir uns mal vor ich hätte eine ganz glückliche Kindheit und könnte meine beiden Eltern am Sonntag besuchen und Kuchen mit ihnen essen (was für ein toller Gedanke!) – wo stünde ich dann?

Dornröschen
Ja, dein Partner ist verläßlich - er ist mit dem Herzen nicht bei dir und du bist mit dem Herzen nicht bei ihm. Von daher ist es ausgeglichen und keiner kann sich beschweren!
Solche Dinge wie oben, sind eine ganz persönliche Sache, die jedes Paar selber regeln muss.
Im Prinzip kann ich als Aussenstehende gar nichts dazu sagen.
Als mein Mann und ich noch nicht verheiratet waren, haben wir es so ähnlich gehandhabt. Der einzige Unterschied war: Die Kinder waren nur meine. Später, als wir dann noch gemeinsame Kinder bekamen, haben wir alles "zusammengeschmissen". Gut, der Unterschied war vielleicht, dass er die Kinder unbedingt gewollt hat. Jetzt arbeitet er und ich schmeiße den Haushalt und den Rest. Wie wir das handhaben ist unsere Sache, solange es uns damit gut geht und wir damit zufrieden sind, ist das in Ordnung. Es kommen oft Stimmen von seinen Geschwistern, wie "das könnte ich so nicht", " das würde ich mir nicht gefallen lassen"...andererseits gibt es Dinge bei denen - so möchte ich es nicht haben, aber jeder sieht das halt anders.

Wenn ihr beide ehrlich wärt, würdet ihr keine Beziehung haben. Doch da ist eure gemeinsame Tochter....und die wollt ihr beide und ihr wollt ihr ein angenehmes Leben bieten....
Es ist nicht einfach.
Nartürlich ist es jetzt praktisch für dich. Das Kind und du, ihr seid versorgt. Für den Spaß sorgt jemand anderes. Du brauchst dir keine Gedanken zu machen, ob es mit ihm eventuell so enden wird, wie mit deinem jetzigen Lebensgefährten. Eine Heirat würde da keinen Unterschied machen...oder doch? Ja gefühlt ja, denn du würdest das Gefühl haben, dein LG würde sich endlich zu dir bekennen - nicht? Doch jetzt willst du es nicht mehr. Eine bescheidene Situation, die nicht besser werden wird.
Du kannst nichts ungeschehen machen.
Was denkst du, was würde passieren, wenn du deinem Lebensgefährten das erzählen würdest.
Was wäre das Schlimmste, was wären die Konsequenzen für alle?
Hortensie
 
Pisces und Lucille ich weiß dass ich alles falsch mache, die Frage zu dem TV-Typen habe ich gestellt weil ich euere Meinung hören wollte unabhängig von meiner Situation. Ich sag doch nicht, dass ich das als marginale Bagatelle einfach „abtu“ – ich wollte doch nur eure Meinung hören, denn wenn ich mit dem neuen das beende, wäre die Situation daheim und seine einstellung doch immer noch die gleiche (….“würde mir ne andere suchen, gehört dazu, ist wichtig usw.) er ändert sich doch nicht abhängig von dem neuen…. Den es momentan übrigens nicht mehr gibt für mich.

Ich glaube, dass ich verstehe was Du meinst, Clara Clayton. Ich möchte auch gar niemanden eintauschen. Ich will ja fair sein – und habe mich diese Woche echt angestrengt – aber es war nur gemeckere von seiner seite. Ich hab abends richtig gut gekocht, mit chardonney dazu, habe mich um babysitter gekümmert damit wir zeit für uns hatten, und er rennt rum wie drei tage regenwetter und meckert an allem. Jaaa sagen jetzt manche, ist doch klar, wie du zu ihm bist. Aber erstens war ich diese woche wirklich bemüht und zweitens weiß er doch gar nichts von alldem… es ist seine art seine schlechte laune an uns auszlassen und gibt mir auch noch das gefühl ich wäre schuld daran. Das war schon immer so. momentan, clara, stelle ich mir einfach nur die frage ob ich damit leben kann.

Was ich von meinem LG verlange fragt Hortensie… hmmm gute Frage – ich gebe den anderen auf und verlange – nichts, ich habe kein recht nach meinem verhalten etwas zu verlangen – aber ich hoffe, hoffe sehr, dass wir uns aufeinander einlassen können, nicht als arrangement, sondern weil wir es wollen, naja verlangen tu ich eins – dass er die schuld nicht immer bei mir sucht und ständig an allem rummeckert – mittlerweile schon so weit dass er mit der kleinen auch meckert – er ist unzufrieden und ich hab ihn soweit gebracht, ja ich weiß, aber wie kann ich es wieder gut machen? Ich verlange, dass er mir nicht immer die schuld gibt an seiner schlechten laune. Nehm heute morgen als beispiel: „klar bringst du die kleine in den kiga und holst sie ab, ich nicht, nur manchmal, denn ich hab schließlich nen wichtigen job!“ wärt ihr da nicht unzufrieden und traurig, wenn ihr die ganzen ratschenden kiga mütter seht morgens, die alleine in ihre häuser zurückkehren und zeit haben für den haushalt, während ihr arbeitet und das nicht mal gewürdigt wird, sondern ihr hört „na und, du arbeitest nur halb, du bringst sie in den kiga, denn du bist die mama!“
Das was ich ihn angetan hab ist viel schlimmer, das weiß ich. Die frage ist nun: wenn ich wieder „brav“ bin – wird es es dann auch wieder, oder meckert er ein leben lang nur rum?
Das ist eher eine rhetorische frage, die ich mir hier so stelle, denn ich muss jetzt mal langsam weiterkommen.

