mann und frau

jake!

jake schrieb:
hi mina!

wenn ich dich richtig verstehe, besteht dein problem darin, dass "dein typ" "ernst und schwarz" wird, wenn du dich mit anderen "amüsierst", obwohl du "besetzt" bist.

das "besetzt" kenne ich entweder von einem klo oder als dämonische besetzung, und da ich dir als korrektorin eine bewusste wortwahl unterstelle, wird es wohl weder das eine noch das andere sein, sondern ein schlaglicht auf dein verständnis von beziehung werfen. das ist ja auch nicht dein partner oder dein freund oder dein mann, sondern "dein typ", deiner wortwahl nach.

ich weiß auch nicht, was du mit "amüsieren" meinst... witze erzählen? orgasmen?

ich frag mich eigentlich eher, was dich dazu veranlasst, über so ziemlich alles in einer erschreckend (na gut: mich erschreckend) respektlosen sprache zu kommunizieren. entspricht diese sprache deiner beziehung zu freunden, zur welt? betrachtest du das alles als gigantischen selbstbedienungsladen, in dem du zu deinem amusement einfach zugreifen kannst? damit tust du der welt un denen, die dich umgeben, massiv gewalt an. und das kennst du ja aus deiner eigenen geschichte... siehst du, dass du an anderen wiederholst, was dir angetan wurde? und dass du reaktionen provozierst, die dir einfach nur deine vorurteile bestätigen sollen?

aber solange es spaß macht... amüsier dich schön :)

alles liebe, jake

ja, jake, ich habe mich amüsiert. aber das wort amüsieren ist eher aus einem männlichen wortschatz... ich habe meine lebensfreude ausgelebt. und nicht an irgeneinem dahergelaufenen typen, sondern an einem typen, der mir gefiel.

was mich erschüttert an deiner ersten reaktion ist, dass du von gewalt sprichst. in dem moment, als wir zusammenkamen, gab es freude. meine eltern haben mir keine freude vorgelebt. ich habe mit meinem mann freude. aber nicht nur mit ihm. es gibt nicht den "perfekten mann", der mir alles geben kann, was ich mir wünsche, und deshalb bediene ich mich im "selbstbedienungsladen" (männersprache), wo ich glaube, mich ergänzen, erfüllen zu müssen mit dem, was mir genommen wurde. und glaub mir, sowas passiert mir nicht alle tage.
 
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christoph

Christoph schrieb:
Mina,

da ist viel Gewalt und Verachtung in deinen Worten den Männern - und vore allem deinem Mann - gegenüber.

Dein Mann wird zu recht ernst, wenn du sowas tust. Es ist ernst. Sehr. Nur du willst das nicht wahrhaben.

Du nimmst dir mehr Rechte heraus, als du dem Mann einräumst und wenn er über deine Verachtung verletzt ist, dann machst du dich über ihn hier auch noch öffentlich lustig. Ja - Männer lassen sich viel bieten von solchen Frauen.

Viele Menschen - vor allem Frauen - glauben, sie könnten in eine Beziehung hineinspazieren und sich bedienen wie in einem Supermarkt. Und wenn sie satt sind, spazieren sie einfach wieder hinaus. Konsummentalität. Der Partner wird zum Gegenstand. Und man glaubt, man hätte einen Anspruch auf irgendwas. Und wenn der Partner den nicht erfüllt, dann nimmt man sich das recht heraus, es sich anderswo zu holen. Egal, was das für die Bezieung un den Partner bedeutet. Das ist die sexuelle Gewalttätigkeit auch der Frauen: Das Leugnen von Bindung.

Er ist dein Mann und du bist seine Frau. Und du hast ihn angeschmiert und achtest die Bindung zwischen euch nicht. Du hast ihn zutiefst verletzt. Was immer bei ihm dahinter stehen mag, dass er sich so eine Frau ausgesucht hat und auch noch bei ihr bleibt, er täte gut daran, sich jetzt zu rächen an dir - mit Liebe; damit es einen Ausgleich gibt. Wenn er das nicht tut, dann wirst du ihn noch mehr verachten, fürchte ich.

Du achtest eure Bindung nicht und suchst eine neue. Beende die Beziehung. Du schmierst ihn an, wenn du etwas anderes tust. Und die Folgen derlei Verachtung werden sich in deiner Seele zeigen - und in deinem Körper. So zumindest habe ich es oft gesehen. Man kann das aber erst im Nachhinein sagen.

Vielleicht sagst du ihm mit deinem Beitrag hier öffentlich: "ich habe dich nicht verdient."

Und auch das: Da war mal einer, der traf auf einem Platz auf eine Menge, die waren gerade daran, eine Frau zu steinigen. Als er fragte, was die denn getan habe, sagte man ihm, sie sei eine Ehebrecherin. Da stellte er sich vor sie hin und zwischen sie und die Menge. Und er kniete nieder und neigte sein Haupt vor ihr und schrieb etwas in den Staub. Kein Mensch verstand ihn. Da neigte er abermals sein Haupt vor ihr und schrieb wieder etwas in den Dreck. Auch das wurde nicht verstanden. Als die Menge immer empörter wurde, da sagte er: "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein." Und zu der Frau: "Ich verurteile dich nicht."

Mancher sucht die große Freiheit, doch statt auf der grünen Wiese landet er im Zoo.