Woher meinst du, hortensie, er ist mit dem Herzen nicht bei mir? Meinst Du, ich hab ihn dazu gebracht, sich von mir emotional zu entfernen? Wundern würde mich das nicht…
Sehe das übrigens so wie Du, wenn ihr mit dieser Konstellation zufrieden seid ist das gut, dann lasst die anderen reden, auch wenn´s die Schwestern sind, denn ihr könnt es auch genau anders machen und dann sind es vielleicht die Freunde, oder Nachbarn, oder sonstwelche, die schlecht reden oder kritisieren. Man kann es nie allen recht machen, wichtig ist dass ihr mit eurer Lebendweise zufrieden seid, und wenn es DAS für euch ist, dann ist das toll.

Und nochmal wegen Heirat – doch, für mich macht es einen großen Unterschied, wie Clara in ihrem früheren Beitrag schon richtig erkannt hat. Aber ich habe sie nicht verdient, das weiß ich jetzt.

Aber bitte entschuldige – meinst Du wirklich, ich mache mir keine Gedanken? Das Kind und ich sind versorgt? Für den Spaß sorgt jemand anders? Also sorry…..
Ich nehme seit 1,5 Jahren Stimmungsaufheller, Johanniskraut, Bachblüten, trage eine Maske und kein echtes Lächeln, muss selber schauen wie ich da wieder raus komme weil ich mich selber reingebracht habe. Möchte auch einfach glücklcih sein und vor allen andere glücklich machen, dabei verletze ich jeden. Glaubst Du mir, dass ich kein Bild von mir ansehen kann? Denn wenn ich mich selbst sehe, denke ich nur „Du schlechte, dumme, undankbare Person!“ das ist kein Selbstmitleid, sondern das Gegenteil von Selbstliebe. Ich mag mich selber nicht leiden.
Also bitte denk hier nicht, ich würde das mit dem anderen als Liebelei und netten Zusatz betrachten.

Bis gestern hätte ich mir noch „Kämpft für die Liebe“ auf die Stirn geschrieben. Heute sage ich „Die Liebe macht blind. Blind für das Wesentliche, blind für die Wahrheit“.

Ich habe mir alles selber zerstört. Jetzt weiß ich es nicht nur, ich fühle es auch.

Mit der ganzen Situation ist ein Teil von mir kaputtgegangen.
 
Jetzt muß ich aber mal laut 'Blödsinn!' dazwischen rufen, Dornröschen!

Ich lese in deinem Text dauernd nur von 'Schuld", die du dir selber gibst, weil in eurem Zusammenleben nichts mehr stimmt. Du erwähnst das oft. Ich gebe deinem LG genauso viel "Schuld".

Wenn ihr euch gegenseitig aufrechnet, was der Eine tun muß und der Andere nicht kann, weil er so viel arbeiten muß, dann klingt das nach Kinderkram, um es mal ganz deutlich auszudrücken!

DAS ist euer Problem? Das sind Oberflächlichkeiten, die ihr, wenn ihr euch lieben würdet, hinkriegen könntet!

Das, was du von deinem LG erzählst, klingt kalt und berechnend - genau wie das, was dir in eurer Beziehung wichtig ist(Kind zur Kita bringen, nachts aufstehen, Essen loben, im Haushalt helfen).

Das ist für eine Partnerschaft - sprich: für eine Liebe - zu wenig. Dafür reicht eine Wohngemeinschaft.

Liebt ihr euch eigentlich? Habt ihr euch das gegenseitig schon einmal gefragt? Denn Liebe fragt nicht nach solchen Dingen. Sie ist da! - Auch wenn nicht genau ausgerechnet werden kann, wie oft das Essen nicht angebrannt war oder von wem das Kind zur Kita gebracht wurde(by the way: glaubst du alle Mütter sind Hausfrauen und haben deswegen nix besseres vor als den ganzen Tag vor dem Kinderhort zu klönen? Du arbeitest ja auch nur halbtags, wenn ich dich recht verstanden habe).

Liebe ist die tiefe Verbindung zwischen zwei Menschen, die ihr Leben zusammen verbringen wollen.

Ihr reibt euch auf mit euren Zankereien. Das bekommt auch eure Tochter mit. Solch ein Streß ist nicht gut für eine Kinderseele.

Dein LG kann auch ein guter Vater sein, wenn ihr nicht mehr zusammen lebt. Und du könntest eine gute Mutter bleiben, wenn du mit deinem Kind alleine leben würdet. Hast du das mal überlegt?