Gruß
Christoph

lieber christoph!

danke, dass du trotz meiner bissigkeit hier wieder aufkreuzt...
deine reaktion ähnelt sehr derjenigen meines mannes. ihr scheint beide viel zu wissen über frauen. aber ihr scheint auch sehr oft verletzt worden zu sein von frauen.
ich suche keine neue bindung. ich bewundere meinen mann. so wie ich meinen vater eine zeit lang bewundert habe. und besser kann es für mich nicht sein.
gerade hat er mir aus dem letzten kurzgeschichtenband von henry miller vorgelesen. es ging um eben das alte thema. ich habe es genossen. er ist immer noch ziemlich fertig wegen der sache. aber ich auch. heute habe ich so gut wie nichts gegessen und denke (ja, frauen können denken, aber anders als männer) viel nach. ich dachte, ich hätte mit der männer-frauen-sache abgeschlossen. jetzt, seit diese sache passiert ist, flammt es wieder auf.

du hast gesagt, dass es schadet, sogar körperlich: ja, ich kenne da einige beispiele. und deshalb weiss ich darüber bescheid. in meinem zweiten beitrag steht ja: je mehr ich dir weh getan habe, umso mehr werde ich es zurückbekommen...

zu deinem: ja, ich habe dich nicht verdient: so einfach ist es nicht. wir haben einander ausgesucht. wir wollten es so. und es gibt kein aber in dieser sache. ich habe einmal einen dämlichen film mit billy chrystal gesehen, sowas gucke ich fast nicht freiwillig. da gab es einen satz: liebe ist, wenn der eine glücklicher ist als der andere.

und die wahre liebe? die wahre liebe kommt glaube ich selten vor, weil männer zu viel von frauen erwarten!

mein lieber christoph, ich danke dir und ich verachte dich nicht.
 
christoph

Du nimmst dir mehr Rechte heraus, als du dem Mann einräumst und wenn er über deine Verachtung verletzt ist, dann machst du dich über ihn hier auch noch öffentlich lustig. Ja - Männer lassen sich viel bieten von solchen Frauen.


tja, das habe ich vergessen: eine beziehung (die nicht perfekt ist), ist erst perfekt, wenn jeder dem anderen das recht auf freude (oder wie auch immer) zugesteht.
 
männer haben mE die eigenschaft besitzen zu wollen. ich beobachte oft, wie sie sich frauen aussuchen, die sehr beliebt und begehrt sind. dann allerdings wird verlangt, dass sie ausschließlich nur noch für ihn da ist ...
eine lebenslustige frau - eine offene frau - wird und kann sich aber nicht so einsperren lassen wollen ...

naja, mein mann ist nicht gerade einer, der seine frau einsprerren will, aber besitzen...ich glaube dagegen hat er nichts...

allerdings ist die frage, wie weit diese offenheit geht. "besetzt sein" heißt für mich, dass ich einen bestimmten mann liebe. für mich ist das kein grund, mich nicht mit anderen männern zu treffen und nach wie vor meine freundschaften zu pflegen und auch neue bekanntschaften zu machen. allerdings hat für mich dieses "amüsieren" ganz klare grenzen ...

solange ich mit diesen anderen männern in freundschaft das erlebe, was ich auch mit meinen frauen erlebe ist das okay und für mich kein unterschied. aber alles was darüber hinaus geht, würde mich auch verletzen ...
deshalb halte ich mich an das motto "was du nicht willst, das man dir tut ... usw.!"

da mir inzwischen bewusst ist, wie viel mir fehlt, möchte ich es mir auch bewusst nehmen. vielleicht ist dir nicht so viel genommen worden. so ein glück auch. und das macht mich auch glücklich. wie gesagt, habe ich kein problem damit, wenn er sich dieselben "rechte" auch nimmt, nur sieht es bei ihm konkret anders aus: er hat nicht genau dieselben bedürfnisse wie ich. mein motto: er darf sich alles nehmen, was ihm fehlt. das dumme ist, er scheint sich ausschliesslich eine intakte beziehung zu wünschen. sonst nichts. alle anderen bedürfnisse (BERUF, GELD, ERFOLG), die er mit akribie verfolgt, haben nicht direkt mit unserer beziehung zu tun.

für mich gehört zur liebe auch ein bedingungsloses vertrauen und ich bin der meinung, das erreiche ich nicht, indem ich brav zuhause bleibe, sondern indem ich dem partner immer wieder beweise, dass er mir vertrauen kann.
kann der partner das nicht, dann hat er ein problem, was in der regel nichts mit der frau, sondern mit ihm selbst zu tun hat. doch auch dabei kann man helfen - aber nicht, indem man sich selbst einsperrt und negiert...

nun ja, mara, das bringt es auf den punkt. mein mann kann mir vertrauen, aber wenn ich mit einem anderen mich, zugegebenermassen gut, unterhalte, vertraut er mir nicht mehr. und das ist eben der unterschied in unserer sichtweise. da habe ich seine persönliche grenze überschritten. aber ich glaube nicht, dass es wirklich so ist. sonst hätten wir nicht noch so eine schöne literaturstunde über männer und frauen gehabt. bitte bitte, ich hoffe so sehr, dass es auch so schön bleibt. sonst hat das ganze keinen sinn.

in deinem fall würde ich meine beweggründe hinterfragen. Trifft man sich nur mit anderen männern, um zu verletzen dann sollte man sich ansehen wo diese eigene verletzung sitzt und woher sie kommt ... und sich selbst und das „problem“ einfach annehmen.

nein, ich wollte ihn nicht verletzten. diese billige tour hatte ich gott sei dank noch nicht nötig.

Es ist,wie es ist, minchen und auch oder gerade, wenn du den schmerz zurückbekommst, bist du einen schritt weiter ...

nein, keinen schmerz mehr. das habe ich mir fast geschworen! bitte nicht. jetzt triffst du mich wirklich hart, liebe mara!

Manchmal ist der teufel in uns einfach stärker, schön wenn man dann einen partner hat, der den wirklichen grund erkennen kann und nicht gleich die lanze über einem bricht ...
ich würde es anders gar nicht mehr wollen, denn dann ist man unfrei und muss sich perfekt geben - seine eigenen verletzungen verdrängen ...

richtig. jetzt erst lese ich es. und versuche dasselbe selber zu sagen ;)

.[/QUOTE]
 
mina ...

ach, ich beneide dich ...

wenn ich einen mann hätte, so wie du, dann würde mich nichts mehr woanders hinziehn ... wozu auch ?
auf der couch rumknuddeln, sich was vorlesen lassen, seiner stimme lauschen ... was will man mehr ?

aber vielleicht war es ja das, was du für dich selbst erst einmal erkennen mußtest. was du an ihm hast...

ich habe eine freundin - die einzige, die ich kenne - die seit 20 jahren eine glückliche beziehung führt. heute noch sehen sie sich mit dieser liebe in den augen an und mir wird immer ganz warm ums herz. ich habe schon oft erlebt, was passierte, wenn sich zu sehr der alltag eingeschlichen hatte. dann fand meine freundin immer mit sicherheit einen verehrer. mit dem telefonierte sie dann, ließ sich zum abendessen einladen, und dann stand ihr mann hinter der gardine und kochte vor eifersucht und sie hat immer gegrinst, weil sie genau wußte, was sie wollte ... und einmal habe ich sogar erlebt, wie er den spieß rumgedreht hat und sie hat ziemlich dumm aus der wäsche geguckt und ich habe mich köstlich amüsiert, weil sie noch viel eifersüchtiger war als er ...
so feiern sie im herbst ihren 10 hochzeitstag und ihr 20jähriges bestehen in einer tiefen liebe ... und vertrauen ... :)

...
..
.

und du ? denkst du, er wird dir verzeihen können und denkst du, du wirst dich ihm zuliebe verändern können, ohne unglücklich zu sein ?
oder siehst du die lösung gar wo ganz anders drin ?

ich hoffe, du hast keinen allzu dicken kopf heute morgen :D ...

gaaaanz viel liebe dir

mara :)
 
Christoph schrieb:
Liebe Mara,
bewegend, deine Worte. Und der darin beschriebene Prozess während des Schreibens auch.

danke, chris ... es gehört zu den qualitäten eines widders etwas zu bewegen :)

Nun - ich sagte mit meiner Geschichte zu Mina: "ich verurteile dich nicht". Und zu den anderen: "Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein". In solchen Fällen, wie dem beschriebenen, ist es leicht, sich zu den Empörten zu stellen.

es ist nicht nur leicht, es ist allgemein üblich und es ist selten so, dass derjenige, der sich dazwischen stellt, nicht selbst steine abbekommt ...

Genau. Die letzte Entscheidung trifft die Frau - was immer der Mann tut und sagt. Wie soll der Vater des Kindes denn die Tötung verhindern? nun gut: Freiheitsberaubung bis zur Geburt und in-Ketten-legen oder sowas wäre da vielleicht möglich. Aber bitte?!

komisch, dieses thema begegnet mir ganz oft. ich würde vielleicht einfach früher ansetzen. denn hat der mann sich nicht diese frau ausgesucht ? es geht wohl immer wieder um dieses "macht-thema" und machtmißbrauch... ich war selbst in so eine geschichte involviert und habe die dynamik total unterschätzt, wie mir jetzt durch unseren austausch klar wird.
mir ist klargeworden, dass ein mann sich nicht um sein kind kümmert, weil er angst vor der macht der mutter hat, die ihm diese bindung jederzeit wegnehmen kann. aber ohne ein wenig risikobereitschaft geht es nicht im leben. ich kenne einen vater, der hat sich von seiner getrennten freundin und mutter seiner tochter einen schuldschein über 50.000 euro ausstellen lassen, der dann eingelöst werden muss, wenn sie ihm seine tochter vorenthält ...
ich weiß nicht, wie man diese tiefe kluft zwischen mann und frau überbrücken soll. ich weiß es wirklich nicht ... und das mißtrauen sitzt doch in dem mann selbst. diese frau ist - genau wie ich - trotz vieler schwierigkeiten immer daran interessiert das tochter und vater kontakt haben ... man kann einem menschen nicht vertrauen und sicherheit geben. er muss es schon haben ...

Meiner auch - aber anders. Die Gegensätze vereinen sich, wenn Mann und Frau sich vereinen. Wenn der Mann das Männliche ganz schenkt und sich das Weibliche schenken lässt und die Frau sich als Frau ganz schenkt und sich das Männliche schenken lässt. Erst der Verzicht auf das Männliche macht die Frau zur Frau und der Verzicht auf das Weibliche macht den Mann zum Mann. Sie müssn es sich vom anderen schenken lassen. Ein schönes Bild, oder? Es achtet auch die Bindung, die durch die Vereinigung entsteht und die unauflöslich ist.

das ist wunderschön. ich werde es mir ausdrucken ... vielleicht erschließt sich mir die bedeutung irgendwann. es fühlt sich gut und richtig an, aber ich weiß nicht recht, wie es in der praxis funktionieren soll ...
ich bin mir nicht sicher, aber mir steigt gerade ein bild hoch. ich habe meinen job gekündigt zum sommer. und meine wohnung ... der hintergrund ist dieses nicht mehr kämpfen wollen - nicht ums überleben, nicht um anerkennung, usw. usw. ...

Mann und Frau brauchen einander. Dehalb begehren sie sich. Erst durch die rau wird der Mann zum Mann und durch den Mann wird die Frau erst zur Frau. Vorher sind sie nur Mädchen und Junge. Bei Kindern spielt der Unterschied kaum eine Rolle.

hm... da habe ich auf dem 6. geburtstag meines sohnes aber ganz anderes erlebt und ich war erschüttert, wie früh dieser geschlechterkampf beginnt.
aber das frau erst zur frau wird durch den mann und umgekehrt ist mir schon lange bewußt geworden ...

Ich habe es gewusst und gefühlt. Ich musste es sagen. Wie das so in Aufstellungen immer ist. Man weiß genau: es ist nicht mein eigenes Gefühl. es war so was nahezu Unbeschreibbares in der Unterbauchgegend vor allem. Der Aufstellende und Vater wusste da noch nichts davon. Er hat es später bestätigt.

schade, ich habe es zwar gespürt, aber nicht so bewußt. das es etwas besonderes ist, allerdings schon, denn ich war nie wieder so glücklich, umsorgend, achtsam und liebevoll zu mir selbst und meinem kind in mir, wie in der zeit der schwangerschaft ... außer in der stillzeit vielleicht noch ... aber da hatte mich der alltag und die probleme schon wieder ein ...
ich habe nichts an mich herankommen lassen, keine probleme, keine sorgen, keine gedanken an die zukunft. ich war einfach nur im augenblick und habe das leben in mir genossen und dieses einssein mit einem anderen menschen ...