Bei euch sind die Dinge doch eigentlich von Anfang an geklärt. Da ist es doch kein Wunder, wenn eure Beziehung nicht liebevoll und leidenschaftlich ist.

Darf ich dir mal eine Rechnung aufmachen?

Dein Freund: wollte keine Kinder,
wollte- und will dich nicht heiraten,
hat (s)ein Haus
kümmert sich allerdings jetzt sehr gut um seine kleine Tochter.
Ergebnis: er ist sich gar nicht sicher, ob er mit DIR zusammen sein will!

Du: willst - und wolltest geheiratet werden(nicht unbedingt von deinem LG)
Du hast ein Kind bekommen, obwohl dein LG das eigentlich nicht wollte. Du willst eine Familie.
Du willst ein harmonisches Familienleben mit allem was, deiner Meinung nach, dazu gehört.
Weil dein LG dir das Leben, das du möchtest nicht geben will, nimmst du dir einen Liebhaber.
Der soll dir, falls du dich trennst, all das Beschriebene geben.
Ergebnis: du weißt gar nicht, ob DU mit deinem Partner zusammen bleiben willst.


Mir ist noch was in deinem Posting aufgefallen, Dornröschen: du schreibst, du bist momentan nicht mit deinem Liebhaber zusammen. Trotzdem nennst du ihn aber den "Neuen". Hälst du ihn in der Warteschleife?

Dazu kann ich dir nur sagen: das kann - und wird nicht funktionieren!
 
Liebe Clara,

Du schreibst: „DAS ist euer Problem? Das sind Oberflächlichkeiten, die ihr, wenn ihr euch lieben würdet, hinkriegen könntet!“
Das ist so traurig, weil Du Recht damit hast.

„Bei euch sind die Dinge doch eigentlich von Anfang an geklärt. Da ist es doch kein Wunder, wenn eure Beziehung nicht liebevoll und leidenschaftlich ist.“ – Wie kann das anders werden?

Deine Rechnung passt, er würde jedoch den Satz „er ist sich nicht sicher ob er mit mir zusammen sein will“ beantworten mit „doch natürlich, bin ich, ich will mit dir zusammen sein!“ das antwortet er mir nämlich auch immer, wenn ich ihn frage, gefolgt von: „stell doch nicht immer alles in Frage! Das nervt!“ aber ich kann nicht anders.
Die Rechnung von meiner Seite aus hast Du völlig treffend analysiert.
Naja, ich nenne ihn neuen, das ist auch ein blödes wort, aber liebhaber klingt noch blöder, das klingt als wäre ich nur bettmäßig mit ihm zusammen, aber das ist nicht so, das ist schon lange nicht mehr so, dass im bett bei uns was läuft – genau gesagt. Wir sehen uns ja kaum. Wir hängen aneinander gefühlsmäßig, das ist noch viel schwieriger, davon wegzukommen, wenn man jemanden so vermisst. Wenn´s doch nur das bett wäre, clara, das könnt ich daheim auch haben. Darum geht’s mir doch gar nicht!
Nein ich halte ihn nicht in der Warteschleife. Er musste lang genug warten aber ich schaffe den Absprung nicht.
 
Zur Frage mit den Hausfrauen: Das war um Gottes willen nicht so gemeint! Nein, es ist eher so, dass sich die Mütter am meisten beschweren wie viel sie zu tun haben, die daheim sind währen die Kinder im KiGa sind, aber dann doch Zeit haben für ne halbe Stunde unterhalten vor dem KiGA. Die sollen meinetwegen machen was sie wollen, aber das Gemeckere wie stressig ihr Leben ist, das kann und will ich mir nicht anhören. Ich kann´s mal versuchen so zu erklären: Neulich im KiGa traf ich einen Papa, den fragte ich, was mit seiner Frau ist, weil ich sie schon lange nicht mehr gesehen habe. „Die Birgit, die macht den kompletten Haushalt während das Kind von 8 bis 16 Uhr (! 2 Jahre alt) im KiGa ist, da hole ich die Kleine jetzt immer ab, denn meine Frau macht so viel, ach, ich bin so stolz auf meine Frau, die managet alles, die macht alles…..“ so in etwa.
Dann denke ich super, und genau das mach ich auch alles, inklusive Kind bringen und selber abholen, ich muss halt Haushalt machen wenn sie schläft abends, weil ich die drei Stunden die wir nachmittags haben auf den Spielplatz oder sonstwohin gehen, aber ich beschwere mich nicht darüber.
Wenn dann aber mein Partner abends meckert „mach das nachmittags, du hast ja abends gar keine Zeit dich um mich zu KÜMMERN“ und dann auch noch sagt
„organisiert? Wo bist DU denn organisiert?“
Dann macht mich das unzufrieden und einfach nur traurig.
 
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Liebes Dornröschen,

an deiner Misere kannst nur du selber etwas ändern!

Ich schicke dir eine Umarmung und wünsche dir viel Mut und Kraft(auch für eure Tochter)!
 
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