Diese Sache hat nichts mit dem von dir beschriebenen Phänomen der "Scheinschangerschaften" bei Vätern zu tun. es hat eher mit dem systemischen Feld zu tun, denke ich. (Und das hier zu erklären.... !*augenverdreh*)

ich werde mir das in nächster zeit selbst einmal ansehen ... ich habe schon mit einer freundin darüber gesprochen. sie hat probleme mit dem tod in bezug auch auf ihren vater und innerhalb der familie ... ich hatte die idee mit ihr einmal eine familienaufstellung mitzumachen ...
ich kann es mir nicht richtig vorstellen, obwohl ich schon öfters in meiner "vorstellung" mit einer aufstellung gearbeitet habe und die dynamik hat auch da funktioniert ... aber ich glaube wichtig ist der aspekt, dass es "wildfremde" menschen sind, die sich aufstellen und dann den part der verwandten z.b. ausfüllen ... es ist auch eine eigene dynamik - nämlich die der nächstenliebe und des gegenseitigen helfens und für einander dasein ...
ich muss das erst noch lernen ...

Auf jeden Fall war es völlig anders, als jedes Körpergefühl, das ich aus meinem Leben oder aus anderen Stellvertreter-Rollen kannte (und es war mehr, als nur ein Körpergefühl). Vielleicht ist es mir deshalb so sehr aufgefallen.

ja - ich habe sehr, sehr viel aus meiner schwangerschaft gelernt und mitgenommen. gerade in bezug auf verantwortung, ich habe viel über das leben nachgedacht und was es eigentlich ist. und über die zusammenhänge von schwangerschaft und dem späteren leben eines menschen zum beispiel.

Eben! genau da ist der Unterschied, der den entscheidenden Unterschied macht und geachtet werden kann! Ich kann nur (?) schwängern.
Und vielleicht macht es auch den Unterschied, dass Frauen, den Unterschied oft verleugnen wollen? *fg*

ich werde darüber nachdenken - gründlich ...
ich habe schon mal hier darüber geschrieben. ganz plump ist mir aufgefallen, dass frauen erhalten wollen, aufbauen, beschützen ... männer zerstören, verändern ... beides ist gut - aber an den richtigen stellen. vielleicht muss man diese energien nur in die richtigen bahnen lenken ?

Das, liebe Mara, war in deinem Traum! Es kann sein, dass du Männer und Frauen als gleich träumst (wenn du dieses Glaubenssystem hast, dass wir gleich seien). Also für deine Träume kann es durchaus ja zutreffen, dass der Unterschied verschwimmt. DAs wollte ich nicht in Abrede stellen. und in deiner subjektiven Welt ist das sicher auch so. in der welt der Wirkungen, die sich zeigen, könnte das aber anders sein.

ich weiß es nicht mehr. aber ich denke, ich habe beides in mir - ausgeglichen - es war und ist mir nicht fremd. ich habe meinen männlichen anteil integriert, angenommen und erlöst ... ich weiß jetzt, dass er da ist, aber ich muss ihn nicht mehr leben. dieser männliche anteil hilft mir aber verstehen ...

nicht ??? *lach*

... habe ich auch nicht behauptet! Als Frau bist du ja ganz. Als Mensch fehlt der Mann - so du keinen hast ;-).

ja - der fehlt mir.

So? Kannst du auch eine Frau schwängern (oder welches Wort wäre dir lieber?)?

ja - chris. ich kann und ich habe es auch schon getan. vollbringen musste es dann aber doch der mann, damit es sich manifestieren konnte.

aber ich weiß, was du meinst ...

ich kann leben gebären - du kannst leben erzeugen ... wir brauchen einander, um leben zu erschaffen ...

Den Wunsch zu heilen? Das ist ein Ersatzgefühl. Und es verachtet den Partner, ihn heilen zu wollen. Du stellst dich damit über deinen Mann.

es geht nicht um meinen partner. es geht um meine mutter. ich weiß sehr wohl, - mittlerweile -, dass man nicht heilen kann. und doch ist der wunsch in mir immens stark und ich lasse es zu. es ist meine liebe, die da nach draußen drängt. und es macht mich glücklich und froh, wenn ich der samen sein kann, der sich ins herz oder auch ins hirn pflanzt - ein licht, an das sich erinnert werden kann oder das mal das dunkel durchbricht und eine andere - neue möglichkeit zeigt ... "hallo - so fühlt es sich an, so sieht es aus, wenn man glücklich ist, ohne last, ohne angst ..., so ist das gefühl, wenn man geliebt wird, bedingungslos, so wie man ist." für mich hat das auch jemand getan. ich weiß, was es bewirken "kann" und es ist gut so. ich stelle mich damit über niemanden,sondern mitten rein ... denn um licht sein zu können, mußte ich erst einmal selbst erleiden ...

ich habe es einmal erlebt, wie es ist... ein engel war so nett mir diese erfahrung zu schenken. da war eine frau, sie sah ständig zu boden und ihre traurigkeit und die last war mit händen zu greifen. und dann spürte ich eine kraft durch mich wirken. es war pure, reine liebe und die frau sah auf und ihr gesicht strahlte und sie sagte: "gerade habe ich etwas unglaubliches gefühlt und ich merkte wie mir die last weggenommen wurde und ich konnte plötzlich tief und frei atmen ... " mir war klar, dass das nur solange halten würde, wie sie bei uns war, aber egal ... sie hatte es gefühlt ...
ist das nicht heilen - ist das ein "drüberstellen", hm ?

"Die große Liebe ist Schwäche".
Der Schwache kann den anderen nicht in seinem Schicksal belassen und will ihn dann retten. Aber er ist es der schwach ist, nicht der andere.

ich kenne das - aber ich habe es nie mit LIEBE in verbindung gebracht. ja - es ist schwäche und gleichgültigkeit. ich empfinde es immer so, wie ein verweigern, sich auseinanderzusetzen ... man will seine ruhe haben, keine probleme, keine komplikationen... also unternimmt man alle anstrenungen, damit der andere vermeintlich "glücklich" ist ... und ist dann enttäuscht und sauer, wenn der andere trotz allem in seiner problematik ist ... *g*
ich kenne es von meinem sohn. es ist nicht immer leicht, ihn in seinem schicksal zu lassen und manchmal greife ich ein, wenn ich merke, dass er es nicht alleine schafft. ich akzeptiere es so wie es ist... ich liebe ihn, es ist diese mutterliebe, die ihn vor allem bewahren will, ihn beschützen ...
ich bin auch nur ein mensch ... ;)

Das hab ich auch eine Zeit lang gedacht. Und so hat es sich manchmal auch in Aufstellungen gezeigt. Vor allem dann, wenn beide sich einig waren. Aber dann zeigte sich immer öfter: von der Wirkung auf das Leben her gesehen sind die Folgen für die Frau schwer wiegender, weil sie die letzte Entscheidung trifft. Frauen, die auf diese wiese ein Kind auf dem Gewissen haben, trauen sich weder danach einen neuen Partner wirklich zu nehmen, als auch zieht es sie meist mit Macht zu dem toten Kind. Dem ist dann nur zu begegnen, wenn die Schuld am Tod anerkannt und das Kind und sein großes Geschenk gewürdigt sind. Leben gelingt dann nur noch bescheiden und im Angesicht des toten Kindes (und zu dessen Ehre). Ein schwerer Vollzug, der selten gelingt. Meist ist die Frau verloren.

wie genau meinst du das ? in welcher form ist sie verloren ?

Bei Männern habe ich so eine weit gehende Wirkung seltener gesehen. Bisher.
Das ist ein weit verbreiteter Irrtum. Natürlich hat ein Mann eine gegebene Verantwortung für das gezeugt Kind. Die kann er nicht nehmen oder lassen. Wenn er sich der nicht stellt hat das ebenfalls unabweisbare Folgen. Bis zum Tod. Ein Mann, der sein Kind im Stich lässt, oder die Frau z.B. mit Gewalt in die Abtreibung/Tötung zwingt, ist ebenfalls oft des Todes. So jedenfalls die beobachtbare Wirkung, wie sie sich mir schon gezeigt hat. Ich beobachte die spätere Wirkung. Es handelt sich nicht um moralisches Urteil!

das ist nicht, was ich beobachte. im gegenteil - aber vielleicht sehe ich auch nur nicht, was du meinst ... deshalb auch hier die frage: was heißt das, er ist des todes ?

... Auch so eine Geschichte. Die Männer sind doch da! (Oder war der gestorben?) Vor allem, wenn sie geachtet werden. Oft ist der Weg des Kindes zum Vater durch die Mutter versperrt. Wenn die den nicht achtet, dann kümmert er sich nicht ums Kind. Achtung hilft auch hier.

ich bin in mich gegangen und habe nachgehorcht. achtung. ich habe ihn geachtet und ich achte ihn noch. ich verstehe seine gründe und seinen schmerz und seine angst und ich sehe auch, was er da auf sich lädt. und ich spüre seine sehnsucht etwas zu verändern ab und zu mal ... ich habe viel getan, aber nicht alles, was ich hätte tun können. ich hätte ihm die entscheidung abnehmen können, aber dazu war und bin ich nicht bereit. sein sohn hat versucht ihm zu helfen, doch auch er wurde nicht gehört.
wir können nicht mehr tun ... ich akzeptiere meine grenzen und ich schütze jetzt meinen sohn ... er hatte seine chancen ... jetzt muss er selbst was unternehmen. er wird spüren, das wir dabei sind, wegzugehen ...


:)

Und das ist gut so! Und das, was ich als "beobachtbar" benannt habe, das kann jeder sehen, der die Augen aufmacht!

ich trete in diesen wettbewerb nicht ein ... ;)

Lieben Dank für den intensiven Austausch!

you´re welcome ... :D

mara
 
Hallo mina & mara!
mara schrieb:
es ist das, was ich zwischen den zeilen lese
nein, mara – das, was auf den zeilen steht, ist nicht das, was du zwischen den zeilen liest. Ich erliege der versuchung auch immer wieder und interpretiere zwischen die zeilen hinein... und nahezu immer stellt sich heraus, dass die interpretation letztlich nur die projektion meiner vorstellungen ist und selten mit dem zu tun hat, was schreiber/in ausdrücken wollte. Vielleicht geht es ja nicht anders in dieser reduzierten zeilen-kommunikation eines online-forums, aber ich versuche zumindest zu sehen, dass ich zwischen den zeilen vor allem mich selbst finde, auch mit meinen ängsten.

mara schrieb:
es klingt bei dir immer wieder an .... auch in dem thread "familienstellen".
"hier ist die lösung" ... nimm oder stirb ...
oft erscheint mir ein guter lösungsweg sichtbar, und den versuche ich dann zu beschreiben. Ich weiß aus vielhundertfacher erfahrung aber sehr gut, dass lösungen nur gefunden, genommen und oder gelebt werden können – nie „habe“ ich die lösung, sondern allenfalls ein bild mit der einladung, hinzuschauen, einen impuls mit dem anreiz, ihn einmal auszuprobieren... und hoffentlich nie ungebeten, sondern auf gestellte fragen. Ich maße mir nicht an, für irgendwen eine lösung zu wissen... und es wäre schlimm, denn wenn die/der andere meine lösung nähme, würde er seine lösung verpassen, dann wäre das ein übergriff meinerseits, der dem suchenden die erfahrung seines weges und seine würde nähme. Wenn ich den eindruck erweckt habe, ich hätte patentlösungen zu bieten und die einzige alternative wäre die prolongation des leidens, dann tut mir das leid, und dann bitte ich weiterhin um kräftige kritik – ich halt’s aus...

was die verletzungen betrifft... ich habe keine veranlassung, hier meine biographie auszubreiten. in kürze: ich habe gewalt erfahren, sowohl repressive als auch körperliche, sowohl elterliche als auch entferntere, und durchaus hautnah. ich habe verletzungen erfahren und mich mein leben lang in einer weise dem leben ausgesetzt, dass verletzungen immer drin waren. ich habe beziehungen und trennungen und innerhalb dieser beziehungen etliches getan, worauf ich nicht stolz bin, und etliches hingenommen, was sehr schmerzvoll war... ich schreibe nicht aus einer abgehobenen position heraus, sondern mitten aus dem leben. Ich hatte das glück, dass mir irgendwann einmal das leitprinzip der „anonymen alkoholiker“ wirklich bewusst wurde (wobei das saufen eines der wenigen laster ist, die ich nicht hätschele...): „heute ist der erste tag vom rest deines lebens“. Das war das ende des selbstmitleids. Das war das ende meines anspruchs, ein monopol auf leiden und weltschmerz zu besitzen. Ich wendete den blick vom eigenen bauchnabel ab und schaute das leben an. Mir war die begegnung mit dem systemischen denken und dem erkenntnisreichtum der wissenden felder von aufstellungen dabei sehr hilfreich, und sie waren es mir wert, trotz notorischer ebbe im portemonnaie. Und ganz langsam lernte ich, langsam begriff ich , dass ich vom leben erhielt, was ich dem leben gab. Wenn ich ihm frust gab, bekam ich frust. Wenn ich es beschimpfte, machte es mich nieder. Wenn ich ihm gewalt antat, begegnete es mir mit gewalt. Wenn ich es anlächelte, lächelte es zurück. Wenn ich in seine erfordernisse einwilligte, wurden meine bedürfnisse wahrgenommen. Wenn ich es liebte, liebte es mich. Wenn ich seine ordnung achtete, achtete es meine ordnung (ich liebe das chaos... :) ...

ich schreibe über erlebtes, und wenn es „trotzdem“ durchdacht klingt, dann ist das meine art, denen, die hier auch schreiben und lesen, meinen respekt zu erweisen.

@mina, abschließend – ich denke, ich werde auf deine statements nicht mehr reagieren, weil wir offensichtlich regelmäßig in eine unproduktive resonanz einschwingen; vermutlich tu ich uns beiden damit einen gefallen... also:
mina schrieb:
ich habe zwar das bedürfnis, einen bestimmten mann besitzen zu wollen, aber es ist nicht so ausgeprägt, dass es die gesamte infrastruktur und irgendwelche formulare betreffen muss... alles eine erfindung der männer. auch formulare. sie lieben das geordnete spiel, in dem alles absehbar ist.

männer haben mE die eigenschaft besitzen zu wollen. ich beobachte oft, wie sie sich frauen aussuchen, die sehr beliebt und begehrt sind. dann allerdings wird verlangt, dass sie ausschließlich nur noch für ihn da ist ...
ich hasse formulare. Aber ich gestehe: ich schätze klarheit. Und wie das nun mit deinem bedürfnis, einen bestimmten mann besitzen zu wollen, und dem besitzen wollen der männer aussieht, und wo da der unterschied liegt, ist mir nicht ganz klar. Besitzen wollen hat ganz geschlechtsunabhängig nix mit liebe und funktionierenden beziehungen zu tun, sondern mit dem konsumieren von menschen. Und das ist gewalt. Ich weiß, dass dich das provoziert. Soll es auch.
mina schrieb:
mein mann kann mir vertrauen, aber wenn ich mit einem anderen mich, zugegebenermassen gut, unterhalte, vertraut er mir nicht mehr. und das ist eben der unterschied in unserer sichtweise. da habe ich seine persönliche grenze überschritten. aber ich glaube nicht, dass es wirklich so ist. sonst hätten wir nicht noch so eine schöne literaturstunde über männer und frauen gehabt. bitte bitte, ich hoffe so sehr, dass es auch so schön bleibt. sonst hat das ganze keinen sinn.
in keiner beziehung kann der eine der alleinunterhalter des anderen sein, völlig klar. Ebenso klar, dass gefängnisbeziehungen, in denen sich beide auf das reduzieren, was ihre persönlichen horizonte umspannen, tot sind. Was immer wir in beziehungen tun oder lassen, hat auswirkungen auf die beziehung. Es ist eine permanente bewegung, mal zueinander, mal voneinander weg, mal nebeneinander, mal gegeneinander, mal miteinander. Ich wünsch dir den weg von der literaturstunde ins leben, mina.

Alles liebe, jake
 
es ist gerade die hölle

auf erden. letzte nacht ist er ziemlich ausgerastet.
im einen moment kann er alles verstehen, warum ich das getan habe. im nächsten ist alles wieder vergessen und er wird entweder zynisch oder wütend. ich glaube, dass wir beide gerade am reifen sind.

aber ich werde wohl immer wieder solche aktionen starten. und er weiss warum. es wäre nur besser, wenn er es nicht so oft vergisst.

heute ist wieder ein schwarzer tag. ich erträume mir an solchen tagen den sprung aus dem fenster. einfach weg. muss halt kämpfen und aufpassen, dass ich mich nicht von seinem schmerz und seiner wut überrollen lasse.
 
jake schrieb:
Hallo mina & mara!

nein, mara – das, was auf den zeilen steht, ist nicht das, was du zwischen den zeilen liest. Ich erliege der versuchung auch immer wieder und interpretiere zwischen die zeilen hinein... und nahezu immer stellt sich heraus, dass die interpretation letztlich nur die projektion meiner vorstellungen ist und selten mit dem zu tun hat, was schreiber/in ausdrücken wollte. Vielleicht geht es ja nicht anders in dieser reduzierten zeilen-kommunikation eines online-forums, aber ich versuche zumindest zu sehen, dass ich zwischen den zeilen vor allem mich selbst finde, auch mit meinen ängsten.

mit anderen worten : pack dich an die eigene nase ... *lol*

ich weiß, was du meinst ... aber deine postings sind so klar und deutlich dass "zwischen und in" meines erachtens identisch sind ...
du verurteilst die zeilen von mina und du verurteilst mina stil ... es ist wie es ist, lieber jake ...

und da wir nach einem resonanzprinzip "funktionieren" sagt mir das, dass du ein thema mit frauen hast, die wie mina "sind" ...

ganz simpel - nich ... ;)

oft erscheint mir ein guter lösungsweg sichtbar, und den versuche ich dann zu beschreiben. Ich weiß aus vielhundertfacher erfahrung aber sehr gut, dass lösungen nur gefunden, genommen und oder gelebt werden können – nie „habe“ ich die lösung, sondern allenfalls ein bild mit der einladung, hinzuschauen, einen impuls mit dem anreiz, ihn einmal auszuprobieren... und hoffentlich nie ungebeten, sondern auf gestellte fragen. Ich maße mir nicht an, für irgendwen eine lösung zu wissen... und es wäre schlimm, denn wenn die/der andere meine lösung nähme, würde er seine lösung verpassen, dann wäre das ein übergriff meinerseits, der dem suchenden die erfahrung seines weges und seine würde nähme. Wenn ich den eindruck erweckt habe, ich hätte patentlösungen zu bieten und die einzige alternative wäre die prolongation des leidens, dann tut mir das leid, und dann bitte ich weiterhin um kräftige kritik – ich halt’s aus...

nein - ich verstehe das nicht alls kritik und wenn es bei dir so ankommt, dann möchte ich mich dafür entschuldigen. ich habe gelernt, dass kritik zu nichts führt. es verunsichert menschen nur und hält sie davon ab sie selbst zu sein. was ich allerdings von dir nicht denke. du bleibst bei dir und bist ...

ich schätze deine postings sehr und lese sie immer wieder gerne. du stehst mitten im leben und sagst, wie es ist ... du bringst immer wieder viel klarheit in die themen ...

ich ärgere dich nur für mein leben gern :D

und es gibt bei mir immer wieder momente, in denen ich unsicher bin und dann spreche ich auf deine bestimmte "soistdas"-art besonders an und dann ärgere ich mich ... ;) aber nicht über dich, sondern über mich selbst ...

und ich reagiere immer wieder auf "verurteilung" ohne hinterfragen, weil es mir angst macht. ich habe angst davor verurteilt zu werden, ohne die möglichkeit mich vorher wenigstens rechtfertigen zu dürfen ...
das das dumm ist weiß ich, aber was hilft es ?

was die verletzungen betrifft... ich habe keine veranlassung, hier meine biographie auszubreiten. in kürze: ich habe gewalt erfahren, sowohl repressive als auch körperliche, sowohl elterliche als auch entferntere, und durchaus hautnah. ich habe verletzungen erfahren und mich mein leben lang in einer weise dem leben ausgesetzt, dass verletzungen immer drin waren. ich habe beziehungen und trennungen und innerhalb dieser beziehungen etliches getan, worauf ich nicht stolz bin, und etliches hingenommen, was sehr schmerzvoll war... ich schreibe nicht aus einer abgehobenen position heraus, sondern mitten aus dem leben. Ich hatte das glück, dass mir irgendwann einmal das leitprinzip der „anonymen alkoholiker“ wirklich bewusst wurde (wobei das saufen eines der wenigen laster ist, die ich nicht hätschele...): „heute ist der erste tag vom rest deines lebens“. Das war das ende des selbstmitleids. Das war das ende meines anspruchs, ein monopol auf leiden und weltschmerz zu besitzen. Ich wendete den blick vom eigenen bauchnabel ab und schaute das leben an. Mir war die begegnung mit dem systemischen denken und dem erkenntnisreichtum der wissenden felder von aufstellungen dabei sehr hilfreich, und sie waren es mir wert, trotz notorischer ebbe im portemonnaie. Und ganz langsam lernte ich, langsam begriff ich , dass ich vom leben erhielt, was ich dem leben gab. Wenn ich ihm frust gab, bekam ich frust. Wenn ich es beschimpfte, machte es mich nieder. Wenn ich ihm gewalt antat, begegnete es mir mit gewalt. Wenn ich es anlächelte, lächelte es zurück. Wenn ich in seine erfordernisse einwilligte, wurden meine bedürfnisse wahrgenommen. Wenn ich es liebte, liebte es mich. Wenn ich seine ordnung achtete, achtete es meine ordnung (ich liebe das chaos... :) ...

da spricht tiefe lebensweisheit aus dir ... ich kenne das alles auch ... aber leider hilft uns diese weisheit nicht immer, aber es hilft schon mal zu wissen, das es alles in uns selbst liegt, nicht wahr ?

ich schreibe über erlebtes, und wenn es „trotzdem“ durchdacht klingt, dann ist das meine art, denen, die hier auch schreiben und lesen, meinen respekt zu erweisen.

danke jake ...

ich hasse formulare. Aber ich gestehe: ich schätze klarheit. Und wie das nun mit deinem bedürfnis, einen bestimmten mann besitzen zu wollen, und dem besitzen wollen der männer aussieht, und wo da der unterschied liegt, ist mir nicht ganz klar. Besitzen wollen hat ganz geschlechtsunabhängig nix mit liebe und funktionierenden beziehungen zu tun, sondern mit dem konsumieren von menschen. Und das ist gewalt. Ich weiß, dass dich das provoziert. Soll es auch.

ich habe es einfach als erfrischend empfunden, mal so was "verbotenes" anzunehmen ... immer dieser perfektionismus und im endeffekt lese ich aus dem postings heraus, dass wir alle doch wissen, dass man nichts und niemand "besitzen" kann und dann ist es einfach ein schöner gedanke, finde ich, wenn ein mann mir sagen würde: "ich will dich (besitzen)" ... und ich dürfte antworten, ohne mir was zu vergeben: "ich gehöre dir" ... *seufz*

mich macht es ganz wusselig, wenn ich mir vorstelle, dass wir alles erklären und belegen müssten, was wir uns in leidenschaft sagen. es kommt doch immer darauf an, wer es sagt. und welchen hintergrund derjenige hat ...

ich fand minas wortwahl einfach schön und auflockernd ...

alles liebe euch allen
mara
 
mina73 schrieb:
auf erden. letzte nacht ist er ziemlich ausgerastet.
im einen moment kann er alles verstehen, warum ich das getan habe. im nächsten ist alles wieder vergessen und er wird entweder zynisch oder wütend. ich glaube, dass wir beide gerade am reifen sind.

aber ich werde wohl immer wieder solche aktionen starten. und er weiss warum. es wäre nur besser, wenn er es nicht so oft vergisst.

heute ist wieder ein schwarzer tag. ich erträume mir an solchen tagen den sprung aus dem fenster. einfach weg. muss halt kämpfen und aufpassen, dass ich mich nicht von seinem schmerz und seiner wut überrollen lasse.

arme mina ...

man kann sich nicht selbst entfliehen. da hilft auch kein sprung aus dem fenster ...

ich habe das gerade auch wieder erlebt und geholfen hat eine veränderung. ich habe mal gesagt, wenn die angst am größten ist, dann ist es zeit etwas total verrücktes zu tun ...

das wirkt immer ... und du bist doch verrückt genug, oder schätze ich dich falsch ein ... ???

:) mara
 
gewalt

in meiner familie sind mütterlicherseits mindestens zwei vergewaltigungen. bei meiner mutter vermute ich es auch.

will mich für nix entschuldigen, aber wenn man als kind ständig zusieht, wie der alte die mutter schlägt und selber dann ordentlich von beiden einsteckt, ist es doch relativ wahrscheinlich, dass man ein grosses bedürfnis nach happiness hat.

ich möchte einen mann, der mir meine lebensfreude lässt, auch wenn ich jetzt einmal über die strenge geschlagen habe (das ist mal wieder ganz einfach gesagt..).

er kann von mir aus gerne seine lebensfreude ausleben wie er möchte. das dumme ist, dass seine lebensfreude der erfolg ist. da hat er sich voll reingesteigert und sagt auch, dass aktionen wie die meine für ihn nicht in frage kämen: er würde sich zu schnell verlieben...
 
liebe mara!
und da wir nach einem resonanzprinzip "funktionieren" sagt mir das, dass du ein thema mit frauen hast, die wie mina "sind" ...
und ob das so ist... wobei ich ja nicht weiß, ob mina so "ist" wie die, die mir ein thema sind... ich werde das aber hier nicht ausbreiten :)

danke für deine worte... das ist weibliche spannweite, wie ich sie sehr mag.

alles liebe, jake
 
etwas verrücktes

mara, das tue ich eigentlich immer wieder mal. gestern war ich einfach zu fertig dazu. und er auch. entsprechend aggressiv die stimmung. nach der unterhaltung und der lesung ist er eingeschlafen auf dem sofa. hinterher, als er aufwachte, ist er einfach ausgetickt.

er weiss es seit dienstag. und letzte nacht kam sein ausraster. mich machte das einfach sauer. er hat mich aus dem bett gerüttelt und liess die galle raus. ich tat es dann auch. darauf sagt er, dass er nicht gedacht hätte, dass ich so und solche sachen sagen würde (er arbeitet zu viel und ich kümmere mich um mein kind und arbeite auch noch 4 tage die woche. ständig muss ich mir sein langes gesicht ansehen, wenn er mal wieder überfordert ist. aber erfolg, den will er. um jeden preis) , ich müsse ihn wohl ziemlich hassen. nein, aber es fällt mir schwer nach einigen harten nächten noch eine solche attacke in liebe abzuwehren...
 
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hallo mara!

sieht alles besser aus. weniger wolken. gestern abend ging ich mit einer (relativ neuen) freundin aus und habe ihr alles erzählt. meine beste freundin konnte ich nicht erreichen (so far away: in frankfurt...) und dachte mir, ich erzähle es meiner neuen "flamme" (weiblich, die freundin, also keine gefahr, dass ich wieder sündige).

heute dachte ich: auch treue kann sexy sein... (grins), das wird ja langsam zur mode. es verfliegt alles so, wie es kam: aus (fast) heiterem himmel.
wie unser guter präsident bush schon propagiert: brav sein.

siehst du? da spricht wieder die aufmüpfigkeit. frau kann auf verschiedene weisen lebensfreude (männersprache: aufmüpfig) ausleben. leider wars diesmal halt auf der erotischen ebene. und die geht dem partner näher als alles andere. ich glaube, ich habe da sowohl mich als auch meinen mann aus einem winterschlaf gerissen. das komische an dem ganzen ist, dass mir sowas vor jahren auch schon passiert ist. und es war auch genau im vierten jahr der beziehung. offensichtlich kriege ich immer nach vier jahren einen ratter und frage mich: ist das alles?

die freundin, mit der ich gesprochen habe, hatte verständnis und fand es vor allem gut, dass ich ehrlich zu meinem mann war und es ihm gesagt habe. das finde ich auch. und es war alles auch nicht so schlimm, mann kann es auch übertreiben.

bin noch ein wenig durcheinander und muss alles noch mehr ordnen. nach wie vor habe ich da so ein komisches gefühl, dass das treueprinzip so seine tücken hat. es ist nicht so, dass ich da ein grosses bedürfnis hätte, untreu zu werden, aber das prinzip geht mir auf den keks. ich habe den traum von einer ehe, in der mehr möglich ist als beim durchschnitt. und dass man sich nicht sofort trennt. es sei denn, man liebt sich nicht mehr.

gruss
mina
 
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